Kohlhernie

Plasmodiophora brassicae

Kohlhernie ist eine typische Fruchtfolgekrankheit, die durch den bodenbürtigen Parasiten Plasmodiophora brassicae verursacht wird. Besonders betroffen sind Flächen auf denen häufig Kreuzblütler (Kruziferen) wie Raps oder Kohlarten angebaut werden. Der Parasit dringt in die Wurzelhaare und später in die Wurzelrinde von Kohlgewächsen ein und verursacht Gewebewucherungen. Die in den Wucherungen gebildeten Dauersporen können im Boden viele Jahre überleben. Ein Kohlhernie Befall kann durch eine weit gestellte Fruchtfolge weitgehend verhindert werden: Auf gefährdeten Böden Raps und andere Kreuzblütler (gilt auch für Zwischenfrüchte) nur alle sieben oder mehr Jahre anbauen. In den Zwischenjahren müssen kreuzblütige Unkräuter, wie Hirtentäschel, Hederich und Ackersenf konsequent bekämpft werden.

An Haupt- und Seitenwurzeln der Rapspflanze entstehen keulenförmige Wucherungen. Diese äusserlich gefurchten und unregelmässigen Verdickungen sind im Inneren weiss, später braun und haben keine Hohlräume. Die Pflanzen entwickeln sich schlecht, haben weniger und kleinere blau-grüne Blätter. Ältere Blätter vergilben. Bei trockener Witterung welken die ansonsten gesund aussehenden Pflanzen. Oft treten die Symptome nesterweise auf, häufig an feuchten Stellen des Ackers.
Verwechslungsmöglichkeit: Der Kohlgallenrüssler (Ceutorhynchus pleurostigma) bildet rundliche, glattwandige Gallen am Wurzelhals und an der Hauptwurzel des Rapses. Im Inneren findet man Frassgänge und mit etwas Glück die Larve des Kohlgallenrüsslers.