Adengo

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
3063
Wirkstoffe
Links

225 g/l Isoxaflutole + 90 g/l Thiencarbazone-methyl + 150 g/l Cyprosulfamide
Formulierung: SC (Suspensionskonzentrat)

Wirkungsweise
Wirkungsweise (HRAC): Gruppe B, F2
Adengo ist ein flüssiges Maisherbizid mit den Wirkstoffen Thiencarbazone und Isoxaflutole. Zusätzlich ist der Safener Cyprosulfamide enthalten und unterstützt die Maispflanze beim raschen Wirkstoffabbau. Die Unkräuter nehmen über den Boden bzw. über die Blätter die Wirkstoffe auf und bringen diese zum Absterben. Nach der Wirkstoffaufnahme zeigen sich die Wirkungssymptome an aufgelaufenen Unkräutern durch Ausbleichungssymptome oder durch chlorotische Verfärbung. In weiterer Folge stellen die Unkräuter das Wachstum ein und sterben ab. Keimende Unkräuter nehmen aus dem Boden Wirkstoff auf und sterben ebenfalls ab.

Registrierte Indikationen

MAIS
Gegen einjährige ein- und zweikeimblättrige Unkräuter 0,44 l/ha vor dem Auflaufen der Kultur ODER nach dem Auflaufen bis 3-Blatt-Stadium der Kultur spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: -
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Keine Anwendung auf Saatgutvermehrungsflächen.
Schäden an der Kultur möglich.
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich.
Unter ungünstigen Witterungsbedingungen sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Vom Vorauflauf bis zum 3-Blattstadium des Maises mit 0,44 l/ha. Unter günstigen Bedingungen kann eine Aufwandmenge von 0,4 l/ha ausreichend sein. Um die volle Bodenwirkung nützen zu können, ist eine feinkrümelige Bodenbearbeitung, entsprechend rückverfestigter Boden mit Bodenschluss und ausreichende Bodenfeuchtigkeit nötig. Sind diese Bedingungen nicht gegeben, so kann der Wirkungserfolg beeinträchtigt sein und eine Korrekturbehandlung nötig werden. Bei Anwendung zum Auflaufen der Unkräuter wird sowohl die Boden- als auch die Blattwirkung
von Adengo genützt und damit zusätzliche Wirkungssicherheit erreicht.
Auf sehr humosen Böden oder bei intensiver Düngung mit organischer Masse kann Wirkstoff gepuffert, und damit die Bodenwirkung reduziert werden. Dies wurde in Einzelfällen z.B. bei intensiver Düngung mit Hühnermist beobachtet. Sollte zum Spritztermin der Weiße Gänsefuß eine starke Wachsschichte und mehr als 6 Blätter haben , so wird der Zusatz eines Dicamba-Produktes empfohlen. Wurde Mais in Mulchsaat angebaut, so kann bis zum Auflaufen des Maises zur Beschleunigung der Blattwirkung auf überwinterte Unkräuter (Vogelmiere, Kamille u.a.) ein
Netzmittel zugesetzt werden.
Unter trockenen Bedingungen bleiben die Wirkstoffe im Boden stabil und werden ab etwa 10 mm Niederschlag wieder aktiviert. In der
Zwischenzeit aufgelaufene Unkräuter werden dadurch zum Absterben gebracht, vorausgesetzt sie haben ein empfindliches Unkrautstadium nicht
überschritten.

Kulturverträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen kann Adengo mit der zugelassenen Aufwandmenge in allen in Österreich registrierten Sorten, unter Einhaltung der guten landwirtschaftlichen Praxis, eingesetzt werden. Nicht in Saatmais und Zuckermais einsetzen.
Keine regen- oder taunassen Maisbestände behandeln. In durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen sollte Adengo nicht angewendet werden. 
Nicht auf Böden mit einem Humusgehalt von unter 1,5% anwenden.
Saattiefe: Bei Anwendung von Adengo darf eine Saattiefe von 4 cm (wie in der Praxis meist üblich) nicht unterschritten werden.
Innerhalb von 6 Wochen - vor oder nach der Anwendung von Adengo - dürfen keine Insektizide aus der Gruppe der Carbamate und Organophosphate eingesetzt werden.

Wirkungsspektrum
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Amarant, Ambrosie, Ampfer, Bingelkraut, Beifuß (aufgelaufen), Ehrenpreis, Franzosenkraut, Hohlzahn, Kamille, Klettenlabkraut, Vogelknöterich, Windenknöterich, Pfirsichblättriger Knöterich, Flohknöterich, Melde, Weißer Gänsefuß, Vielsamiger Gänsefuß, Ackerminze (aufgelaufen), Nachtschatten, Acker- und Zaunwinde (aufgelaufen), Ackerdistel (aufgelaufen), Schönmalve, Ausfallsonnenblume, Vogelmiere, Zweizahn, Hühnerhirse, Fingerhirse, Borstenhirse, Glattblättrige Hirse, Wilde Kulturhirse, Flughafer, Einjährige Rispe.
Weniger gut bekämpfbar: Huflattich, Schachtelhalm, Quecke, Johnsongras.
Nicht bekämpfbar: Erdrauch 

Mischbarkeit
Adengo kann im Vorauflauf des Maises mit AHL (Markenware) oder mit anderen Additiven (z.B. Netzmittel) gemischt werden. Im Nachauflauf kann keine Mischung mit additiv wirksamen Produkten (Produkte, die Netzmittel, Öle oder ähnliche Substanzen enthalten) oder mit Blattdüngern erfolgen.
Im Nachauflauf des Maises können Tankmischungen mit Dicamba-Produkten, welche ausschließlich Dicamba als Wirkstoff enthalten wie z.B. Mais Banvel WG erfolgen.

Nachbau
Unter normalen Bedingungen können nach der Ernte des Maises, nach bisherigen Erfahrungen, im Rahmen der üblichen Fruchtfolge alle Kulturen nachgebaut werden. Folgt nach der Anwendung von Adengo eine extreme Trockenheit, so wird eine Pflugfurche vor dem Anbau der Folgekultur empfohlen.
Der Anbau von Weidelgras kann im Jahr nach der Anwendung von Adengo nach Pflugfurche erfolgen.

Resistenzmanagement
Adengo enthält zwei Wirkstoffe mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus und überlappendem Wirkungsspektrum.
Die Wirkstoffe sind gemäß Herbicide Resistance Action Commitee wie folgt klassifi ziert:
Wirkungsmechanismus (HRAC Gruppe): F2 (Hemmung der 4-Hydroxyphenylpyruvatdioxy genase 4-HPPD).
Wirkungsmechanismus (HRAC Gruppe): B (Hemmung der Acetolactatsynthase, ALS).
Die gleichzeitige Bekämpfung der Unkräuter mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen lässt die Gefahr der Entwicklung von Wirkstoffresistenzen gering erscheinen. Haben sich an einem Standort bereits Resistenzen auf den Wirkungsmechanismus der HRAC Gruppe B entwickelt, so können Wirkungsminderungen die Folge sein. In Österreich wurden einzelfl ächenbezogene Resistenzen z.B. an Hühnerhirse beobachtet.

Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Tank zur Hälfte mit Wasser füllen, Rührwerk einschalten, Adengo zusetzen und den restlichen Teil der Wassermenge auffüllen.
Reinigung der Spritzgeräte:
- Spritze vollständig auf dem Feld leer spritzen.
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 20 % des Tankinhalts mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl bzw. Reinigungsdüsen abspritzen.
- Geeigentes Reinigungsmittel (z.B. Salmiakgeist oder Spritzenreiniger) zugeben.
- Rührwerk für 2 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche oder Alternativfläche verspritzen.
- Düsen und Filter sollten ausgebaut und nochmals unter Verwendung eines Reinigungsmittels durchgespült werden.
- Beim anschließenden Leerspritzen ist auch das Gestänge zu entleeren.
- Gerät zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen.
Aktivkohle ist für die Spritzenreinigung nach Einsatz von Adengo nicht geeignet.

Registriert für KulturenAnsatz
Mais0.44 l