Arcade

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-03-31
Registrierungsnummer
3326
Wirkstoffe
Links

Art der Zubereitung: Emulsionskonzentrat
Wirkstoff: Prosulfocarb 800 g/l (76,77 Gew.-%) + Metribuzin 80 g/l (7,68 Gew.-%)

Einsatzgebiet:
Herbizid zur Bekämpfung von Einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern sowie Hühnerhirse und Einjähriger Rispe im Vorauflauf oder frühem Nachauflauf in Kartoffeln.

Wirkungsweise:
ARCADE ist ein Kombinationsprodukt, bestehend aus den sich im Wirkungsspektrum ergänzenden Wirkstoffen Prosulfocarb und Metribuzin.
Der Wirkstoff Prosulfocarb wird über meristematisches Gewebe von Spross und Wurzel aufgenommen.
Die Hauptwirkung wird durch Aufnahme über das Hypokotyl erzielt. Die Wurzelaufnahme ist nur von geringerer Bedeutung für die Wirkung.
Der Wirkstoff Metribuzin wird sowohl über das Blatt als auch über den Boden von Spross und Wurzel aufgenommen. Metribuzin hemmt die Photosynthese (Photosystem II).
Durch ARCADE werden sowohl keimende als auch bereits aufgelaufene Unkräuter und Ungräser im Keimblattstadium erfasst.

Wirkungsspektrum:
Folgende Ungräser und Unkräuter werden von ARCADE sehr gut bis gut bekämpft: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Blut-, Borsten- und Hühnerhirse, Einjähriges Rispengras, Acker-Hohlzahn, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Einjähriges Bingelkraut, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Feldspark, Floh- und Vogelknöterich, Franzosenkraut, Weißer Gänsefuß, Gänsedistel, Hederich, Acker-Hellerkraut, Hirtentäschelkraut, Kamille, Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Kornblume, Melde, Ausfall-Raps (keimender), Schwarzer Nachtschatten, Taubnessel-Arten, Acker-Vergissmeinnicht, Vogelmiere
Weniger gut bekämpfbar: Amarant, Ampfer-Knöterich, Winden-Knöterich.
Nicht ausreichend bekämpfbar: Quecke und ausdauernde, tiefwurzelnde Unkräuter, z. B. Disteln.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass unter besonders ungünstigen Bedingungen oder bei wiederholter Anwendung von Herbiziden mit der gleichen Wirkungsweise eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels gegenüber Unkräutern und Ungräsern nicht ausgeschlossen werden kann. Insbesondere auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich triazin- und triazinon haltiger Präparate, zu denen auch Metribuzin gehört, kann der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten nachlassen (Selektion resistenter Biotypen, z. B. von Amarant, Schwarzem Nachtschatten, Gemeiner Melde, Windenknöterich und Weißem Gänsefuß).
Werden solche unerwarteten Minderwirkungen in der Praxis auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkungsmechanismen fortzusetzen. Im Falle eines Wirkungsrückganges, der im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, kann keine Haftung übernommen werden.

Kulturverträglichkeit:
ARCADE wird von den meisten der mehr als 150 geprüften Kartoffelsorten gut vertragen.
In folgenden Sorten ist ARCADE gut verträglich:
Acapella, Activa, Adretta, Afra, Agata, Alegria, Allians, Alwara, Andante, Anuschka, Astarte, Augusta, Avano, Belana, Beluga, Berber, Bernadette, Bettina, Big Rossa, Bintje, Birte, Bonanza, Borwina, Brisant, Cardinia, Carola, Ceres, Challenger, Chantal, Christa, Cilena, Clarina, Colette, Cumbica, Danuta, Debora, Ditta, Donald, Donella, Elfe, Elkana, Esprit, Estrella, Eurobravo, Europrima, Eurostarch, Exempla, Exquisa, Fasan, Festien, Filea, Finka, Freya, Gloria, Goldmarie, Golf, Granola, Gunda, Hansa, Hermes, Impala, Isabelia, Jaqueline, Jasia, Julinka, Jurata, Juwel, Karatop, Kardal, Karlena, Kolibri, Krone, Kuras, Linda, Logo, Maxi, Maxilla, Melody, Mentor, Merida, Milva, Oleva, Panda, Platina, Pomqueen, Power, Presto, Priamos, Princess, Quadriga,
Rikea, Rodriga, Romanze, Rosara, Roxana, Rudawa, Sanira, Satina, Saturna, Secura, Serafina, Seresta, Sibu, Sieglinde, Sissi, Solara, Svenja, Talent, Tomensa, Velox, Victoria, Westamyl.
Unter ungünstigen Bedingungen sind bei folgenden Sorten gelegentlich leichte Blattaufhellungen zu beobachten, die sich aber wieder verwachsen:
Agila, Agria, Alexandra, Amado, Bellarosa, Camilla, Caruso, Eldena, Ewelina, Felsina, Flavia, Gala, Gracja, Jelly, Jumbo, Lambada, Ludmilla, Leyla, Lolita, Magda, Marabel, Marena, Melina, Meridian, Mirage, Miranda, Nicola, Novano, Omega, Pirol, Quarta, Red Fantasy, Regina, Renate, Rita, Roberta, Selma, Solist, Sommergold, Toccata, Valetta, Verdi, Vienna, Vineta.
In Vermehrungsbeständen können diese Blattaufhellungen eventuell vorhandene Virussymptome maskieren.
Die folgenden Sorten sollten nicht mit ARCADE behandelt werden:
Albatros, Annabelle, Bellinda, Bonus, Innovator, Kormoran, Kuba, Laura, Marlen, Salome, Sprint, Terrana, Valery, Venezia, Vitesse.
Bei nicht aufgeführten Kartoffelsorten empfehlen wir, sich mit unseren und/oder amtlichen Beratungsstellen vor Ort in Verbindung zu setzen.
Ungünstige Witterungsverhältnisse, wie Temperaturen über 25 °C, starke Temperaturschwankungen oder Frostgefahr sowie eine unzureichende Wachsschicht auf den Kartoffelblättern können die Verträglichkeit von ARCADE im Nachauflauf beeinträchtigen.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung

Anwendungsart: Spritzen. Eine Wartefrist in Tagen ist nicht festgesetzt.

KARTOFFEL
Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter, Hühnerhirse, Einjährige Rispe
Aufwandmenge: 5,0 l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen der Kultur, nach dem Aufrichten der Dämme
Max. Anzahl der Anwendungen: 1

Aufwandmenge: 5,0 l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, bis max. 5 cm Wuchshöhe der Kartoffel
Max. Anzahl der Anwendungen: 1

Anwendungstechnik
Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Ansetzvorgang:
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
1. Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
2. Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl).
3. Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
4. Produkt über die Einspülvorrichtung oder direkt in den Tank geben.
5. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben.
6. Tank mit Wasser auffüllen.
7. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

Mischbarkeit:
ARCADE ist mit AHL nur im Vorauflauf der Kartoffel mischbar.
ARCADE ist im Nachauflauf mit KARATE® ZEON oder ACTARA® mischbar.
Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen. Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuell negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.
Bei weiteren Fragen zur Mischbarkeit wenden Sie sich an die Syngenta Beratungs-Hotline zum Ortstarif, Tel.-Nr. 0800-207181.

Spritztechnik:
Bei der Vorauflaufapplikation von ARCADE empfehlen wir die Verwendung von abdriftmindernden Düsen in der Abdriftminderungsstufe von 90 %.
Bei der Nachauflaufapplikation von ARCADE ist auf eine grobtropfige Ausbringung der Spritzflüssigkeit zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200–400 l/ha.
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten.
Abdrift und sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielflächen ist durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Insbesondere auf nahe liegenden, erntereifen Gemüse- und Obstkulturen können durch Abdrift messbare Rückstände entstehen. Daher wird empfohlen, ARCADE nicht zu spritzen, wenn Abdriftgefahr z. B. auf Gemüse- und Obstkulturen besteht, die sich kurz vor der Ernte befinden.
Die Spritzbalkenhöhe ist auf 50 cm einzustellen. Anwendung nicht bei Lufttemperaturen über 25 °C.
Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen.
Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidlich anfallende Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Das Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
- Erneut ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks, wie oben beschrieben, abspritzen. Rührwerk für 10 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.
Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatz
Kartoffeln5 l