Bacara Forte

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2019-12-31
Registrierungsnummer
3090
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Der Wirkstoff Flufenacet (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: K3) wird hauptsächlich über die Wurzeln und das Hypokotyl (Keimspross) aufgenommen. Voraussetzung für gute Wirkungsgrade ist ausreichend Bodenfeuchte.
Der Wirkstoff Flurtamone (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: F1) kommt aus der chemischen Gruppe der Furanone. Die Wirkung erfolgt auch hier überwiegend über den Boden. Flurtamone wird über die Wurzel und den keimenden Spross aufgenommen und hemmt die Biosynthese der Karotinoide. Demzufolge zeigen die keimenden Pflanzen einen „bleaching“-Effekt (Ausbleichung).
Der Wirkstoff Diflufenican (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: F1) gehört zu der chemischen Gruppe der Phenoxynicotinanilide. Die Wirkung erfolgt hauptsächlich über den Boden, aus dem der Wirkstoff zum größten Teil vom keimenden Spross und den Keimwurzeln aufgenommen wird. Diflufenican hemmt ebenfalls die Biosynthese der Karotinoide und führt zum Chlorophyllabbau.
Bei Nachauflauf-Anwendungen im Keimblatt- bis 2-Blattstadium der Ungräser und Unkräuter werden Diflufenican, Flufenacet und Flurtamone auch über das Blatt aufgenommen. Sowohl Diflufenican, Flufenacet und Flurtamone bleiben über eine gewisse Zeit im Boden wirksam, sodass auch später keimende Ungräser und Unkräuter erfasst werden.

Registrierte Indikationen

Herbst
WINTERWEIZEN, WINTERHARTWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERTRITICALE, DINKEL
Gegen Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen Klettenlabkraut) mit 0,8 l/ha spritzen.
Gegen Klettenlabkraut mit 1,0 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: im Vorauflauf, von trockenen Samen bis zum Auflaufen (BBCH 00 - 09) und Nachauflauf der Kultur, erstes Blatt aus der Koleoptile ausgetreten bis Ende der Bestockung (BBCH 10-29)
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.
Sonstige Auflagen und Hinweise für die Indikation Klettenlabkraut:
Für die Anwendung vor dem Auflaufen der Kultur: Keine Anwendung auf gedrainten Flächen zwischen 1. November und 15. März.
Sonstige Auflagen und Hinweise für alle Reg. Indikationen:
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr auf derselben Fläche, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diese(n) Wirkstoff(e) enthaltenden Mitteln.
Schäden an der Kultur möglich.
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Behandeltes, nicht reifes Getreide darf nicht zur Grünkernproduktion genützt werden.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Nur in bis Ende Oktober gedrilltem Winterweizen anwenden. Im Nachauflauf im Keim- bis beginnendem Laubblattstadium der Unkräuter, wird bereits mit 0,8 l/ha Bacara forte eine sehr gute Wirkung erzielt. Eine Mischung mit Decis forte zur gleichzeitigen Bekämpfung von Blattläusen als Überträger des Gelbverzwergungsvirus ist möglich.

Pflanzenverträglichkeit
Bacara Forte zeichnet sich durch eine sehr gute Kulturverträglichkeit in Wintergetreide aus.
Der Einsatz ist ohne Sorteneinschränkung möglich. Voraussetzung für eine gute Kulturverträglichkeit ist ein abgesetztes Saatbeet, eine gleichmäßige Saattiefe von 2-3 cm und eine ausreichende Erdbedeckung des Saatgutes.
Spätanwendungen von Bacara Forte kurz vor oder nach Vegetationsende sollten vermieden werden.
Anwendungen in Winterhafer sind nicht möglich.
Schäden an Winterdurum möglich.
Überlappungen (speziell im Winterdurum) vermeiden, keine Anwendung auf sehr leichten Böden bzw. Flächen mit geringem Humusgehalt. Da einzelne Mutter- oder Vaterlinien, im Besonderen bei Roggen, eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Flufenacet aufweisen können, wird der Einsatz in Vater- bzw. Mutterlinien zur Herstellung von Hybridsaatgut nicht empfohlen.
Flächen, die zu Staunässe neigen, sind von der Behandlung auszuschließen.
Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden nicht behandelt werden.
Eine Nachauflauf-Behandlung von Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstoffmangel leiden, ist zu vermeiden.
Beim Einsatz von Bacara Forte können unter ungünstigen Witterungsbedingungen anwendungsbedingt Kulturreaktionen auftreten. Ursache hierfür ist eine Wirkstoffaufnahme durch die Getreidepflanzen bei verzögertem Auflauf der Kultur oder nach heftigen Niederschlägen kurz nach der Herbizidbehandlung. Diese können eine Ausbleichung der ersten beiden Blätter bewirken. Das Wurzelsystem wird jedoch nicht beeinträchtigt und die nachfolgenden Blätter zeigen keine Symptome. Die sichtbaren Kulturreaktionen sind nicht ertragsrelevant.
Wie bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung, ist ein möglichst feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett für eine entsprechende Wirkungssicherheit wichtig.

Wirkungsspektrum
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Windhalm, Einjähriges Rispengras; Acker-Frauenmantel, Acker-Hellerkraut, Ackerkrummhals, Acker-Vergissmeinnicht, Ausfallraps, Ehrenpreis- Arten, Einjähriges Bingelkraut, Franzosenkraut, Gänsefuß-Arten, Gemeiner Erdrauch, Gemeines Kreuzkraut, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Kamille-Arten, Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Knöterich-Arten, Rauke-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Stiefmütterchen-Arten, Storchschnabel-Arten, Taubnessel-Arten, Vogel-Sternmiere.
Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Quecke, Trespen-Arten, Kornblume.

Mischbarkeit
Bacara Forte kann mit Atlantis® OD (gegen Ackerfuchsschwanz, Trespe) in Weizen, Roggen und Triticale, sowie mit dem Insektizid Decis® Forte gemischt werden. Weiterhin sind Mischungen mit 30 l/ha AHL + 170 l/ha Wasser möglich.
Für eventuelle negative Auswirkungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten oder Mehrfachmischungen haften wir nicht.

Nachbau
Bei vorzeitigem Umbruch des Getreides im Frühjahr sollte zwischen der Behandlung mit Bacara Forte und der Neuansaat von Sommerkulturen ein Zeitraum von 12 Wochen liegen. Nach Pflugfurche können Sommerweizen, Sommergerste, Hafer, Kartoffeln, Mais und Sonnenblumen angebaut werden.

Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Pflanzenschutzmittelbehälter vor Gebrauch kräftig schütteln. Bacara Forte unter gründlichem Umrühren in den mit 2/3 der erforderlichen Wassermenge gefüllten Spritzbrühebehälter zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Nach Arbeitspausen die Spritzbrühe erneut sorgfältig umrühren. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Längere Standzeiten sollten vermieden werden.
Spritztechnik:
Bacara Forte nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.
Reinigung:
Nach dem Einsatz von Bacara Forte Spritzgerät und Leitungen gründlich mit Wasser reinigen. Spülflüssigkeit auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.8 - 1 l0 - 9
Winterweizen0.8 - 1 l10 - 29
Wintergerste0.8 - 1 l0 - 9
Wintergerste0.8 - 1 l10 - 29
Winterroggen0.8 - 1 l0 - 9
Winterroggen0.8 - 1 l10 - 29
Wintertriticale0.8 - 1 l0 - 9
Wintertriticale0.8 - 1 l10 - 29
Dinkel0.8 - 1 l0 - 9
Dinkel0.8 - 1 l10 - 29