Bandur

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
2579
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Wirkmechanismus (HRAC GRUPPE): F3
Der Wirkstoff von Bandur wird von Ungräsern und Unkräutern beim Durchwachsen des Herbizidfilms an der Bodenoberfläche aufgenommen.
Damit besteht eine gewisse Unabhängigkeit der herbiziden Wirkung von der Bodenfeuchtigkeit. Die Wirkstoffaufnahme erfolgt überwiegend über den Sprossteil der Keimpflanzen. Sie werden chlorotisch, bleiben im Wachstum zurück und sterben schließlich ab. Der Herbizidfilm darf durch mechanische Bodenbearbeitung nicht zerstört werden, weil sonst die Unkrautwirkung negativ beeinflusst wird.

Registrierte Indikationen

KARTOFFELBAU
Gegen ein- und zweikeimblättrige Samenunkräuter 4,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Häufeln, vor dem Durchstoßen der Kartoffeln, Vorauflauf.
Wasseraufwandmenge: 300-500l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Praxisempfehlungen Kartoffeln:
- 3-4 l/ha; max. 4,5 l Bandur/ha bei Soloanwendung
- 3,3 l Bandur + 0,44 kg Sencor Liquid/ha
Trockenheitstoleranteste Tankmischung mit sehr breiter Wirkung inklusive Windenknöterich, Kamille, Hohlzahn, Storchschnabel und guter Flughafer- Zusatzwirkung.
Hinweise für die Anwendung in Kartoffeln:
Die Kartoffeldämme sollten nicht zu steil geformt sein, damit es nicht zu Abschwemmungen des Wirkstoffes kommt. Gut abgesetzte Dämme, eine Spritzung kurz vor dem Auflaufen der Kartoffeln sowie eine Anwendung in den frühen Vormittagsstunden auf abgekühltem Boden erhöht die Wirkungssicherheit bei trockener Witterung.
Sortenverträglichkeit:
Bei den Sorten Innovator und Shepody könnte es unter speziellen Bedingungen eventuell zu Verträglichkeitsproblemen kommen, so dass wir den Einsatz von Bandur auf leichten Böden als Vorsichtsmaßnahme nicht empfehlen.

ACKERBOHNE, SONNENBLUME, FUTTERERBSEN
Gegen ein- und zweikeimblättrige Samenunkräuter 4,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen der Unkräuter und der Kulturpflanzen.
Wasseraufwandmenge: 300-500l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Praxisempfehlung:
Bei Verunkrautung mit Schwarzer Nachtschatten oder Hohlzahn wir die Tankmischung mit 3l Bandur + 2l Stomp Aqua per ha empfohlen.
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Weder die Grünpflanzen noch der Druschabfall von Pferdebohnen (Ackerbohnen) und Körnererbsen (Futtererbsen) dürfen zur Verfütterung an landwirtschaftliche Nutztiere verwendet werden.

MAIS
Gegen ein- und zweikeimblättrige Samenunkräuter 1,5 - 2,5l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen der Unkräuter und der Kulturpflanzen.
Wasseraufwandmenge: 300-500l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Nach der Anwendung von Bandur können bei Staunässe während des Auflaufens des Maises Schäden an der Kulturpflanze auftreten.
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Die Wartefrist bei Kartoffel, Ackerbohne, Sonnenblume, Futtererbse und Mais ist durch die Anwendungsbedingungen und/ oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten.

DILLE, FENCHEL, KÜMMEL (zur Samennnutzung), KORIANDER (zur Samennutzung), PETERSILIE (Nutzung als frisches Kraut)
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter, Ackerfuchsschwanzgras, Gemeiner Windhalm, Einjährige Rispe 3,0 l/ha auf leichten oder mittleren Böden, 3,5 l/ha auf schweren Böden, vor dem Auflaufen der Kultur spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Mögliche Schäden an der Kulturpflanze liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten.

KÜMMEL (zur Samennutzung)
Gegen einjährige ein- und zweikeimblättrige Unkräuter nach dem Auflaufen der Kultur, Herbst, ab dem 3. gefiederten Blatt bis Vegetationsende oder im Frühjahr ab Vegetationsbeginn bis max. Ende des Rosettenstadiums 3,0 l/ha spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Mögliche Schäden an der Kulturpflanze liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten.

ANIS (zur Samennutzung)
Gegen einjährige ein- und zweikeimblättrige Unkräuter vor dem Auflaufen der Kultur oder nach dem Auflaufen der Kultur, Frühjahr, ab dem 3. gefiederten Blatt bis max. Ende des Rosettenstadiums 3,0 l/ha spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1 in der Kultur
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Mögliche Schäden an der Kulturpflanze liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten.

GEMÜSEERBSEN, PUFFERBOHNEN (PFERDEBOHNEN), KAROTTEN
Gegen Einjährige ein- und zweikeimblättrige Unkräuter mit 4,0l/ha vor dem Auflaufen der Kultur spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: Karotten: 80 Tage
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Mögliche Schäden an der Kulturpflanze liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten.
Bitte beachten Sie besonders die unterschiedlichen Sortenverträglichkeiten. Eine betriebsspezifische Prüfung wird in jedem Fall dringend empfohlen!

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Auf stark humosen Böden bzw. bei lang anhaltender Trockenheit ist die Bodenwirkung eingeschränkt.
Bei unsachgemäßer Anwendung (insbesondere bei zu später Anwendung) sind Schäden an der Kulturpflanze möglich. Abschwemmungen von hängigem Gelände können zu Wirkstoffansammlungen führen, so dass Schädigungen an empfindlichen Nachbarkulturen nicht auszuschließen sind. Abdrift auf empfindliche Nachbarkulturen vermeiden.
Praxisempfehlungen Kartoffeln:
- max. 4,5 l Bandur/ha bei Soloanwendung
- 3,3 l Bandur + 0,44 l Sencor Liquid/ha

Pflanzenverträglichkeit
Eine ausreichend tiefe Saatgutablage ist speziell auf leichten Böden wichtig, um eine gute Kulturverträglichkeit zu gewährleisten. Nicht auf Böden mit einem Humusgehalt von unter 1 % anwenden. Keine Anwendung auf Böden mit Staunässe.

Wirkungsspektrum
Mit der vollen Aufwandmenge gut bekämpfbar sind:
Einjährige Ungräser: Windhalm, Rispengräser, Ackerfuchsschwanzgras (gute Nebenwirkung gegen Flughafer), Hühnerhirse, Borstenhirse und Fingerhirse.
Unkräuter: Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackerspörgel, Ackerstiefmütterchen, Amarant, Ausfallraps, Bingelkraut, Erdrauch, Ehrenpreis-Arten, Franzosenkraut, Gänsefuß-Arten, Hirtentäschel, Kleine Brennnessel, Klettenlabkraut, Knöterich-Arten (außer Winden- und Vogelknöterich), Kreuzkraut, Melden, Rainkohl, Taubnessel-Arten, Vergissmeinnicht, Vogelmiere, Wolfsmilch-Arten.
Weniger gut bekämpfbar sind: Kamille-Arten, Windenknöterich, Storchschnabel und Hohlzahn
Nicht ausreichend bekämpfbar sind: Hundspetersilie, Schwarzer Nachtschatten
Nicht bekämpfbar sind: Ausfallsonnenblume, Ackerwinde, Ackerkratzdistel, Quecke.

Mischbarkeit
Bandur ist in der Kartoffel mit den Produkten Artist und Sencor Liquid mischbar.

Nachbau
Bandur nur alle 2 Jahre auf der selben Fläche ausbringen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung von Bandur können nach der Ernte alle Kulturen angebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten, Winterraps und Gemüsekulturen sind speziell bei später Anwendung im Frühjahr und einer nachfolgenden langen Trockenheit bzw. auf biologisch wenig aktiven Böden möglich. Unter solchen kritischen Bedingungen wird eine tiefe mischende Bodenbearbeitung vor dem Anbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten, Winterraps und Gemüsekulturen empfohlen.
Bei vorzeitigem Umbruch von mit Bandur behandelten Sonnenblumen oder Erbsen können nach mind. 15 cm tiefer Bodenbearbeitung mittels Scheibenegge oder Grubber Erbsen, Linsen, Kartoffeln, Sonnenblumen, Ackerbohnen und Tomaten nachgebaut werden.
Nach einer mind. 15 cm tiefen Pflugfurche können Mais, Weidelgräser oder Klee nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch von mit Bandur behandeltem Kümmel kann nach mind. 15 cm tiefer Pflugfurche Wintergetreide angebaut werden.

Anwendungstechnik
Herstellen der Spritzbrühe:
Bandur vor der Zugabe gut schütteln und in das bis zur Hälfte gefüllte Spritzfass geben. Bei laufendem Rührwerk die restliche Wassermenge zugeben.
Spritztechnik:
Bandur nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten und geeigneten Düsen bei laufendem Rührwerk ausbringen. Nach Arbeitspausen erneut sorgfältig aufrühren. Spritzgeräte regelmäßig überprüfen lassen.
Reinigung:
Spritzgeräte nach der Ausbringung sorgfältig mit Wasser spülen. Anfallende Spülflüssigkeit nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche breitflächig ausbringen.

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln4.5 l
Bohnen4 - 4.5 l
Sonnenblumen4.5 l
Erbsen4 - 4.5 l
Mais1.5 - 2.5 l
Dill3 - 3.5 l
Fenchel3 - 3.5 l
Kümmel3 - 3.5 l
Koriander3 - 3.5 l
Petersilie3 - 3.5 l
Anis3 l
Möhren4 l80