Betanal MaxxPro

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2019-11-30
Registrierungsnummer
3017
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Betanal Maxx Pro ist ein blattaktives Breitbandherbizid zur Unkrautbekämpfung in Zucker- und Futterrüben.
Die Wirkstoffe Phenmedipham (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C1) und Desmedipham (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C1) wirken über die Blätter der Unkräuter gegen bereits aufgelaufene Pflanzen, während Ethofumesat (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: N) sowohl über den Boden als auch über das Blatt wirksam wird. Wärme und gleichzeitig hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen die Initialwirkung von Phenmedipham und Desmedipham, während Bodenfeuchte die Dauerwirkung von Ethofumesat verstärkt. Die Wirkstoffe ergänzen sich somit in einer Weise, die das Produkt weitestgehend unabhängig von Bodenart und Bodenfeuchte sowie auch der Witterung macht.
Durch die Formulierung als Öl-Dispersion (OD) wird eine sehr gute Anhaftung und Verteilung der Spritztropfen am Unkraut erreicht. Daraus ergibt sich eine sehr gute Unkrautbenetzung, die mit der ausgewogenen Wirkstoffzusammenstellung eine starke Blattwirkung gegen ein breites Unkrautspektrum erreicht.
Die Wirkungssymptome an den Schadpflanzen zeigen sich durch Wachstumsstillstand und Blattnekrosen und sterben innerhalb von 5-10 Tagen ab.

Registrierte Indikationen

ZUCKERRÜBE, FUTTERRÜBE
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter mit 1,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur bis Stadium 19 (9 und mehr Laubblätter entfaltet)
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: Maximal 3 Anwendungen mit je 1,5 l/ha im Abstand von 5-14 Tagen
Wartefrist: 90 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Behandelte Rübenblätter nicht verfüttern.
Sonstige Hinweise:
Eine gute Benetzung der Unkräuter erhöht die Wirkungssicherheit. Düsen im optimalen Druckbereich einsetzen.

ROTE RÜBE
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter maximal 3 Anwendungen mit je 1,5 l/ha im Abstand von 5–14 Tagen spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur bis Stadium 19 (9 und mehr Laubblätter entfaltet)
Wasseraufwandmenge: 200–400 l/ha
Wartefrist Rote Rübe: 90 Tage
Geringfügige Verwendung gem. Artikel 51
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Sonstige Auflagen und Hinweise für alle registrierten Indikationen:
Schäden an der Kultur möglich.
Für die Anwendung in Beständen zur Saatgutvermehrung:
Mögliche Schäden liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor einem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlung
Zucker- und Futterrübe:
Die Unkrautbekämpfung soll im Keimbatt- bis zum beginnenden Laubblattstadium der Unkräuter erfolgen. Bei Neuauflauf von Unkräutern (normalerweise nach 8-10 Tagen) ist die 2. bzw. 3. Behandlung durchzuführen.
1. NAK: 1 l/ha Betanal MaxxPro + 1 kg Target Compact
2. NAK: 1,25 l/ha Betanal MaxxPro + bis 2 kg Target Compact
3. NAK: 1,25 l/ha Betanal MaxxPro + bis 2 kg Target Compact
- Bei guter Wachsschicht auf Rübe und Unkräutern soll speziell bei wenig lichtintensiver oder kühler Witterung und Unkräutern mit 2 und mehr Laubblätter die oben angeführte Standardempfehlung um 20 % erhöht werden.
- Bei schwacher Wachsschicht (durch intensives Wachstum, lange nächtliche Tauphasen) und warmer Witterung mit intensiver Sonneneinstrahlung soll bei Unkräutern im Keimblattstadium die oben angeführte Standardempfehlung um 20 % reduziert werden. Aktuelle Empfehlungen per Newsletter und Rundfaxe beachten.
- Ölzusatz: Bei guter Wachsschicht der Zuckerrübe kann bei Anwendung in den Abendstunden 0,3-0,5 l Öl beigesetzt werden. In Tankmischung mit Debut + Neo-Wett soll bei normaler Wachsschicht kein Öl beigesetzt werden.
- Bei nicht expresstoleranter Ausfallsonnenblume, Hundspetersilie, Zweizahn, Vogelknöterich oder größerer Kamille empfiehlt sich eine Tankmischung mit Deput + Neo-Wett (im Feuchtgebiet erst bei der 2. NAK). Anwendungsbedingungen von Debut beachten.
- Gegen expresstolerante Ausfallsonnenblume wird Lontrel ab dem 4- Blattstadium der Zuckerrübe zwischen den NAK´s empfohlen.
- Eine Tankmischung von Betanal MaxxPro mit Gallant Super sollte die Ausnahme sein und ist nur bei guter Wachsschicht der Zuckerrübe und wenig lichtintensiver Witterung möglich, sofern die Anwendungsbedingungen übereinstimmen. Beratung anfordern.
Die Rübe ist speziell im Auflaufen und im beginnendem Laubblattstadium empfindlich gegenüber Herbiziden.
Gestresste Rübenbestände (durch zu tiefe Ablage, verschlämmter Boden, Staunässe oder von Krankheiten oder Schädlingen befallene Rüben, …) sind noch empfindlicher gegenüber Herbiziden.
Bei kritischen Anwendungsbedingungen sollte die Aufwandmenge der Rübenherbizide bzw. reduziert werden und bei unzureichender Unkrautwirkung eine 2. Behandlung nach 5 bis 7 Tagen durchgeführt werden.

Pflanzenverträglichkeit
Betanal MaxxPro wird von allen uns bekannten Rübensorten gut vertragen.
Bei ungünstigen Anwendungsbedingungen wie z.B. nasskalte Witterung gefolgt von starken Temperaturanstieg mit strahlungsintensiver Witterung, starke Temperaturschwankungen, Nachtfröste kurz vor oder nach der Anwendung oder fehlender Wachsschicht bei der Rübe bzw. bei ungünstigen pH-Wert des Bodens, verzögert einsetzende Wirkung von im Vorauflauf eingesetzten Bodenherbiziden, können Symptome an der Kulturpflanze sichtbar werden. Blattnekrosen oder vorübergehende, leichte Wuchshemmungen wachsen sich wieder aus.
Bei Gefahr von Nachtfrösten unter -2°C nicht spritzen. Bei nicht abgehärteten Rüben können bereits Temperaturen unter 0°C die Verträglichkeit beeinträchtigen.
Bei ungünstiger Witterung soll die Aufwandmenge und die Anzahl der Mischpartner reduziert oder der Spritzzeitpunkt auf die nächsten Tage verschoben werden. Überlappungen vermeiden.

Wirkungsspektrum
Gut bekämpft werden: Ackergauchheil, Ackersenf, Ackerstiefmütterchen, Amarant, Ausfallraps, Bingelkraut, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis, Erdrauch, Flohknöterich, Franzosenkraut, Gänsefuß, Hederich, Hellerkraut, Hirtentäschel, Hohlzahn, Klettenlabkraut, Klatschmohn, Kornblume, Kreuzkraut, Leinkraut, Melde, Nachtschatten, Saatwucherblume, Spörgel, Stechapfel, Taubnessel, Vergissmeinnicht, Vogelmiere, Windenknöterich.
Weniger gut bekämpft werden: Vogelknöterich, Kamille.
Nicht ausreichend bekämpft werden: Zweizahn, Hundspetersilie, Ampfer, Winde, Distel-Arten, Ungräser und ausdauernde Unkräuter.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge können alle Kulturen nachgebaut werden. Der Wirkstoff Ethofumesate hat eine langanhaltende Wirkung. Falls ein vorzeitiger Umbruch erforderlich wird, können erneut Futter- oder Zuckerrüben, Sonnenblumen, Sommerraps, Leinsamen, Erbsen, Bohnen, Mais und Weidelgräser nachgebaut werden. Vor der Aussaat sollte ebenfalls eine wendende Bodenbearbeitung vorgenommen werden.
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Präparate sein.
Schäden an der Kultur möglich.
Reinigung der Spritzgeräte:
Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Präparate sein. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Kultur ausbringen. Sofort nach der Spritzarbeit ist die vollständig entleerte Spritze sowie Rohrleitungen, Filter und Düsen mit Wasser zu reinigen. Spülwasser nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Grundsätzlich empfehlen wir einen Spritzgerätereiniger zu verwenden.

Anwendungstechnik
Eine gute Benetzung der Unkräuter erhöht die Wirkungssicherheit. Düsen im optimalen Druckbereich einsetzen. 6 Stunden nach der Anwendung soll kein Niederschlag fallen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Zuckerrüben1.5 l1990
Futterrüben1.5 l1990
Rote Rübe1.5 l1990