Elumis

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2022-12-31
Registrierungsnummer
3210
Wirkstoffe
Links

Art der Zubereitung: Öldispersion
Wirkstoff: Mesotrione 75 g/l (7,73 Gew.-%) + Nicosulfuron 30 g/l (3,09 Gew.-%)

Einsatzgebiet:
Nachauflauf-Herbizid zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern und Ungräsern einschließlich Hirse-Arten in Mais.

Wirkungsweise:
ELUMIS enthält die Wirkstoffe Mesotrione und Nicosulfuron. Beide Wirkstoffe werden nach der Aufnahme rasch im Saftstrom der Pflanzen verteilt und zu den im Wachstum befindlichen Geweben verlagert. Nicosulfuron hemmt die Synthese wichtiger Aminosäuren in empfindlichen Ungräsern und Unkräutern. Mesotrione hemmt indirekt die Synthese der Carotinoide und ermöglicht so die photooxidative Zerstörung der grünen Blattpigmente in empfindlichen Pflanzen.
Beide Wirkstoffe entfalten ihre Wirkung vorwiegend über das Blatt. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkmechanismen und Wirkungsspektren ergänzen sich Mesotrione und Nicosulfuron zu einem breit wirksamen Herbizid, das alle einjährigen Ungräser einschließlich Hirse-Arten und breitblättrige Unkräuter in Mais auch in fortgeschrittenen Wachstumsstadien erfasst.
Die ersten Wirkungssymptome treten etwa 7 Tage nach der Behandlung auf. Während eines Zeitraums von bis zu 14 Tagen nach Anwendung sterben die behandelten Unkräuter ab.

Wirkungsspektrum:
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Borstenhirse-Arten, Flug-Hafer, Hühnerhirse, Einjähriges Rispengras, Weidelgras, Rauhaariger Amarant, Kleine Brennnessel, Gemeiner Erdrauch, Franzosenkraut- Arten, Acker-Gänsedistel*, Gänsefuß-Arten, Acker-Gauchheil, Acker-Hellerkraut, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten*, Kamille-Arten, Ampfer-Knöterich*, Floh-Knöterich*, Weiße Lichtnelke, Schwarzer Nachtschatten, Ausfall-Raps, Vogel-Sternmiere, Stiefmütterchen-Arten, Taubnessel-Arten, Breit-Wegerich
Ausreichend bis weniger gut bekämpfbar: Einjähriges Bingelkraut, Kletten-Labkraut, Vogel-Knöterich, Winden-Knöterich, Persischer Ehrenpreis, Storchschnabel-Arten, Quecke
Nicht ausreichend bekämpfbar: Fingerhirse-Arten, Gemeiner Huflattich, Acker-Kratzdistel, Winde-Arten
* Bis 3-Blatt-Stadium.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich sulfonylharnstoffhaltiger Präparate der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten nachlassen kann (Selektion resistenter Biotypen). ELUMIS wirkt mittels zweier unterschiedlicher Wirkmechanismen, um einer solchen Resistenzbildung gegen Sulfonylharnstoff-Herbizide vorzubeugen. Werden nach ELUMIS-Einsatz dennoch unerwartete Minderwirkungen auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob diese Arten üblicherweise nur von Nicosulfuron (v. a. Ungräser) oder nur von Mesotrione (v. a. Unkräuter) erfasst werden. Im Falle nicht ausreichender Bekämpfungsgrade gegen Ungräser wie Ackerfuchsschwanz, Hühner- oder Borstenhirse ist die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkmechanismen fortzusetzen. Im Falle eines Wirkungsrückganges, der im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, kann keine Haftung übernommen werden.

Kulturverträglichkeit:
Unter den im Maisanbau üblichen Witterungsbedingungen, d. h., wenn keine ungünstigen Witterungsverläufe während und nach der Anwendung (wie z. B. kühle und feuchte Witterung, lang anhaltende Trockenheit, Staunässe, starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, niedrige Nachttemperaturen, sich langsam erwärmende Böden) herrschen, wird ELUMIS nach bisherigen Erfahrungen von allen Silomais- und Körnermaissorten gut vertragen. Aufgrund überdurchschnittlicher Interaktion zwischen Sorte, Umwelt und Herbizid sind bei Nichtbeachtung der oben genannten Einsatzbedingungen Schäden besonders in den folgenden Sorten nicht auszuschließen:
GZ Aldera
Nescio
Die Sortennegativliste wird nach Bedarf aktualisiert. Für von uns lokal nicht geprüfte oder neu zugelassene Maissorten informieren Sie sich bezüglich der Herbizidverträglichkeit bitte auch bei den Züchtern bzw. deren Vertriebspartnern.
Die Anwendung von ELUMIS wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen:
- bei Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen
- bei lange anhaltender Trockenheit
- bei Staunässe
- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden
- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais
Die Anwendung von ELUMIS in Tankmischung mit blattaktiven Wirkstoffen sollte nicht unter ungünstigen Witterungsbedingungen durchgeführt werden. Trockene und warme Witterung begünstigt die Maisverträglichkeit solcher Mischungen. Bei Ausbringung einer Mischung mit MAIS-BANVEL WG ist unbedingt auf eine trockene und möglichst warme Witterung zu achten!
Maisbestände, die mit ELUMIS behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis systemischer organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um Mais-Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von ELUMIS.
Die Anwendung von ELUMIS auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden, ist problemlos möglich.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung

MAIS
Einjährige ein- und zweikeimblättrige Samenunkräuter
Aufwandmenge: 1,3 l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 12 (2-Blatt-Stadium) bis Stadium 18 (8-Blatt-Stadium) der Kultur.
Max. Anzahl der Anwendungen: 1
Anwendungsart: Spritzen
Wartefrist in Tagen: ---

Anwendungstechnik
Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Ansetzvorgang:
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
1. Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
2. Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl).
3. Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
4. Produkt über das Einspülsieb oder direkt in den Tank geben.
5. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
6. Tank mit Wasser auffüllen.
7. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Keine Feinstfilter mit Maschendichten über 60 mesh (nicht feiner als 60 Maschen je Zoll) verwenden.

Mischbarkeit:
ELUMIS ist mischbar mit DUAL® GOLD, GARDO® GOLD, PEAK® und MAIS-BANVEL® WG.
Die Verträglichkeit von Tankmischungen mit ELUMIS ist stark witterungsabhängig. Bei Ausbringung einer Mischung mit MAIS-BANVEL WG ist unbedingt auf eine trockene und möglichst warme Witterung zu achten.
Mischungen mit Bromoxynil-Präparaten sowie Zusätze von Ammonnitratharnstofflösung (AHL), Ölen, Netzmitteln und Blattdüngern bergen je nach Witterungsbedingungen ein Risiko für die Maisverträglichkeit und werden daher nicht generell empfohlen.
Siehe auch Hinweise unter „Kulturverträglichkeit“!
Beim Ansetzen von Tankmischungen ist folgende Reihenfolge einzuhalten: 1. Tank zur Hälfte mit Wasser füllen, 2. Mischpartner zusetzen, 3. ELUMIS zusetzen, 4. Tank mit Wasser auffüllen.
Es empfiehlt sich, Mischpartner in fester Form als Erstes in den Tank zu geben.
Mischungen umgehend ausbringen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.
Bei weiteren Fragen zur Mischbarkeit wenden sie sich an die Syngenta Beratungs-Hotline zum Ortstarif, Tel.-Nr. 0800-207181.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von ELUMIS ist auf eine gleichmäßige Benetzung der Unkräuter zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200–400 l/ha.
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden. Überdosierungen können Schäden an den Folgekulturen verursachen.
Es ist darauf zu achten, dass Spritznebel nicht auf empfindliche benachbarte Kulturen oder Flächen, die zur Bestellung mit solchen Kulturen vorgesehen sind, (z. B. Getreide, zweikeimblättrige Kulturen, Spargel u. a. Gemüsearten) gelangt.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten.
Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen.
Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidlich anfallende Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen.
Ein geeignetes Reinigungsmittel zugeben und das Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
(Geeignete Reinigungsmittel: Siehe Tabelle im Anhang.)
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks, wie oben beschrieben, abspritzen. Rührwerk für 10 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.
Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Technische Hinweise:
Das lange Anwendungsfenster (2-8-Blatt-Stadium des Maises) erlaubt es, günstige Anwendungszeitpunkte für ELUMIS zu finden.
Nach längeren Regenperioden sollten 1–2 sonnige, warme Tage vor einer Anwendung abgewartet werden, damit keine zu starke Wirkstoffaufnahme über die nach Regen gut benetzbare Wachsschicht der Maisblätter erfolgt. Die Anwendung von ELUMIS sollte verschoben werden, solange die Tag- und Nachttemperaturen um 20 °C oder mehr schwanken, sowie bei Tagestemperaturen deutlich über 25 °C und intensiver Sonneneinstrahlung.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1.3 l12 - 18