Gallant Super

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2022-12-31
Registrierungsnummer
3382
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): A
Das Herbizid Gallant Super wirkt über die Blätter bereits aufgelaufener Ungräser. Der systemische Wirkstoff Haloxyfop dringt schnell in die Pflanzen ein und führt in der Folge zu einer Hemmung der Zellteilung in allen Pflanzenteilen, auch in Wurzeln und Rhizomen. Der Einsatz von Gallant Super verursacht einen sofortigen Wachstumsstopp.
Weitere Symptome sind:
- Hemmung des Pflanzen- und Wurzelwachstums
- Verfärbung der Blätter (wird nach rund 10-14 Tagen sichtbar)
Der Wirkungsprozess ist nach 3 Wochen weitestgehend abgeschlossen. An äußerlich noch gesund erscheinenden Pflanzen kann der Bekämpfungserfolg noch vor dem Erscheinen der Wirkungssymptome dadurch überprüft werden, dass sich das letzte Blatt leicht aus der Blattscheide ziehen lässt.

Registrierte Indikationen

WINTERRAPS
Gegen Ackerfuchsschwanzgras, Ausfallgetreide mit 0,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nachauflauf, Herbst, Stadium 12 (2-Blattstadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der Ungräser.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: keine

ZUCKERRÜBEN, FUTTERRÜBEN, ACKERBOHNE, FUTTERERBSEN, SONNENBLUME, KAROTTEN, SPEISEZWIEBEL
Gegen Einjährige einkeimblättrige Unkräuter, ausgenommen Einjährige Rispe mit 0,5 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nachauflauf, Frühjahr, Stadium 12 (2-Blattstadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der Ungräser Gegen Quecke, Einjährige Rispe mit 1 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Nachauflauf, Frühjahr, 15 - 25 cm Wuchshöhe der Quecke, Stadium 12 (2-Blattstadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der einjährigen Rispe.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit Zuckerrübe, Futterrübe: 90 Tage
Wartezeit Ackerbohne, Futtererbsen: -
Wartezeit Sonnenblume: 100 Tage
Wartezeit Karotten: 56 Tage
Wartezeit Speisezwiebel: 28 Tage
Wartezeit Baumschulgehölzpflanzen, Ziergehölze: -

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlung
Entscheidend für den Bekämpfungserfolg ist, dass zum Zeitpunkt der Behandlung die Gräser aufgelaufen sind und von der Spritzbrühe gut benetzt werden können. Die gute Kulturverträglichkeit von Gallant Super ermöglicht es, den Anwendungszeitpunkt allein auf das Entwicklungsstadium der Ungräser abzustimmen, jedoch ist der frühe Einsatzzeitpunkt zu bevorzugen, um die Ungraskonkurrenz zeitig auszuschalten.
Bei günstigen Anwendungsbedingungen wie kleine Ungräser bis 5 Blätter, warmer (>10°C), wüchsiger Witterung, hoher Luftfeuchtigkeit bzw.
geringer Wachsschicht kann die Aufwandmenge bei Ausfallgetreide, Hirse-Arten, Flughafer, Trespe, Windhalm und Ackerfuchsschwanzgras auf 0,4 l/ha und bei Einjähriger Rispe auf 0,75 l/ha reduziert werden. Bei sehr ungünstigen Anwendungsbedingungen (lange Trockenphase mit geringem Ungraswachstum bzw. starker Wachsschicht erhöht ein Zusatz von 0,5 - 1,0 l/ha Öl oder die Anwendung in den frühen Morgenstunden die Wirkungssicherheit.
Besonderer Hinweis zur Vermeidung von Resistenzbildung:
Gallant Super enthält den Wirkstoff Haloxyfop-P aus der Gruppe der ACCase Hemmer. Werden Herbizide aus dieser Gruppe über mehrere Jahre auf demselben Feld eingesetzt, ist eine Selektion schwer bekämpfbarer Biotypen möglich. Daher ist in Einzelfällen eine verminderte Wirksamkeit von Gallant Super gegen Ungräser, vor allem Ackerfuchsschwanz nicht auszuschließen. Bein Maßnahmen zur Bekämpfung von Ungräsern in derselben Kultur oder in der gesamten Fruchtfolge wird der regelmäßige Wechsel von Produkten mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen
empfohlen.
Witterung:
Nur trockene bis leicht taufeuchte Bestände behandeln. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages ist Gallant Super regenfest (ca. 1 Stunde).
Wirkung und Kulturverträglichkeit werden durch Witterungseinflüsse nach der Anwendung wie z. B. Frost, Trockenheit oder längere kühle bzw.
feuchte Witterungsperioden nicht beeinflusst, sofern aktives Ungraswachstum gegeben ist. Wüchsiges Wetter beschleunigt die Wirkung.

Wirkungsspektrum
Sehr gut bis gut bekämpfbar: 
Mit 1,0 l/ha: Quecke (bei 15-20 cm Unkrauthöhe) und Einjährige Rispe (bis BBCH 29; Ende der Bestockung);
mit 0,5 l/ha: Ackerfuchsschwanz, Ausfallgetreide, Hirse-Arten, Flughafer, Windhalm, Weidelgras- und Trespen-Arten.
Nicht bekämpfbar: 
Rotschwingel, Liliengewächse, Zweikeimblättrige Unkräuter

Pflanzenverträglichkeit
In Zucker- und Futterrüben, Raps, Ackerbohne, Futtererbse, Sonnenblume, Karotten und Speisezwiebeln ist Gallant Super gut verträglich.

Mischbarkeit
Gallant Super ist mischbar mit Target Compact. Eine Tankmischung mit Betanal Elite oder Betanal MaxxPro in der Zuckerrübe ab der 2. NAK in Ausnahmefällen bei optimalen Bedingungen (wenig lichtintensiver Witterung, Temperatur < 25°C) möglich, wenn nicht mehr als 3 Produkte in Tankmischung ausgebracht werden. Bei kritischen Anwendungsbedingungen wie Nachtfrostgefahr, starke Tag/ Nacht Temperaturschwankungen, geringe Wachschicht der Rübe, sowie sehr lichtintensive, heiße Witterung wird keine Tankmischung empfohlen, weil die Wirkung und
Kulturverträglichkeit darunter leiden kann.
Gallant Super ist im Raps im Herbst mit Decis Forte, Tilmor oder Folicur, sowie Bayfolan S, Mn-Chelat und gut verträgliche Bordünger mischbar.
Gallant Super kann, sofern keine weiteren Mischpartner dabei sind, in Rübe, Raps, Sonnenblume, Futtererbse und Ackerbohne problemlos mit 11E-Ölen, Mero oder Netzmitteln gemischt werden. (Gebrauchsanleitungen bzw. Anwendungshinweise der Mischungspartner beachten).

Nachbau
Im Rahmen der normalen Fruchtfolge kann jede Kultur nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch kann jede zweikeimblättrige Kultur nachgebaut werden, außerdem nach vier Wochen Getreide und Mais.

Anwendungstechnik
Hinweise zur Spritzenreinigung:
Vor dem Einsatz von Gallant Super muß sichergestellt sein, daß das Spritzgerät gründlich gereinigt wurde, entsprechend den Empfehlungen der Firma des vorher ausgebrachten Pflanzenschutzmittels. Um Schäden bei nachfolgender Behandlung von Halmfrüchten zu vermeiden, Spritztank, - schläuche und -gestänge sofort nach der Anwendung gründlich reinigen.
Hinweise zur Schadensverhütung:
Abtrift vermeiden, Produkt nicht unter –5°C lagern.
Herstellung der Spritzbrühe:
Gallant Super bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den 2/3 mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben. Behälter anschließend mit Wasser auffüllen. Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten. Nicht mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig.
Entleerte Behälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Nur mit Spritzgeräten arbeiten, deren Ausstoß pro Hektar bekannt ist. Spritzgeräte gründlich mit Wasser reinigen, die verdünnte Reinigungsflüssigkeit auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen.
Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.
Schutzmaßnahmen zur sicheren Handhabung:
Handhabung: Von Hitze, Funken und Flammen fernhalten. Auch entleerte Behälter können Dämpfe enthalten. Keine Schneide-, Bohr-, Schleif-, Schweiß- oder ähnliche Arbeiten an leeren Behältern oder in deren Nähe durchführen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Nicht verschlucken. Das Einatmen von Dampf oder Dunst vermeiden. Kontakt mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden. Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Bei Handhabung für gute Ventilation sorgen. Sich anschließend gründlich waschen.
Lagerung: Trocken lagern. In Originalbehältern lagern. Behälter bei Nichtgebrauch dicht geschlossen halten. Nicht in der Nähe von Nahrung, Lebensmitteln, Arzneimitteln oder der Trinkwasserversorgung lagern.
Bei Einhaltung der Gebrauchsanleitung ist unser Produkt für die empfohlenen Zwecke geeignet. Wir gewährleisten, daß die Zusammensetzung unseres Produkts in den verschlossenen Originalpackungen den auf den Etiketten gemachten Angaben zum Zeitpunkt der Lieferung entspricht.
Da Lagerhaltung und Anwendung außerhalb unseres Einflusses liegen und wir nicht alle diesbezüglichen Gegebenheiten voraussehen können, schließen wir jegliche Haftung für direkte oder indirekte Folgen aus unsachgemäßer oder vorschriftswidriger Lagerung oder unsachgemäßer oder vorschriftswidriger Anwendung unseres Produkts aus. Vielfältige, insbesondere auch örtlich oder regional bedingte, Einflußfaktoren können die Wirkung des Produkts beeinflussen. Hierzu gehören z.B. Witterungs- und Bodenverhältnisse, Kulturpflanzensorten, Fruchtfolge, Behandlungstermine, Applikationstechnik, Aufwandmengen, Mischungen mit anderen Produkten, Auftreten wirkstoffresistenter Organismen (wie z.B. Pilzstämme, Pflanzen, Insekten) etc. Deshalb kann eine Veränderung in der Wirksamkeit des Produkts oder eine Schädigung an den behandelten Kulturpflanzen nicht ausgeschlossen werden. Für solche Folgen können wir keine Haftung übernehmen. Das damit verbundene
Risiko geht zu Lasten des Anwenders. Für negative Auswirkung von uns nicht empfohlener Tankmischungen haften wir nicht.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Winterraps0.5 l12 - 29
Zuckerrüben0.5 - 1 l12 - 2990
Futterrüben0.5 - 1 l12 - 2990
Bohnen0.5 - 1 l12 - 29
Erbsen0.5 - 1 l12 - 29
Sonnenblumen0.5 - 1 l12 - 29100
Möhren0.5 - 1 l12 - 2956
Zwiebeln0.5 - 1 l12 - 2928