Goltix Titan

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2020-08-31
Registrierungsnummer
3370
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 525 g/l Metamitron (45,1 Gew.-%) + 40 g/l Quinmerac (3,4 Gew.-%)
Formulierung: Suspensionskonzentrat

Wirkungsweise
Goltix Titan ist ein flüssiges Herbizid zur Bekämpfung von einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern sowie Kletten-Labkraut und Acker-Hundspetersilie in Zucker- und Futterrüben. Goltix Titan enthält zwei Wirkstoffe. Zum einen den bewährten Wirkstoff Metamitron, mit den bekannten Wirkungsstärken, der feinstvermahlen in der Formulierung vorliegt. Zum anderen den Wirkstoff Quinmerac, der v.a. gegen Klettenlabkraut eine besondere Wirkung besitzt. Die einzigartige Kombination der beiden Wirkstoffe führt zu einem breiteren Wirkungsspektrum sowie einer optimierten Wirksamkeit auf im Rübenanbau wichtige Unkräuter bei gleichzeitiger sehr guter Rübenverträglichkeit und Mischbarkeit. Beide Wirkstoffe werden sowohl über die Wurzel als auch über das Blatt der Unkräuter aufgenommen. Die gute Bodenwirkung verhindert eine Spätverunkrautung mit Kletten-Labkraut, Gänsefuß und anderen dikotylen Unkräutern. Goltix Titan ist als modernes Suspensionskonzentrat formuliert, das besonders reine, langkettige, ungesättigte Fettsäuren enthält, die zur Verbesserung der UV-Stabilität des Wirkstoffes beitragen.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Metamitron: C1
Quinmerac: O

Wirkungsspektrum
gut bekämpfbar: Ackerhellerkraut, Ackerleinkraut, Acker-Stiefmütterchen, Amarant, Einjähriges Rispengras, Flohknöterich (Pfirsichblättriger Knöterich), Gemeine Melde, Gemeiner Hohlzahn, Hirtentäschelkraut, Hundspetersilie, Kamille-Arten, Kleinblättriges Franzosenkraut, Kleine Brennnessel, Kletten-Labkraut, Kornblume, Persischer Ehrenpreis, Rainkohl, Saatwucherblume, Schwarzer Nachtschatten, Taubnessel-Arten, Vogelmiere, Weißer Gänsefuß
weniger gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Ackersenf, Efeublättriger Ehrenpreis, Feldehrenpreis, Gemeiner Erdrauch, Hederich, Klatschmohn, Vogelknöterich, Wilde Möhre
nicht ausreichend bekämpfbar: Einjähriges Bingelkraut, Windenknöterich
Die beste Wirkung wird erzielt, wenn sich die Unkräuter im Keimblatt- bis max. 2-Blatt-Stadium befinden.
Die nicht ausreichend bekämpfbaren Unkräuter werden in Tankmischungen bzw. in Spritzfolgen gut erfasst.

Anwendung

ZUCKERRÜBE, FUTTERRÜBE
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Klettenlabkraut (Galium aparine), Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 10 (Keimblätter waagrecht entfaltet; 1. Laubblatt stecknadelkopfgroß) bis Stadium 19 (9 und mehr Laubblätter entfaltet) der Kultur
Max. Zahl der Behandlungen: 3
Zeitlicher Abstand: 5 bis 10 Tage
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 2,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha

EINSATZ IM RÜBENANBAU (ZUCKER- UND FUTTERRÜBEN)
Goltix Titan besitzt ein breit gefächertes Wirkungsspektrum und zeichnet sich durch eine sehr gute Rübenverträglichkeit aus. Der im Goltix Titan enthaltene Wirkstoff Metamitron ist bekannt für seine ausgeprägte Wirkungsstärke gegenüber Gänsefuß-Arten, Melde, Kamille, Amarant und weiteren wichtigen Unkräutern im Rübenanbau. Der zweite Wirkstoff Quinmerac erweitert das Wirkungsspektrum von Goltix Titan um Kletten-Labkraut und verstärkt die Wirkung auf Hundspetersilie. Zudem intensiviert Quinmerac die Wirkung des Metamitrons, so dass durch die Kombination der beiden Wirkstoffe synergistische Effekte auftreten, durch die eine optimierte Wirksamkeit auf bspw. Weißen Gänsefuß, Gemeine Melde, Schwarzen Nachtschatten erreicht wird. Goltix Titan kann im Nachauflauf eingesetzt werden, wobei die besten Wirkungsergebnisse erzielt werden, wenn sich die Unkräuter im Keimblatt bis max. 1. Laubblatt-Stadium befinden. Unter trockenen Witterungsverhältnissen sollte die Wasseraufwandmenge nach oben angepasst werden.

WICHTIGER HINWEIS
Im Rahmen eines geeigneten Resistenzmanagements sollte Goltix Titan, wie auch praxisüblich gehandhabt, vorwiegend in Kombinationen mit anderen geeigneten Rübenherbizidpartnern, entsprechend dem vorhandenen Unkrautspektrum abgestimmt, gemeinsam ausgebracht werden. Hier bieten sich als Kombinationspartner z. B. Belvedere® Extra, Ethosat® 500 oder andere Produkte, die auch den Wirkstoff Ethofumesat (HRAC-Gruppe N) enthalten, an.
Eine Aufwandmenge von 2,0 l/ha Goltix Titan zu jeder Maßnahme ist die Basis für gute Bekämpfungserfolge und vermindert deutlich das Risiko von Restverunkrautungen.
Auf Flächen mit stärkerem Unkrautdruck, insbesondere mit Weißem Gänsefuß, Melde, Kamille, Amarant, ist zur Verhinderung einer Rest-/Spätverunkrautung die Gesamtaufwandmenge in der Spritzfolge von 6,0 l/ha Goltix Titan erforderlich. Zur Erweiterung des Wirkungsspektrums und zur Erfassung von Problemunkräutern kann Goltix Titan mit weiteren Rübenherbiziden kombiniert werden.

EMPFEHLUNGSRAHMEN ZUR UNKRAUTBEKÄMPFUNG IN ZUCKERRÜBEN

Goltix Titan
1. NAK: 2,0 l/ha
2. NAK: 2,0 l/ha
3. NAK: 2,0 l/ha

Belvedere® Extra
1. NAK: 1,25 l/ha
2. NAK: 1,25 l/ha
3. NAK: 1,25 l/ha

Hasten®
1. NAK: 0,5 l/ha
2. NAK: 0,5 l/ha
3. NAK: 0,5 l/ha

ODER

Goltix Titan
1. NAK: 2,0 l/ha
2. NAK: 2,0 l/ha
3. NAK: 2,0 l/ha

Betanal® MaxxPro®
1. NAK: 1,25 - 1,5 l/ha
2. NAK: 1,25 - 1,5 l/ha
3. NAK: 1,25 - 1,5 l/ha

Gesamtaufwandmenge Goltix Titan in der Spritzfolge: 6,0 l/ha
Insgesamt nicht mehr als 3 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diese Wirkstoffe enthaltenden Mittel.
Für regionale, standortspezifische Empfehlungen steht Ihnen Ihr Vertriebsberater vor Ort gerne zur Verfügung.

Weitere Hinweise zum Einsatz
Bei intensiver Sonneneinstrahlung und Tagestemperaturen über 25 °C ist die Behandlung möglichst in den frühen Morgenstunden oder in den späten Abendstunden durchzuführen. Unter ungünstigen Wachstumsbedingungen wie Frost oder extremen Temperaturschwankungen kann die Verträglichkeit der Rüben vorübergehend beeinträchtigt sein. Bei Mischungen ist unbedingt die Gebrauchsanleitung des Mischpartners zu beachten!
Ein guter Bekämpfungserfolg wird über eine gleichmäßige Benetzung der Unkräuter und ausreichend vorhandene Bodenfeuchtigkeit erreicht.

Mischbarkeit
Goltix Titan ist mit den im Nachauflauf gebräuchlichen Rübenherbiziden (z.B. Belvedere® Extra, Betanal® MaxxPro®, Agil®-S, Ethosat® 500, Kontakt® 320 SC, Debut®, Lontrel® 100) sowie geeigneten Zusatzstoffen (z. B. Hasten®) mischbar. Bei Mischungen ist unbedingt die Gebrauchsanleitung des Mischpartners zu beachten! Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können. Tankmischungen mit aminosäure- bzw. lecithinhaltigen Formulierungen empfehlen wir nicht. Die Zumischung von Flüssig-/Blattdüngern ist im Nachauflauf nicht möglich. Im Nachauflauf sollte der Abstand zwischen Goltix Titan und einer Flüssigdünger-Anwendung mindestens drei Tage betragen. Mischungen von Goltix Titan mit AHL im Nachauflauf können zu Pflanzenschäden führen und werden daher nicht empfohlen.

Pflanzenverträglichkeit
Goltix Titan wird bei allen Anwendungsverfahren von Zucker- und Futterrüben ohne Sorteneinschränkung gut vertragen. Nur in Tankmischungen mit anderen Herbiziden kann unter ungünstigen Wachstumsbedingungen, wie Frost und extremen Temperaturschwankungen, die Verträglichkeit für Rüben vorübergehend beeinträchtigt werden. Die Gebrauchsanleitung der Mischpartner ist zu beachten. Dies gilt insbesondere auch für eine Spritzung nach feucht-kühler Witterungsperiode, gefolgt von starkem Temperaturanstieg. Unter solchen Bedingungen soll mit der Spritzung mindestens einen Tag gewartet werden. Bei intensiver Sonneneinstrahlung und Tagestemperaturen über 25 °C ist die Spritzung in die kühleren Abendstunden zu verlegen.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Goltix Titan vor Gebrauch kräftig schütteln. Spritztank zu 2/3 der erforderlichen Wassermenge füllen. Das Produkt bei eingeschaltetem Rührwerk zugeben und restliche Wassermenge auffüllen. Vorbehaltlich anderslautender Empfehlungen der Mischpartner sollte beim Ansetzen von Tankmischungen das Produkt grundsätzlich zuerst in den Brühbehälter gegeben und gründlich gerührt werden. Die Spritzbrühe sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen. Spritzbrühreste vermeiden; nur so viel Spritzbrühe ansetzen, wie tatsächlich gebraucht wird. Technisch unvermeidbare Restmengen im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
Angebrochene Gebinde nach Gebrauch wieder gut verschließen.

Ausbringungstechnik
Folgende Düsen eignen sich für die Ausbringung:
Injektordüsen lang, z. B.:
AI 110-02 bis AI 110-03 bei 4-5 bar
ID 120-02 bis ID 120-03 bei 4-5 bar
Injektordüsen kurz, z. B.
AirMix 110-025 bis AirMix 110-04 bei 2-3 bar
IDK 110-025 bis IDK 110-04 bei 2-3 bar
Sonstige Düsen, z. B.
XR 110-03 bis XR 110-04 bei 1,5-2,0 bar
LU 110-03 bis LU 110-04 bei 1,5-2,0 bar
DG 110-03 bei 2-3 bar
AD 120-03 bei 2-3 bar

ZUR BESONDEREN BEACHTUNG
Die Spritzgeräte müssen vor Gebrauch sehr gründlich gereinigt sein und dürfen auf keinen Fall Reste anderer Produkte enthalten. Dazu speziellen Spritzgerätereiniger verwenden. Es ist darauf zu achten, dass kein Spritznebel auf Nachbarkulturen abgetrieben wird. Nicht bei windigem Wetter spritzen. Überdosierungen und Doppelbehandlungen vermeiden.

REINIGUNG
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich reinigen. Dazu sollte ein spezieller Spritzgerätereiniger verwendet werden. Ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Spritzmittelrückstände von Sulfonylharnstoffen, Wuchsstoffen oder Triazinen können die Rüben erheblich schädigen! Verwendete Spritzen sind täglich nach dem Einsatz gründlich zu reinigen und zu spülen, damit keine Mittelreste in Fass, Leitungen oder Filtern eintrocknen und später zu Düsenverstopfungen führen.

Nachbau
Nach der Zuckerrübenernte gibt es bei einem geregelten Nachbau im Herbst sowie im darauf folgenden Frühjahr keine Anbaueinschränkungen.
Nach einem vorzeitigen Umbruch können Zucker- und Futterrüben ohne Pflugfurche nachgebaut werden. Bei einem Nachbau von Kartoffeln und Mais ist eine tiefe Bodenbearbeitung (Pflugfurche) erforderlich, ebenso bei Weidelgras und Klee, die frühestens zwei Monate nach der letzten Behandlung nachgebaut werden können. Auch Hinweise in den Gebrauchsanleitungen möglicher Mischpartner beachten! Zusätzliche Hinweise für den Rübenbau bitte den aktuellen regionalen Anwendungsempfehlungen entnehmen!

 

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Zuckerrüben2 l10 - 19
Futterrüben2 l10 - 19