Hoestar

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2022-03-31
Registrierungsnummer
2554
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Hoestar wird schnell von der Pflanze aufgenommen und systemisch in der gesamten Pflanze verteilt. Die empfindlichen Unkräuter stellen sofort nach Aufnahme des Wirkstoffes das Wachstum ein. Je nach Wachstumsbedingungen werden nach ca. 1-2 Wochen typische Blattverfärbungen sichtbar. Der vollständige Absterbeprozess dauert jedoch 4-6 Wochen. Die Wirkung von Hoestar ist weitgehend temperaturunabhängig. Kurze, leichte Nachtfröste nach der Anwendung bis -3°C sind tolerierbar, sofern tagsüber wüchsige Witterung (über +10°C) und aktives Unkrautwachstum gegeben ist. Deshalb sollte die Anwendung im Frühjahr frühestens 2 Wochen nach Vegetationsbeginn erfolgen und im Herbst spätestens 4 Wochen vor Vegetationsstop enden.
Hoestar ist in allen Getreidearten inklusive Durum, Triticale und Hafer sowie in Wiesen, Weiden und in Lein sehr gut verträglich.

Registrierte Indikationen

WINTERGERSTE, WINTERHAFER, WINTERROGGEN, WINTERWEICHWEIZEN, WINTERHARTWEIZEN, WINTERTRITICALE, DINKEL, SOMMERGERSTE, SOMMERWEICHWEIZEN, SOMMERHAFER, SOMMERHARTWEIZEN, SOMMERTRITICALE, SOMMERROGGEN
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 40 g/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 13 (3-Blatt-Stadium) bis Stadium 37 (Erscheinen des Fahnenblattes), spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: 14 Tage (Getreidegrünschnitt)
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoffe enthalten.
Besondere Hinweise für die Anwendung in Getreide:
Durch Hoestar kann das Klettenlabkraut als wichtigstes Konkurrenzunkraut bis Beginn der Blüte und Erscheinen des letzten Blattes des Getreides in jeder Wachstumsphase ausgeschaltet werden.

LEIN
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 30 g/ha nach dem Auflaufen, bei ca. 8-10 cm Wuchshöhe der Kultur, spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Hinweis: Schäden an der Kultur (Wachstumsdepressionen, Blühverzögerungen) möglich. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Mögliche Schäden aufgrund mangelnder Wirksamkeit oder Schäden an Lein liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor der Anwendung ist die Verträglichkeit und Wirksamkeit unter betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen. Keine weitere Anwendung mit anderen Mitteln, die diesen Wirkstoff enthalten, in diesem Jahr.

FLÄCHENBEKÄMPFUNG (Grünland)
Gegen Ampfer-Arten (Rumex sp.) 60 g/ha während der Vegetationsperiode, mindestens 2 Wochen vor der geplanten Nutzung oder nach der letzten Nutzung, spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: 7 Tage Gras, 21 Tage Heu
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoffe enthalten.

EINZELPFLANZENBEHANDLUNG (Grünland)
a) Spritzverfahren zur gezielten Einzelpflanzenbehandlung:
Gegen Ampfer-Arten (Rumex sp.) 0,02% = 20 g/100 l Wasser (max. 60 g/ha/Jahr)
b) Abstreifverfahren zur gezielten Einzelpflanzenbehandlung:
Gegen Ampfer-Arten (Rumex sp.) 0,1% = 15 g/15 l Wasser mittels Rotowiper (max. 60 g/ha/Jahr)
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode
Anzahl der Anwendungen: max. 2
Wartefrist: Gras: 7 Tage, Heu: 21 Tage
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Insgesamt nicht mehr als 2 Anwendungen pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoffe enthalten.
Besondere Hinweise:
Der beste Bekämpfungserfolg wird erzielt, wenn die stärksten Einlagerungen der Assimilate in die Wurzel erfolgen.
Dies wird mit der Anwendung nach dem letzten Schnitt erreicht, sobald die Ampferpflanze eine Rosette gebildet hat. Der letzte Schnitt sollte so durchgeführt werden, dass nach der Behandlung mit Hoestar noch 2-3 Wochen aktives Wachstum der Pflanzen stattfinden kann.
Bei Trockenheit und niedriger Luftfeuchte kann der Zusatz eines Netzmittels die Wirkstoffaufnahme verbessern. KEINE Anwendung nach einer „Gülledüngung“, sofern die Unkräuter vor der Bekämpfung nicht durch ausreichende Niederschläge wieder eine aufnahmefähige Blattmasse haben.
Hoestar ist besonders wirksam gegen Stumpfblättrigen Ampfer und Sauerampfer sowie gegen Löwenzahn und Kriechender Hahnenfuß bei besonders hoher Klee- und Gräserschonung. Bei Grünland mit mehr als 10% Kleeanteil ist eine Schonung bereits sinnvoll.
Zudem ist nach eigenen Erfahrungen eine bis zu 70%ige Zusatzwirkung gegen Wiesenkerbel, Bärenklau, Bibernelle, Brennnessel-Arten sowie Kälberkropf im Jugendstadium möglich.
Die ÖPUL-Bestimmungen sind zu beachten!
Im folgenden Frühjahr sind die Lücken durch Übersaat oder Nachsaat unter Verwendung einer Nachsaatmischung zu schließen.
Sonstige Auflagen und Hinweise für alle Reg. Indikationen:
Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß Herbicide Resistance Action Committee (HRAC): Wirkmechanismus (HRAC GRUPPE): B.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Getreidebau:
Nach bisherigen Erfahrungen ist Hoestar, bei Einhaltung der Anwendungsbestimmungen, in allen Getreidearten und -sorten verträglich.
Hoestar kann mit max. 30 g/ha in Sommerungen mit Klee-Einsaat eingesetzt werden. Der Klee muss das 3. Blatt entwickelt haben. Im 1. Jahr sind leichte Phytotoxschäden möglich, die sich im Ertragsjahr aber nicht auswirken.
Zur zeitigen Korrekturspritzung im Wintergetreide nach Herbstherbiziden gegen Klettenlabkraut, Ausfallraps oder Kamille (Teilwirkung) in Tankmischung mit zeitigen Wuchsreglereinsatz mit 30 g/ha Hoestar möglich.
Hoestar kann auch in Tankmischung mit Fungiziden, Insektiziden oder Blattdüngern eingesetzt werden.
Grünland:
Der Ampfer (Stumpfblättriger- oder Sauer- ) sollte sich im Rosettenstadium befinden, noch nicht aufgestängelt sein. Zudem wird auch eine gute Wirkung gegen Hahnenfuß, Löwenzahn, ... erreicht.
Hoestar zeichnet sich durch seine höchste Klee- und Gräserschonung aus.
Beachten Sie bitte die ÖPUL-Bestimmungen:
Einzelpflanzen- oder Punktbekämpfung für Betriebe mit Reduktion oder Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel erlaubt.
Flächenbekämpfung für Betriebe außerhalb von ÖPUL, aber auch bei Teilnahme an der Grundförderung erlaubt.
Beachten Sie aber auch die Bundesländer-spezifischen ÖPUL-Auflagen.
Die Kahlstellen dann im Frühjahr mit einer Nachsaatmischung schließen.

Pflanzenverträglichkeit
Hoestar ist in allen Getreidearten inklusive Durum, Triticale und Hafer sowie in Wiesen, Weiden und in Lein sehr gut verträglich.

Wirkungsspektrum
Hoestar ist sehr gut wirksam gegen:
Adlerfarn, Klettenlabkraut, Ackerwinde, Kleine Brennnessel, Ausfallraps, Hederich, Hirtentäschel, Geruchlose Kamille, Gemeine Besenrauke, Pfeilkresse, Ampfer.
Im Grünland werden außer den Ampferarten (Stumpfblättriger Ampfer und Sauerampfer) auch Löwenzahn, Scharfer und Kriechender Hahnenfuß miterfasst.
Hoestar ist gut wirksam gegen:
Ackersenf, Ackerhellerkraut, Ackerhohlzahn, Ausfallsonnenblume, Gänsedistel bzw. bis zu 70% Zusatzwirkung im Grünland gegen Wiesenkerbel, Bärenklau, Bibernelle, Brennesel-Arten und Kälberkropf im Jugendstadium.
Hoestar ist weniger gut wirksam gegen:
Bärenklau, Breitwegerich, Giersch (Erdholler), Kälberkropf, Wiesenkerbel, Wiesenpippau, Knöterich-Arten, Weißer Gänsefuß und andere Kamille-Arten.

Nachbau
Im Rahmen einer normalen Fruchtfolge können alle Kulturen nachgebaut werden. Folgt nach Anwendung von Hoestar im Getreide eine extreme Trockenheit, sind Schäden an nachgebauten Zwischenfrüchten oder Winterraps möglich.
Auch auf biologisch wenig aktiven Böden ist der Wirkstoffabbau verlangsamt. Unter diesen Bedingungen bzw. bei später Unkrautbekämpfung im Getreide und zeitiger Saat der Zwischenfrucht wird eine Bodenbearbeitung (gut mischend oder wendend) in einer Tiefe von mind. 15 – 20 cm empfohlen.
Nachbaumöglichkeiten nach vorzeitigem Umbruch:
Ist ein vorzeitiger Umbruch des Getreides notwendig, können 15 Tage nach der Hoestar-Anwendung alle Sommergetreidearten ohne vorherige Bodenbearbeitung nachgesät werden.
Ein Nachbau von Kartoffeln ist 30 Tage nach der Anwendung mit vorhergehender Bodenbearbeitung möglich. 15 Tage nach der Hoestar- Anwendung können Mais und Weidelgräser nach 15 cm tiefer Bodenbearbeitung nachgebaut werden.

Anwendungstechnik
Spritzgerätereinigung:
Das Spritzgerät vollständig entleeren, Düsen und Filter ausbauen und mit Wasser und mit einem Spritzgerätereiniger reinigen. Das Spritzfass mit Wasser auf 10% des Volumens auffüllen und Rührwerk laufen lassen. Die Reinigungsflüssigkeit auf der behandelten Fläche ausbringen. Danach nochmals das Spritzfass auf 10% des Volumens auffüllen, gründlich spülen und ebenfalls auf der behandelten Fläche ausbringen. Düsen und Filter nochmals auf Ablagerungen überprüfen und, wenn nötig, reinigen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Wintergerste40 g13 - 3714
Winterhafer40 g13 - 3714
Winterroggen40 g13 - 3714
Winterweizen40 g13 - 3714
Wintertriticale40 g13 - 3714
Dinkel40 g13 - 3714
Sommergerste40 g13 - 3714
Sommerweizen40 g13 - 3714
Sommerhafer40 g13 - 3714
Sommertriticale40 g13 - 3714
Sommerroggen40 g13 - 3714
Leinsamen30 g0