Hoestar Super

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2022-03-31
Registrierungsnummer
2824
Links

Wirkungsweise
Hoestar Super hemmt die Acetolactat-Synthase der Unkräuter und unterbindet die Bildung der verzweigten Aminosäuren. Diese Wirkung tritt unabhängig von der Temperatur – auch bei kalter Witterung – zuverlässig ein, sofern ein aktives Unkrautwachstum gegeben ist. Die Unkräuter stellen sofort nach der Anwendung von Hoestar Super das Wachstum und die Wasser- und Nährstoffaufnahme ein und stellen somit keine Konkurrenz für die Kultur dar. Der vollständige Absterbeprozess kann sich – je nach Wüchsigkeit – über mehrere Wochen erstrecken.

Registrierte Indikationen

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEICHWEIZEN, WINTERHARTWEIZEN, WINTERTRITICALE, DINKEL, SOMMERGERSTE, SOMMERWEICHWEIZEN, SOMMERHARTWEIZEN, SOMMERTRITICALE, SOMMERROGGEN
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter nach dem Auflaufen, im Frühjahr, ab Stadium 13 (3-Blattstadium) bis Stadium 39 (Fahnenblatt- Blatthäutchen-Stadium) mit 0,2 kg/ha spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen Mitteln, die diese(n) Wirkstoff(e) enthalten. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß Herbicide Resistance Action Committee (HRAC): Wirkmechanismus (HRAC GRUPPE): B 
Für die Anwendung in Gerste: Schäden an der Kultur möglich.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Anwendungshinweise:
Hoestar Super ist bereits 2 Stunden nach dem Antrocknen regenfest, so dass einsetzende Niederschläge die Wirkung nicht negativ beeinflussen.
Wichtig:
Breitblättrige Kulturpflanzen (z.B. Raps, Zuckerrüben, Leguminosen, Gemüse) reagieren sehr empfindlich auf Hoestar Super. Direkte Abdrift von Spritzbrühe auf diese Kulturen oder auf Flächen, die für den Anbau dieser Kulturen vorgesehen sind, unbedingt vermeiden.
Die Gefahr durch thermische Abdrift ist nicht gegeben.
Getreide mit Untersaaten (Gräser oder Leguminosen) darf nicht mit Hoestar Super behandelt werden.
Praxisanwendungen:
1. Zahlreiche Versuche und Praxisanwendungen belegen, dass aufgrund des breiten Wirkungsspektrums Hoestar Super in Wintergetreide mit 150 g/ha, in Sommeergetreide mit 120 g/ha auf vielen Flächen ohne Mischpartner eingesetzt werden kann.
2. Bei gleichzeitiger Bekämpfung von Windhalm und Unkräutern empfiehlt sich eine Tankmischung von 120 g/ha Hoestar Super mit 0,4-0,5 l/ha Atlantis OD (ausgenommen Gerste).
3. Bei gleichzeitiger Bekämpfung von Raygräsern, Flughafer oder Ackerfuchsschwanz und Unkräutern empfiehlt sich eine Tankmischung von 120 g/ha Hoestar Super mit 0,75 l/ha Atlantis OD (ausgenommen Gerste).
4. Bei gleichzeitiger Bekämpfung von Flughafer oder Trespe und Unkräutern empfiehlt sich eine Tankmischung von 120 g/ha Hoestar Super mit 1,0 l/ha Atlantis OD (ausgenommen Gerste).
5. Bei starker Trockenheit, guter Wachsschicht und niedriger Luftfeuchte sollte speziell im Sommergetreide die Anwendung besser in den Vormittagsstunden erfolgen bzw. durch eine Netzmittelbeigabe eine entsprechende Wirkstoffaufnahme bei W. Gänsefuß/ Melde oder Knöterich-Arten unter diesen extremen Witterungsbedingungen abgesichert werden.

Pflanzenverträglichkeit
Bei Einhaltung der Anwendungsbestimmungen ist Hoestar Super in allen Getreidearten (ausgenommen Hafer) verträglich.
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Für die Anwendung in Gerste: Schäden an der Kultur möglich.
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.

Wirkungsspektrum
Gut bekämpft werden: Ackerkratzdistel (Wuchshöhe 10-15 cm), Ackersenf, Ampfer, Ausfallraps, Besenrauke, Hederich, Hellerkraut, Hirtentäschl, Hohlzahn, Kamille, Klatschmohn (bis 6-8 Blattstadium), Klettenlabkraut, Melde/Gänsefuß (bis 4-6 Blatt-Stadium), Pfeilkresse, Vogelmiere, Windenknöterich (bis 2-3 Blatt-Stadium).
Im kleinen Stadium wird auch eine zufriedenstellende Wirkung auf Feldehrenpreis und Taubnessel-Arten erzielt.
Nicht ausreichend bekämpft werden: Ehrenpreis-Arten, Kornblume, Stiefmütterchen und Ungräser.
Arten- und/oder Sortenliste der Kulturpflanzen, für die der jeweilige Mittelaufwand verträglich ist: Bei Einhaltung der Anwendungsbestimmungen ist Hoestar Super in allen Getreidearten (ausgenommen Hafer) verträglich.

Mischbarkeit
Hoestar Super ist mischbar mit den meisten handelsüblichen Pflanzenschutzmitteln wie zB:
Herbizide: Atlantis OD, Puma Extra,
Fungizide: Aviator Xpro, Folicur, Input Xpro, Pronto Plus, Prosaro, Zantara
Insektizide: Biscaya, Decis
Wachstumsregler: CCC, Harnstoff und AHL (Markenware).
Bei Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln zuerst Hoestar Super ins Spritzfass geben.
Tankmischungen mit reinem AHL (Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung) sind ohne Zugabe weiterer Mischungspartner möglich.
Hoestar Super muss vor dem Einfüllen in das Spritzfass zuerst in etwas Wasser (1 Teil Hoestar Super + mind. 2,5 Teile Wasser) gelöst und dann bei laufendem Rührwerk dem AHL zugegeben werden. Grundsätzlich empfehlen wir nicht mehr als 3 Mischpartner.

Nachbau
Nach der Ernte des behandelten Getreides können nach bisherigen Erfahrungen im Rahmen der Fruchtfolge alle Kulturen nachgebaut werden.
Folgt nach Anwendung der registrierten Aufwandmenge von Hoestar super im Getreide eine extreme Trockenheit, sind aufgrund des verlangsamten Wirkstoffabbaus Schäden an nachgebauten Zwischenfrüchten oder Winterraps möglich. Auch auf biologisch wenig aktiven Böden ist der Wirkstoffabbau verlangsamt. Unter diesen Bedingungen bzw. bei später Unkrautbekämpfung im Getreide und zeitiger Saat der Zwischenfrucht wird eine Bodenbearbeitung (gut mischend oder wendend) in einer Tiefe von mind. 15-20 cm empfohlen.
Ist ein vorzeitiger Umbruch notwendig, können nach erfolgter Pflugfurche Sommerweizen, -roggen, -gerste und nach 30 Tagen Wartezeit auch Mais angebaut werden.

Anwendungstechnik
Grundsätzlich ist die Spritze sofort nach dem Abschluss der Spritzarbeiten zu reinigen, damit eventuelle Beläge nicht erst antrocknen. Bei der Innenreinigung mit anschließendem Umpumpen ist darauf zu achten, dass alle Schläuche und die Armaturen der Spritze mitgespült werden.
Beim anschließenden Leerspritzen ist auch das Gestänge zu entleeren.
Sofern auch empfindliche Kulturen mit dem Spritzgerät behandelt werden, empfiehlt sich neben den oben beschriebenen Reinigungsschritten, grundsätzlich als erster Arbeitsgang eine Reinigung aller Filter (Saug-, Druck- und Düsenfilter) mit dem Zusatz von Salmiakgeist (0,2 l/100 l Spülflüssigkeit) zu den Spülgängen. Zusätzlich sind Düsen und Filter zu reinigen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Wintergerste0.2 kg13 - 39
Winterroggen0.2 kg13 - 39
Winterweizen0.2 kg13 - 39
Wintertriticale0.2 kg13 - 39
Dinkel0.2 kg13 - 39
Sommergerste0.2 kg13 - 39
Sommerweizen0.2 kg13 - 39
Sommertriticale0.2 kg13 - 39
Sommerroggen0.2 kg13 - 39