Husar Plus

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2017-10-31
Registrierungsnummer
3566
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Die Wirkstoffe Iodosulfuron und Mesosulfuron (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) werden hauptsächlich über die Blätter, aber auch über die Wurzeln aufgenommen und in der Pflanze verlagert.
Schon kurze Zeit nach der Wirkstoffaufnahme stellen die Schadpflanzen das Wachstum ein und es beginnt ein Absterbeprozess, der sich über einige Wochen erstrecken kann. Aufgrund der Aufnahme über die Blätter oder die Wurzeln ist die Wirkung von Husar PLUS weitgehend unabhängig von der Witterung. Bei früher Anwendung können auch nachträglich keimende Unkräuter erfasst werden.

Registrierte Indikationen

WINTERWEICHWEIZEN, WINTERROGGEN, WINTERTRITICALE, DINKEL
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter, einjähriges Rispengras (Poa annua), Gemeiner Windhalm (Apera spica-venti), Weidelgrasarten (Lolium sp.) mit 0,2 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 13 (3-Blatt-Stadium) bis Stadium 32 (2-Knotenstadium) spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200- 400 l/ha
Max. 1 Anwendung

SOMMERGERSTE, SOMMERWEICHWEIZEN, SOMMERHARTWEIZEN
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter, Gemeiner Windhalm (Apera spica-venti), Flughafer (Avena fatua) mit 0,15 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 13 (3-Blattstadium) bis Stadium 30 (Beginn des Schossens) spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200 – 400 l /ha
Max. 1 Anwendung
Sonstige Auflagen und Hinweise:
Zum Schutz von Gewässerorganismen nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern anwenden. In jedem Fall ist eine unbehandelte Pufferzone von 1 m zu Oberflächengewässern einzuhalten.
Sonstige Auflagen und Hinweise für alle reg. Indikationen Schäden an der Kultur möglich.
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Jahr und Kultur.
Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß Herbicide Resistance Action Committee (HRAC): Wirkmechansimus (HRAC GRUPPE): B.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Weitere Hinweise aufgrund eigener Erfahrungen:
Bei kühleren Temperaturen ist bei aktivem Unkrautwachstum eine Anwendung möglich, da Wirkung und Verträglichkeit durch nachfolgenden Frost oder Niederschläge nicht wesentlich beeinträchtigt werden.
Bei sehr kühler oder sehr warmer Witterung in Verbindung mit sehr niedriger relativer Luftfeuchte und Bodentrockenheit (Wachstumsstopp) sollte die Behandlung um einige Tage verschoben werden. Bei ungünstigen Wachstumsbedingungen kann sich der Absterbeprozess der Unkräuter über einen längeren Zeitraum erstrecken.
Im Falle der Ausbildung von schwer bekämpfbaren Biotypen kann es bei Ungräsern oder Unkräutern in Einzelfällen zu einer verminderten Wirksamkeit des eingesetzten Herbizids kommen.
Um der Entwicklung von resistenten Ungräsern oder Unkräutern vorzubeugen, sollte die Anwendung von Husar Plus im Rahmen eines Anti- Resistenz-Managementes erfolgen. Vermeidung von Getreide-Monokultur und ein regelmäßiger Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen im Rahmen der Fruchtfolge wird empfohlen.
Breitblättrige Kulturpflanzen (z.B. Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen oder Gemüse) reagieren sehr empfindlich auf Husar Plus. Abdrift von Spritzbrühe auf diese Kulturen ist unbedingt zu vermeiden.
Eine Gefährdung von empfindlichen Kulturpflanzen auf benachbarten Flächen über die Dampfphase ist ausgeschlossen.
Getreide mit Untersaaten (Gräser oder Leguminosen) darf nicht mit Husar Plus behandelt werden. Bei nachfolgendem Einsatz der Spritzgeräte in empfindlichen Kulturen sind die Hinweise zur Gerätereinigung zu beachten.

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen ist Husar Plus in allen Winterweichweizen-, Winterroggen-, Wintertriticale-, Sommergersten- und Sommerweichweizen- sowie Sommerhartweizensorten mit den oben angegebenen Aufwandmengen anwendbar.
In Sommergerste soll Husar Plus ohne zusätzlichen Mischpartner eingesetzt werden.
Die Wirkung und die Verträglichkeit des Produktes kann durch kritische Anwendungsbedingungen, wie zum Beispiel ungünstige Witterungs- und Bodenverhältnisse, späte Behandlungstermine, reduzierte Aufwandmengen, kritische Tankmischungen, falsche Spritztechnik etc. negativ beeinflusst werden. Da solche Faktoren nicht im Einflussbereich des Herstellers liegen, kann dieser für deren Auswirkungen auf die Produktleistung keine Haftung übernehmen. Ursache von möglichen anwendungsbedingten Kulturreaktionen ist eine verstärkte Wirkstoffaufnahme der Getreidepflanzen bei verzögertem Wirkstoffabbau, zum Beispiel bei Anwendungen auf vernässten Boden oder bei Frösten kurz nach der Herbizidbehandlung. Dieses kann eine Aufhellung des behandelten Getreides und eine kurzzeitige Wuchsverzögerung bewirken.
Diese Anwendungssymptome haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag.
Husar Plus sollte nicht angewendet werden in durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Schäden am Getreide auftreten.

Wirkungsspektrum
Wintergetreide:
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Gemeiner Windhalm, Flughafer*, Weidelgras-Arten, Rispengras-Arten; Acker-Gauchheil, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Spörgel, Acker- Winde, Ackerkratzdistel, Ampfer (samenbürtig), Ampferblättriger Knöterich, Ausfallraps1), Besenrauke, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis-Arten (bis Blühbeginn), Franzosenkraut, Gemeiner Rainkohl, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Hundspetersilie, Hungerblümchen, Kamille- Arten, Klatschmohn, Klee-Arten, Kletten-Labkraut, Mohn-Arten, Phacelia, Rauke-Arten, Stiefmütterchen-Arten, Taubnessel-Arten (bis Blühbeginn), Vergissmeinnicht, Vogelmiere, Wicken-Arten, Winden-Knöterich.
Weniger gut bekämpfbar: Gänsedistel, Kornblume, Vogel-Knöterich.
Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Gemeine Quecke, Trespen-Arten;
Sommergetreide:
Sehr gut bis gut bekämpfbar sind zusätzlich zu den im Wintergetreide genannten Arten folgende Ungräser und Unkräuter: Flughafer*; Gänsefuß- und Melde-Arten**, Saatwucherblume.
** muss bei der Anwendung aufgelaufen sein
** bis zum 6-Blattstadium
1) kein ausreichender Erfolg bei Clearfield®1-Sorten ®1 = reg. Marke von BASF

Mischbarkeit
Husar PLUS ist mischbar mit:
Herbizide: Hoestar®, Atlantis® OD, Artist
Netzmittel: Mero®
Insektizide: Decis® Forte; Biscaya®
Wachstumsregler: CCC 720®, Moddus®3
Blattdünger: Harnstoff, Blattdüngern (Bayfolan S*) oder AHL (nur Markenware!)
*) Zulassung beantragt
Tankmischungen mit AHL pur (Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung) sind möglich. Husar Plus muss vor dem Einfüllen in das Spritzfass zuerst in etwas Wasser (1 Teil Husar Plus in mindestens 5 Teile Wasser geben) angerührt und dann bei laufendem Rührwerk der AHL zugegeben werden. Die Spritzbrühe ist bei laufendem Rührwerk umgehend auszubringen. Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Nach der Ernte des behandelten Getreides können nach bisherigen Erfahrungen im gleichen Jahr Getreide, Raps und Zwischenfrüchte und im folgenden Frühjahr Rüben, Kartoffeln, Mais, Ackerbohnen, Erbsen und Sonnenblumen nachgebaut werden.
Folgt nach Anwendung von Husar Plus im Getreide eine extreme Trockenheit (weniger als 100 mm bodenwirksamer Niederschlag zwischen der Herbizidanwendung und der Aussaat von Raps oder Zwischenfrüchte) bis zur Aussaat der Folgekulturen, sind Schäden an nachgebauten kruziferen Zwischenfrüchten und an Winterraps möglich. Diese können in Form von Auflaufverzögerungen bzw. Wuchshemmungen in Erscheinung treten und sind nach bisherigen Erfahrungen nur vorübergehender Natur.
Bei extremer Trockenheit nach der Anwendung von Husar Plus empfehlen wir, vor der Aussaat kruziferer Zwischenfrüchte oder Winterraps eine wendende Bodenbearbeitung in einer Tiefe von 15 - 20 cm durchzuführen.
Vorzeitiger Umbruch:
Erfolgt nach der Anwendung im Frühjahr ein vorzeitiger Umbruch, können nach Pflugfurche oder tiefer mischender Bodenbearbeitung Sommergerste, Sommerweizen und Sommerroggen nachgebaut werden. 60 Tage nach der Husar Plus-Anwendung kann zusätzlich nach Pflugfurche oder tiefer mischender Bodenbearbeitung Mais nachgebaut werden.

Anwendungstechnik
Vor Gebrauch gut schütteln!
Eine eventuell auftretende Phasenseparierung hat keinen Einfluss auf die Produktqualität und kann durch Schütteln vor der Anwendung rückgängig gemacht werden.
Herstellung der Spritzbrühe:
Die benötigte Produktmenge bei laufendem Rührwerk in den 1⁄4 bis 1⁄2 mit Wasser gefüllten Spritzentank geben und anschließend restliche Wassermenge hinzufügen. Während des Spritzens Rührwerk laufen lassen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.
Reinigung:
Aufgrund der hohen biologischen Aktivität von Husar PLUS ist besonderer Wert auf eine sofortige und sorgfältige Spritzenreinigung nach der Anwendung zu legen. Vorgehensweise nach der Anwendung (Reinigung auf dem Feld durchführen!):
- Spritze vollständig auf dem Feld leer spritzen.
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 20% des Tankinhalts mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl bzw. Reinigungsdüsen abspritzen.
- Reinigungsmittel (Agroclean, All Clear extra, Agro-quick, etc.) nach jeweiliger Gebrauchsanweisung zugeben.
- Rührwerk für 2 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche oder Alternativfläche verspritzen. - Düsen und Filter sollten ausgebaut und nochmals unter Verwendung eines Reinigungsmittels durchgespült werden.
- Beim anschließenden Leerspritzen ist auch das Gestänge zu entleeren.
- Gerät zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen.
Aktivkohle ist für die Spritzenreinigung nach Einsatz von Husar PLUS nicht geeignet.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.2 l13 - 32
Winterroggen0.2 l13 - 32
Wintertriticale0.2 l13 - 32
Dinkel0.2 l13 - 32
Sommergerste0.15 l13 - 30
Sommerweizen0.15 l13 - 30