Melody Combi

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
3137
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Wirkungsweise (FRAC): Gruppe 40, M4
Melody Combi ist ein Fungizid mit zwei sich ergänzenden Wirkstoffen.
Folpet ist ein Kontaktwirkstoff und wirkt vorbeugend gegen Phomopsis, Roten Brenner, Peronospora und Botrytis.
Iprovalicarb aus der Gruppe der Amid-Carbamate ist ein (teil)systemischer Wirkstoff mit vorbeugender und abstoppender Wirkung gegen den Falschen Mehltau der Rebe. Iprovalicarb dringt schnell ins Pflanzengewebe ein und wird zu einem großen Teil durch die Stoffleitbahnen in der ganzen Pflanze systemisch verteilt. Der Wirkstoff ist auch translaminar, das heißt, er vermag das Blatt von der Oberseite zur Unterseite zu durchdringen. Iprovalicarb verhindert die Sporenkeimung, zerstört den Keimschlauch und bereits eingedrungenes Pilzmyzel und verhindert zudem die Sporulierung. Folpet ist ein so genanntes "multi site" Kontaktfungizid, welches verschiedene wichtige Enzyme der Schadpilzsporen stört und dadurch deren Keimung verhindert. Die Kombination eines vorbeugenden (protektiven) mit einem abstoppenden (eradikativen) Wirkstoff ergibt eine zuverlässige Wirkung mit einer langen Schutzdauer gegen den Falschen Mehltau der Rebe.

Registrierte Indikationen

WEINBAU (Nutzung als Keltertraube)
Gegen Rebenperonospora (Plasmopara viticola) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis im Abstand von 10 bis 14 Tagen spritzen oder sprühen.
Aufwandmenge:
Basisaufwand: 0,6 kg/ha in max. 400 l/ha Wasser
- bis ES 61: 0,45 - 1,2 kg/ha
- bis ES 71: 0,75 - 1,8 kg/ha
- ab ES 75: 1,2 - 2,4 kg/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 4, in der Kultur bzw. je Jahr max. 4
Wartezeit: 28 Tage
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

Gegen Graufäule (Botrytis cinerea) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis im Abstand von 10 bis 14 Tagen spritzen oder sprühen.
Aufwandmenge:
Basisaufwand: 0,6 kg/ha in max. 400 l/ha Wasser
- bis ES 61: 0,45 - 1,2 kg/ha
- bis ES 71: 0,75 - 1,8 kg/ha
- ab ES 75: 1,2 - 2,4 kg/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 4, in der Kultur bzw. je Jahr max. 4
Wartezeit: 28 Tage

Gegen Schwarzfleckenkrankheit (Phomopsis viticola) und Roter Brenner (Pseudopezicula tracheiphila) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis bis vor der Blüte im Abstand von 10-14 Tagen spritzen oder sprühen.
Aufwandmenge:
- ab ES 15 (4-5 Laubblätter entfaltet): 0,45 - 0,6 kg/ha
- bis ES 61 (Beginn Blüte): 0,75 - 1,2 kg/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 3, in der Kultur bzw. je Jahr max. 4
Wartezeit: 28 Tage

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlung
Nützlingsverhalten:
Melody Combi zeigt ein positives Umweltverhalten und ist nicht schädigend für Nützlinge im Weinbau wie Raubmilben, Raubwanzen, Regenwürmer und Bienen.
Gär- und Geschmacksbeeinflussung:
Melody Combi hat keinen Einfluss auf das Gärverhalten des Traubenmostes und auf den Geschmack des Weines.
Praxisempfehlung:
Schwerpunkt - Weinbauempfehlung:
- Letzte Vorblütebehandlung (BBCH 57-61) 1,2 kg/ha
- Abgehende Blüte (BBCH 65-69) 1,8 kg/ha
- Kurz vor Traubenschluss (BBCH 75-79) 2,0 - 2,4 kg/ha
Melody Combi - der doppelte Schutz um und ab der Blüte gegen Peronospora + Botrytis.

Mischbarkeit
Melody Combi ist mischbar mit Envidor, Luna Experience, Prosper, Flint, Flint Max, Cosan-Super-Kolloid Netzschwefel, Teldor und Runner.

Anwendungstechnik
Die Spritztechnik ist bei der Bekämpfung der Krankheiten im Weinbau ausschlaggebend für den Erfolg. Deshalb auf gute Benetzung aller Pflanzenteile achten. Werden Sprühgeräte verwendet, so ist die Konzentration entsprechend der eingesparten Wassermenge zu erhöhen. Die Wassermenge von 400 l/ha sollte auch im Sprühverfahren nicht unterschritten werden. Bei Tagestemperaturen über 30° C in den Abendstunden spritzen.
Herstellung der Spritzbrühe:
Brühebehälter mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl), Produkt nach und nach ohne Verwendung eines Siebeinsatzes in den Behälter schütten und fehlende Wassermenge auffüllen. Spritzbehälter ohne Rührwerk müssen nach dem langsamen Einschütten von Melody Combi in den mit Wasser gefüllten Behälter unbedingt manuell aufgerührt werden.
Nicht separat im Eimer anteigen!
Angesetzte Spritzbrühe möglichst noch am gleichen Tag verbrauchen, Standzeiten von mehr als einem Tag vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
Spritzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen.
Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Weinreben0.45 - 2.4 kg15 - 7928