Monceren Pro

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2022-12-31
Registrierungsnummer
3480
Wirkstoffe

Wirkungsweise und -spektrum
Monceren Pro ist ein hoch wirksames Beizmittel mit den Wirkstoffen Pencycuron (Wirkungsmechanismus [FRAC-Gruppe]: B4; bzw. FRAC-Code 20) und Prothioconazol (Wirkungsmechanismus [FRAC-Gruppe]: G1; bzw. FRAC-Code 3). Das Produkt wird eingesetzt zur Behandlung von Kartoffelpflanzgut gegen knollenbürtige Rhizoctonia solani, den Haupterreger der Auflaufkrankheiten bei Kartoffeln (Pockenkrankheit, Wurzeltöterkrankheit, Weißhosigkeit oder Stängelfäule). Zusätzlich wirkt Monceren Pro auch befallsmindernd gegen den Silberschorf (Helminthosporium solani). Letzteres bei Applikation des Mittels im ULV-Verfahren auf dem Rollenband vor dem Pflanzen der Kartoffeln.

Registrierte Indikationen

KARTOFFEL
- Behandlung beim Legen der Kartoffeln im Spritzverfahren 1,5 l/ha in dafür ausgerüsteten Legemaschinen im Feld (Monceren-Verfahren) gegen Frühbefall von Pockenkrankheit (Rhizoctonia solani) zur Feldaufgangssicherung

KARTOFFEL (ausgenommen zur Pflanzguterzeugung)
- Behandlung vor dem Legen der Kartoffeln auf dem Rollenband im ULV-Verfahren 60 ml/100 kg Pflanzgut (entspricht 1,5 l/ha bei 25 dt/ha Pflanzstärke) gegen Frühbefall von Pockenkrankheit (Rhizoctonia solani) zur Feldaufgangssicherung
- Behandlung vor dem Legen der Kartoffeln auf dem Rollenband im ULV-Verfahren 80 ml/100 kg Pflanzgut (entspricht 2,0 l/ha bei ca. 25 dt Pflanzstärke) gegen Silberschorf (Helminthosporium solani) zur Befallsminderung

KARTOFFEL (zur Pflanzguterzeugung)
- Behandlung vor dem Legen der Kartoffeln auf dem Rollenband im ULV-Verfahren 60 ml/100 kg Pflanzgut (entspricht 3,0 l/ha bei maximal 50 dt/ha Pflanzstärke) gegen Frühbefall von Pockenkrankheit (Rhizoctonia solani) zur Feldaufgangssicherung
- Behandlung vor dem Legen der Kartoffeln auf dem Rollenband im ULV-Verfahren 80 ml/100 kg Pflanzgut (entspricht 4,0 l/ha bei maximal 50 dt/ha Pflanzstärke) gegen Silberschorf (Helminthosporium solani) zur Befallsminderung
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
Saatgutqualität:
Auf eine entsprechende Qualität des Pflanzgutes, vor allem dessen Keimfähigkeit und Triebkraft, ist zu achten. Das zu behandelnde Pflanzgut muss in einwandfreiem Zustand und darf nicht vorbelastet sein, d.h. es muss frei von Krankheiten und Schädlingen, bakterieller Fäule sowie mechanischen oder sonstigen Beschädigungen sein. Solche Vorbelastungen können bereits für sich genommen negative Auswirkungen auf den Auflauf und Pflanzenbestand haben. Zudem kann befallenes Pflanzgut im Zuge der Behandlung möglicherweise weiter geschwächt werden und andere, bis dato noch nicht befallene Knollen infizieren.
Behandeltes Pflanzgut nicht in kalte und/oder feuchte bzw. nasse Böden auslegen.

Pflanzenverträglichkeit
Monceren Pro ist ein sehr verträgliches Beizmittel für Kartoffeln. Bei sachgerechter Anwendung des Mittels sind bisher keinerlei Unverträglichkeiten bekannt geworden.

Anwendungstechnik
Pflanzgutbehandlung beim Legen der Pflanzkartoffeln im Feld (Monceren-Verfahren):
Monceren Pro wird im Bandspritzverfahren beim Legen der Kartoffelknollen im Feld in dafür ausgerüstete Legemaschinen mit einer Aufwandmenge von 1,5 l/ha verdünnt in 60-80 Liter Wasser pro ha ausgebracht (entspricht 60 ml Monceren Pro/dt bei 25 dt Pflanzgut pro ha).
Die Behandlung der Knollen erfolgt bei der Abgabe vom Doppelbecherband mittels Vollkegeldüsen auf die in die Furche fallenden Kartoffeln.
Die Beizung mit Monceren Pro darf nur in gesäuberten Geräten erfolgen, in denen sich keine Beizmittelreste anderer Produkte mehr befinden.
Zur Vermeidung von Fehlbeizungen ist das einwandfreie Arbeiten der Geräte ständig zu überwachen.
Für die Behandlung im Sprühverfahren beim Legen der Pflanzkartoffeln stehen Anbausätze folgender Hersteller für umrüstbare Legemaschinen zur Verfügung:
- agrotop GmbH, D-93083 Obertraubling
- Lechler GmbH, D-72544 Metzingen
- Spraying Systems Deutschland GmbH, 21079 Hamburg
Pflanzgutbehandlung vor dem Legen (ULV-Verfahren; Rollenbandapplikation):
Das Produkt wird unverdünnt im ULV-Verfahren (Ultra-Low-Volume; Beizung auf dem Rollenband kurz vor der Auslagerung) gesprüht. Die Aufwandmenge beträgt hierbei je nach Zielsetzung 60-80 ml/dt. Das Produkt muss so verteilt werden, dass auf der ganzen Oberfläche der Knollen ein gleichmäßiger Sprühbelag entsteht.
Geeignet für das ULV-Verfahren sind Rollenbänder, die das Drehen der Kartoffeln in einlagiger Schicht ermöglichen (Rollenenterder, Verleseband, Absackanlage), nicht aber gewöhnliche Förderbänder. Dabei ist auf einen gleichmäßigen, einlagigen Kartoffelstrom zu achten.
Rollenbänder, die für die Pflanzgutbehandlung verwendet werden, sollen ausschließlich hierfür und nicht für andere Zwecke genutzt werden!
Das Sprühgerät wird auf dem Rollenband montiert und muss genau eingestellt werden. Für die Behandlung im Sprühverfahren beim Legen der Pflanzkartoffeln stehen von folgender Firma Anbausätze für umrüstbare Legemaschinen zur Verfügung:
- Mafex der Firma Mantis ULV-Sprühgeräte GmbH, D-21052 Geesthacht (Hamburg)
Diese Geräte sind mit einem geeigneten Spritzzelt ausgerüstet, um Abdrift zu vermeiden; es muss deshalb sorgfältig dem Rollenband angepasst werden.
Das Verlesen der Kartoffeln darf nicht in unmittelbarer Nähe des Beizgerätes erfolgen.
Die Beizung mit Monceren Pro darf nur in gesäuberten Geräten erfolgen, in denen sich keine Beizmittelreste anderer Produkte mehr befinden. Es muss eine möglichst genaue Einstellung der Beizmittelzuteilung auf die Bandbreite und die Fördermenge am Pflanzgut erfolgen, um Unter- und Überdosierungen zu vermeiden. Eine Vorratsbeizung - auch für Pflanzgut zum Vorkeimen - ist im Unterschied zur Trockenbeizung möglich.

Registriert für KulturenAnsatz
Kartoffeln1.5 - 4 l