Primus

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
2698
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Wirkungsweise (HRAC): F1, O
Primus ist ein systemisch wirkendes Herbizid, das von den Unkräutern vorzugsweise über die Blätter sehr schnell aufgenommen und verteilt wird. Der Wirkstofftransport erfolgt akropetal zu den Vegetationspunkten und basipetal mit den Reservestoffen in die Wurzeln. Es kommt zu einem Eingriff in die Eiweißbildung. Damit setzt der Absterbeprozeß ein. Dieser kann sich je nach Witterung über mehrere Wochen erstrecken. Im Frühjahr kann Primus temperaturunabhängig ab 2 Wochen nach Vegetationsbeginn eingesetzt werden, wenn das Pflanzenwachstum bereits eingesetzt hat. Die Wirkungsgeschwindigkeit ist temperaturabhängig. Die schnellste Wirkung wird erzielt, wenn unter günstigen Wachstumsbedingungen behandelt wird. Wirkungssicherheit und Kulturverträglichkeit bleiben bei kühlen, feuchten Witterungsperioden und leichten Nachtfrösten erhalten.

Registrierte Indikationen

WINTERWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERTRITICALE, WINTERHARTWEIZEN, WINTERHAFER
Gegen einjährige, zweikeimblättrige Unkräuter mit 0,075 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Herbst, Stadium 13 (3-Blattstadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) spritzen.

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEIZEN, WINTERTRITICALE, WINTERHAFER, DINKEL, SOMMERWEIZEN, SOMMERHARTWEIZEN, SOMMERGERSTE, SOMMERHAFER, WINTERHARTWEIZEN
Gegen einjährige, zweikeimblättrige Unkräuter mit 0,1 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Frühjahr, Stadium 13 (3-Blattstadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) spritzen.

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEIZEN, WINTERTRITICALE, WINTERHARTWEIZEN
Gegen zweikeimblättrige Unkräuter mit 0,15 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur, Frühjahr, Spätanwendung, Stadium 30 (Beginn des Schossens) bis Stadium 39 (Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt) spritzen.
Das Mittel besitzt keine nachhaltige Wirkung gegen ausdauernde Unkräuter.
Gilt für alle Indikationen:
Wasseraufwandmenge: 200 -400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) liegt.

Pflanzenverträglichkeit
Primus ist nach bisherigen Erfahrungen in allen geprüften Getreidesorten gut verträglich. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen wie zu erwartenden Nachtfrösten und/oder gestressten Beständen ist in Tankmischungen mit z.B. Gräser- bzw. Halmverkürzungsmitteln, Fungiziden oder N-Düngern die Gefahr der Unverträglichkeit gegeben. Der Einsatz in Tankmischungen sollte dann unterbleiben. Ebenso empfehlen wir keine Behandlungen bei Nachttemperaturen unter -5°C und von z.B. durch Staunässe oder Trockenheit geschwächten Getreidebeständen durchzuführen. Abdrift vermeiden!

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Vor Gebrauch kräftig schütteln!
Der Einsatz erfolgt im Nachauflauf Frühjahr oder im Nachauflauf Herbst.
Maximal eine Anwendung des Mittels für die Kultur bzw. je Jahr. Zur Zeit der Behandlung müssen die Unkräuter aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Aufnahme des Wirkstoffes gebildet haben. Etwa eine Stunde nach dem Antrocknen des Spritzbelages ist Primus regenfest.
Nach einer Anwendung im Herbst sollte noch mindestens 14 Tage Vegetation gewährleistet sein, um eine entsprechende Wirkung zu erreichen.
Primus wird mit den in der Praxis üblichen Wasseraufwandmengen ausgebracht, jedoch sollten 200 l/ha nicht unterschritten werden. Bei dichten Beständen ist durch eine entsprechende Düsen- und Applikationstechnik auf eine gute Benetzung der Unkräuter zu achten.
Aufgrund der sehr guten Verträglichkeit kann Primus in Winter- und Sommergetreide ohne Sorteneinschränkung zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr über einen sehr langen Zeitraum eingesetzt werden.
Untersaaten:
Klee- bzw. Luzerne-Untersaaten nicht behandeln.

Wirkungsspektrum
Im Frühjahr
Sehr gut - gut bekämpfbar: Klettenlabkraut wird in allen Entwicklungsstadien sicher erfasst. Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackervergissmeinnicht, Ampferknöterich, Ausfallraps, Ausfallsonnenblumen, Flohknöterich, Hederich, Hirtentäschel, Hundspetersilie (bis 4-Blatt), Kamille-Arten, Klatschmohn, Kornblume, Rainkohl, Vogelmiere, Windenknöterich.
Ausreichend bekämpfbar: Ackerhohlzahn, Ampfer (Samen auflaufend)
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten und Stiefmütterchen (gute Nebenwirkung auf kleine Unkräuter bei Ausbringung von Primus in AHL pur), Taubnessel- und Gänsefuß-Arten.
Nicht bekämpfbar: Gräser, Ackerwinde, Erdrauch
Im Herbst
Sehr gut - gut bekämpfbar: Ackervergissmeinnicht, Ackersenf und andere Kruziferenunkräuter, Ausfallraps, Kamille-Arten, Klatschmohn, Hirtentäschel, Vogelmiere.
Gute Wirkungsunterstützung in Tankmischung mit Standardherbiziden: Klettenlabkraut, Kornblume
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ehrenpreis-Arten, Stiefmütterchen, Taubnessel.
Nicht bekämpfbar: Gräser

Mischbarkeit
Primus ist mischbar mit:
Herbizide: Pixie®, Artist®, Atlantis® OD, Artist®, IPU
Fungizide: Aviator® Xpro, Folicur®, Input® Xpro, Prosaro®, Zantara®
Insektizide: Decis® Forte, Biscaya®
Wachstumsregler: Stabylan 400®
Flüssigdünger: Harnstoff, Blattdünger, AHL (nur Markenware!)
Tankmischungen mit AHL pur (Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung) sind möglich.
Wasseraufwandmenge: mind. 300 l/ha für Mischbrühen.

Nachbau
Im Rahmen der normalen Fruchtfolge können alle Kulturen angebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch können Getreide, Mais und Grassamen angebaut werden.

Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Primus bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den zu 2/3 mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben, entleerte Packung sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben, Behälter anschließend mit Wasser auffüllen. Bei gemeinsamer Ausbringung mit AHL (pur) wird Primus vor dem Einfüllen in das Spritzfass in Wasser im Verhältnis 1:1 vorgemischt und dann der AHL beigegeben. Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten. Nur mit ausgeliterten Spritzgeräten arbeiten, deren Ausstoß pro Hektar bekannt ist.
Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen. Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Spritzmittel sein. Es wird empfohlen, die Spritze entsprechend den Gebrauchsanleitungen vorher verwendeter Präparate zu reinigen.
Reinigung der Spritze:
Benutzte Spritzgeräte vollständig und tropffrei entleeren; anschließend mit Wasser auffüllen und Rührwerk ca. 10 Minuten laufen lassen.
Spritzgerät zwischendurch kurz anstellen, um Schläuche und Gestänge zu spülen. Gesamten Reinigungsvorgang nochmals wiederholen. Gerät entleeren, Düsen und Filter ausbauen und diese nochmals gründlich unter Zusatz von Reinigungsmittel durchspülen. Anschließend Gerät wieder zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen. Die verdünnte Reinigungsflüssigkeit ist jeweils auf die zuvor behandelte Fläche auszubringen. Der Zusatz von Spezial-Reinigungsmitteln erhöht die Sicherheit bei der Spritzenreinigung und wird vor dem Einsatz in empfindlichen Kulturen (z.B. Raps, Rüben und Feldgemüse) empfohlen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.075 - 0.1 l13 - 29
Winterweizen0.15 l30 - 39
Wintergerste0.075 - 0.1 l13 - 29
Wintergerste0.15 l30 - 39
Winterroggen0.075 - 0.1 l13 - 29
Winterroggen0.15 l30 - 39
Wintertriticale0.075 - 0.1 l13 - 29
Wintertriticale0.15 l30 - 39
Winterhafer0.075 - 0.1 l13 - 29
Dinkel0.1 l13 - 29
Sommerweizen0.1 l13 - 29
Sommergerste0.1 l13 - 29
Sommerhafer0.1 l13 - 29