Profiler

Hersteller
BAYER
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
3143
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Profiler ist ein vollsystemisches Peronosporaprodukt mit den Wirkstoffen Fluopicolide und Fosetyl-Al.
Fosetyl-Al wird in kurzer Zeit von den benetzten Pflanzenteilen aufgenommen und im Saftstrom der Pflanze transportiert. Neben der direkten Wirkung auf Peronospora stimuliert Fosetyl-Al auch die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze.
Fluopicolide wird nach der Aufnahme in das Pflanzengewebe translaminar verteilt und unterbindet die Sporenkeimung.
Profiler schützt sehr gut den Neuzuwachs und ermöglicht ausgedehnte Spritzintervalle. Das Produkt ist vorbeugend einzusetzen und bietet besonders in Phasen von starkem Rebwachstum, besonders in der Rebblüte, eine sehr hohe Bekämpfungssicherheit.

Registrierte Indikationen

WEINBAU (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Gegen Falschen Mehltau (Plasmopara viticola) bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis im Abstand von 10 bis 14 Tagen spritzen oder sprühen.
Stadium Kultur: ab Stadium 53, "Gescheine (Infloreszenzen) deutlich sichtbar" bis Stadium 79, Ende des Traubenschlusses.
Aufwandmenge:
- Basisaufwand: 0,75 kg/ha in max. 400 l/ha Wasser
- ES 61: 1,5 kg/ha in max. 800 l/ha Wasser
- ES 71: 2,25 kg/ha in max. 1200 l/ha Wasser
- ES 75: 3,0 kg/ha in max. 1600 l/ha Wasser
Anzahl der Anwendungen: max. 2, in der Kultur bzw. je Jahr max. 2
Wartezeit: 28 Tage
Praxisempfehlung:
- Vorblüte: 1,5 - 2,0 kg/ha
- Nachblüte: 2,5 - 3,0 kg/ha
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend oder im Wechsel Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Auf Grund aktueller Erfahrungen empfehlen wir bis auf Weiteres den Einsatz der Produkte Luna Experience und Profiler wie folgt:
- In Summe max. 2 Anwendungen mit den Produkten Luna Experience und Profiler je Jahr bis spätestens Rebstadium BBCH 73 (Beeren schrotkorngroß).
- Keine Tankmischung von Profiler und Luna Experience.
- Bei späten Anwendungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Folgejahr Pflanzenschädigungen (z.B. an Blättern, Gescheinen oder Trauben) auftreten können.
- Wir bitten um Einhaltung dieser Vorgehenshinweise, da bei Nichtbeachtung eventuell auftretende negative Auswirkungen im Verantwortungsbereich des Anwenders liegen.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Profiler in den empfohlenen Aufwandmengen in allen Keltertrauben gut verträglich.
Die Verträglichkeit von Tankmischungen mit Profiler sollte vor der Anwendung in Tafeltrauben unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.
Wichtige Hinweise:
Nur abgetrocknete Bestände behandeln. Nicht in der größten Mittagshitze spritzen. Innerhalb von zwei Stunden nach der Anwendung sollte kein Niederschlag fallen. Die Hinweise der guten fachlichen Praxis sind zu beachten.

Anwendungstechnik
Mischreihenfolge und Mischbarkeit:
Bei der Herstellung von Tankmischungen mit Profiler ist unbedingt die Mischreihenfolge der Formulierungstypen zu beachten:
Schritt 1: Flüssige Präparate im Kübel vorlösen, dann ins Spritzfass füllen (vor allem SC-Formulierungen)
Schritt 2: Profiler direkt ins Spritzfass geben
Schritt 3: Weitere Präparate (WG, WP-Formulierungen)
Bitte beachten Sie bei Wiederbefüllung des Spritzfasses mit SC-formulierten Produkten, dass sich keine Restmenge der vorhergehenden Spritzeim Tank befindet. Wir empfehlen das Spritzfass vor dem erneuten Befüllen restlos leer zu spritzen. Sollten sich dennoch geringe Restmengen im Spritztank befinden, so kann unserer Erfahrung nach die Gefahr von Ausflockungen vermindert werden, in dem flüssige Pflanzenschutzmittel (SC-Formulierungen) vorher im Eimer mit Wasser vorverdünnt werden und als erstes Produkt in den Spritztank gegeben werden. Weiters kann durch die Vorlage des pH- Stabilisators pH- Opti im Spritzfass die Mischbarkeit in vielen Fällen verbessert werden. Unsere aktuellen Erfahrungen erhalten Sie von unserem Beratungsdienst. Von Tankmischungen mit Ölen, Blattdüngern und kupferhaltigen Präparaten raten wir ab.
Herstellung der Spritzbrühe:
Brühebehälter mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen. Bei der Verwendung von Recyclinggeräten Schaumstopp zusetzen. Anschließend bei laufendem Rührwerk die Produkte in der o.g. Mischreihenfolge zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Spritzbrühe unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung ausbringen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
Spritztechnik:
Die Spritztechnik ist bei der Peronospora-Bekämpfung ausschlaggebend für den Erfolg. Deshalb ist auf gute Benetzung aller Pflanzenteile zu achten. Werden Sprühgeräte verwendet, so ist die Konzentration entsprechend der eingesparten Wassermenge zu erhöhen.
Spitzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Weinreben0.75 - 3 kg53 - 7928