Protugan

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
2972
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 500 g/l Isoproturon (47 Gew.-%)
Formulierung: Suspensionskonzentrat

Wirkungsweise
Protugan wird sowohl über die Wurzeln, als auch über die Blätter der Ungräser und Unkräuter aufgenommen. Im Nachauflauf eingesetzt, erfasst Protugan daher neben bereits vorhandenen Ungräsern und Unkräutern auch noch später keimende. Die Wirkung wird je nach Witterungsverlauf mitunter erst nach 2 - 3 Wochen deutlich sichtbar. Ausreichende Bodenfeuchte ist wichtig für eine gute Ungraswirkung, insbesondere bei der Frühjahrsanwendung.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Isoproturon: C2

Wirkungsspektrum
gut bekämpfbar: Kamille-Arten, Gemeiner Windhalm, Vogelmiere
nicht ausreichend bekämpfbar: andere Ungräser und Unkräuter

Anwendung

WINTERWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERTRITICALE, DINKEL
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einjährige einkeimblättrige Unkräuter, Vogelmiere, Kamille-Arten
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, Frühjahr oder Herbst, Stadium 13 (3-Blatt-Stadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der Kultur
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Hinweise: Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Bei Triticale Ertragsminderung möglich.
Für die Anwendung in Dinkel: Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.

WINTERROGGEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einjährige einkeimblättrige Unkräuter, Vogelmiere, Kamille-Arten
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, Frühjahr oder Herbst, Stadium 13 (3-Blatt-Stadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der Kultur
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge:
3,0 l/ha bei Herbstanwendung,
2,5 l/ha bei Frühjahrsanwendung
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Hinweise: Schäden an der Kulturpflanze und Ertragsminderung möglich.

SOMMERGERSTE, SOMMERWEIZEN, SOMMERTRITICALE
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Einjährige einkeimblättrige Unkräuter, Vogelmiere, Kamille-Arten
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen der Kultur, Stadium 13 (3-Blatt-Stadium) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung) der Kultur
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 2,5 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Hinweise: Schäden an der Kulturpflanze und Ertragsminderung möglich.

WICHTIGE HINWEISE ZUR SCHADENSVERHÜTUNG
Sehr leichte und gleichzeitig humusarme, durchlässige Böden (z.B. reine Sandböden) wegen Gefahr von Kulturschäden von der Behandlung mit Protugan ebenso ausschließen wie zu Staunässe neigende Standorte. Hohe Niederschläge nach der Behandlung können zur Einwaschung des Wirkstoffes in die Wurzelzone und somit zur Schädigung der jungen Kultur führen. Keine frostgeschädigten, aufgefrorenen oder schlecht entwickelten Bestände behandeln. Bei vorausgegangener oder geplanter Anwendung von Kalkstickstoff auf der gleichen Fläche sollte Protugan nicht eingesetzt werden.

RESISTENZMANAGEMENT
In Problemgebieten oder auch in vereinzelten Fällen kann es bei Windhalm (Apera spica venti) aufgrund eines schlagspezifischen Vorkommens von schwer bekämpfbaren (resistenten) Biotypen zu einer verminderten Wirkung gegen diese Ungräser kommen. Zur Vermeidung der weiteren Ausbreitung dieser Biotypen wird empfohlen, auf Herbizide mit anderen Wirkstoffgruppen und Wirkmechanismen auszuweichen. Bei Minderwirkung von Protugan, die nicht durch Witterungs- oder Bodenverhältnisse bedingt ist, auf keinen Fall mit IPU-haltigen Mitteln oder FOPs oder ALS-Hemmern nachbehandeln, da mit Kreuzresistenz gerechnet werden muss. Produktionstechnische Maßnahmen wie Fruchtfolge, Grundbodenbearbeitung und Bestandesführung zur Minderung des Resistenzdruckes einsetzen.
Bei unzureichender bzw. nachlassender Wirksamkeit Benachrichtigung des zuständigen Pflanzenschutzberaters.

ANWENDUNGSHINWEISE
Wie bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung ist ein möglichst feinkrümeliges, abgesetztes, gleichmäßig vorbereitetes Saatbett mit einem guten Bodenschluss und den für die einzelnen Getreidearten vorgesehenen Saattiefen notwendig.
Untersaaten sind nicht möglich. Auf humusreichen Flächen und Moorböden ist die herbizide Wirkung nicht immer ausreichend. Auf Gülle-Flächen, die mit Protugan behandelt werden, können unter Umständen Wirkungsminderungen auftreten.
Die beste Wirkung wird erzielt, wenn zum Zeitpunkt der Behandlung die Ungräser das 4-Blatt-Stadium und die Samenunkräuter das Stadium der kleinen Rosette nicht überschritten haben.

Mischbarkeit
Protugan ist mischbar mit Getreideherbiziden, Halmverkürzern (außer ethephonhaltigen), Fungiziden sowie mit flüssigen Stickstoff und Blattdüngern. Bei Mischungen mit Herbiziden und Fungiziden die Empfehlungen der Herstellerfirmen/ Mischpartner beachten. Bei Mischungen mit Halmverkürzern die regionalen Empfehlungen des Herstellers beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Mischungen übernehmen wir keine Haftung, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können.

Pflanzenverträglichkeit
Protugan wird nach bisheriger Kenntnis von allen zugelassenen Getreidearten ohne Sorteneinschränkung gut vertragen.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Protugan-Behälter vor Gebrauch kräftig schütteln. Protugan kann direkt in das zu ca. 2/3 mit Wasser gefüllte Spritzfass gegeben werden. Nach Auffüllen des Spritzbehälters Rührwerk einschalten und laufen lassen.
Protugan nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten und geeigneten Düsen bei einem Druck von 2-4 bar in 200-400 l/ha Wasser ausbringen. Überlappungen vermeiden. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand testen lassen.
Eventuell auftretende Reste von Spritzbrühe und aus der Gerätereinigung nie in die Kanalisation oder im Freiland ablassen, sondern 10-fach verdünnt auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen.

Nachbau
Protugan wird während der Vegetationsperiode abgebaut. Mit Protugan behandelte Flächen können nach der Ernte im Rahmen der üblichen Fruchtfolge neu bestellt werden. Sollte aufgrund ungünstiger Verhältnisse (z. B. Frost) ein vorzeitiger Umbruch notwendig werden, so können Sommerweizen, Sommergerste, Mais, Kartoffeln oder Ackerbohnen nachgebaut werden. Nach Herbstbehandlung können zusätzlich noch Rüben, Sommerraps, Durumweizen und Erbsen nachgebaut werden. Vor der Neueinsaat sollte eine gründliche Bodendurchmischung erfolgen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen3 l13 - 29
Wintergerste3 l13 - 29
Wintertriticale3 l13 - 29
Dinkel3 l13 - 29
Winterroggen2.5 - 3 l13 - 29
Sommergerste2.5 l13 - 29
Sommerweizen2.5 l13 - 29
Sommertriticale2.5 l13 - 29