Racer CS

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
2688
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 250 g/l Flurochloridon
Formulierung: Kapselsuspension

Wirkungsweise
Racer CS ist ein flüssiges selektives Breitbandherbizid gegen Unkräuter und Schadgräser in Sonnenblumen und Kartoffeln. Mit Racer CS werden keimende und aufgelaufene Unkräuter und Schadgräser wirksam bekämpft. Auch schwer bekämpfbare Arten wie Kletten-Labkraut, Ehrenpreis, Kamille und Schwarzer Nachtschatten sowie Windhalm und Einjährige Rispe werden bekämpft.
Racer CS ist als Kapselsuspension formuliert, d. h. der Wirkstoff ist in mikroskopisch kleine, wasserlösliche Kapseln eingebettet. Durch diese spezielle Technik wird der Wirkstoff gezielt und lang anhaltend freigegeben. Dadurch werden auch in mehreren Wellen auflaufende Unkräuter oder spät keimende Arten wie Amarant, Franzosenkraut, Bingelkraut usw. gut erfasst.
Racer CS wird über die Wurzeln der Unkräuter aufgenommen. Ein guter Bekämpfungserfolg wird daher dann erzielt, wenn sich der Wirkstoff bei ausreichender Bodenfeuchtigkeit im Boden verteilen kann. Die Anwendung soll auf feuchtem Boden, am besten vor oder während einer Regenperiode erfolgen. Bei längeren Trockenperioden nach der Anwendung tritt eine Wirkungsminderung ein. Racer CS kann auf Böden mit Humusgehalten von 1 bis 4 % eingesetzt werden. Keine Anwendung sollte auf sehr leichten Böden (unter 1 % Humus = Schädigungsgefahr) sowie auf humusreichen Böden (über 4 % = Minderwirkung) erfolgen.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Flurochloridon: nicht festgelegt

Wirkungsspektrum
sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackergauchheil, Ackersenf, Amarant, Ausfallraps, Besenrauke, Bingelkraut, Borstenhirse, Ehrenpreis-Arten, Einjährige Rispe, Franzosenkraut, Gänsefuß-Arten, Hederich, Hirtentäschel, Hohlzahn, Kamille, Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Melde-Arten, Portulak, Rainkohl, Ringelblume, Schwarzer Nachtschatten, Sternmiere, Taubnessel-Arten, Vogelknöterich, Vogelmiere, Windhalm
ausreichend bekämpfbar bei günstigen Bedingungen: Acker-Stiefmütterchen, Ampferblättriger Knöterich, Fingerhirse, Gänsedistel, Hahnenfuß, Hühnerhirse, Land-Wasser-Knöterich, Pfirsichblättriger Knöterich, Wicken-Arten, Windenknöterich

Anwendung

SONNENBLUMEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Zweikeimblättrige Unkräuter und Einjährige Rispe
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha

KARTOFFEL, ausgenommen Pflanzkartoffel-Vermehrung
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Zweikeimblättrige Unkräuter, Einjährige Rispe
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Auf mäßig humosen Böden (1,5 - 2,5% organische Substanz) 2,5 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha

ANWENDUNGSHINWEISE SONNENBLUMEN
Die Spritzung sollte auf abgesetzten oder rückverfestigten Boden erfolgen.

ANWENDUNGSHINWEISE KARTOFFELN
Die Kartoffeln sollten in ein gut vorbereitetes, feinkrümeliges Pflanzbett gelegt werden. Unmittelbar nach der Pflanzung wird ein endgültiger, nicht zu steiler Damm angehäufelt. Bei zu steilen Dämmen besteht die Gefahr, dass der lockere Boden mit dem Wirkstoff vom Regen abgespült oder vom Wind verweht wird. Aus Wirkungs- und Verträglichkeitsgründen ist Racer CS auf abgesetzte Dämme zu spritzen.

ALLGEMEIN
Erfolgt die Spritzung auf oberflächig ausgetrockneten Böden, so kann u. U. die Wirkung eingeschränkt sein, insbesondere dann, wenn danach längere Zeit keine Niederschläge fallen.
Nach der Spritzung von Racer CS sollte keine Bodenbearbeitung mehr erfolgen, um den Herbizidfilm nicht zu zerstören. Eine nicht termingerechte Spritzung von Racer CS kann beim Auflaufen von Kartoffeln bzw. Sonnenblumen zu vorübergehenden weißlich-gelben Verfärbungen der ersten Blätter führen. Dies gilt insbesondere für vorgekeimte Kartoffeln. Bei ungewöhnlich starken Niederschlägen können während der Jugendentwicklung der Kartoffeln und Sonnenblumen vorübergehende Blattaufhellungen auftreten. Diese Blattaufhellungen haben keinen Einfluss auf den weiteren Wachstumsverlauf sowie den Ertrag. Racer CS kann auf Böden mit organischen Substanzgehalten von 1,5 bis 4 % eingesetzt werden. Keine Anwendung sollte auf sehr leichten Böden (unter 1 % organische Substanz - Schädigungsgefahr) sowie auf humusreichen Böden, einschließlich Moorböden (über 4 % organische Substanz - Minderwirkung), erfolgen. Kein Einsatz auf sandigen Böden mit einem organischen Substanzgehalt unter 2 %. Kletten-Labkraut wird auch auf Böden mit höheren organischen Substanzgehalten (bis 8 %) noch ausreichend erfasst.
Kein Einsatz nach einer Nematoden-Entseuchung. Schäden an der Kulturpflanze und benachbart wachsenden Gehölzen sind möglich.
Keine Anwendung auf Flächen,von denen die Gefahr einer Abschwemmung, insbesondere durch Regen oder Bewässerung gegeben ist.

SONSTIGE AUFLAGEN UND HINWEISE
Anwendung unmittelbar bis spätestens 5 Tage nach der Saat bzw. Pflanzung.
Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Unter ungünstigen Witterungsbedingungen sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich.
Schäden an benachbart wachsenden Gehölzen möglich.

Mischbarkeit
In Sonnenblumen kann Racer CS in Tankmischung mit Successor® 600 angewendet werden.

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen ist Racer CS in allen mittelfrühen, späten und sehr späten Kartoffelsorten (Reifegruppe II - IV) sowie Sonnenblumensorten gut verträglich.
Bei Verwendung von Drillingspflanzgut (Durchmesser der Knollen kleiner als 30 mm) sollte Racer CS nicht eingesetzt werden.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge mit Hilfe von z. B. Schlaglängentabellen genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
- Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
- Rührwerk einschalten.
- Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
- Produkt über das Einspülsieb oder direkt in den Tank geben.
- Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben.
- Tank mit Wasser auffüllen.
- Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbring

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Beim Ausbringen von Racer CS ist auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha.
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.

WICHTIGER HINWEIS ZUR ANWENDUNGSTECHNIK
Zur Vermeidung von Abdrift sollte Racer CS großtropfig ausgebracht werden. Besonders geeignet sind abdriftreduzierende Düsen, z. B. Antidriftdüsen mit 1,0 - 3,0 bar oder Injektordüsen mit 2,0 - 4,0 bar.

AUSBRINGEN DER SPRITZFLÜSSIGKEIT
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an. Während der Fahrt und der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.
Es ist darauf zu achten, dass der Spritznebel nicht auf empfindliche Kulturen (z. B. Raps, Rüben, Gemüse, Reben, Obstbäume) abgetrieben wird.
Spritzbrühe nicht länger als unbedingt erforderlich im Tank stehen lassen. Sofort nach der Anwendung gesamte Innenfläche des Spritztanks sowie Schläuche und Spritzgestänge gründlich (siehe Spritzenreinigung) reinigen. Sollte Spritzbrühe im Einzelfall länger im Tank verbleiben, Beratung anfordern.

REINIGUNG
Nach Beendigung der Spritzung bzw. vor dem Einsatz des Spritzgerätes in anderen Anwendungsgebieten als dem Vorauflauf in Sonnenblumen, Kartoffeln und Fenchel muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1 : 10 mit Wasser
verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 10 - 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Ein geeignetes Reinigungsmittel zugeben. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
- Ca. 10 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks, wie oben beschrieben, abspritzen. Rührwerk für 10 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.
SP 1 Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen / indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern.)

Nachbau
Winterweizen und Winterroggen können im Rahmen der üblichen Fruchtfolge ohne wendende Bodenbearbeitung nach der Anwendung von Racer CS nachgebaut werden. Alle weiteren Kulturen, außer Raps und anderen Kreuzblütlern, können nach einer Pflugfurche folgen. Insbesondere auf sandigen, humusarmen Standorten ist darauf zu achten, dass die Fruchtfolge nach guter landwirtschaftlicher Praxis durchgeführt wird. Das heißt: Kein Nachbau von Rüben, Zwiebeln, Spinat, Kopfsalat, Radieschen, Raps und anderen Kreuzblütlern.
Sollte witterungsbedingt ein frühzeitiger Umbruch erforderlich sein, können Kartoffeln und Möhren nach vorhergehender Pflugfurche nachgebaut werden. Mais und Sonnenblumen können bei vorzeitigem Umbruch ohne Pflugfurche nachgebaut werden.
Bei Mais kann es witterungsbedingt u. U. zu leichten Blattaufhellungen kommen, die sich rasch auswachsen.

Registriert für KulturenAnsatz
Sonnenblumen3 l
Kartoffeln2.5 - 3 l