Sencor Liquid

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2022-12-31
Registrierungsnummer
3381
Wirkstoffe
Links

Wirkungsweise
Sencor Liquid ist ein Blatt- und Bodenherbizid, das aufgelaufene sowie noch nicht aufgelaufene Samenunkräuter und -ungräser zuverlässig bekämpft. Je nach Witterung und Produktaufwandmenge hält Sencor Liquid die Kulturen mehr oder weniger lang bis in den Sommer hinein unkrautfrei. Die Wirkung über den Boden ist bereits bei normaler Bodenfeuchte gegeben und wird durch geringe Niederschläge zusätzlich aktiviert. Der Herbizidfilm sollte unmittelbar nach der Spritzung nicht durch Bodenbearbeitung, heftige Niederschläge oder Winderosion zerstört werden. Der in Sencor Liquid enthaltene Wirkstoff Metribuzin ist der HRAC Gruppe: C1 zugeordnet.

Registrierte Indikationen

KARTOFFEL
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen Klettenlabkraut) und Einjähriges Rispengras mit 0,9 l/ha vor dem Auflaufen der Kultur, Kurz vor dem Durchstoßen spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: 42 Tage
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen Klettenlabkraut) und Einjähriges Rispengras mit 0,6 l/ha nach dem Auflaufen der Kultur bis 5 cm der Kartoffelhöhe spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: 42 Tage

SPARGEL (ab dem 2. Standjahr)
Gegen Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter (ausgenommen Klettenlabkraut) und Einjähriges Rispengras mit 0,9 l/ha vor der Stechperiode nach dem Aufrichten der Dämme ODER nach der Stechperiode nach dem Einebnen der Dämme spritzen.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Anzahl der Anwendungen: max. 1
Wartezeit: 7 Tage

Sonstige Auflagen und Hinweise für alle Reg. Indikationen:
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln aus andere Wirkstoffgruppen verwenden.
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich.
Schäden an benachbart wachsenden Kulturpflanzen möglich.
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diesen Wirkstoff enthaltenden Mitteln.
Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß Herbicide Resistance Action Committee (HRAC): Wirkmechanismus (HRAC GRUPPE): C1.

Schutz von Gewässerorganismen / Nichtzielpflanzen
Reg. Indikationen Kartoffeln im Voraufl auf und Spargel ab dem 2. Standjahr:
Auf abtragsgefährdeten Flächen ist zum Schutz von Gewässerorganismen durch Abschwemmung in Oberflächengewässer ein Mindestabstand durch einen 20 m bewachsener Grünstreifen einzuhalten. Dieser Mindestabstand kann durch abtriftmindernde Maßnahmen nicht weiter reduziert werden.
Zum Schutz von Nichtzielpflanzen ist eine Abdrift in angrenzendes Nichtkulturland zu vermeiden und das Pflanzenschutzmittel in einer Breite von mindestens 20 m zu angrenzendem Nichtkulturland (ausgenommen Feldraine, Hecken und Gehölzinseln unter 3 m Breite sowie Straßen, Wege und Plätze) mit abdriftmindernder Technik (Abdriftminderungsklasse mind. 90% gemäß Erlass des BMLFUW vom 10.07.2001, GZ. 69 .102/13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung) auszubringen.

Reg. Indikationen Kartoffeln im Nachauflauf:
Auf abtragsgefährdeten Flächen ist zum Schutz von Gewässerorganismen durch Abschwemmung in Oberflächengewässer ein Mindestabstand durch einen 10 m bewachsenen Grünstreifen einzuhalten. Dieser Mindestabstand kann durch abdriftmindernde Maßnahmen nicht weiter reduziert werden.
Zum Schutz von Nichtzielpflanzen ist eine Abdrift in angrenzendes Nichtkulturland zu vermeiden und das Pflanzenschutzmittel in einer Breite von mindestens 20 m zu angrenzendem Nichtkulturland (ausgenommen Feldraine, Hecken und Gehölzinseln unter 3 m Breite sowie Straßen, Wege und Plätze) mit abdriftmindernder Technik (Abdriftminderungsklasse mind. 75% gemäß Erlass des BMLFUW vom 10.07.2001, GZ.69.102/13-VI/B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung auszubringen.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Anwendungshinweis für Kartoffeln:
1) Vorauflaufverfahren
Nach dem letzten Anhäufeln, erst kurz vor dem Durchstoßen der Kartoffeln. Die Dämme müssen gut abgesetzt sein. Je mehr Unkraut vor der Spritzung aufgelaufen ist, desto besser ist die Wirkung. Nicht zu steil anhäufeln, damit die Erde nach der Spritzung nicht abrieselt und der Herbizidfilm nicht zerstört wird.
Auf Böden mit mehr als 4% Humus, auf anmoorigen Standorten und Moorböden sollte zur Verbesserung der Wirkung erst gespritzt werden, wenn die Unkräuter aufgelaufen sind.
2) Nachauflaufverfahren
Beim Auflaufen der Kartoffeln bis höchstens 5 cm Höhe. Wenn die Mehrzahl der Kartoffelpflanzen größer als 5cm ist, können Schäden auftreten.
Nur auf Böden mit mehr als 4% organischer Substanz ist eine Spätanwendung gegen Unkräuter, ausgenommen Kletten-Labkraut, bei einer Wuchshöhe der Kartoffeln von 10 - 15cm möglich.
Sortenverträglichkeit beachten!
Nicht bei Temperaturen über 25°C spritzen!
Anwendungshinweis für Spargel:
Nach dem Aufrichten der Dämme (vor der Stechperiode) oder nach der Stechperiode, nach dem Einebnen der Dämme. Die beste Wirkung beim Nachernteeinsatz wird erzielt, wenn möglichst rasch nach dem Einebnen der Dämme bis kurz vor dem Durchstoßen der Spargeltriebe Sencor Liquid eingesetzt wird.

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisheriger Erfahrung ist der Einsatz von Sencor Liquid in folgenden Sorten möglich:
Kartoffeln:
Acapella, Ackra, Activa, Adretta, Agata, Aiko, Alegria, Allians, Alwara, Andante, Angela, Anuschka, Astarte, Augusta, Belana, Belita, Beluga, Berber, Bernadette, Bettina, Big Rossa, Bintje, Bionte, Birte, Bonanza, Borwina, Brisant, Calla, Candella, Carmona, Carola, Carusso, Ceres, Chantal, Christa, Cilena, Clarina, Colette, Debora, Desiree, Ditta, Donald, Elfe, Elkana, Esprit, Estralla, Eurobravo, Europrima, Eurostarch, Exempla, Expander, Exquisa, Fasan, Fausta, Festien, Filea, Finka, Fitis, Fontane, Forelle, Freya, Fribona, Frieda, Gloria, Goldika, Golf, Granola, Gunda, Hansa, Hela, Hermes, Impala, Indira, Jaqueline, Jasia, Juwel, Kantara, Karatop, Kardal, Karlena, Kolibri, Krone, Kuras, Lady Clair, Linda, Logo, Madelleine, Maxi, Maxilla, Melody, Mentor, Merkur, Milva, Miriam, Möwe, Mustana, Naglerner Kipfler, Nomade, Nora, Oleva, Olga, Opus, Palma, Panda, Patrona, Platina, Pluto, Pomqueen, Ponto, Power, Premiere, Presto, Priamos, Producent, Quadriga, Red Fantasy, Remarka,
Rikea, Romanze, Romula, Rosara, Roxana, Roxy, Rudawa, Russet Burbank, Sanira, Sapolia, Saturna, Secura, Serafina, Seresta, Sibu, Sieglinde, Sigma, Signum, Sinora, Sirius, Sirtema, Sissi, Skala, Skawa, Solara, Sonate, Talent, Tomba, Tomensa, Tosca, Turdus, Velox, Victoria, Vitara, Westamyl, Zenith.
Spargel:
Andreas, Backlim, Dariana, Geymlim, Ramada.
Unter ungünstigen Bedingungen sind bei folgenden Kartoffel-Sorten gelegentlich leichte Blattaufhellungen zu beobachten, die sich aber wieder verwachsen:
Afra, Agila, Agnes, Agria, Aktiva , Apart, Astoria, Bellarosa, Camilla, Caruso, Clarissa, Delikat, Donella, Dorota, Edelstein, Eldena, Felsina, Flavia, Frühgold, Gala, Garant, Gracja, Jelly, Jumbo, Lambada, Leyla, Lolita, Magda, Marabel, Marella, Marena, Melina, Meridian, Mirage, Miranda, Nicola, Oktan, Omega, Pallina, Pirol, Princess, Quarta, Ramses, Renate, Rita, Roberta, Rosetta, Satina, Selma, Simone, Solist, Sommergold, Tempora, Toccata, Topas, Triumpf, Ukama, Valetta, Verdi, Vienna, Vineta.
In Vermehrungsbeständen können diese Blattaufhellungen eventuell vorhandene Virussymptome maskieren. Wir empfehlen deshalb, die bodenabhängige Aufwandmenge von Sencor Liquid zu beachten und die Anwendung bis ca. 5 Tage vor dem Durchstoßen der Kartoffeln durchzuführen.
Die folgenden Kartoffel-Sorten sollten nicht mit Sencor Liquid behandelt werden:
Albatros, Amado, Annabelle, Arnika, Aspirant, Atica, Bonus, Cindy, Innovator, Junior, Kormoran, Kuba, Laura, Marlen, Salome, Sprint, Terrana, Tizia, Vitesse.
Bei nicht aufgeführten Kartoffelsorten empfehlen wir, sich mit unseren und/oder amtlichen Beratungsstellen vor Ort in Verbindung zu setzen.
Ungünstige Faktoren, wie Temperaturen über 25°C, Frostgefahr oder starke Temperaturschwankungen sowie eine schwach ausgeprägte Wachsschicht auf den Blättern der Kartoffelpflanzen (z.B. nach Regen oder starker Taubildung) können die Verträglichkeit von Sencor Liquid im Nachauflauf beeinträchtigen.
Hinweis:
Bei Minderwirkungen von Sencor Liquid, die ursächlich nicht mit Anwendungsfehlern, mit ungünstiger Witterung oder anderen äußeren Faktoren erklärt werden können, sollte Sencor Liquid bis zu einer Klärung auf der betreffenden Fläche vorerst nicht weiter eingesetzt werden.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich triazin- und triazinonhaltiger Präparate, zu denen auch Metribuzin gehört, der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten nachlassen kann (Selektion resistenter Biotypen, z.B. von Schwarzem Nachtschatten, Gemeiner Melde und Weißem Gänsefuß). Werden solche unerwarteten Minderwirkungen in der Praxis auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkungsmechanismen fortzusetzen. Eine Resistenzbildung kann auch durch geeignete acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen, vermieden oder zumindest verlangsamt werden.
In Spargel sollte vorbeugend ein jährlicher Wirkstoffwechsel vorgenommen werden.

Wirkungsspektrum
Gut bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Blut-, Borsten- und Hühnerhirse, Einjähriges Rispengras; Acker-Hohlzahn, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Einjähriges Bingelkraut, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis, Erdrauch, Feldspark, Floh- und Vogel-Knöterich, Franzosenkraut, Weißer Gänsefuß, Gänsedistel, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kamille, Klatschmohn, Kornblume, Melde, Schwarzer Nachtschatten (nach dem Auflaufen im Keimblattstadium), Taubnessel und Vogel-Sternmiere.
Weniger gut bekämpfbar: Amarant, Ampfer-Knöterich, Schwarzer Nachtschatten (> Keimblattstadium), Winden-Knöterich
Nicht ausreichend bekämpfbar: Quecke; Kletten-Labkraut und ausdauernde, tiefwurzelnde Unkräuter, z.B. Disteln.
Sollte auf Flächen mit langjährigem Einsatz von Triazinen, insbesondere im Maisanbau, ein Nachlassen des Bekämpfungserfolges festgestellt worden sein, sind die hierauf abgestimmten regionalen Anwendungshinweise zu beachten.

Mischbarkeit
Sencor Liquid ist in der Kartoffel mit Bandur mischbar.

Nachbau
Kartoffeln:
Bis zur Ernte ist Sencor Liquid normalerweise so weit abgebaut, dass keine Beeinträchtigung von nachfolgendem Getreide eintritt. Nach Anwendung von Sencor Liquid in Frühkartoffeln können Erbsen und Möhren nachgebaut werden, unter der Voraussetzung, dass der Boden vor der Neubestellung tief und gründlich durchgearbeitet wird.
Bei Einbeziehung von anderen Produkten in Tankmischung (Vorauflauf) oder Spritzfolgen in die Unkrautbekämpfung mit Sencor Liquid sind zusätzlich die Gebrauchsanleitungen dieser Produkte zu beachten.

Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Brühebehälter mit 3/4 der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl), Produkt ohne Verwendung eines Siebeinsatzes in den Behälter schütten und fehlende Wassermenge auffüllen. Keine Feinstfilter mit Maschenweiten über 50 mesh (nicht feiner als 50 Maschen) verwenden. Vorbehaltlich anderslautender Empfehlungen der Mischpartner, sollte beim Ansetzen von Tankmischungen Sencor Liquid grundsätzlich zuerst in den Brühebehälter eingegeben und aufgelöst werden. Mischbrühen grundsätzlich sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
Wichtige Hinweise:
Es ist darauf zu achten, dass kein Spritznebel auf Nachbarkulturen abgetrieben wird. Nicht bei windigem Wetter spritzen. Überdosierung und Doppelbehandlungen vermeiden.
Spritzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

 

Registriert für KulturenAnsatzVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln0.6 - 0.9 l42
Spargel0.9 l7