Taifun Forte

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
3014
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 360 g/l Glyphosat (42 Gew.-% ) Enthält ca. 8 g/l Natriumchlorid als Bestandteil eines Beistoffes
Formulierung: Wasserlösliches Konzentrat

Wirkungsweise
Taifun forte ist ein nichtselektives Blattherbizid zur Bekämpfung von ein- und mehrjährigen Ungräsern (insbesondere der Quecke) und Unkräutern. Der Wirkstoff Glyphosat hat eine systemische Wirkung, er wird über die grünen Pflanzenteile (Blätter, Stängel) aufgenommen und mit Hilfe des Saftstromes in der gesamten Pflanze einschließlich der unterirdischen Speicherorgane (Wurzeln, Rhizome) verlagert. Im Boden erfolgt ein rascher Abbau des Wirkstoffes.
Die schnelle Inaktivierung des Wirkstoffes hat den Vorteil, dass alle Kulturen nach einer Behandlung mit Taifun forte ohne Einschränkung in kürzester Zeit nachgebaut werden können. Die Wirkungsgeschwindigkeit und damit die Symptomausbildung ist witterungsabhängig. In der Regel ist die Wirkung bei Gräsern eher feststellbar als bei breitblättrigen Unkräutern.
Dies hat jedoch auf den Bekämpfungserfolg keinen Einfluss. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn sich die Ungräser und Unkräuter in einer aktiven Wachstumsphase befinden. Kurzzeitige Nachtfröste bis -3 °C haben keine negative Auswirkung auf die Wirksamkeit des Produktes, wenn danach wüchsiges Wetter eintritt. Typische Symptome sind zunächst das Welken der Pflanze, dann wird sie gelb und später braun. Danach werden auch die Wurzeln braun und brüchig.
Eine rasche Wirkung tritt bei Pflanzen im 3- bis 4- Blatt-Stadium bzw. Gräsern in der Bestockungsphase ein, wenn gleichzeitig günstige Wachstumsbedingungen, wie ausreichende Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 8-20 °C vorhanden sind. Unter günstigen Witterungsbedingungen und bei Wasseraufwandmengen von 150-200 l/ha wird Taifun forte sehr schnell von den Pflanzen aufgenommen. Niederschläge, die 3 Stunden nach der Applikation erfolgen, beeinträchtigen die Wirkung nicht.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Glyphosat: G

Wirkungsspektrum
sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackergänsedistel, Ackerkratzdistel, Ampfer-Arten, Bärenklau, Beifuß-Arten, Bingelkraut, Binsen-Arten, Borstenhirse-Arten, Große Brennnessel, Distel-Arten, Einjährige Rispe, Ehrenpreis-Arten, Fingerhirse-Arten, Flohknöterich, Fuchsschwanz, Weißer Gänsefuß, Gemeine Rispe, Hahnenfuß-Arten, Hohlzahn-Arten, Hühnerhirse, Huflattich, Kamille, Kletten-Labkraut, Kornblume, Löwenzahn, Mauerpfeffer, Mäusegerste, Melde, Mohn, Pfeifengras, Quecke, Rainfarn, Saatwucherblume, Seggen-Arten, Taubnessel-Arten, Vergissmeinnicht-Arten, Vogelknöterich, Weißes Straußgras, Wiesenknaulgras, Wicken-Arten
gut bekämpfbar: Ackerwinde, Acker-Stiefmütterchen, Knollenblatterbse

Anwendung

ACKERBAUKULUREN
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Abtötung von Pflanzen zur Kulturvorbereitung
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode; vor einer Bodenbearbeitung; vor der Saat bzw. Pflanzung von Folgekulturen Mindestens 10 Tage vor einer Bodenbearbeitung
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden.

STOPPELFELDER
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Abtötung von Pflanzen zur Kulturvorbereitung
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Nach der Ernte;
vor einer Bodenbearbeitung; vor der Saat bzw. Pflanzung von Folgekulturen
Mindestens 10 Tage vor einer Bodenbearbeitung
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden.

BEACHTEN SIE BITTE DIE AKTUELLEN IP-RICHTLINIEN!

Stilllegungsflächen zur Rekultivierung
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Abtötung von Pflanzen zur Kulturvorbereitung
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode;
vor einer Bodenbearbeitung; vor der Saat bzw. Pflanzung von Folgekulturen
Mindestens 10 Tage vor einer Bodenbearbeitung
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden.

GETREIDE, ausgenommen Saat- und Braugetreide
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter, Zwiewuchs
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Vollreife: Korn ist hart, kann nur schwer mit dem Daumennagel gebrochen werden (BBCH-Code 89)
Anwendungszeitpunkt: Vorerntebehandlung
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden.
Wartezeit: 7 Tage

MAIS
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Bis 2 Tage vor der Saat
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

ZUCKERRÜBE
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Bis 2 Tage vor der Saat
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.

KERNOBST ab Pflanzjahr
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode
Max. Zahl der Behandlungen: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 100 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Grüne Teile der Kulturpflanzen (wie z. B. nicht verholzte Pflanzenteile und Blattorgane) dürfen weder direkt noch indirekt durch Spritzflüssigkeit getroffen werden, andernfalls sind Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Wartezeit: 42 Tage

WEINREBEN ab 4. Standjahr
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Ein- und zweikeimblättrige Unkräuter ausgenommen Ackerwinde
Anwendungsbereich: Freiland
Anwendungszeitpunkt: Während der Vegetationsperiode
Max. Zahl der Behandlungen: 2
Zeitlicher Abstand: 2 bis 3 Monate
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 5,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 100 bis 400 l/ha
Sonstige Auflagen und Hinweise: Insgesamt nicht mehr als 2 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode.
Grüne Teile der Kulturpflanzen (wie z. B. nicht verholzte Pflanzenteile und Blattorgane) dürfen weder direkt noch indirekt durch Spritzflüssigkeit getroffen werden, andernfalls sind Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Wartezeit: 30 Tage

RESISTENZMANAGEMENT
Um einer Resistenzbildung vorzubeugen, Taifun forte im Wechsel mit anderen Wirkstoffgruppen einsetzen.

ACKERBAU
ANWENDUNGSBEDINGUNGEN
Es ist darauf zu achten, dass die zu bekämpfenden Unkrautarten genügend Blattmasse gebildet haben und ausreichend benetzt werden. Um eine vollständige Aufnahme des Wirkstoffes in die Pflanze zu gewährleisten, sollte auf den trockenen Unkrautbestand gespritzt werden. Keine Anwendung, wenn Regen bevorsteht.
Auf der Getreidestoppel sollte das Stroh geräumt sein, kann jedoch bei geringem Anfall auf dem Acker verbleiben. Soll das Stroh gehäckselt werden, muss es kurz gehäckselt und anschließend gleichmäßig verteilt werden.
Aufgrund eigener Versuche hat sich herausgestellt, dass Taifun forte mit 3 l/ha bereits eine hervorragende Wirkung besitzt.

ABTÖTUNG VON PFLANZEN ZUR KULTURVORBEREITUNG VON STOPPELFELDERN
Optimale Wirkungsgrade werden unter folgenden Voraussetzungen erreicht: Nach ein- bzw. mehrjähriger Brache bei einer Bestandeshöhe von max. 30 - 40 cm oder nach 14 - 21 Tagen nach dem Mähen und erneutem Aufwuchs der Brachefläche.
Je nach der Verunkrautung empfehlen wir folgende Aufwandmengen:
- Bei frischem Aufwuchs nach Mähen/Häckseln/Schlegeln: 3,0 - 4,0 l/ha
- Bei Altverunkrautung: 4,0 - 5,0 l/ha
Eine nachfolgende Bodenbearbeitung sollte nicht vor Auftreten der ersten Wirkungssymptome (ca. nach 7 - 14 Tagen) durchgeführt werden. Die Symptome können jedoch je nach Witterung erst nach 3 Wochen sichtbar werden.

BEKÄMPFUNG VON EIN- UND ZWEIKEIMBLÄTTRIGEN UNKRÄUTERN IN MAIS UND ZUCKERRÜBE
Um bereits zum Saatzeitpunkt die vollständig sichtbare Wirkung von Taifun forte zu erhalten, ist je nach Witterung eine Anwendung 7 - 14 Tage vorher angeraten.

SONSTIGE AUFLAGEN UND HINWEISE
Es dürfen pro Jahr und Fläche nur max. 2 Applikationen eines glyphosatehaltigen Herbizides durchgeführt werden. Die maximale Gesamtaufwandmenge ist mit 3600 g Wirkstoff (a.l.)/ha/Jahr beschränkt.

Mischbarkeit
Taifun forte ist mit Schwefelsaurem Ammoniak (SSA) und AHL physikalisch mischbar. Von Mischungen mit Bodenherbiziden, blattaktiven Substanzen und AHL raten wir ab, da diese zu Wirkungsminderung führen können.

Pflanzenverträglichkeit
Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Den Spritztank etwa zur Hälfte mit Wasser füllen, dann Taifun forte hinzugeben und Rührwerk einschalten, anschließend Tank mit Wasser auffüllen. Nach der Spritzung Spritze mehrmals mit klarem Wasser reinigen.

ACHTUNG
Taifun forte und die aus Taifun forte hergestellte Spritzbrühe darf nicht in galvanisierten oder unbeschichteten Weichmetallbehältern gelagert werden. Spritzbrühe sofort nach Ansetzen ausbringen. Eine Be- und Entlüftung des Tanks ist über den gesamten Zeitraum sicherzustellen. Wenn Taifun forte bzw. seine Spritzbrühe über längere Zeit mit galvanisierten oder unbeschichteten Weichmetallbehältern in Kontakt bleibt, kann es durch offenes Feuer oder Funken leicht entzündet werden.

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Folgende Düsen eignen sich für die Ausbringung:
Injektordüsen lang, z.B.:
AI 110-02 bis AI 110-03 bei 4-5 bar
ID 120-02 bis ID 120-03 bei 4-5 bar

Injektordüsen kurz, z.B.
AirMix 110-025 bis AirMix 110-04 bei 2-3 bar
IDK 110-025 bis IDK 110-04 bei 2-3 bar

Sonstige Düsen, z.B.
XR 110-03 bis XR 110-04 bei 1,5-2,0 bar
LU 110-03 bis LU 110-04 bei 1,5-2,0 bar
DG 110-03 bei 2,0-3,0 bar
AD 120-03 bei 2,0-3,0 bar

REINIGUNG
Vor und nach dem Einsatz des Spritzgerätes muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden. Spritze vollständig auf dem Feld leerspritzen. Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen. Grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in die Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

Nachbau
Der Nachbau aller Kulturen ist schon kurze Zeit nach der Behandlung mit Taifun forte problemlos möglich.

Registriert für KulturenAnsatz
Glyphosat5 l