Thiovit Jet

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2024-07-31
Registrierungsnummer
2632
Wirkstoffe
Links

Art der Zubereitung: Wasserdispergierbares Granulat
Wirkstoff: Schwefel  800 g/kg (80 Gew.-%)

Einsatzgebiet:
Zur Bekämpfung von pilzlichen Krankheiten und Milbenarten (teilweise nur befallsmindernd) in Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Triticale, Eiche (Sämlingen und Jungpflanzen), Gemüseerbsen, Gurken, Wurzel- und Knollengemüse, Hopfen, Stachelbeeren, Kernobst, Zierpflanzenkulturen, Weinreben und Birne

Wirkungsweise:
Durch die Applikation von THIOVIT JET wird die Blattoberfläche mit einem Schutzbelag versehen, der die Sporenkeimung von Pilzen (Echtem Mehltau, Schorf) reduziert bzw. verhindert. Die Wirkung ist protektiv, das Produkt muss daher vor oder zum Infektionsbeginn eingesetzt werden.

Wirkungsspektrum:
Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, Triticale: Echter Mehltau (Erysiphe graminis)
Eiche (Sämlinge und Jungpflanzen): Echter Mehltau
Gemüseerbsen, Gurken: Echter Mehltau
Wurzel- und Knollengemüse: Echte Mehltaupilze
Hopfen: Echter Mehltau (Spaerotheca humuli)
Stachelbeeren: Amerikanischer Stachelbeermehltau (Spaerotheca mors-uvae)
Kernobst: Schorf, Echter Mehltau, Spinnmilben (befallsmindernd)
Zierpflanzenkulturen: Echte Mehltaupilze
Weinreben: Echter Mehltau, Oidium (Uncinula necator), Kräusel- und Pockenmilbe (Eriophyes vitis)
Birne: Birnenpockenmilbe (Eriophyes piri)

Kulturverträglichkeit:
Nicht bei akuter oder zu erwartender großer Hitze und praller Sonne (Gefahr von Verbrennungen und Berostungen) spritzen!
Nach unseren bisherigen Erfahrungen wird THIOVIT JET von allen Kulturarten, außer bei schwefelempfindlichen Sorten (Kernobst, Beerenobst), gut vertragen. Alle Stachelbeersorten können insbesondere bei Hitze und Sonnenstrahlung mit Verbrennungen reagieren. Schäden an den Früchten können dann nicht ausgeschlossen werden.
Als empfindlich einzustufende Apfel- und Birnensorten sind bisher bekannt:
Altländer Pfannkuchen, Berlepsch, Berner Rosenapfel, Black Ben Davis, Black Staymann, Braeburn, Commercio, Cox Orange, Croncels, Danziger Kantapfel, Golden Delicious, Granny Smith, Grüner Stettiner, Holsteiner Cox, Kidd’s Orange, Jonathan, Klarapfel, Landsberger Renette, Morgenduft, Oldenburg, Ontario, Red Delicious, Renetta, Rheinischer Winterrambour, Rome Beauty, Signe Tillisch, Stayman Red, Weißer Winterkalvill, Winesap, Winterglockenapfel. Alexander Lucas, Bosc’s Flaschenbirne, Gräfin von Paris, Gute Luise, Josefine von Mecheln, Kaiser Alexander, Köstliche von Charneux, Vereinsdechant, Williams.
THIOVIT JET hat sich bisher bei folgenden Zierpflanzenarten als gut verträglich erwiesen: Ahorn (Acer spp.), Leberbalsam (Ageratum houstonianum), Löwenmaul (Antirrhinum majus),
Aquilegia-Hybriden (Akelei), Zierspargel (Asparagus spp.), Aster (Aster spp.), Goldlack (Cheiranthus cheiri), Weiß- und Rotdorn (Crataegus spp.), Dahlia-Hybriden (Dahlie, Georgine), Delphinium-Hybriden (Rittersporn), Gemswurz (Doronicum spp.), Freesia-Hybriden (Freesie), Fuchsia-Hybriden (Fuchsie), Gladiolen (Gladiolus L.), Christrose (Helleborus niger), Apfelsämlinge (Malus spp.), Pfingstrose (Paeonia spp.), Pelargonie (Pelargonium spp.), Eiche (Quercus spp.), Rosen, nicht alle Sorten! (Rosa spp.), Goldruten (Solidago L.), Tulpe (Tulipa spp.) Da nicht alle in Frage kommenden Zierpflanzenarten und -sorten sowie Kernobst- und Stachelbeersorten bei den unterschiedlichen und häufig betriebsspezifischen Bedingungen auf die Kulturverträglichkeit bei Anwendung von THIOVIT JET geprüft werden können, sollten in jedem Falle Versuche mit einer kleinen Anzahl der betreffenden Pflanzen durchgeführt werden. Dies gilt auch für die als gut verträglich klassifizierten Zierpflanzenarten und -sorten sowie alle nicht als schwefelempfindlich aufgeführten Kernobstsorten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungsart:
Spritzen (Besonderheiten sind bei den betroffenen Indikationen angegeben). Festgesetzte Abstände zwischen den Anwendungen und Wartefristen in Tagen sind bei den Indikationen angegeben.

BIRNE
Birnenpockenmilbe (Eriophyes piri) zur Befallsminderung
Aufwandmenge: max. 4,5 kg/ha; 1,5 kg/ha/m Kronenhöhe in 500 l/ha/m Kronenhöhe
Anwendungszeitpunkt: Vor der Blüte
Max. Anzahl der Anwendungen: 2 im Abstand von 7 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen

EICHE (Sämlinge und Jungpflanzen)
Echter Mehltau (Erysiphe (Microsphaera) alphitoides)
Aufwandmenge: 1,2 kg/ha in 200–600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Austrieb, Frühjahr bis Sommer, vorbeugende Behandlung
Max. Anzahl der Anwendungen: 3 im Abstand von 10 Tagen

GEMÜSEERBSEN
Echter Mehltau (Erysiphe pisi)
Aufwandmenge: 1,5 kg/ha in 400–600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome
Max. Anzahl der Anwendungen: 3 im Abstand von 14 Tagen
Wartefrist in Tagen: 7

GERSTE (Erysiphe graminis), HAFER (Erysiphe graminis), ROGGEN (Erysiphe graminis), WEIZEN (Erysiphe graminis), TRITICALE (Erysiphe graminis)
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in 200–400 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Stadium 15 (5–Blattstadium) bis Stadium 69 (Ende der Blüte)
Max. Anzahl der Anwendungen: 3 im Abstand von 7–21 Tagen
Wartefrist in Tagen: 35

GURKE
Echter Mehltau (Golovinomyces (Erysiphe) cichoracearum, Podosphaera (Sphaerotheca) fulginea)
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in 200–1000 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Stadium 13 (3. Laubblatt am Hauptspross entfaltet) bis Stadium 87 (70 % der Früchte haben art-/sortentypische Fruchtausfärbung erreicht)
Max. Anzahl der Anwendungen: 6 im Abstand von 7 Tagen
Wartefrist in Tagen: 3

HOPFEN
Echter Mehltau (Podosphaera macularis [Sphaerotheca humuli])
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in 600–3000 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis
Max. Anzahl der Anwendungen: 10 im Abstand von 6 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen
Wartefrist in Tagen: 8

KERNOBST
Schorf (Venturia spp.) zur Befallsminderung, mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben
Aufwandmenge: Max. 8 kg/ha; 2,7 kg/ha/m Kronenhöhe in 500 l/ha/m Kronenhöhe
Anwendungszeitpunkt: Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis, Stadium 09 (grüne Blattspitzen überragen Knospenschuppen um ca. 5 mm) bis Stadium 85 (fortgeschrittene Fruchtreife: zunehmend sortentypische Intensität der Deckfarbe)
Max. Anzahl der Anwendungen: 14 im Abstand von 7 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen
Wartefrist in Tagen: 7

KERNOBST
Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha), mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben
Aufwandmenge: Max. 8 kg/ha; 2,7 kg/ha/m Kronenhöhe in 500 l/ha/m Kronenhöhe
Wasseraufwandmenge: 1000 l/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Stadium 09 (grüne Blattspitzen überragen Knospenschuppen um ca. 5 mm) bis Stadium 85 (fortgeschrittene Fruchtreife: zunehmend sortentypische Intensität der Deckfarbe)
Max. Anzahl der Anwendungen: 14 im Abstand von 7 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen
Wartefrist in Tagen: 7

STACHELBEEREN
Amerikanischer Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae)
Aufwandmenge: 4 kg/ha in 1000 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallbeginn bzw. Sichtbarwerden der ersten Symptome, nach Austrieb
Max. Anzahl der Anwendungen: 6 im Abstand von 7 Tagen
Wartefrist in Tagen: 7

WEINREBEN
Echter Mehltau, Oidium (Erysiphe necator)
Aufwandmenge: max. 8 kg/ha in 1000 l Wasser/ha (Berechnungsbasis)
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, Stadium 09 (Knospenaufbruch: grüne Triebspitzen deutlich sichtbar) bis Stadium 81 (Beginn der Reife, Beeren beginnen hell zu werden [bzw. beginnen sich zu verfärben])
Max. Anzahl der Anwendungen: 10 im Abstand von 7 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen
Wartefrist in Tagen: 28

Kräuselmilbe (Calepitrimerus vitis), Pockenmilbe (Eriophyes vitis) zur Befallsminderung
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in max. 1000 l Wasser/ha (Berechnungsbasis)
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Austrieb
Max. Anzahl der Anwendungen: 1
Wartefrist in Tagen: 28

Kräuselmilbe (Calepitrimerus vitis), Pockenmilbe (Eriophyes vitis) zur Befallsminderung
Aufwandmenge: 2 kg/ha in max. 1000 l Wasser/ha (Berechnungsbasis)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Austrieb
Max. Anzahl der Anwendungen: 1
Wartefrist in Tagen: 28

WURZEL- UND KNOLLENGEMÜSE
Echter Mehltaupilze
Aufwandmenge: Max. 1,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome
Max. Anzahl der Anwendungen: 6 im Abstand von 5 Tagen
Anwendungsart: Spritzen oder sprühen
Wartefrist in Tagen: 7

ZIERPFLANZENKULTUREN
Echte Mehlpilze
Aufwandmenge:
2,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha (Pflanzenhöhe bis 50 cm)
3,75 kg/ha in 900 l Wasser/ha (Pflanzenhöhe 50 bis 125 cm)
5,00 kg/ha in 1200 l Wasser/ha (Pflanzenhöhe über 125 cm)
Wasseraufwandmenge: Nach Bedarf
Anwendungszeitpunkt: Bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome
Max. Anzahl der Anwendungen: 15 im Abstand von 6 Tagen

Anwendungstechnik
Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Ansetzvorgang:
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
1. Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
2. Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl).
3. Entsprechende Menge des Produkts kontinuierlich zugeben.
4. Granulate bei laufendem Rührwerk auflösen lassen. Bei Anwendung in Tankmischung mit anderen Produkten den Mischpartner erst nach vollständiger Dispergierung des Granulates hinzufügen.
5. Tank mit Wasser auffüllen.
6. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

Mischbarkeit:
THIOVIT JET ist mit vielen gängigen Präparaten wie CHORUS® 50 WG, SCORE®, PERGADO®, RIDOMIL® GOLD COMBI, TOPAS®, UNIVERSALIS® mischbar. THIOVIT JET bei Mischungen immer zuerst in Wasser auflösen.
Es empfiehlt sich, Mischpartner in fester Form als Erstes in den Tank zu geben.
Mischungen umgehend ausbringen.
Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.
Bei weiteren Fragen zur Mischbarkeit wenden Sie sich an die Syngenta Beratungs-Hotline zum Ortstarif, Tel.-Nr. 0800-207181.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von THIOVIT JET ist in allen Kulturen auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzbrühe zu achten.
Mit genügendem Druck und ausreichender Wasseraufwandmenge spritzen, um eine gründliche Benetzung der Blattober- und Blattunterseite zu gewährleisten. Ein Abtropfen sowie Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.
Nur trockene Bestände behandeln.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit:
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten.
Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen.
Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.

Spritzenreinigung:
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.
- Ca. 10–20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.
Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Birnen4.5 kg0
Sommergerste7.5 kg15 - 6935
Wintergerste7.5 kg15 - 6935
Sommerhafer7.5 kg15 - 6935
Winterhafer7.5 kg15 - 6935
Winterroggen7.5 kg15 - 6935
Sommerroggen7.5 kg15 - 6935
Winterweizen7.5 kg15 - 6935
Sommerweizen7.5 kg15 - 6935
Wintertriticale7.5 kg15 - 6935
Sommertriticale7.5 kg15 - 6935
Hopfen7.5 kg08
Stachelbeeren4 kg07
Weinreben0.8 kg9 - 8128
Weinreben2 - 7.5 kg028