TilmorVergleich von PflanzenschutzmittelnVergleich von PflanzenschutzmittelnUngenauigkeiten meldenUngenauigkeiten melden

Wirkungsweise
Wirkungsweise FRAC: Gruppe 3
Tilmor enthält die Wirkstoffe Prothioconazol und Tebuconazol. Tilmor wirkt vorbeugend (protektiv), stoppt vorhandene latente pilzliche Infektionen (kurativ) und verhindert deren weitere Ausbreitung. Prothioconazol und Tebuconazol sind den DMI Fungiziden zuzuordnen und unterbrechen die Ergosterol-Biosynthese des Pilzes.

Registrierte Indikationen

WINTERRAPS
Gegen Wurzelhals- und Stängelfäule (Leptosphaeria maculans) mit 1,2 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Herbst, bei Befallsbeginn, Stadium 12 (2. Laubblatt entfaltet) bis Stadium 18 (8. Laubblatt entfaltet) der Kultur, Frühjahr, bei Befallsbeginn, Stadium 30 (Beginn des Längenwachstums) bis Stadium 59 (erste Blütenblätter sichtbar, Blüten noch geschlossen).
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Max. Anzahl der Anwendungen: 2
Zur Verbesserung der Standfestigkeit mit 1,2 l/ha spritzen.
Anwendungszeitpunkt: Herbst, Stadium 12 (2. Laubblatt entfaltet) bis Stadium 18 (8. Laubblatt entfaltet) der Kultur, Frühjahr, Stadium 30 (Beginn des Längenwachstums) bis Stadium 59 (erste Blütenblätter sichtbar, Blüten noch geschlossen).
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Max. Anzahl der Anwendungen: 2
Zur Verbesserung der Winterfestigkeit mit 1,2 l/ha spritzen
Anwendungszeitpunkt: Herbst, Stadium 12 (2. Laubblatt entfaltet) bis Stadium 18 (8. Laubblatt entfaltet) der Kultur.
Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Max. Anzahl der Anwendungen: 1
Sonstige Auflagen und Hinweise für alle Reg. Indikationen:
Nicht mehr als 2 Anwendungen pro Jahr und Kultur.
Klassifikation der Wirkstoffe gemäß Fungicide Resistance Action Committee (FRAC): Wirkmechanismus (FRAC GRUPPE): 3; Wirkmechanismus (FRAC GRUPPE): 3.

Anwendungshinweise/ Praxisempfehlungen
Herbstanwendung:
In Abhängigkeit von der Rapsentwicklung empfehlen wir 0,15 l/ha Tilmor pro entwickeltem Laubblatt - max. jedoch 1,2 l/ha. Bei zeitiger Anwendung im 5-Blattstadium des Rapses kann die Aufwandmenge auf 0,75 l/ha reduziert werden. Standardmäßig werden 1 l/ha Tilmor empfohlen.
Frühjahrsanwendung:
Bei Anwendungen bei wüchsiger Witterung kann die Aufwandmenge von Tilmor auf 0,75 l/ha reduziert werden, wenn bereits eine Herbstbehandlung mit Tilmor erfolgt ist.
Ansonst liegt die Standardempfehlung bei 1 l/ha Tilmor.
Zusätzliche Wirkungen im Winterraps:
Nach eigenen Erfahrungen wird bei der Anwendung von Tilmor vorhandener Befall von Cylindrosporiose (Cylindrosporium concentricum), Echter Mehltau (Erysiphe cruciferarum), Rapsschwärze (Alternaria brassicae) sowie Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) über eine Nebenwirkung mit erfasst, bzw. im Befall reduziert, wenn der Anwendungs- und Infektionstermin übereinstimmt.
Die Herbstanwendung bremst zudem das Blattflächenwachstum und fördert das Wurzelwachstum, führt zu kompakteren Pflanzen bzw. verhindert das Aufstängeln und erhöht die Winterhärte.
Die Frühjahrsanwendung zu Beginn der Schossphase (bei warmer Witterung) bis 50cm Wuchshöhe bremst das Langenwachstum und erhöht die Standfestigkeit und damit die Druschleistung. Zudem wird der Blühprozess harmonisiert.
Betreten der Kultur nach der Behandlung:
Die Wiederbetretung der Kultur nach der Anwendung kann mit Standardkleidung (langärmelig und lange Hose, Schuhe) erfolgen sobald der Spritzbelag angetrocknet ist. Bei händischen Folgearbeiten (z.B. Saatgutproduktion) wird innerhalb von 14 Tagen nach der Spritzung zusätzlich das Tragen von Handschuhen empfohlen.
Anwendung des Produktes:
Spritzung mit Spritzgeräten mit geschlossener Kabine.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unseren Erfahrungen ist Tilmor in der empfohlenen Aufwandmenge in Raps gut verträglich.

Mischbarkeit
Tilmor kann mit Biscaya und Decis forte in Tankmischung ausgebracht werden.
Eine Mischung mit Gräsermitteln ist möglich.
Blattdünger: Bayfolan S, Ammonnitrat-Harnstoff- Lösung (AHL Markenware) oder Harnstoff kann bis maximal 15 kg N/ha zugemischt werden.
Eine Tankmischung aus Tilmor mit Bor-Dünger ist möglich.
Wasseraufwandmenge: Mindestens 200 - 400 Liter/ha für Mischbrühen.
Mischbrühen grundsätzlich sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht empfohlenen Produkten haften wir nicht.
Tankmischungen mit mehr als 3 Mischpartnern werden nicht empfohlen.

Anwendungstechnik
Brühebehälter mindestens mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produkt unter gründlichem Umrühren zugeben und fehlende Wassermenge auffüllen. Bei Mischungen Tilmor stets als letzten Partner in den Tank geben. Die Spritzflüssigkeit ist unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung auszubringen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Entleerte Produktbehälter gründlich mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Spritzgerät und -leitungen sind nach vorhergegangener Herbizid-Anwendung gründlich mit Spülmittellösung bzw. mit einem von dem jeweiligen Herbizid-Produzenten empfohlenen Reinigungsmittel zu reinigen.
Spritzenreinigung:
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt auf dem Feld erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.