Veriphos

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
2016-12-31
Registrierungsnummer
3535
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 755 g/l Kaliumphosphonat (Kaliumphosphit) (51,71 Gew.%)
Formulierung: Wasserlösliches Konzentrat

Wirkungsweise
Veriphos ist ein vollsystemisch protektiv und kurativ wirkendes Fungizid mit dem Wirkstoff Kalium-Phosphonat zur Bekämpfung des Falschen Mehltaus (Plasmopara viticola) in Weinreben. Durch die vollsystemischen Eigenschaften des Mittels werden auch Pflanzenteile geschützt, die nicht direkt von der Spritzbrühe getroffen werden. Das Mittel wirkt kurativ bis zu 48 Stunden nach Infektion.
Der Wirkungsmechanismus des Kalium-Phosphonats ist relativ komplex. Der Wirkstoff dringt in die Pflanze ein und verteilt sich durch beide Transportsysteme der Pflanze: dem Xylem, in dem Wasser und Salze von den Wurzeln in die Triebspitzen transportiert werden und dem Phloem, in dem die in den Blättern gebildeten Assimilate zu den anderen Pflanzenteilen und bis in die Wurzeln gebracht werden. Einerseits wird der Pilz direkt angegriffen, andererseits werden die Abwehrmechanismen der Pflanze aktiviert. Die kurative Wirksamkeit des Mittels ist besonders ausgeprägt, wenn es kurz nach der Infektion eingesetzt wird. Der Wirkstoff wird sowohl in die Triebspitzen als auch in die Beeren verlagert, wodurch sowohl der Blattneuzuwachs als auch die jungen Beeren sehr gut geschützt werden.
Wirkungsmechanismus (FRAC-Gruppe)
Kaliumphosphonat (Kaliumphosphit): 33

Anwendung

WEINREBE (Nutzung als Keltertraube)
Schadorganismus/Zweckbestimmung: Falscher Mehltau (Plasmopara viticola)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Nutzung als Keltertraube
Stadium Schadorganismus: Nur zur Befallsminderung
Anwendungszeitpunkt: Bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis
Max. Zahl der Behandlungen:
In der Anwendung: 5
In der Kultur bzw. je Jahr: 5
Abstand 10 Tage
Anwendungstechnik: Spritzen oder sprühen
Aufwandmenge: Max 4 l/ha
Wasseraufwandmenge: 1000 l/ha (Berechnungsbasis)
Wartezeit: Weinreben(Keltertrauben): 14 Tage

Sonstige Auflagen und Hinweise
Die Anwendung des Mittels kann bei Spontangärung zu Gärverzögerung führen.
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.
Insgesamt nicht mehr als 5 Anwendungen pro Kultur und Vegetationsperiode.
In Anhängigkeit von der Bestandsdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt:
bis Stadium 61 (Austrieb bis Beginn der Blüte)0,75 - 2 l/ha

Mischbarkeit
VERIPHOS ist nach Praxiserfahrungen mit vielen Fungiziden z.B. Folpan 500 SC, Sanvino u.v.a. und Insektiziden mischbar. Bei Tankmischungen sind von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete für den Mischpartner einzuhalten.

Pflanzenverträglichkeit
Veriphos erwies sich bisher in allen Rebsorten als gut verträglich.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen. Tank mit 3/4 der benötigten Wassermenge füllen und Rührwerk einschalten. Produkt über das Einspühlsieb oder direkt in den Tank geben. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben. Den Tank vollständig mit Wasser auffüllen. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet technische Hilfe. Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren. Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an.
Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Bei Ausbringung von Veriphos ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung der Rebstöcke zu achten. Abdrift und Überdosierung sind zu vermeiden.

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Die Ausbringung mit Recyclinggeräten ist möglich.
Überdosierung und Abdrift ist zu vermeiden.

REINIGUNG
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der behandelten Fläche verspritzen. Ca. 10 - 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Nachbau
Nach der Umlegung von Rebflächen, die mit Veriphos behandelt wurden, können alle Kulturen nachgebaut werden.

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Weinreben4 l14