Agil-S

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
024107-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 100 g/l Propaquizafop (10,2 Gew.-%)
Formulierung: Emulsionskonzentrat

Wirkungsweise
Der Wirkstoff Propaquizafop wird über die Blätter der Ungräser aufgenommen und in der Pflanze im Saftstrom (Phloem, Xylem) zu den meristematischen Geweben transportiert und verteilt. Der Wirkstoff greift hemmend in die Fettsäuresynthese der Pflanze ein. Sichtbar wird die Wirkung durch Vergilbung der Blätter verbunden mit einem raschen Wachstumsstillstand und anschließendem Absterben der Blätter. Im frühen Wirkungsverlauf lassen sich die jüngsten Blätter aus der Blattscheide herausziehen.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Propaquizafop: A

Wirkungsspektrum
sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Ausfallgetreide, Flughafer, Gemeiner Windhalm, Hirse-Arten
ausreichend bekämpfbar: Deutsches Weidelgras, Gemeine Rispe, Knaulgras, Lieschgras, Trespe-Arten, Welsches Weidelgras, Wiesenrispe, Wiesenschwingel
nicht ausreichend bekämpfbar: Einjährige Rispe, Gemeine Quecke

Anwendung

WINTERRAPS
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3. Laubblatt entfaltet bis 9 oder mehr Seitensprosse sichtbar (BBCH-Code: 13 - 29)
Stadium Schadorganismus: Von 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 5. Bestockungstrieb sichtbar (BBCH-Code: 12 - 25)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WINTERRAPS
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von Beginn der Sprossentwicklung: 1. Seitenspross sichtbar bis 9 und mehr sichtbar gestreckte Internodien (BBCH-Code: 21 - 39)
Stadium Schadorganismus: Von 3. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 9 oder mehr Bestockungstriebe sichtbar (BBCH-Code: 13 - 29)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

ZUCKERRÜBE, FUTTERRÜBE
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 2 Laubblätter (1. Blattpaar) entfaltet bis Bestandesschluss: über 90 % der Pflanzen benachbarter Reihen berühren sich (BBCH-Code: 12 - 39)
Stadium Schadorganismus: Von 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 9 oder mehr Bestockungstriebe sichtbar (BBCH-Code: 12 - 29)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

KARTOFFEL
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3. Blatt (> 4 cm) am Hauptspross entfaltet bis 9 und mehr basale Seitentriebe gebildet (BBCH-Code: 13 - 29)
Stadium Schadorganismus: Von 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 1. Bestockungstrieb sichtbar (BBCH-Code: 12 - 21)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

FUTTERERBSE
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3. Laubblatt mit Stipeln und Ranke (oder 3. Ranke) entfaltet bis 9 und mehr sichtbar gestreckte Internodien (BBCH-Code: 13 - 39)
Stadium Schadorganismus: Von 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 5. Bestockungstrieb sichtbar (BBCH-Code: 12 - 25)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 0,75 l/ha
Wasseraufwandmenge: 300 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

ACKERBOHNE
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3. Laubblatt entfaltet bis 9 und mehr sichtbar gestreckte Internodien (BBCH-Code: 13 - 39)
Stadium Schadorganismus: Von 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 5. Bestockungstrieb sichtbar (BBCH-Code: 12 - 25)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 0,75 l/ha
Wasseraufwandmenge: 300 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

SONNENBLUME
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Einjährige einkeimblättrige Unkräuter (ausgenommen: Gemeine Quecke, Einjähriges Rispengras)
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 3. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis Maximale Länge bzw. Durchmesser erreicht; 9 oder mehr Knoten (BBCH-Code: 13 - 39)
Stadium Schadorganismus: 2. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet bis 5. Bestockungstrieb sichtbar (BBCH-Code: 12 - 25)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 0,75 l/ha
Wasseraufwandmenge: 300 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

APPLIKATIONSZEITPUNKT
Die Anwendung gegen annuelle Ungräser und Ausfallgetreide kann erfolgen, sobald alle Ungräser aufgelaufen sind und sich die Masse der Ungräser im 3- bis 4-Blattstadium befindet.
Bis zum Ende der Bestockung sollte die Behandlung abgeschlossen sein. Es ist darauf zu achten, dass Ungräser und Ausfallgetreide zum Zeitpunkt der Behandlung genügend benetzbare Blattmasse für eine ausreichende Wirkstoffaufnahme aufweisen.

WINTERRAPS
Im Winterraps kann die Behandlung im Nachauflauf sowohl im Herbst als auch im Frühjahr erfolgen. Insbesondere bei der Anwendung im späten Herbst können niedrige Temperaturen nach der Anwendung zu einer verzögerten Wirkung führen.

EMPFEHLUNGSRAHMEN IN RAPS

Einsatz gegen: Ausfallgetreide
bis Bestockung: 0,5 l/ha
ab Bestockung: 0,7 l/ha

Einsatz gegen: Ackerfuchsschwanz
bis Bestockung: 0,5 l/ha
ab Bestockung: 0,7 l/ha

Einsatz gegen: Trespen/Trespen
bis Bestockung: 0,7 l/ha
ab Bestockung: 1,0 l/ha *

*Mit einer Aufwandmenge von 1,0 l/ha Agil-S wird bereits eine gute Nebenwirkung auf Quecke erzielt. Bei Anwendung im Frühjahr wird in der Regel die höhere Aufwandmenge erforderlich, da die Gräser sich bereits in der Bestockung befinden.

ZUCKERRÜBE, FUTTERRÜBE
Agil-S kann mit verringerter Aufwandmenge von 0,3 bis 0,4 l/ha zu gängigen Herbizidmischungen aus Goltix Titan/Goltix Gold und Belvedere Extra zugemischt werden.
Bei starker Verungrasung empfehlen wir die Soloanwendung von AGIL-S 0,7 - 1,0 l/ha zwischen der 2. und 3. NAK im Abstand von mindestens 3 - 5 Tagen zur vorausgegangenen Behandlung. 

WICHTIGE HINWEISE
In vereinzelten Fällen kann nicht ausgeschlossen werden, dass es bei der Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz zu Minderwirkungen aufgrund von schwer bekämpfbaren, standortspezifisch auftretenden Biotypen kommt. Sollten auf solchen Standorten Schwierigkeiten mit der Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung trotz fachgerechter Anwendung auftreten, ist sofort mit Herbiziden einer anderen Wirkstoffgruppe nachzubehandeln.
Unter ungünstigen Bedingungen sind auf Flächen, die vorab mit nichtverkapselten clomazonehaltigen Produkten behandelt wurden, Minderwirkungen beim Einsatz von Agil-S möglich.

Mischbarkeit
Agil-S ist in Winterraps mit Fungiziden (z. B. Orius) sowie mit Insektiziden (z. B. Bulldock) mischbar. Eine Kombination mit metazachlorhaltigen Herbiziden (z. B. Fuego Top) ist möglich, wenn zum Zeitpunkt der Applikation Ungräser und Ausfallgetreide ausreichend aufgelaufen sind und mindestens das 2- bis 3-Blattstadium erreicht haben.
Agil-S ist in Rüben mischbar mit anderen Rübenherbiziden (z. B. Belvedere Extra, Goltix Gold, Goltix Titan, Ethosat 500, Kontakt 320 SC) und Insektiziden (z. B. Bulldock). Bei anderen Mischpartnern Rücksprache mit dem Hersteller/Vertreiber halten.
Mischungen mit bentazonhaltigen Herbiziden sind nicht möglich.
Vor Anwendung bitte die Gebrauchsanleitung des Mischpartners beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen bei von uns nicht empfohlenen Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können.

Pflanzenverträglichkeit
Agil-S wird nach bisheriger Kenntnis in Zucker- und Futterrüben sowie in Winterraps, in Kartoffeln, in Erbsen, in Ackerbohnen und in Sonnenblumen von allen Sorten gut vertragen.
Unter ungünstigen Witterungsbedingungen können in Kartoffeln beim Einsatz höherer Aufwandmengen Blattaufhellungen auftreten, die sich jedoch zügig wieder verwachsen.

Anwendungstechnik
ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Sinnvoll ist es, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge mit Hilfe von z. B. Schlaglängentabellen genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflußmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an.
- Tank zur Hälfte mit Wasser befüllen
- Rührwerk einschalten
- Produkt direkt in den Tank geben
- Entleerte Behälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben
- Tank mit Wasser auffüllen
- Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Beim Ausbringen von Agil-S ist auf eine gute, gleichmäßige Verteilung der Spritzflüssigkeit auf den grünen Pflanzenteilen der Ungräser zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha.
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden.
Folgende Düsen eignen sich für die Ausbringung:
1. Injektordüsen
Injektordüsen lang, z. B.
- AI 110-02 bis AI 110-03 bei 4-5 bar
- ID 120-02 bis ID 120-03 bei 4-5 bar
Injektordüsen kurz, z. B.
- AirMix 110-025 bis AirMix 110-04 bei 2-3 bar
- IDK 110-025 bis IDK 110-04 bei 2-3 bar
2. Sonstige Düsen, z. B.
- XR 110-03 bis XR 110-04 bei 1,5-2 bar
- LU 110-03 bis LU 110-04 bei 1,5-2 bar
- DG 110-03 bei 2-3 bar
- AD 120-03 bei 2-3 bar
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Ausbringung in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

REINIGUNG
Vor und nach Einsatz von Agil-S sind die Spritzgeräte gründlich zu reinigen, dazu sollte der spezielle Spritzgerätereiniger Agro-Quick verwendet werden. Anfallendes Spülwasser nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über Hofabflüsse in die Kanalisation gelangen lassen.

Nachbau
Nach der Anwendung von Agil-S können im Rahmen der üblichen Fruchtfolge alle Kulturen nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch kann jede zweikeimblättrige Kultur nachgebaut werden. Getreide, Mais und Grassaat können nach vorheriger Bodenbearbeitung vier Wochen nach der Applikation ausgesät werden.
Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterraps1 l13 - 39
Futterrüben1 l12 - 39
Zuckerrüben1 l12 - 39
Kartoffeln1 l13 - 29
Erbsen0.75 l13 - 39
Bohnen0.75 l13 - 39
Sonnenblumen0.75 l13 - 39