Attribut

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2033-08-31
Registrierungsnummer
024915-00
Wirkstoffe
Links

Wasserdispergierbares Granulat zur Bekämpfung von Ungräsern in Winterweizen, -roggen, -triticale und Dinkel im Nachauflauf Frühjahr.

Wirkungsweise und -spektrum
Attribut enthält den Wirkstoff Propoxycarbazone (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) und bekämpft keimende und bereits aufgelaufene einjährige Ungräser (Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Taube Trespe) und Gemeine Quecke in Winterweizen, -roggen und -triticale im Nachauflauf Frühjahr. Der beste Bekämpfungserfolg wird erzielt, wenn die Leitungräser zum Zeitpunkt der Behandlung bereits mehrere Blätter ausgebildet haben, aber noch nicht voll bestockt sind (BBCH 13 - 25). Der Einsatz gegen Taube Trespe und Gemeine Quecke dient zur Niederhaltung dieser Ungräser zwecks Führung der Kultur. Attribut wird über die Wurzeln und das Blatt aufgenommen und in der Pflanze systemisch verteilt. Aufgrund der systemischen Verlagerung des Wirkstoffes werden auch Ausläufer bildende Ungräser wie Gemeine Quecke erfasst. Attribut hemmt das Enzym ALS, das für die Bildung wichtiger Aminosäuren notwendig ist. Behandelte empfindliche Ungräser stellen das Wachstum in den Vegetationspunkten an Wurzeln und Spross ein, zeigen Aufhellungen und sterben ab. Die Wirkung tritt sofort ein, jedoch erstreckt sich der Absterbeprozess unter ungünstigen Bedingungen über mehrere Wochen. Die Nährstoffkonkurrenz der empfindlichen Ungräser zur Kulturpflanze endet somit mit dem Zeitpunkt der Behandlung. Für eine optimale Wirkung ist eine ausreichende Bodenfeuchte erforderlich, um auch die Wirkstoffaufnahme über die Wurzel zu ermöglichen. Unter trockenen Bedingungen kann der Zusatz von Additiven die Blattaktivität verbessern und die Wirkung stabilisieren.

Anwendung
Von der Zulassungsbehörde festgesetzte Aufwandmengen

WINTERWEIZEN, WINTERROGGEN, WINTERTRITICALE
Gemeiner Windhalm, Acker-Fuchsschwanz, Taube Trespe, Gemeine Quecke.
Leichte - mittlere Böden  0,06 kg/ha.

WINTERWEIZEN
Acker-Fuchsschwanz, Taube Trespe, Gemeine Quecke.
Mittlere - schwere Böden  0,1 kg/ha.

Bitte beachten Sie unsere regionalen Anwendungsempfehlungen!
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha.
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Der Einsatz gegen Taube Trespe und Gemeine Quecke erfolgt als Niederhaltung zwecks Führung der Kultur.

Anwendungsempfehlungen
Die Behandlung des Winterweizens kann im Nachauflauf Frühjahr von Vegetationsbeginn (BBCH 13) bis Ende Bestockung (BBCH 29) des Getreides erfolgen. Die besten Ergebnisse werden bei einer frühen Anwendung zu Beginn der Vegetation auf kleine Ungräser erzielt. Keimende und im Auflaufen begriffene Ungräser werden ebenfalls erfasst.
Die Wirkung von Attribut kann auf Böden mit hohem Humusgehalt bzw. Auflage von organischer Masse (z.B. nach Bewirtschaftung mit Minimal-Bodenbearbeitung) und auf sorptionsstarken Böden (z.B. Marsch-Böden) herabgesetzt sein. Eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit unterstützt die Wirkung über den Boden.
Im Falle der Ausbildung von schwer bekämpfbaren Biotypen kann es bei Ungräsern oder Unkräutern in Einzelfällen zu einer verminderten Wirksamkeit von Attribut kommen. Die Anwendung von Attribut sollte im Rahmen eines Anti-Resistenz-Managements erfolgen, um der Entwicklung von resistenten Ungräsern oder Unkräutern vorzubeugen. Vermeidung von Getreide-Monokultur und ein regelmäßiger Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen ist zu empfehlen.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Besondere Hinweise
Abdrift von Spritzbrühe auf benachbarte Kulturen unbedingt vermeiden. Getreide mit Untersaaten darf nicht mit Attribut behandelt werden.

DINKEL
Gegen Acker-Fuchsschwanz auf leichten oder mittleren Böden nach dem Auflaufen im Frühjahr (Stadium 13 - 29 nach BBCH-Code) 0,06 kg/ha in 200 - 400 l Wasser/ha spritzen.
Stadium des Schadorganismus: 13 - 29 nach BBCH-Code.

Gegen Gemeine Quecke und Taube Trespe auf leichten oder mittleren Böden nach dem Auflaufen im Frühjahr (Stadium 13 - 29 nach BBCH-Code) 0,06 kg/ha in 200 - 400 l Wasser/ha spritzen.
Stadium der Schadorganismen: 11 - 29 nach BBCH-Code

Der Einsatz gegen Taube Trespe und Gemeine Quecke erfolgt als Niederhaltung zwecks Führung der Kultur.
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Pflanzenverträglichkeit
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Attribut besitzt eine gute Kulturverträglichkeit und kann in Winterweizen, Wintertriticale und Winterroggen ohne Sorteneinschränkung eingesetzt werden.
Besondere Hinweise zur Schadensverhütung
Flächen, die zur Staunässe neigen, sind von der Behandlung auszuschließen. Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden nicht behandelt werden. Eine Behandlung von Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstoffmangel leiden, ist zu vermeiden.
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen, z. B. zu erwartenden Nachtfrösten und insbesondere bei starken Tag-Nacht-Temperaturunterschieden, ist bei der gemeinsamen Ausbringung mit Halmverkürzungsmitteln oder triazolhaltigen Fungiziden die Gefahr einer Unverträglichkeit gegeben.
Von Tankmischungen mit AHL und zusätzlichen Additiven oder EC-Formulierungen sowie mit Gropper1 SX, Concert1 SX oder Fox2 raten wir unter diesen Witterungsbedingungen ab.
Tankmischungen mit Safener-haltigen Herbiziden (z. B. Hoestar Super) sind aus Verträglichkeitsgründen zu bevorzugen.

Anwendungstechnik

Herstellung der Spritzbrühe
Zur Abmessung von Attribut nur die der Packung beiliegende, produktspezifische Dosierhilfe (Schwankungsbreite +/- 5 %) verwenden. Attribut ist sehr gut wasserlöslich, sodass ein Anteigen nicht erforderlich ist. Brühebehälter mit 1/3 der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl), Produkt ohne Verwendung eines Siebeinsatzes in den Behälter schütten und fehlende Wassermenge auffüllen. Bei Befüllung über Injektorschleuse auf volle Leistung stellen und Produkt einrieseln lassen. Keine Feinstfilter mit Maschenweiten über 50 mesh (nicht feiner als 50 Maschen) verwenden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Während des Spritzvorganges Rührwerk laufen lassen. Unvermeidlich anfallende Restbrühe im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.

Spritztechnik
Attribut nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Geeignet sind Flachstrahldüsen bei einem Druck von 2,0 - 3,0 bar und bei einer Fahrgeschwindigkeit von ca. 6 - 8 km/h. Der Benutzung von modernen Anti-Drift-Düsen (ID-Düsen) im Rahmen der Guten Landwirtschaftlichen Praxis ist Vorzug zu geben.
Dort, wo die zu behandelnde Fläche unmittelbar an nicht landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzte Flächen mit einem Pflanzenbewuchs von mehr als 3 m Breite grenzt, muss in den ersten 20 m verlustmindernde Gerätetechnik gemäß Verzeichnis "Verlustmindernde Geräte" eingesetzt werden.
Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

Spritzenreinigung
Um Schäden in nachfolgend behandelten Kulturen durch im Spritzgerät verbliebene Mittelreste auszuschließen, müssen Spritzgerät und - leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser und Reinigungsmittel wie folgt gereinigt werden: ca. 10 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Eines der nachfolgend aufgeführten Reinigungsmittel zugeben. Düsen und Filter sollten ausgebaut und unter Verwendung des Reinigungsmittels gesäubert werden. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Diesen Vorgang ohne Reinigungsmittel nochmals wiederholen.

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: Salmiakgeist 25 %
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 0,2 l

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: P3-asepto flüssig
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: P3-trita
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: Calgonit DA
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: ALL CLEAR EXTRA
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: AGROCLEAN
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 100 g (zuvor in warmem Wasser auflösen)

Reinigungsmittel/Handelsprodukte: AGRO-QUICK
benötige Menge/100 l Spülflüssigkeit: 2,0 l

Mischbarkeit
Attribut kann mit folgenden Produkten gemischt werden:
Herbizide: Atlantis WG, Atlantis OD, Hoestar, Hoestar Pointer SX-Pack, Hoestar Super, Husar OD, Husar Plus, Pixie, Pointer SX, Fox, Azur.
Netzmittel: Oleo FC, Kantor, DuPontTrend, Break-Thru S 240, Mero.
Wachstumsregler: CCC 720.
Fungizide: Aviator Xpro, Fandango, Input Classic, Input Xpro.
Attribut ist mit maximal 200 l/ha reiner AHL (unverschnittene Markenware) mischbar. Bei Ausbringung von verdünntem AHL muss das Mischungsverhältnis AHL zu Wasser mindestens 1:3 betragen. Bei Tankmischungen mit reinem AHL Attribut vor der Zugabe ins Spritzfass zuerst in Wasser sorgfältig lösen und dann bei laufendem Rührwerk der AHL beigeben. Kein Additiv bei Mischungen mit AHL zu setzen.
Für eventuelle negative Auswirkungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten oder Mehrfachmischungen haften wir nicht.
Folgende Reihenfolge sollte beim Ansetzen von Mischungen eingehalten werden: Spritztank zu 1/3 mit Wasser füllen, Rührwerk einschalten, Attribut zugeben und auflösen lassen, Mischpartner zugeben, restliche Wassermenge bei laufendem Rührwerk auffüllen.
Bei Mischungen mit Additiven bitte die in der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Additivs angegebene Reihenfolge beachten.

Nachbau
(WP720) Kein Nachbau von zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten sowie Winterraps.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.06 - 0.1 kg13 - 29
Winterroggen0.06 kg0
Wintertriticale0.06 kg0
Dinkel0.06 kg13 - 29