Bengala

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-07-31
Registrierungsnummer
007100-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 250 g/l Metazachlor (227,7 Gew.-%) + 33 g/l Clomazone (30,1 Gew.-%)
Formulierung: ZC (Mischformulierung aus SC und CS)

Wirkungsweise
Bengala ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Winterraps im Vorauflauf. Bengala wird von den keimenden Ungräsern und Unkräuter vornehmlich über die Wurzeln aufgenommen, wodurch sie vor oder meistens kurz nach dem Auflaufen zum Absterben gebracht werden. Jüngere, zur Zeit der Anwendung bereits aufgelaufene Ungräser und Unkräuter werden miterfasst.
Ein guter Bekämpfungserfolg wird dann erzielt, wenn sich der Wirkstoff bei ausreichender Feuchtigkeit im Boden lösen und verteilen kann und somit eine Wirkstoffaufnahme zusätzlich über das Wurzelsystem der Ungräser und Unkräuter möglich ist. Wird auf oberflächig ausgetrocknetem Boden gespritzt, tritt die Hauptwirkung erst nach später einsetzenden Niederschlägen ein. Laufen Unkräuter oder Ungräser aus tiefen Bodenschichten auf und wird der Boden über eine längere Zeit nicht durchfeuchtet, sind Minderwirkungen möglich.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Metazachlor: K3
Clomazone: F3

Wirkungsspektrum

sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Acker-Hellerkraut, Acker-Vergissmeinnicht, Einjähriges Rispengras, Ehrenpreis-Arten, Gemeiner Windhalm, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Kreuzkraut-Arten, Taubnessel-Arten, Vogelmiere, Weißer Gänsefuß
weniger gut bekämpfbar: Acker-Stiefmütterchen
nicht ausreichend bekämpfbar: Ausfallgetreide, Mehrjährige Unkräuter, Quecke

Anwendung

WINTERRAPS
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Vor dem Auflaufen
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 3,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 300 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
(WP740) Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich.
(WP744) Schäden an benachbart wachsenden Gehölzen möglich.

ANWENDUNGSEMPFEHLUNG
Für die Anwendung von Clomazone-haltigen Pflanzenschutzmitteln im Raps sind spezielle Anwendungsbestimmungen vorgesehen. Angrenzend an einen 5 m breiten, unbehandelten Randstreifen muss auf der restlichen Fläche mit 90 % Abdriftminderung gefahren werden. Dabei müssen mindestens 300 l Wasser pro Hektar ausgebracht werden. Aus dem Verzeichnis verlustmindernder Geräte können für diese Vorgaben folgende Düsen empfohlen werden: Die Düsen Lechler ID 120-05 POM, Lechler ID 120-05 C, Hardi S Injet 05, TeeJet AI 110 05 VS, TeeJet AIC 110 05 VS, TeeJet AIC 110 05 VP und TeeJet TTI 110 05 VP erreichen die erforderlichen 90 % Abdriftminderung und einen Wasseraufwand von 300 l/ha, wenn bei einem Spritzdruck von 2 bar mit 6,6 km/h gefahren wird.

Mischbarkeit
Für negative Auswirkungen von Mischungen mit von uns nicht empfohlenen Mitteln wird keine Haftung übernommen.

Pflanzenverträglichkeit
Bengala ist in der zur Anwendung zugelassenen Kultur Raps und dessen Sorten nach bisherigen Erfahrungen gut verträglich. Wuchshemmungen in Winterraps können auftreten, wenn nach der Behandlung sehr hohe Niederschläge fallen, die Pflanzen primär durch andere Faktoren wie ungünstige Wachstumsbedingungen (z.B. Staunässe), Schädlings- oder Krankheitsbefall (z. B. Phoma) oder Frost geschwächt sind. Für eine optimale Verträglichkeit sollte die Saattiefe 1,5 - 2,5 cm betragen und das Saatgut mit feinkrümeligem Bodenmaterial gut abgedeckt sein.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Das Produkt vor Gebrauch kräftig schütteln. Spritztank zu 1/3 der erforderlichen Wassermenge füllen. Das Produkt bei eingeschaltetem Rührwerk zugeben und restliche Wassermenge auffüllen. Die Spritzbrühe sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen. Spritzbrühereste vermeiden; nur soviel Spritzbrühe ansetzen, wie tatsächlich gebraucht wird. Daher erforderliche Spritzbrühemengen mit Hilfe von z. B. Schlaglängentabellen genau berechnen, gegebenenfalls etwas weniger Spritzbrühe ansetzen als errechnet. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflußmengenmessers bei der Befüllung an. Ständige Kontrolle des Spritzbrüheverbrauchs während der Ausbringung in Bezug zur behandelten Fläche ist hilfreich. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

REINIGUNG
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich reinigen. Dazu sollte der spezielle Spritzgerätereiniger Agro-Quick verwendet werden. Anfallendes Spülwasser nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.

Nachbau
Sollte durch Auswinterung oder andere Umstände ein vorzeitiger Umbruch des mit Bengala behandelten Rapses erforderlich sein, so können nach bisherigen Erfahrungen im Frühjahr Sommergetreide, Zuckerrüben, Mais und Erbsen nachgebaut werden. Vor der Aussaat von Sommerraps, Phacelia und Luzerne ist eine tiefmischende Bodenbearbeitung (Empfehlung mindestens 20 cm tiefe Pflugfurche) erfolgreich. Erfolgt der Umbruch bereits im Herbst, kann nach einer mindestens 20 cm tief mischenden Bodenbearbeitung sofort wieder Winterraps nachgebaut werden. Für Getreide ist eine Wartezeit von 4 Wochen nach der Anwendung von Bengala und die Durchführung einer tief mischenden Bodenbearbeitung (Empfehlung mindestens 25 cm) erforderlich. Es sollte dann auf die Verfütterung des Strohs verzichtet werden. Bei vorzeitigem Umbruch sind vorübergehende Aufhellungen an den Nachbaukulturen möglich.

Registriert für KulturenAnsatz
Winterraps3 l