Betanal MaxxPro

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
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Registrierungsnummer
006852-00
Wirkstoffe
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Wirkstoffe: 47 g/l Desmedipham + 60 g/l Phenmedipham + 75 g/l Ethofumesat + 27 g/l Lenacil
Formulierung: OD (Ölige Dispersion)

Herbizid zur Bekämpfung von Unkräutern in Zucker- und Futterrüben.

Wirkungsweise und -spektrum
Die Wirkstoffe Phenmedipham (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C1) und Desmedipham (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C1) wirken über die Blätter der Unkräuter gegen bereits aufgelaufene Pflanzen, während Ethofumesate (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: N) sowohl über den Boden, als auch über das Blatt wirksam wird. Der Wirkstoff Lenacil verfügt in der eingesetzten Menge/ha über keine relevante herbizide Aktivität, sondern verstärkt die Aktivität der anderen Wirkstoffe in der Formulierung. Wärme und gleichzeitig hohe Luftfeuchtigkeit sowie Bodenfeuchte beschleunigen die Initial- und Dauerwirkung der Wirkstoffe. Die Wirkstoffe ergänzen sich somit in einer Weise, die das Produkt weitestgehend unabhängig von Bodenart und Bodenfeuchte sowie auch der Witterung macht. Der in die Formulierung eingebaute Ölanteil sorgt auch bei ausgeprägter Wachsschicht, also in trockenen Witterungsphasen, für eine sichere Wirkung über die Blätter der Unkräuter.

- Gut bis sehr gut bekämpfbar: Acker-Hellerkraut, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Ampferblättriger Knöterich, Duftlose Kamille, Echte Kamille, Floh-Knöterich, Gänsedistel, Gemeiner Erdrauch, Gemeines Greiskraut, Hirtentäschelkraut, Kleine Brennnessel, Kletten-Labkraut, Kornblume, Persischer Ehrenpreis, Purpurrote Taubnessel, Spreizende Melde, Stängelumfassende Taubnessel, Vielsamiger Gänsefuß, Vogel-Sternmiere, Weißer Gänsefuß, Winden-Knöterich, Winterraps.
- Ausreichend bekämpfbar: Einjähriges Bingelkraut, Gemeine Hühnerhirse, Schwarzer Nachtschatten, Zurückgebogener Amarant.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Acker-Winde, Gemeine Hundspetersilie, Vogel-Knöterich.

Anwendung

ZUCKERRÜBE, FUTTERRÜBE
Zweikeimblättrige Unkräuter im Keimblattstadium der Unkräuter (NAK, BBCH 10 - 12), Stadium der Kultur BBCH 10-18: Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 100 - 300 l Wasser/ha in Spritzfolge (maximal 3 Behandlungen im Abstand von 5 - 14 Tagen).
Die maximale Gesamtaufwandmenge pro Vegetationsperiode beträgt 4,5 l/ha, die maximale Dosis je Einzelanwendung 1,5 l/ha.
Wartezeit Futter-, Zuckerrübe: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und /oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Besondere Hinweise
Betanal maxxPro besitzt keine lang anhaltende Dauerwirkung. Durch eine einmalige Behandlung mit 1,5 l/ha wird keine ausreichende Unkrautwirkung über die gesamte Vegetationsperiode erzielt. Hierfür sind bis maximal zwei Nachbehandlungen erforderlich, die im Keimblattstadium der Unkräuter erfolgen sollten.
Den besten Erfolg hat die Spritzung bei wüchsiger Witterung. Kühles, sonnenarmes Wetter verzögert den Eintritt der Wirkung, die dann aber bei nachfolgender Erwärmung schnell sichtbar wird.
Mindestens 6 Stunden nach der Spritzung sollen keine Niederschläge fallen, damit die Wirkstoffaufnahme, möglichst vollständig erfolgen kann. Aus dem gleichen Grund soll der Bestand zur Zeit der Spritzung trocken sein, es sollten keine taunassen Bestände behandelt werden. Es ist darauf zu achten, dass zur Vermeidung von Schäden keine Abdrift auf benachbarte Kulturen erfolgt.
Bei Nichtbeachtung unserer Anwendungsempfehlungen sind Minderwirkungen oder Schäden an den Kulturpflanzen möglich.
Trotz der derzeitigen Situation, bei welcher von einem sehr geringen Resistenzrisiko ausgegangen werden kann, sollte die Anwendung von Betanal maxxPro unter Einhaltung der Kriterien des Anti-Resistenz-Managements erfolgen, um keine Grundlage für die Bildung von neuen resistenten Ungräsern und Unkräutern zu schaffen. Insbesondere bei Ungräsern und Unkräutern, welche nicht ausreichend bekämpft werden, empfehlen wir die Zumischung eines geeigneten Mischpartners mit einem anderen Wirkungsmechanismus.

BETEN (Rote, Gelbe, Weiße Bete)
Gegen Einjähriges Rispengras und Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Beten im Freiland zum BBCH-Stadium 10 - 18 nach dem Auflaufen bzw. Pflanzen spritzen.
BBCH-Stadium des Schadorganismus: 10 - 12.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 100 - 300 l Wasser/ha.
Maximal 3 Anwendungungen für die Kultur bzw. je Jahr im Abstand von 5 - 14 Tagen.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Pflanzenverträglichkeit
Betanal maxxPro wird von allen auf dem Markt befindlichen Rübensorten unter normalen Verhältnissen gut vertragen.
(WP734) Schäden an Kulturpflanzen möglich. Diese treten in Form von Blattdeformationen auf. Diese Erscheinungen wachsen sich aber nach einiger Zeit wieder aus und haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag.
Eine Vorbelastung der Rüben durch z. B. ungünstige pH-Werte, Übersalzung des Bodens oder verzögert einsetzende Wirkung von im Vorsaateinarbeitungs- und im Vorauflaufverfahren eingesetzten Herbiziden kann die Verträglichkeit einer Nachauflaufbehandlung herabsetzen.
Spritzungen bei extrem heißem Wetter können besonders auf leicht erwärmbaren Böden bzw. unmittelbar nach einer feucht-kühlen Witterungsperiode Wachstumsstörungen, in besonders schweren Fällen auch Rübenschäden hervorrufen. Dies gilt auch für Anwendungen innerhalb der ersten drei Tage nach einem Witterungsumschwung sowie bei starken Tag-Nacht-Temperaturunterschieden.
Bei Gefahr von Nachtfrösten unter -3 °C nicht spritzen. Bei nicht abgehärteten Rüben können bereits Temperaturen unter 0 °C die Verträglichkeit beeinträchtigen.

Anwendungstechnik

Herstellung der Spritzbrühe
Zuerst ca. 1/3 des Tankes mit Wasser füllen, Rührwerk einschalten und unter Umrühren Betanal maxxPro zugeben und mit Wasser auffüllen.
Kein stark eisenhaltiges oder verschmutztes Wasser verwenden.
Wichtig! Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Mittel sein. Gebrauchsanleitung der vorher verwendeten Produkte beachten.

Spritztechnik
Eine sehr gleichmäßige Benetzung ist die Grundvoraussetzung für den Bekämpfungserfolg.
Betanal maxxPro ist durch mitteltropfige Düsen mit Wasseraufwandmengen von 100 bis 300 l/ha auszubringen. Bei Verwendung höherer Wassermengen können spritztechnische Schwierigkeiten und Wirkungsminderung auftreten.
Die Spritzflüssigkeit ist unter ständigem Rühren und unmittelbar nach dem Ansetzen ohne Unterbrechung auszubringen.

Gerätereinigung
Spuren von z. B. Wuchsstoffen, Triazinen, Sulfonylharnstoffen (Sulfonylharnstoffe Getreide/Mais, MaisTer flüssig, Gropper SX, Husar OD, Concert SX u. a.) im Spritzgerät können die Rüben erheblich schädigen. Nach der Ausbringung von Sulfonylharnstoffen muss das Gerät daher vor dem Einsatz in Rüben mehrfach sorgfältig mit Salmiakgeist gereinigt werden. Salmiakgeist (3 % Ammoniaklösung) in einer Verdünnung von 1:100 mit Wasser ansetzen und unter Rühren 15 Min. lang spülen. Filter und Düsen müssen extra gereinigt werden. Wurden ölhaltige Mittel eingesetzt, sind das Spritzgerät und die Leitungen gründlich mit Spülmittellösung (P3, Calgonit, 0,5%-ig) zu reinigen und mehrmals mit klarem Wasser nachzuspülen.
Verwendete Spritzen sind täglich gleich nach Gebrauch gründlich mit Wasser zu reinigen und zu spülen, damit keine Mittelreste in Fass, Leitungen oder Filtern eintrocknen und später die Düsen verstopfen. In bes onders hartnäckigen Fällen lassen sich angetrocknete Reste an Düsen und Vorsieben leicht mit Aceton, Methanol oder Brennspiritus beseitigen. Die Abschlussreinigung nach dem Einsatz Betanal maxxPro kann mit der o. g. Spülmittellösung erfolgen.

Mischbarkeit
Betanal maxxPro ist mischbar mit Goltix-Produkten, Mero, Debut, Lontrel* 720 G, Rebell, Kontakt 320 SC und Ethosat 500.
Mischungen mit dem Gräserherbizid PanarexTM sind möglich, können jedoch unter ungünstigen Bedingungen die Kulturpflanzenverträglichkeit beeinträchtigen. Von anderen als von uns empfohlenen Mischungen raten wir ab, da sowohl die Wirkung auf die Unkräuter als auch die Verträglichkeit bei den Rüben unsicher ist. Bei Mischungen ist generell die Gebrauchsanleitung des Mischpartners zu beachten. Von Mischungen mit triallathaltigen Produkten wird abgeraten.

Nachbau
Im Rahmen der normalen ackerbaulichen Fruchtfolge ist der Nachbau aller ackerbaulichen Hauptkulturen möglich.
Der Wirkstoff Ethofumesat hat eine langanhaltende Wirkung.
(WP775) Unter ungünstigen Witterungsbedingungen sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich. Daher wird für diese Kultur eine wendende Bodenbearbeitung empfohlen.
Falls ein vorzeitiger Umbruch erforderlich wird, können erneut Zucker- oder Futterrüben, Sonnenblumen, Sommerraps, Leinsamen, Erbsen, Bohnen, Mais und Weidelgräsern angebaut werden. Vor der Aussaat sollte ebenfalls eine wendende Bodenbearbeitung vorgenommen werden.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Futterrüben1.5 l10 - 18
Zuckerrüben1.5 l10 - 18
Rote Rübe1.5 l10 - 18