Broadway

Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
026233-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoffe:  68,3 g/kg Pyroxsulam + 22,8 g/kg Florasulam + 68,3 g/kg Cloquintocet-Mexyl (Safener)
Wasserlösliches Granulat (WG)
Broadway ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern und Einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Winterweizen, Winterroggen und Wintertriticale im Nachauflauf Frühjahr.

Wirkungsweise
Broadway ist ein systemisches und wuchsstofffreies Herbizid, das die beiden Wirkstoffe Pyroxsulam und Florasulam enthält. Beide Wirkstoffe gehören zur chemischen Gruppe der Triazolopyrimidine und hemmen die Eiweißsynthese in der Pflanze (ALS Hemmer). Die Wirkung erfolgt über das Blatt.

Aufwandmenge
Broadway 220 g/ha + Broadway Netzmittel 1,0 l/ha
Zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz, Weidelgräsern, Einjähriger Rispe sowie Einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern einschließlich Klettenlabkraut. Weitere Rispe-Arten, Flughafer, Trespe-Arten (Unterdrückung), Quecke (Unterdrückung) werden mit erfasst.
Anwendung im Nachauflauf Frühjahr vom 2 Blattstadium (BBCH 12) bis zum Beginn
des Schossens (BBCH 30) der Kulturpflanze.

Broadway 130 g/ha + Broadway Netzmittel 0,6 l/ha
Zur Bekämpfung von Gemeinem Windhalm und Einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern einschließlich Klettenlabkraut.
Anwendung im Nachauflauf Frühjahr vom 2 Blattstadium (BBCH 12) bis zum Ein- bis
Zweiknotenstadium (BBCH 31 – 32) der Kulturpflanzen.
Winterhartweizen, Sommerhartweizen vom 2 Blattstadium (BBCH 12) bis zum Beginn des Schossens (BBCH 30) der Kulturpflanze. Optimaler Einsatztermin ist bis Schossbeginn des Windhalmes.
Broadway wird mit den in der Praxis üblichen, an der Bestandesdichte orientierten Wassermengen von 200 – 400 l/ha ausgebracht.
Max. zugelassene Aufwandmenge von Broadway ist 275 g/ha.
Max. eine Anwendung je Kultur bzw. je Jahr.

Anwendung, Anwendungshinweise
Die Anwendung im Frühjahr erfolgt nach Vegetationsbeginn.
Die besten Bekämpfungserfolge werden bei frühzeitiger Anwendung bis Mitte Bestockung des Getreides sowie kleinen Unkräutern und Schadgräsern erzielt. Optimaler Einsatztermin bei Ackerfuchsschwanz ist bis Mitte Bestockung (BBCH 24 – 27), bei aktivem Pflanzenwachstum sowie geringer Nachtfrostgefahr.
Es wird empfohlen, ein feinkrümeliges Saatbett mit gleichmäßiger Saattiefe (2 – 3 cm) sicherzustellen (siehe auch Hinweise zur Schadensverhütung).
Keine Kulturen mit Untersaaten behandeln.
Zur Zeit der Behandlung müssen die Unkräuter aufgelaufen sein und genügend Blattmasse zur Aufnahme des Wirkstoffes gebildet haben. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages ist Broadway etwa eine Stunde nach Anwendung regenfest.

Wirkungsspektrum
Mit Broadway 220 g/ha + Broadway Netzmittel 1,0 l/ha sind
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe (bis Bestockungsbeginn), Flughafer, Gemeine Rispe, Roggentrespe, Taube Trespe (schwacher – mittlerer Besatz), WeidelgrasArten, Windhalm, Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps, Ehrenpreis-Arten, Gemeiner Hohlzahn, Hederich, Hirtentäschel, Hundspetersilie (bis 4 Blattstadium), Kamille-Arten, Klatschmohn, Klettenlabkraut, Knöterich-Arten, Kreuzkraut, Stiefmütterchen-Arten, Storchschnabel-Arten, Vogelmiere
Ausreichend bekämpfbar: Einjährige Rispe (bis Mitte Bestockung und vor Rispenschieben), Trespe-Arten (bei starkem Befallsdruck, zum Niederhalten während der Kulturführung), Quecke (in Abhängigkeit von Anwendungstermin, -bedingungen und Befallsdruck unter-drückende Wirkung), Kornblume
Nicht ausreichend bekämpfbar: Taubnessel-Arten

Mit Broadway 130 g/ha + Broadway Netzmittel 0,6 l/ha sind
Sehr gut bis gut bekämpfbar:
Windhalm, Gemeine Rispe, Ackerhellerkraut, Ackersenf, Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps, Ehrenpreis-Arten, Gemeiner Hohlzahn, Hederich, Hirtentäschel, Hundspetersilie (bis 4 Blattstadium), Kamille-Arten, Klatschmohn, Klettenlabkraut (bis 10 cm Wuchshöhe), Kreuzkraut, Stiefmütterchen-Arten, Storchschnabel-Arten (jeweils bis 4 – 6 Blattstadium bzw. Beginn des Streckungswachstums), Vogelmiere, Windenknöterich
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe, Kornblume, Taubnessel-Arten, Storchschnabel-Arten und Ausfallraps (jeweils im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium)
Die ausgewiesene Wirkung bezieht sich ausschließlich auf Tankmischungen mit Broadway Netzmittel. Bei Einsatz von Broadway mit anderen Netzmitteln oder Zusatzstoffen wird keine Haftung übernommen.

Mischbarkeit
Broadway ist mischbar mit Fungiziden, Insektiziden oder den Wachstumsregulatoren CCC, Moddus, Calma und Medax Top + Turbo (Hinweise der Hersteller beachten).
Hierbei ist die Aufwandmenge der Wachstumsreglulatoren in Abhängigkeit von den jeweiligen Einsatzbedingungen ggf. anzupassen. Die Mischung mit CCC + Moddus wird nur mit regionalen und sortenspezifischen Aufwandmengen empfohlen. Die Aufwandmenge von Moddus sollte in der Tankmischung mit Broadway sowohl bei der Soloanwendung als auch in Tankmischung mit CCC 0,2 l/ha nicht überschreiten.
Die Aufwandmenge von Medax Top + Turbo sollte 0,75 l/ha + 0,75 kg/ha nicht über-schreiten und wird nur mit einer maximalen Aufwandmenge von Broadway 130 g/ha + Broadway Netzmittel 0,6 l/ha empfohlen. Wachstumsregulatorische Effekte können durch den Zusatz von Herbiziden verstärkt werden und haben in der Regel keinen Einfluss auf den Ertrag. Nur gut entwickelte Bestände behandeln.
Mischungen von Broadway mit AHL pur und in Tankmischung mit 50 l/ha AHL können in Winterroggen und Triticale eingesetzt werden.
In Winterweizen ist der Einsatz von Broadway + Broadway Netzmittel in Tankmischung mit 50 l/ha AHL möglich. Mischungsverhältnis von Wasser und AHL von mindestens 3:1 einhalten.
Broadway 130 g/ha + Broadway Netzmittel 0,6 l/ha in Tankmischung mit AHL pur können zu einer weiteren Verstärkung AHL-typischer Symptome führen.
Regionale Erfahrungen und klimatische Besonderheiten sind unbedingt zu beachten.
Ausgehend von vorliegenden Ergebnissen wird ein Einsatz dieser Tankmischung deshalb in den nordwestlichen Gebieten (Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) nicht empfohlen.
Generell sind bei Tankmischungen mit AHL die Einsatzbedingungen für AHL zu beachten.
Eine ausreichend ausgebildete Wachsschicht der Kulturpflanzen und gut entwickelte Bestände sind notwendig. Temporäre Aufhellungen und Wachstumsverzögerungen sind möglich. Sie haben in der Regel keinen Einfluss auf den Ertrag.
Bei Einsatz von AHL pur in Winterweizen ist ein Mindestabstand zur Broadway-Anwendung mit 220g/ha + Broadway Netzmittel 1,0 l/ha von 3 Tagen vor bzw. nach
der Behandlung einzuhalten.
Aufgrund der Vielzahl möglicher Kombinationen und Wechselwirkungen können Mischungen mit mehr als 2 Mischungspartnern nicht umfassend getestet werden und dürfen daher generell nur auf eigenes Risiko eingesetzt werden.
Im Falle der Mischung von Broadway mit Wachstumsreglern sollte keine Zumischung von Fungiziden und/oder AHL erfolgen.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik und Spritzenreinigung
Zur Abmessung von Broadway nur den der Packung beiliegenden produktspezifischen Messbecher verwenden. Broadway löst sich innerhalb weniger Minuten in Wasser auf. Die benötigte Produktmenge bei eingeschaltetem Rührwerk langsam direkt in den zu ¼ bis ½ mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben. Entleerte Packung sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Bei Befüllung durch Injektorschleuse Broadway langsam trocken einrieseln lassen, andernfalls diese auf volle Leistung stellen und Broadway langsam einrieseln lassen. Nach Auffüllen der restlichen Wassermenge Broadway Netzmittel hinzugeben. Während des Spritzvorganges Rührwerk mit mittlerer Leistung laufen lassen.
Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten. Vor der Zugabe in AHL wird zur Verbesserung der Löslichkeit das vorherige Anteigen von Broadway empfohlen.
Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen. Nur mit ausgeliterten Spritzgeräten arbeiten, deren Ausstoß pro Hektar bekannt ist. Spritzgeräte gründlich mit Wasser und vor Einsatz in empfindlichen Kulturen (z.B. Raps oder Rüben) auch mit Reinigungsmittel (z. B. 25%iger Salmiakgeist) reinigen, die verdünnte Reinigungsflüssigkeit auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen. Benutzte Spritzgeräte vollständig und tropffrei entleeren, anschließend mit Wasser auffüllen und Rührwerk ca. 10 Minuten laufen lassen.
Spritzgerät zwischendurch kurz anstellen, um Schläuche und Gestänge zu spülen. Gesamten Reinigungsvorgang nochmals wiederholen. Gerät entleeren, Düsen und Filter ausbauen und diese nochmals gründlich unter Zusatz von Reinigungsmittel durchspülen. Anschließend Gerät wieder zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen. Die verdünnte Reinigungsflüssigkeit ist jeweils auf die zuvor behandelte Fläche auszubringen.
Der Zusatz von Spezialreinigungsmittel erhöht die Sicherheit bei der Spritzenreinigung und wird vor dem Einsatz in empfindlichen Kulturen (z.B. Raps, Rüben und Feldgemüse) empfohlen.

Hinweise zur Schadensverhütung
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen, wie zu erwartenden Nachtfrösten, starken Temperaturschwankungen und/oder anhaltender Trockenheit sowie geschwächten oder gestressten Beständen, ist in Tankmischungen mit z.B. Halmverkürzungsmitteln, Fungiziden oder Flüssigdüngern, einschließlich AHL, die Gefahr der Unverträglichkeit gegeben. Der Einsatz in Tankmischungen sollte dann unterbleiben.
Ebenso empfehlen wir, keine Behandlungen bei Nachttemperaturen unter -3 °C und von z. B. durch Staunässe, Trockenheit oder Nährstoffmangel geschwächten oder gestressten Getreidebeständen durchzuführen. Abdrift vermeiden!

Untersaaten
Klee- bzw. Luzerneuntersaaten nicht behandeln

Verträglichkeit
Aufgrund der sehr guten Kulturverträglichkeit kann Broadway in Winterweizen, Winterroggen, Wintertriticale, Winter- und Sommerhartweizen sowie Dinkel ohne Sorteneinschränkung zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr über einen langen Zeitraum eingesetzt werden. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen, die für die Pflanze Stresssituationen darstellen (z.B. niedrige Temperaturen, Staunässe, Phasen plötzlich einsetzenden starken Wachstums) kann es in seltenen Fällen zu vorübergehenden Wuchsverzögerungen oder Aufhellungen der Kulturpflanze kommen. Diese haben jedoch keine Auswirkungen auf den Ertrag.

Hinweis
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): B Bekämpft werden nur sensitive Biotypen. Die langjährige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffe den gleichen Wirkungsmechanismus besitzen, kann zur Entstehung von resistenten Biotypen führen. Dies gilt insbesondere auch für Sulfonylharnstoffe bzw. sulfonylharnstoff- ähnliche Wirkstoffe. Deswegen muss hier auf die Notwendigkeit eines aktiven Resistenzmanagements basierend auf folgenden Grundsätzen bzw. Empfehlungen hingewiesen werden:
Auf Ackerfuchsschwanz-Problemstandorten (sehr starker Besatz, sehr schwere und kalte Böden, Einsatz erhöhter Aufwandmengen leistungsstarker ALS-Herbizide) bzw. bei bekannter ALS-Resistenz gegenüber Ungräsern wird der Einsatz von Broadway nicht empfohlen.
Zur Bekämpfung von Ungräsern auf wirkungsschwächere Herbizide verzichten, die den gleichen Wirkungsmechanismus wie Broadway (ALS-Hemmer, HRAC Gruppe B) besitzen. Im Falle von Tankmischungen oder Spritzfolgen mit anderen graminiziden Wirkstoffen nur Mischungspartner wählen, die einen anderen Wirkungsmechanismus besitzen (z. B. ACCase Hemmer, HRAC Gruppe A).
Auf schweren Böden mit starkem Ackerfuchsschwanzbesatz wird die Vorlage eines Herbizides im Herbst empfohlen. Keine Reduzierung der in der Gebrauchsanweisung angegebenen Aufwandmenge. Unkräuter und Schadgräser in möglichst kleinem Stadium behandeln.
Folgende ackerbauliche Maßnahmen, die die Entstehung von Resistenzen verhindern können, werden dringend empfohlen: Einbeziehung von Sommerungen in die Fruchtfolge, Vermeidung von Frühsaaten, Nutzung des Pfluges im Falle der Ausbreitung von Gräsern wie z. B. Ackerfuchsschwanz und Trespen sowie die Vermeidung der Verschleppung von Ungras- und Unkrautsamen durch Mähdrescher u. a. Geräte.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur ohne Einschränkungen nachgebaut werden. Bei vorzeitigem Umbruch können nach 20 cm tiefer Pflugfurche Getreide und Mais nachgebaut werden.

Wartezeit
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt, bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen130 - 275 g12 - 32
Winterroggen130 - 275 g12 - 32
Wintertriticale130 - 275 g12 - 32
Dinkel130 - 275 g12 - 32