Buctril

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
033494-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 225 g/l Bromoxynil (als Octansäureester 327,5 g/l)
Formulierung: EC (Emulsionskonzentrat)

Herbizid zur Bekämpfung einjähriger zweikeimblättriger Unkräuter in Mais und Gemüsebau sowie im Hopfen.

Wirkungsweise und -spektrum
Buctril ist ein flüssiges Kontaktherbizid zur Bekämpfung zweikeimblättriger Unkräuter in Mais. Der Wirkstoff Bromoxynil (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C3) wird von den Blättern aufgenommen und in den Blattzellen wirksam. Er greift dort in den Prozess der Photosynthese ein.

- Als gut bekämpfbar haben sich folgende Unkräuter erwiesen: Acker-Gänsedistel, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Franzosenkraut, Gänsefuß, Gemeiner Rainkohl, Hederich, Kamille-Arten (einschl. Acker-Hundskamille), Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Knöterich-Arten, Kreuzkraut, Melde, Rauhhaariger Amarant, Saat-Wucherblume (im 2-4-Blatt-Stadium), Schwarzer Nachtschatten.
- Weniger gut bekämpfbar: Acker-Hohlzahn, Acker-Vergissmeinnicht, Ehrenpreis-Arten, Hirtentäschelkraut, Saat-Wucherblume (größere Stadien), Taubnessel-Arten.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Stiefmütterchen, Kleine Brennnessel, Vogel-Sternmiere, Wurzelunkräuter.

Anwendung

MAIS
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Mais nach dem Auflaufen (BBCH 14 -16) im Frühjahr nach dem Auflaufen der Unkräuter (BBCH 10 - 16) spritzen.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 300 - 600 l Wasser/ha.
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Wichtige Hinweise
In Tankmischungen kann die Aufwandmenge auf 0,2 - 0,5 l/ha reduziert werden.

Senkende Faktoren:
- Früher Einsatztermin (kleine Unkräuter, optimal 5 bis maximal 10 cm Höhe).
- Wüchsiges Wetter mit hoher Sonneneinstrahlung, dünne Wachsschicht.

Steigernde Faktoren:
- Unkräuter >10 cm
- Gut ausgebildete Wachsschicht, bedecktes Wetter.

Buctril ist gut geeignet zur gezielten Nachbehandlung in Mais nach Vorlage von Herbiziden mit Bodenwirkung sowie bei unzureichender Wirkung anderer Herbizidbehandlungen.
Buctril enthält keinen Wuchsstoff und ist somit zur Anwendung in der Nähe wuchsstoffempfindlicher Kulturen wie Reben, Hopfen, Rüben, Raps u.a. geeignet.
Allerdings können bei direktem Kontakt mit der Spritzbrühe Nekrosen auf den getroffenen Blättern entstehen. Neu gebildete Blätter zeigen danach keine Symptome.
Zum Zeitpunkt der Behandlung müssen die Unkräuter aufgelaufen sein. Durch frühes Spritzen wird die Unkrautkonkurrenz erfolgreich ausgeschaltet. Eine ausreichende Benetzung der Unkräuter verbessert die gute Wirkung des Präparates.
Behandlungen bei Nachtfrostgefahr sind zu unterlassen, ebenso sind lückige Bestände, z. B. durch Frost und Nässe bedingt, von einer Behandlung auszuschließen. Keine Anwendung bei taunassen bzw. noch feuchten Maisbeständen.
Überdosierungen und Überlappung sind zu vermeiden.
Die Anwendung von Buctril sollte bei trockenem und warmem Wetter erfolgen. Bei wenig ausgebildeter Wachsschicht (z. B. nach lang anhaltenden Niederschlägen) können vor allem bei jungen, wüchsigen Maispflanzen Blattaufhellungen auftreten, die sich in der Regel jedoch wieder auswachsen. Vor der Behandlung sollte deshalb mindestens 1 Tag kein Niederschlag gefallen sein.
Regen unmittelbar nach der Anwendung hat Wirkungsminderung zur Folge.

ZWIEBELGEMÜSE
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Zwiebelgemüse im Freiland für die Nutzung als Bundzwiebeln oder Speisezwiebeln ohne Blatt nach dem Auflaufen zum BBCH-Stadium 11 bis 13 der Kultur spritzen.
Aufwandmenge: 1,0 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Freiland Zwiebelgemüse: 28 Tage
Nach der Anwendung sind gelegentlich Unverträglichkeiten (leichte Verdrehung), an der Kultur möglich, die sich im Verlauf der Vegetation verwachsen.

POREE
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Porree im Freiland nach dem Auflaufen oder nach dem Pflanzen zum Stadium der Kultur 12 bis 19 nach BBCH-Code spritzen.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Freiland Porree: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
Nach der Anwendung sind leichte Chlorosen und Wuchsdepressionen möglich, die sich im Laufe der Vegetation verwachsen.

SPARGEL
Gegen Amarant-Arten, Spreizende Melde und Schwarzer Nachtschatten in Spargel im Freiland nach der Stechperiode ab BBCH-Stadium 10 der schwer bekämpfbaren Unkräuter als Unterblattbehandlung spritzen.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Freiland Spargel: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
Nach der Anwendung sind leichte Chlorosen und Wuchsdepressionen möglich, die sich im Laufe der Vegetation verwachsen.

ZUCKERMAIS
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Zuckermais im Freiland nach dem Auflaufen zum BBCH-Stadium 14 bis 16 der Kultur spritzen.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Freiland Zuckermais: 60 Tage
Nach der Anwendung sind leichte Chlorosen und Wuchsdepressionen möglich, die sich im Laufe der Vegetation verwachsen.

HOPFEN
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Hopfen im Freiland nach dem Auflaufen der Unkräuter (Stadium des Schadorganismus: BBCH 10 - 16) von Frühjahr bis Sommer zum BBCH-Stadium 31 bis 71 der Kultur in Reihenbehandlung spritzen.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 300 - 600 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Freiland Hopfen: 40 Tage.

Pflanzenverträglichkeit
Buctril ist nach unseren Erfahrungen in allen Mais-Sorten im Allgemeinen gut verträglich. Schäden an den Kulturpflanzen sind möglich. Ein größeres Risiko für Schäden besteht, wenn während oder kurz nach Regenperioden behandelt wird. Eventuell auftretende Schäden wachsen sich nach kurzer Zeit wieder aus und haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag.

Hinweis
Wenn Nitrile (HRAC Gruppe C3), deren Wirkung auf einer Photosynthese-Hemmung im Photosystem II beruhen, über mehrere Jahre auf den gleichen Feldern eingesetzt werden, kann es zur Selektion von resistenten Biotypen kommen. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder zumindest verlangsamt werden. Dementsprechend sollte nicht in jedem Glied der Fruchtfolge ein Wirkstoff aus der Gruppe der Nitrile eingesetzt werden.

Anwendungstechnik

Ansetzen der Spritzbrühe
Buctril unter Umrühren bzw. bei laufendem Rührwerk der erforderlichen Wassermenge zugeben. Nach Arbeitspausen die Spritzbrühe erneut sorgfältig umrühren.

Spritztechnik
Buctril nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten und geeigneten Düsen bei einem Druck von 2-4 bar großtropfig spritzen. Nach dem Einsatz von Buctril Spritzgerät gründlich mit Wasser reinigen. Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.

Mischbarkeit
Buctril ist unter Einhaltung der entsprechenden Gebrauchsanleitung mit den Herbiziden MaisTer flüssig, Laudis, Laudis Aspect Pack und Laudis Terra Pack mischbar. Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.
Tankmischungen von Buctril mit Ölzusätzen oder Flüssigdüngern können zu erheblichen Blattschäden in Mais führen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Zuckermais1.5 l10 - 1660
Mais1.5 l10 - 16
Zwiebeln1 l11 - 1328
Porree1.5 l12 - 19
Spargel1.5 l10
Hopfen1.5 l31 - 7140