Clio Star

Hersteller
BASF
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
006390-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 50 g/l Topramezone (Gew.-%: 4,6) + 160 g/l Dicamba (Gew.-%: 14,6)
Formulierung: Wässrige Lösung (SL)

Unkrautbekämpfungsmittel gegen Hirse-Arten und zweikeimblättrige Samen-und Wurzel-Unkräuter in Mais im Nachauflauf

ANWENDUNG
Wirkungsweise
Die Kombination der Wirkstoffe Topramezone und Dicamba ergibt ein sehr breites Wirkungsspektrum zur Bekämpfung von Unkrauthirsen und zweikeimblättrigen Samenunkräutern sowie aufgelaufenen Wurzelunkräutern in Mais.
Topramezone, ein hochselektives Herbizid aus der Gruppe der 4-HPPD-Hemmer, wird über Blätter und Wurzeln aufgenommen und systemisch zu den Meristembereichen der empfindlichen Pflanzen verlagert. Durch indirekte Hemmung der Carotinoid-Biosynthese erfolgt ein photo-oxidativer Abbau des Chlorophylls. 5–7 Tage nach der Anwendung des Herbizides treten deutliche Aufhellungen des Blattgewebes und eine Hemmung des Wachstums auf. Innerhalb von 1–2 Wochen nach der Anwendung nekrotisieren die empfindlichen Gewebe und die Pflanzen sterben ab. Neben der stark ausgeprägten Blattwirkung weist Topramezone gegen die im Wirkungsspektrum aufgeführten zweikeimblättrigen Samen-Unkräuter eine anhaltende Bodenwirkung auf, die auch später auflaufende Pflanzen gut erfasst. Gegen Hirse-Arten ist die Bodenwirkung innerhalb der ersten 1-2 Wochen nach der Anwendung ebenfalls ausreichend, deutlich später auflaufende Hirsen werden nicht mehr vollständig bekämpft.
Dicamba wird rasch von den Blättern zweikeimblättriger Wurzel-und Samen-Unkräuter aufgenommen und im Saftstrom systemisch in Spross und Wurzel verteilt. Wenige Tage nach der Anwendung reagieren die Unkräuter mit Deformationen am Spross und verstärkter Seitentriebbildung, Wachstumsstillstand und nachfolgendem Absterben. Der Absterbeprozess kann sich über mehrere Wochen erstrecken und wird durch warme, wüchsige Witterung beschleunigt. Da Dicamba keine nennenswerte Bodenwirkung aufweist, werden Wurzel-Unkräuter, die erst nach der Behandlung auflaufen oder austreiben, nicht erfasst.
Durch das Zusammenwirken von Topramezone und Dicamba und den in der Formulierung enthaltenen Zusatzstoffen besitzt Clio Star eine sehr sichere Wirkung gegen alle im Wirkungsspektrum aufgeführten Hirse-und Unkrautarten. Vom Anwendungstermin an wird das Auflaufen weiterer Samenunkräuter wirkungsvoll verhindert.

ANWENDUNGSEMPFEHLUNGEN UND INDIKATIONEN

MAIS (ES 11-18)
Schadhirsen, zweikeimblättrige Unkräuter 1,0l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Clio Star wird in Mais im Nachauflaufverfahren (durchgehend vom 1-Blatt-Stadium bis zum 8-Blatt-Stadium) eingesetzt, wenn möglichst alle Unkrauthirsen und Wurzel-Unkräuter aufgelaufen sind bzw. ausgetrieben haben. Winde-Arten sollten zum Anwendungszeitpunkt eine Trieblänge von 20 cm bis 40 cm aufweisen.
Maximale Zahl der Behandlungen
-in dieser Anwendung 1
-für die Kultur bzw. je Jahr 1
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
(NG323) Keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, den Wirkstoff Topramezone enthaltenden Mitteln auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres.

Wirkungsspektrum
Mit 1,0 l/ha Clio Star im ES 11-18 des Maises
gut bekämpfbar: Samenunkräuter: Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Ampfer-Knöterich, Einjähriges Bingelkraut, Floh-Knöterich, Franzosenkraut-Arten, Gänsefuß-Arten, Gemeine Melde, Gemeines Hirtentäschel, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Lindenblättrige Schönmalve, Rauhhaariger Amarant, Schwarzer Nachtschatten, Taubnessel-Arten, Vogel-Knöterich, Vogel-Sternmiere, Winden-Knöterich
Unkraut-Hirsen: Borstenhirse-Arten, Fingerhirse-Arten, Haarstielhirse, Hühnerhirse
Wurzelunkräuter: Ackerwinde, Zaunwinde
weniger gut bekämpfbar: Acker-Kratzdistel
nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Stiefmütterchen, Einjähriges Rispengras

Wartezeit
Mais abgedeckt durch zugelassene Anwendung (F)

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Produkt in allen Körner- und Silomais-Sorten einsetzbar.

Nachbau
Nach der Anwendung von Clio Star können im Herbst alle Wintergetreidearten ohne besondere Ansprüche an die Bodenbearbeitung nachgebaut werden. Im Folgejahr können alle Sommergetreidearten, Mais, Sommer- und Winterraps, Kartoffeln, Erbsen, Vicia- und Phaseolusbohnen nachgebaut werden.
Bei anderen als den hier aufgeführten Nachbau-Kulturen kann in Abhängigkeit von Boden- und Witterungsparametern eine Schädigung nicht in jedem Falle ausgeschlossen werden.
Sollte durch irgendwelche Umstände mit Topramezone behandelter Mais vorzeitig umgebrochen werden müssen, so kann sofort, ohne weitere Bodenbearbeitung wieder Mais nachgebaut werden. 

ALLGEMEINE HINWEISE
Wüchsige Bedingungen (hohe Temperatur, hohe Luftfeuchte, ausreichend Bodenwasser) fördern die Wirkung. Anwendungen bei extremer Trockenheit, Nässe oder anhaltendem Pflanzenstress können Minderwirkungen aufgrund reduzierter Aufnahme und Verteilung von Clio Star zur Folge haben.
Keine Anwendung in durch Frost, Trockenheit, starke Temperaturwechsel, stauende Nässe, Krankheiten oder durch sonstige Umstände geschwächte Bestände. Nicht hacken oder striegeln vor oder nach der Anwendung von Clio Star.
Behandlungen, die unter den beschriebenen ungünstigen Bedingungen sowie bei tiefen Tages- und Nachttemperaturen erfolgt sind, können das Mais-Wachstum beeinträchtigen (Veränderung der Blattstellung, seitliche Neigung, Wachstumsstillstand) und zu Schäden an der Kulturpflanze führen. In der Regel sind diese Symptome vorübergehende Erscheinungen und bleiben ohne Einfluss auf den Ertrag.
Resistenzen gegenüber Produkten mit denselben Wirkmechanismen wie in Clio Star wurden in Deutschland noch nicht beobachtet. Bei wiederholten Maßnahmen zur Bekämpfung von Unkräutern innerhalb derselben Anbauperiode oder in aufeinander folgenden Anbauperioden ist trotzdem auf die Verwendung von Produkten mit unterschiedlichen Wirkmechanismen zu achten. Unter besonders ungünstigen Bedingungen oder bei wiederholter Anwendung von Herbiziden mit gleichen Wirkungsweisen wie in Clio Star, kann eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels gegen Unkrauthirsen oder zweikeimblättrige Samenunkräuter nicht ausgeschlossen werden.
In vereinzelten Fällen kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass es bei der Bekämpfung zu Minderwirkungen aufgrund von schwer bekämpfbaren standortspezifischen Biotypen kommt. Auf Standorten, bei denen Bekämpfungsprobleme bekannt sind oder vermutet werden, setzen sie sich bitte vor dem Einsatz mit einer unserer Geschäftsstellen in Verbindung.

Anwendungstechnik

Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig.
Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben! Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche aus bringen.

Spritzarbeit
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen!
Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren.
Überdosierungen sind zu vermeiden.
Wassermenge: 200-400 l/ha
Abtrift auf Nachbarkulturen vermeiden.

Ansetzen der Spritzbrühe
1. Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen.
2. Clio Star und weitere Mischpartner jeweils getrennt von einander in den Tank geben.
3. Tank mit Wasser auffüllen und Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzbrühe gleichmäßig zu verteilen.

Reinigung der Feldspritze
Die Feldspritze einschließlich Leitungen, Düsen und Filter ist unmittelbar nach der Applikation gründlich mit Wasser und anschließend mit einem entsprechenden Reinigungsmittel zu reinigen. Anfallendes Spülwasser auf vorher behandelter Fläche ausspritzen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

Mischbarkeit
Clio Star ist mischbar mit Artett, Focus Ultra, Spectrum, Stomp Aqua, Kelvin, Arrat, Dash E.C., Terbuthylazin 500.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1 l11 - 18