Elumis

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
006960-00
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Öldispersion mit 75 g/l (7,73 Gew.-%) Mesotrione und 30 g/l (3,09 Gew.-%) Nicosulfuron

Einsatzgebiet:
Nachauflauf-Herbizid zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern und Ungräsern einschließlich Hirse-Arten und Quecke in Mais.

Wirkungsweise:
ELUMIS enthält die Wirkstoffe Mesotrione und Nicosulfuron. Beide Wirkstoffe werden nach der Aufnahme rasch im Saftstrom der Pflanzen verteilt und zu den im Wachstum befindlichen Geweben verlagert. Nicosulfuron hemmt die Synthese wichtiger Aminosäuren empfindlicher
Ungräser und Unkräuter. Mesotrione hemmt indirekt die Synthese der Carotinoide und ermöglicht so die photo-oxidative Zerstörung der grünen Blattpigmente in empfindlichen Pflanzen.
Beide Wirkstoffe entfalten ihre Wirkung vorwiegend über das Blatt. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkmechanismen und Wirkungsspektren ergänzen sich Mesotrione und Nicosulfuron zu einem breit wirksamen Herbizid, das alle wichtigen Ungräser einschließlich Hirse-Arten und breitblättrige Unkräuter in Mais auch in fortgeschrittenen Wachstumsstadien erfasst.
Die ersten Wirkungssymptome treten etwa 7 Tage nach der Behandlung auf. Während eines Zeitraums von bis zu 14 Tagen nach Anwendung sterben die behandelten Unkräuter ab.
Wirkmechanismus (HRAC-Gruppe): F2 (Mesotrione), B (Nicosulfuron)

Wirkungsspektrum:
Sehr gut bis gut bekämpfbar:
Ackerfuchsschwanz, Borstenhirse-Arten, Saat-Hafer, Hühnerhirse, Quecke, Einjähriges Rispengras, Weidelgras, Rauhaariger Amarant, Kleine Brennnessel, Persischer Ehrenpreis, Gemeiner Erdrauch, Franzosenkraut-Arten, Acker-Gänsedistel, Gänsefuß-Arten, Acker-Gauch-heil, Acker-Hellerkraut, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Ampfer-Knöterich, Floh-Knöterich, Vogel-Knöterich, Winden-Knöterich, Weiße Lichtnelke, Schwarzer Nachtschatten, Ausfall-Raps, Vogel-Sternmiere, Stiefmütterchen-Arten, Storch-schnabel-Arten*, Taubnessel-Arten, Breit-Wegerich
Weniger gut bekämpfbar:
Einjähriges Bingelkraut, Gemeiner Huflattich
Nicht ausreichend bekämpfbar:
Fingerhirse-Arten, Acker-Kratzdistel
* bis 2-Blatt-Stadium

Die Erfahrung hat gezeigt, dass auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich sulfonylharnstoff haltiger Präparate der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten nachlassen kann (Selektion resistenter Biotypen). ELUMIS wirkt mittels zweier unterschiedlicher Wirkungsmechanismen, um einer solchen Resistenzbildung gegen Sulfonylharnstoff-Herbizide vorzubeugen.

Werden nach ELUMIS-Einsatz dennoch unerwartete Minderwirkungen auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, zu überprüfen, ob diese Arten üblicherweise nur von Nicosulfuron (v.a. Ungräser) oder nur von Mesotrione (v.a. Unkräuter) erfasst werden. Im Falle nicht ausreichender Bekämpfungsgrade gegen Ungräser wie Ackerfuchsschwanz oder Borstenhirse ist die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkmechanismen fortzusetzen.

Kulturverträglichkeit:
Unter den im Maisanbau üblichen Witterungsbedingungen, d. h. wenn keine ungünstigen Witterungsverläufe während und nach der Anwendung (wie z. B. kühle und feuchte Witterung, lang anhaltende Trockenheit, Staunässe, starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, niedrige Nachttemperaturen, sich langsam erwärmende Böden) herrschen, wird ELUMIS nach bisherigen Erfahrungen von allen Silomais- und Körnermaissorten gut vertragen. Aufgrund überdurchschnittlicher Interaktion zwischen Sorte, Umwelt und Herbizid sind bei Nichtbeachtung der oben genannten Einsatzbedingungen Schäden besonders in den folgenden Sorten nicht auszuschließen:
GZ Aldera
Nescio
Die Anwendung von ELUMIS wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen
– bei Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen,
– bei lange anhaltender Trockenheit,
– bei Staunässe,
– in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden,
– im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais.
Die Anwendung von ELUMIS in Tankmischung mit blattaktiven Wirkstoffen sollte nicht unter ungünstigen Witterungsbedingungen durchgeführt werden. Trockene und warme Witterung begünstigt die Maisverträglichkeit solcher Mischungen.
Maisbestände, die mit ELUMIS behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um Mais-Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von ELUMIS.
Die Anwendung von ELUMIS auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden, ist problemlos möglich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Spritzbrühe nicht auf Brachflächen oder Wegrändern ausbringen.
Mittel und dessen Reste sowie entleerte Behälter und Packungen nicht in Gewässer gelangen lassen.
Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über Hofabflüsse in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.
In einzelnen Bundesländern können generell strengere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Die Anwendung von ELUMIS erfolgt im Nachauflauf ab dem 2-Blatt-Stadium des Maises im 2- bis 6-Blatt-Stadium der Unkräuter und Ungräser. Der optimale Anwendungszeitpunkt gegen Hirsen und Unkräuter ist das 2-4-Blatt-Stadium.
Die Anwendung sollte erfolgen, ehe Unkräuter gegenseitig oder durch die Kultur abgeschirmt werden; sie muss bis zum 6-8-Blatt-Stadium des Maises abgeschlossen sein.

Anwendungszeitpunkt:
Nach dem Auflaufen
Stadium der Kultur BBCH 12 bis 18

Aufwandmenge:
1,5 l/ha

Anzahl Anwendungen:
Maximal 1

Wartezeiten:
Freiland, Mais: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Nachbau:
Falls ein vorzeitiger Umbruch von mit ELUMIS behandelten Maisbeständen erforderlich wird, kann auf diesen Flächen 4 Wochen nach der Anwendung und nach vorherigem Pflügen erneut Mais nachgebaut werden.
Im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge erlaubt der unter üblichen Bodentemperatur- und -feuchtigkeitsverhältnissen nahezu vollständige Abbau der Wirkstoffe im Boden nach bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung von ELUMIS (Einsatz vor dem 1. Juli) den Nachbau aller ackerbaulichen Hauptkulturen.
Vor dem Nachbau zweikeimblättriger Zwischenfrüchte und empfindlicher zweikeimblättriger Hauptkulturen (z. B. Beta-Rüben, Erbsen, Ackerbohnen, Raps, Sonnenblumen, Gemüsekulturen) sollte der Boden aus Sicherheitsgründen gepflügt werden.
Unter ungünstigen Bedingungen (sandige, zur Austrocknung neigende Böden, Böden mit niedrigem pH-Wert [< 6,0], geringer Bodengüte oder Böden mit geringer biologischer Aktivität oder hohem Gehalt an organischer Substanz [> 4 %], schlechte Bodenstruktur, Kälte, außerordentliche Sommer- oder Wintertrockenheit, Überlappung, Stressbedingungen für das Pflanzenwachstum) können vorübergehende Blattaufhellungen, Wuchshemmungen oder Ausdünnungen an Wintergetreide oder empfindlichen nachgebauten zweikeimblättrigen Kulturen (z. B. BetaRüben, Erbsen, Ackerbohnen, Raps, Sonnenblumen und Gemüsekulturen) auftreten. Daher wird auf Flächen mit einem pH-Wert deutlich unter 6,0, auf leichten Böden mit einer geringen Bodengüte, nach ausschließlicher Minimalbodenbearbeitung und außerordentlicher Sommertrockenheit der Nachbau empfindlicher zweikeimblättriger Kulturen nicht empfohlen, wenn ELUMIS in der Vorkultur eingesetzt wurde.
Eine tief wendende Bodenbearbeitung nach der Maisernte sowie Boden-pH-Werte über 6,0 mindern das Risiko von Nachbauschäden an Folgekulturen erheblich.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
ELUMIS ist mischbar mit DUAL GOLD, GARDO GOLD, PEAK und MAIS-BANVEL WG.
Die Verträglichkeit von Tankmischungen mit ELUMIS ist stark witterungsabhängig. Bei Ausbringung einer Mischung mit MAIS-BANVEL WG ist unbedingt auf eine trockene und möglichst warme Witterung zu achten!
Mischungen mit Bromoxynil-Präparaten sowie Zusätze von Ammoniumnitrat-HarnstoffLösung (AHL), Ölen und Netzmitteln bergen je nach Witterungsbedingungen ein Risiko für die Maisverträglichkeit und werden daher nicht generell empfohlen.
Siehe auch Hinweise unter „Kulturverträglichkeit“! Mischpartner in fester Form (z. B. PEAK) werden als Erstes in den Tank gegeben.
Beim Ansetzen von Tankmischungen ist folgende Reihenfolge einzuhalten: 1. Tank zur Hälfte mit Wasser füllen. 2. Mischpartner zusetzen. 3. ELUMIS zusetzen. 4. Tank mit Wasser auffüllen. Angesetzte Spritzbrühe von Tankmischungen nicht über mehrere Stunden bei laufendem Rührwerk im Spritztank stehen lassen, sondern umgehend ausbringen. Unnötigen Stillstand bei laufendem Rührwerk vermeiden

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von ELUMIS ist auf eine gleichmäßige Benetzung der Unkräuter zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden. Überdosierungen können Schäden an den Folgekulturen verursachen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1.5 l12 - 18