Enervin

Hersteller
BASF
Kategorie
Fungizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
007099-00
Wirkstoffe
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Wirkstoffe: 120 g/kg Ametoctradin (Initium) 440 g/kg Metiram
Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe): Ametoctradin: C8 und Metiram: M3
Formulierung: Wasserdispergierbares Granulat (WG)

Fungizid zur Bekämpfung der Rebenperonospora (Plasmopara viticola) und der Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) im Weinbau

ANWENDUNG
Wirkungsweise / Wirkungsspektrum
Enervin ist ein neues Kombinationsfungizid, das aus den Wirkstoffen Initium (Ametoctradin) und Metiram besteht.
Initium ist ein neuartiger Wirkstoff aus der Gruppe der Pyrimidylamine mit langanhaltender vorbeugender Wirkung. Es hemmt die Mitochondrien-Atmung im Komplex III und damit die Energiegewinnung von Falschen Mehltaupilzen (Oomyceten). Initium wirkt gegen die Infektionsstadien der Peronospora und hemmt im Einzelnen die Differenzierung der Zoosporen im Zoosporangium, die Ausschüttung der Zoosporen aus dem Zoosporangium, die Beweglichkeit der Zoosporen und die Keimung der enzystierten Zoosporen.
Initium bindet sehr gut an die Wachsschicht auf der Pflanzenoberfläche und bildet dort stabile Wirkstoffdepots, die bei Feuchtigkeit wiederholt angelöst und wiederver-teilt werden. Initium ist nicht systemisch und erreicht daher nur Stadien des Schad-erregers auf der Pflanzenoberfläche.
Dieser Schutzbelag wird durch den bewährten Kontaktwirkstoff Metiram ergänzt und
verstärkt. Dadurch wird sehr effektiv die Keimung zufliegender Pilzsporen unterbunden und die Neuinfektion der Pflanze verhindert. Metiram erweitert außerdem die Wirkungsbreite von Enervin auf Schwarzfäule.
Bei vorbeugendem Einsatz bietet die Kombination aus Initium und Metiram einen witterungsunabhängigen, zuverlässigen Schutz der Reben gegen Peronospora und Schwarzfäule.
Bei vielen Fungiziden besteht generell das Risiko des Auftretens von wirkstoffresistenten Pilzstämmen. Deshalb kann unter besonders ungünstigen Bedingungen eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels nicht ausgeschlossen werden. Die von der BASF empfohlenen Aufwandmengen, Spritzintervalle und maximale Anzahl der Anwendungen sind unbedingt einzuhalten.

Anwendungsgebiet und Empfehlungen

Gegen Rebenperonospora (Plasmopara viticola) BBCH 53 bis 83 (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Basisaufwand: 1 kg/ha in max. 400 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 61 (BBCH – Code) 2 kg/ha in max. 800 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 71 (BBCH – Code) 3 kg/ha in max. 1200 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 75 (BBCH – Code) 4 kg/ha in max. 1600 l Wasser/ha
Die Anwendung (spritzen oder sprühen) in Ertrags- und Junganlagen muss vorbeugend bei Infektionsgefahr bzw. nach Warndiensthinweis erfolgen. Behandelt werden kann, sobald die Gescheine sichtbar werden (BBCH 53) bis Beginn der Reife in Ertragsanlagen (BBCH 81/83) bzw. bis Beginn des Laubblattfalls in Junganlagen.
Beste Leistungen zum Beerenschutz werden bei vorbeugender Anwendung im Zeitraum der letzten Vorblüte bis Erbsengröße erreicht.
Max. Zahl der Behandlungen:
- in dieser Anwendungen 3
- für die Kultur bzw. je Jahr 3

Gegen Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) BBCH 53 bis 83 (Nutzung als Tafel- und Keltertraube)
Basisaufwand:
1 kg/ha in max. 400 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 61 (BBCH – Code) 2 kg/ha in max. 800 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 71 (BBCH – Code) 3 kg/ha in max. 1200 l Wasser/ha
Entwicklungsstadium 75 (BBCH – Code) 4 kg/ha in max. 1600 l Wasser/ha
Die Anwendung (spritzen oder sprühen) in Ertrags- und Junganlagen muss vorbeugend bei Infektionsgefahr bzw. nach Warndiensthinweis erfolgen.
Behandelt werden kann, sobald die Gescheine sichtbar werden (BBCH 53) bis Beginn der Reife in Ertragsanlagen (BBCH 81/83) bzw. bis Beginn des Laubblattfalls in Junganlagen.
Max. Zahl der Behandlungen: - in dieser Anwendungen 3 - für die Kultur bzw. je Jahr 3

Resistenzmanagement
Um der Entwicklung von Resistenzen vorzubeugen, empfehlen wir, Enervin in Spritzfolgen maximal 2x hintereinander einzusetzen und dann im Wechsel mit zugelassenen Peronospora-Fungiziden anderer Wirkstoffgruppen anzuwenden.

Kulturpflanzenverträglichkeit
Enervin ist in Reben sehr gut verträglich.

Wasseraufwandmenge:
Direktzuglagen: Abhängig vom Entwicklungsstadium der Reben und von der Applikationstechnik liegt die empfohlene Wassermenge im Weinbau zwischen 100 und 800 l/ha.
Wassermenge so wählen, dass eine flächendeckende und gleichmäßige Benetzung der Reben gewährleistet ist.
Um Abtropfverluste zu vermeiden, sollten bei Behandlungen der gesamten Laubwand maximal 800 l/ha und bei Behandlungen der Traubenzone maximal 400 l/ha
Wasser ausgebracht werden. Bitte Hinweis zu Wassermengen unter 400 l/ha im Abschnitt Mischbarkeit beachten.

Wartezeit
Weinrebe (Kelter- und Tafeltrauben) 35 Tage

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Entleerte Produktbehälter gründlich (3-fach) ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Behälter ca. 10 sec. austropfen lassen. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.
II. Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf einem Prüfstand testen und gewünschten Düsenausstoß kontrollieren.
Spritztank mit mindestens ½ der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten.
Siebeinsatz am Dom entnehmen.
Enervin direkt (ohne Vormischen) in den Spritztank einrieseln lassen.
Spritzbrühe umgehend ausbringen. Überdosierung und Abtrift vermeiden.
III. Gerätereinigung
Spritztank und Leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Anfallendes Spülwasser auf vorher behandelten Flächen ausbringen. Waschwasser aus der Gerätereinigung keinesfalls in Gewässer oder Kanalisation gelangen lassen.

Mischbarkeit
Enervin ist mischbar mit den im Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmitteln und mit Blattdüngern.
Sind Mischungen von Enervin mit EC Formulierungen und Wassermengen unter 400 l/ha bei voller Belaubung vorgesehen, bitte BASF-Fachberater konsultieren.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwend ungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Weinreben1 - 4 kg53 - 8335