Falkon

Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2025-12-31
Registrierungsnummer
026330-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoffe: 15 g/l Penoxsulam + 100 g/l Diflufenican
Suspensionskonzentrat (SC)

Falkon ist ein systemisches Herbizid gegen Gemeinen Windhalm und Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Winterweichweizen, Winterroggen, Wintergerste und Triticale im Nachauflauf Herbst

Wirkungsweise
Falkon ist ein systemisches, wuchsstofffreies Herbizid, das aus den beiden Wirkstoffen Penoxsulam und Diflufenican besteht. Penoxsulam gehört zur chemischen Gruppe der Triazolopyrimidine und hemmt die Eiweißsynthese in der Pflanze (ALS Hemmer). Die Wirkung erfolgt über Boden und Blatt. Diflufenican entstammt der chemischen Gruppe der Phenoxynicotinanilide und hemmt die Synthese der Karotinoide (Bleaching). Die Wirkungsentfaltung erfolgt hauptsächlich über den Boden. Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): Penoxsulam: B, Diflufenican: F1.
Durch die Kombination von blatt- und bodenaktiven Wirkstoffen ist sowohl eine schnelle Wirkung gegen bereits aufgelaufene Unkräuter und -gräser sichergestellt, als auch eine nachhaltige Wirkung gegen später und über einen längeren Zeitraum keimende Schadpflanzen.

Aufwandmenge

WINTERWEIZEN, WINTERROGGEN, WINTERGERSTE, WINTERTRITICALE:
Die Aufwandmenge beträgt 1,0 l/ha Falkon. Die Anwendung erfolgt im Nachauflauf Herbst zwischen BBCH 10 – 29 des Getreides.
Falkon wird mit den in der Praxis üblichen Wasseraufwandmengen ausgebracht, jedoch sollten 200 l/ha nicht unterschritten werden. Dichte Bestände sind mit 400 l/ha zu behandeln, um eine bessere Benetzung der Unkräuter zu erreichen.
Max. eine Anwendung je Kultur bzw. je Jahr.
Nur in bis Ende Oktober gedrilltem Winterweizen anwenden.

Anwendung, Anwendungshinweise
Der optimale Anwendungszeitpunkt liegt im Wintergetreide (Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale) beim frühen (BBCH 10) bis späten Nachauflauf (BBCH 12/13), kann aber bei ungünstigen Bedingungen (Witterung, Befahrbarkeit) bis zum Ende der Bestockung (BBCH 29) der Kulturpflanzen im Herbst erfolgen.
Es wird empfohlen, ein feinkrümeliges Saatbett mit gleichmäßiger Saattiefe (2 – 3 cm) sicherzustellen. Zur Vermeidung von Kulturschäden empfehlen wir auf durch Staunässe gefährdeten Böden nicht zu behandeln. Böden mit einer starken Mulchauflage sollten ebenfalls nicht behandelt werden.
Bodenbearbeitung nach der Behandlung unterlassen.

Wirkungsspektrum
Mit 1 l/ha Falkon sind
Sehr gut bis gut bekämpfbar: Windhalm, Einjährige Rispe (bis BBCH 11 der Rispe), Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps, Kamille-Arten, Ehrenpreis-Arten, Frauenmantel, Hirtentäschelkraut, Klettenlabkraut, Rauke-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Stief mütterchen-Arten, Storchschnabel, Vogelmiere, Vogelknöterich, Windenknöterich, Taubnessel-Arten
Ausreichend bekämpfbar: Ackerhundskamille, Mohn (bis 2 Blattstadium)
Nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerfuchsschwanz, Quecke, Kornblume, Mohn

Mischbarkeit
Falkon kann mit Herbiziden wie Primus, Stomp Aqua, Malibu, Picona, Boxer, Ciral, CTU, IPU, Lexus, Sumimax und Axial 50 (Winterweizen, Wintergerste, trockene Bestände ab 3 Blattstadium des Getreides) sowie Insektiziden und Mikronährstoffdüngern (Markenware) gemischt werden.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik und Spritzenreinigung
Falkon bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den zu ²⁄³ mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben, entleerte Packung sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben, Behälter anschließend mit Wasser auffüllen. Bei Mischungen ist die Gebrauchsanleitung der Mischpartner zu beachten.
Spritzgeräte gründlich mit Wasser und vor Einsatz in empfindlichen Kulturen (z.B. Raps oder Rüben) auch mit Reinigungsmittel (z. B. 25%iger Salmiakgeist) reinigen, die verdünnte Reinigungsflüssigkeit auf die zuvor behandelte Fläche ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Hinweise zur Schadensverhütung
Durch Staunässe, Trockenheit oder Nährstoffmangel geschwächte Getreidebestände und bei starken Nachtfrösten und Temperaturschwankungen nicht behandeln. Keine Kulturen mit Untersaaten behandeln. Abdrift vermeiden!

Verträglichkeit
Aufgrund der sehr guten Verträglichkeit kann Falkon in allen Wintergetreide-Arten ohne Sorteneinschränkung zur Nachauflaufanwendung im Herbst über einen langen Zeitraum eingesetzt werden. Unter ungünstigen Witterungsbedingungen (starke Niederschläge, ungünstige Temperaturen) kann es zu kurzzeitigen und temporären Aufhellungen der Kulturpflanze kommen. Diese haben jedoch keine Auswirkungen auf den Ertrag. Schäden an der Kulturpflanze möglich.

Hinweis
Die langjährige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, deren Wirkstoffe den gleichen Wirkungsmechanismus besitzen, kann zur Entstehung von resistenten Biotypen führen. Beim Auftreten von z.B. gegenüber ALS Herbiziden resistentem Windhalm kein Falkon einsetzen.
Nach einem Einsatz von Falkon im Herbst sollte im Frühjahr kein Soloeinsatz eines Produktes der HRAC Wirkstoffklasse B (ALS-Hemmer) zur Bekämpfung von Ungräsern zum Einsatz kommen. Darüber hinaus wird empfohlen, die Aufwandmenge nicht zu reduzieren und in der Fruchtfolge die vorhandene Wirkstoffvielfalt zu nutzen, z.B. durch den Einsatz von Kerb FLO in Winterraps. Folgende ackerbaulichen Maßnahmen unterstützen bzw. erhalten langfristig die Wirksamkeit von herbizidwirksamen Produkten: Behandlung möglichst kleiner Unkrautstadien, wendende statt reduzierte Bodenbearbeitung bei starker Zunahme von Unkräutern und Ungräsern, Wechsel Winterung/Sommerung, Vermeidung der Verschleppung von Unkrautsamen durch Mähdrescher und Bodenbearbeitungsgeräte.

Nachbau
Im Rahmen der Fruchtfolge kann jede Kultur ohne Einschränkungen nachgebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps sind möglich. Bei vorzeitigem Umbruch des Getreides im Frühjahr können nach Pflugfurche Mais, Sommerweizen, Hafer, Kartoffeln, Felderbsen und Feldbohnen nachgebaut werden. Zu weiteren Kulturen bitte Beratung anfordern.

Wartezeit
Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt, bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Hinweise zum Schutz der Anwender
Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen. Die Richtlinie für die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung im Pflanzenschutz „Persönliche Schutzausrüstung beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln“ des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist zu beachten. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Wiederbetreten der behandelten Fläche erst nach Abtrocknung des Spritzbelages. Sollten durch unsachgemäße Handhabung oder Missbrauch Vergiftungserscheinungen auftreten, sofort den Arzt rufen!

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen1 l10 - 29
Winterroggen1 l10 - 29
Wintergerste1 l10 - 29
Wintertriticale1 l10 - 29