Fenikan

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
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Registrierungsnummer
043779-00
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 62,5 g/l Diflufenican + 500 g/l Isoproturon
Formulierung: SC (Suspensionskonzentrat)

Herbizid zur Bekämpfung von Acker-Fuchsschwanz, Gemeinem Windhalm, Einjährigem Rispengras und einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Wintergetreide im Nachauflauf Herbst sowie in Ziergehölzen.

Wirkungsweise und -spektrum
Fenikan bekämpft sowohl keimende als auch bereits aufgelaufene Ungräser (Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm und Einjähriges Rispengras) und Unkräuter in Wintergetreide. Die Wirkung erfolgt hauptsächlich über den Boden. Während Isoproturon (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C2) über Wurzel und Blatt der Ungräser und Unkräuter wirkt, wird der Wirkstoff Diflufenican (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: F1) zum größten Teil vom keimenden Spross aufgenommen. Der Einsatz im Nachauflauf der Unkräuter hat auch eine gewisse Aufnahme über das Blatt zur Folge.
Die Wirkung von Diflufenican beruht auf einem verstärkten Chlorophyllabbau in den Unkrautpflanzen.
Sowohl Isoproturon als auch Diflufenican bleiben über mehrere Wochen wirksam, sodass noch später keimende Ungräser und Unkräuter erfasst werden. Ausreichende Bodenfeuchte ist wichtig für eine gute Ungraswirkung.
Der beste Bekämpfungserfolg im Nachauflauf wird erzielt, wenn zum Zeitpunkt der Behandlung die Ungräser gerade aufgelaufen sind und die Unkräuter das 4-Blattstadium noch nicht überschritten haben.

1. Wirkungsspektrum Gräser
- Gut bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras.
- Weniger gut bekämpfbar: Weidelgras-Arten.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Flughafer, Quecke, Trespen-Arten.

2. Wirkungsspektrum Unkräuter
- Gut bekämpfbar:
Acker-Hellerkraut, Acker-Hohlzahn, Acker-Hundskamille, Acker-Senf, Acker-Spörgel, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Ausfall-Raps, Ehrenpreis-Arten, Frauenmantel, Gemeiner Erdrauch, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Klatschmohn, Kletten-Labkraut (bis 4. Quirl), Knöterich-Arten, Kornblume (bis 4. Blatt), Kreuzkraut, Melden-Arten, Rainkohl, Saat-Wucherblume, Storchschnabel-Arten (Keimblattstadium), Taubnessel-Arten, Vogel-Sternmiere, Rauke-Arten.
- Weniger gut bekämpfbar: Acker-Ziest, Kletten-Labkraut (ab 4. Quirl), Kornblume (ab 4. Blatt).
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Disteln, Hundspetersilie.

Die Wirkung von Fenikan kann auf Böden mit hohen Humusgehalten und auf schweren Tonböden herabgesetzt sein.

Anwendung
Wie bei allen Herbiziden mit Bodenwirkung ist ein möglichst feinkrümeliges, abgesetztes, gleichmäßig vorbereitetes Saatbett mit einem guten Bodenschluss und eine ausreichende Bodenbedeckung des Saatgutes gemäß den für die einzelnen Getreidearten vorgegebenen Saattiefen anzustreben.
Beim Einsatz von Fenikan können unter ungünstigen Witterungsbedingungen, oder wenn die zuvor genannten Bedingungen nicht eingehalten werden, anwendungsbedingte Kulturreaktionen auftreten.

TRITICALE, EINTERWEIZEN, WINTERGERSTE, WINTERROGGEN
Die Behandlung des Wintergetreides erfolgt im Nachauflaufverfahren im Herbst (BBCH-Stadium 10 - 29 des Getreides). Voraussetzung für eine gute Wirkung und Verträglichkeit ist ein möglichst feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett mit ausreichender Bodenfeuchtigkeit.
Aufwandmengen:
- Gegen Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras und Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter: 3,0 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
- gegen Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras und Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter: 2,5 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal eine Behandlung je Kultur bzw. Jahr.
Wartezeit Freiland, Triticale, Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Eine Verringerung der Aufwandmenge kann insbesondere bei Kletten-Labkraut zu einer größeren Streuung der Wirkungsgrade führen. Unter ungünstigen Bedingungen können Nachbehandlungen im Frühjahr erforderlich sein.
Abdrift auf empfindliche Nachbarkulturen vermeiden.

Besondere Hinweise
Die Wirkung und die Verträglichkeit des Produktes kann z.B. durch ungünstige Witterungs- und Bodenverhältnisse (Trockenheit), zu späten Behandlungstermin, reduzierte Aufwandmengen, Einfluss der Spritztechnik etc. negativ beeinflusst werden. Da solche Faktoren nicht in unserem Einflussbereich liegen, können wir für deren Auswirkungen keine Haftung übernehmen.
Ursachen für mögliche anwendungsbedingte Kulturreaktionen können eine geringfügige Wirkstoffaufnahme der Getreidepflanzen bei verzögertem Auflauf der Kultur oder heftige Niederschläge kurz nach der Herbizidbehandlung sein. Diese können eine Ausbleichung der ersten beiden Blätter bewirken. Das Wurzelsystem wird jedoch nicht beeinträchtigt und die nachfolgenden Blätter zeigen keine Symptome. Die sichtbaren Kulturreaktionen haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag.

Besondere Hinweise zur Schadensverhütung
Flächen, die zu Staunässe neigen, sind von der Behandlung auszuschließen. Wegen des Risikos von Kulturschäden sollten Getreideflächen auf sehr sandigen, sehr leichten oder sehr steinigen Böden nicht behandelt werden.
Eine Nachauflauf-Behandlung von Beständen, die unter Stress, Frost, Krankheiten oder Nährstoffmangel leiden, ist zu vermeiden.

Darüber hinaus sind folgende Hinweise zu beachten:
- kein Walzen der im Herbst behandelten Kulturen vor dem Frühjahr
- kein Eggen der Kultur nach der Behandlung
- kein Behandeln von Getreidebeständen mit Untersaaten
- kein Behandeln von Getreide, welches in Breitsaat gesät wurde
- ungeschützte Saat kann geschädigt werden.
In der Vegetationsperiode darf das Getreide nur einmal mit Fenikan behandelt werden.

Pflanzenverträglichkeit
Fenikan zeichnet sich durch eine gute Kulturverträglichkeit in Wintergetreide aus. Der Einsatz in Wintergerste, Winterroggen, Triticale und Winterweizen ist ohne Sorteneinschränkung möglich. Voraussetzung für eine gute Kulturverträglichkeit ist ein abgesetztes Saatbett und eine gleichmäßige Saattiefe von 2 - 3 cm.
Unter ungünstigen Anwendungsbedingungen oder bei Nichtbeachtung der Hinweise zur Schadensverhütung sind Kulturschäden möglich.

Anwendungstechnik

Herstellung der Spritzbrühe
Behälter vor Gebrauch kräftig schütteln.
Fenikan wird bei Geräten mit automatischem Rührwerk in den 2/3 mit Wasser gefüllten Spritzbehälter gegeben. Nach dem vollständigen Auffüllen des Spritzbehälters mit Wasser ist das Rührwerk einzuschalten und einige Minuten laufen zu lassen; nach Arbeitspausen die Spritzbrühe erneut sorgfältig umrühren.

Spritztechnik
Fenikan nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten und geeigneten Düsen bei einem Druck von 2 - 4 bar in 200 - 400 l Wasser ausbringen.
Überlappungen vermeiden.

Reinigung
Nach dem Einsatz von Fenikan Spritzgerät und -leitungen gründlich mit Wasser reinigen. Spülflüssigkeit auf der vorher behandelten Fläche ausbringen.
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.

Mischbarkeit
Mit Herbiziden: Atlantis WG/Atlantis OD, Cadou SC, Pointer SX, IPU.
Mit Insektiziden: Biscaya, Pyrethroide, z. B. Decis flüssig, Decis forte.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
(WP710) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
In einer normalen Fruchtfolge können nach der Ernte einer im Herbst mit Fenikan behandelten Getreidefläche und nachfolgender praxisüblicher Bodenbearbeitung (10 - 15 cm) alle Kulturen nachgebaut werden.
Bei Ausfall der Kultur im Herbst können mit Fenikan behandelte Flächen mit Winterweizen direkt neu bestellt werden. Bei vorzeitigem Umbruch des Getreides im Frühjahr sollte zwischen der Behandlung mit Fenikan und der Neuansaat von Sommerkulturen ein Zeitraum von 12 Wochen liegen. Nach üblicher Bodenbearbeitung können dann folgende Kulturen angebaut werden: Sommerweizen, Sommergerste, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen. Nach Pflugfurche oder tiefer mischender Bodenbearbeitung (mind. 20 cm), z. B. Grubbern sind außerdem noch folgende Ersatzkulturen möglich: Lupinen, Mais, Hafer, Rüben, Sommerraps, Sonnenblumen und Öllein.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Wintertriticale2.5 - 3 l10 - 29
Winterweizen2.5 - 3 l10 - 29
Winterroggen2.5 - 3 l10 - 29
Wintergerste2.5 - 3 l10 - 29