Gardobuc

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
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Wirkstoff: 333 g/l Terbuthylazin + 150 g/l Bromoxynil (als Octanoat/Heptanoat 214,7 g/l)
Formulierung: SE (Suspoemulsion)

Herbizid zur Bekämpfung von einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Mais.

Wirkungsweise und -spektrum
Gardobuc ist ein Kombinationsprodukt aus den Wirkstoffen Terbuthylazin und Bromoxynil mit einer starken Sofort- und anhaltenden Dauerwirkung zur Bekämpfung von Unkräutern in Mais. Der Wirkstoff Terbuthylazin (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C1) wirkt vorwiegend über den Boden und bekämpft Unkräuter bereits beim Auflaufen. Der Kontaktwirkstoff Bromoxynil (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: C3) wirkt über das Blatt und ergänzt die Wirkung gegen größere Unkräuter und triazinresistente Arten.
Durch die Kombination der beiden Wirkstoffe werden sowohl aufgelaufene Unkräuter als auch nachkeimende Unkräuter bekämpft. Gardobuc bringt auch auf Moorböden, humusreichen Böden, Gülleflächen und Böden, die schnell oberflächlich abtrocknen, gute und zuverlässige Wirkung.

- Gut bekämpfbar: Einjähriges Rispengras*, Rauhaariger Amarant**, Acker-Filzkraut, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Ausfall-Raps, Einjähriges Bingelkraut, Persischer Ehrenpreis, Echter Erdrauch, Floh-Knöterich, Franzosenkraut-Arten**, Gänsefuß-Arten**, Acker-Gänsedistel***, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Echte Kamille, Kletten-Labkraut, Kornblume, Melde-Arten, Gemeiner Rainkohl, Schwarzer Nachtschatten**, Taubnessel-Arten, Vogel-Knöterich, Vogel-Sternmiere, Wasserpfeffer, Winden-Knöterich.
- Weniger gut bekämpfbar: Ampferblättriger Knöterich, Efeublättriger Ehrenpreis.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Ausfall-Getreide, Flughafer, Hirsearten, mehrjährige Unkräuter und Ungräser, Storchschnabel-Arten.

* Außer triazinresistente Biotypen.
** Nach der Anwendung neu auflaufende triazinresistente Biotypen werden nicht ausreichend erfasst.
*** Sämlinge.

Anwendung

MAIS
Gardobuc wird im Nachauflauf-Verfahren bis zum 6-Blatt-Stadium des Maises eingesetzt. Der optimale Anwendungstermin ist gegeben, wenn die Masse der Unkräuter aufgelaufen ist.
Aufwandmenge:
im 2-4-Blatt-Stadium des Maises (BBCH 12 - 14): 1,5 l/ha
im 5-6-Blatt-Stadium des Maises (BBCH 15 - 16): 2,0 l/ha
Maximal eine Anwendung.
Wartezeit: 60 Tage

Wichtige Hinweise
Mit Gardobuc werden auch bereits aufgelaufene triazinresistente Unkraut-Biotypen erfasst (ausgenommen Einjähriges Rispengras).
Bei wenig ausgebildeter Wachsschicht, z. B. nach längeren Niederschlägen, können Blattaufhellungen oder Blattverätzungen auftreten, die sich jedoch wieder auswachsen. Es sollte daher keine Anwendung kurz nach Regenperioden sowie bei Nachtfrostgefahr erfolgen. Nur gesunde, nicht frostgeschädigte Maisbestände behandeln. Keine Anwendung auf taunassen bzw. noch feuchten Maispflanzen. Nach längeren Regenperioden empfehlen wir, ein bis zwei sonnige, warme Tage abzuwarten, damit keine zu starke Wirkstoffaufnahme über die nach Regen gut benetzbare Wachsschicht auf den Maisblättern erfolgt.

Pflanzenverträglichkeit
Gardobuc ist nach bisheriger Kenntnis in allen Silo- und Körnermaissorten selektiv.
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich. Diese Schäden treten mitunter in Form von Blattverätzungen auf, die die Pflanzenentwicklung jedoch nicht behindern. In Vermehrungsbeständen mit Inzuchtlinien empfehlen wir wegen der gegebenen Sortenvielfalt keine Anwendung von Gardobuc ohne Vorprüfung auf Verträglichkeit.

Anwendungstechnik

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
1. Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
2. Rührwerk einschalten.
3. Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
4. Produkt über das Einspülsieb oder direkt in den Tank geben.
5. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
6. Tank mit Wasser auffüllen.
7. Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

Spritztechnik
Beim Ausbringen von Gardobuc ist auf eine gleichmäßige Benetzung der Unkräuter zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha
Besonders geeignet sind Flachstrahldüsen (XR-, LU-) oder Antidriftdüsen (AD-, DG-, TT-). Beim Einsatz von Injektordüsen (ID-, AI-, TD-) ist auf einen Druck von mindestens 4,5 bar zu achten. Überdosierung und Abdrift sind zu vermeiden. Überdosierungen können Schäden an den Folgekulturen verursachen.
Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen.
Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut sorgfältig aufrühren.

Reinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gespült werden:
- Technisch unvermeidlich anfallende Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
- Ca. 10-20% des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Mischbarkeit
Gardobuc ist mit MaisTer flüssig und Laudis mischbar.
Tankmischungen von Gardobuc mit Öl-Zusätzen oder Flüssigdüngern können zu Blattschäden in Mais führen. Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.
Für eventuell negative Auswirkungen von uns nicht empfohlener Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommenden Mischungen prüfen können.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Mais1.5 l12 - 1460
Mais2 l15 - 1660