Gladiator

Kategorie
Insektizid
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
025044-61
Wirkstoffe
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Gladiator ist ein flüssiges Insektizid zur gezielten Bekämpfung von Schmetterlingslarven an Kernobst, Weinreben (Kelter- und Tafeltrauben), an Mais sowie an Rosskastanien-Arten.

Wirkstoff: 240 g/l Methoxyfenozid
Formulierung: Suspensionskonzentrat (SC) 

Vorteile im Überblick
Sehr gute Wirkung gegen Schmetterlingsraupen.
Wichtiger Baustein für ein effektives Resistenzmanagement.
Bienenungefährlich (B4).
Sehr günstiges toxikologisches und ökotoxikologisches Profil.
Schont Nützlinge wie Trichogramma-Schlupfwespen, Brackwespen und alle wichtigen Blattlausgegenspieler.
Flexibel durch langen Einsatzzeitraum und ausgezeichnete Regenfestigkeit.
Temperaturunabhängige, dauerhafte Wirkung.

Wirkungsweise
Gladiator wirkt überwiegend als Fraßinsektizid. Der Wirkstoff von Gladiator (Methoxyfenozid) gehört zur Gruppe der Insektenwachstumsregulatoren. Seine Wirkungsweise unterscheidet sich jedoch von den Wirkungsweisen anderer Insektenwachstumsregulatoren.
Nach Wirkstoffaufnahme erfolgt ein Fraßstopp der Raupen und es wird ein vorzeitiger Häutungsprozess der Larven eingeleitet, was zum Absterben der Larven führt. Dieser Effekt wird in jedem Larvenstadium beobachtet, wobei die schnellste Wirkung gegen frühe Larvenstadien erzielt wird. Aufgrund der spezifischen Wirkungsweise ist der bevorzugte Anwendungszeitpunkt kurz vor dem Schlupf der Larven bzw. bei überwinternden Larvengenerationen möglichst früh gegen junge Larvenstadien.

Anwendung im MAIS
Gegen Maiszünsler im Maisanbau: Ab Flughöhepunkt (Beginn Larvenschlupf) oder nach Warndienstaufruf spritzen.
Aufwandmenge: 600 ml/ha in mindestens 400 l Wasser/ha
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr

Anwendung in KERNOBST
Gegen Apfelwickler und freifressende Schmetterlingsraupen (Apfelschalenwickler, Frostspanner, Eulenraupen) an Kernobst. (Zusatzwirkung gegen Miniermotte Lyonetia clerkella vorhanden.)
Aufwandmenge: 0,2 l/ha und je 1 m Kronenhöhe bei Befall unter Beachtung der SchadschwelleAb Schlüpfen der ersten Larven (Junglarven bis Larvenstadium L6) spritzen oder sprühen in 500 l Wasser/ha und je m Kronenhöhe. Zur Nutzung der vollen oviziden Wirkung bei der Apfelwicklerbekämpfung zum Termin Eiablage behandeln.
Max. 3 Anwendungen im Abstand von 14 Tagen.

Anwendung in WEINBAU (Tafel- und Keltertrauben)
Gegen Bekreuzten und Einbindigen Traubenwickler an Weinreben (Kelter- und Tafeltrauben).
Gegen Bekreuzten und Einbindigen Traubenwickler (1. und 2. Generation) spritzen oder sprühen.
Anwendungszeitpunkt: Ab Schlüpfen der ersten Larven, wenn "Gescheine" (Infloreszenzen) deutlich sichtbar sind, bis Beginn der Reife. Gladiator ist hochwirksam gegen alle Larvenstadien und besitzt darüber hinaus auch ovizide Wirkung. So werden bei verzetteltem Falterflug die bereits geschlüpften Larven wie auch die ungeschlüpften Larven in den Eigelegen bekämpft. In der Praxis hat sich als erster Behandlungstermin der Einsatz zu Beginn der Haupteiablage bewährt.
Aufwandmengen im Weinbau:
Von 160 ml/ha (Basisaufwand) bis 640 ml/ha (ab EC 75) mit den üblichen stadienbedingten Wasseraufwandmengen.
Basisaufwand: 160 ml/ha;
ab EC 61: 320 ml/ha;
ab EC 71: 480 ml/ha;
ab EC 75: 640 ml/ha.
Max. 3 Anwendungen im Abstand von 14 Tagen.

Wartezeiten
Mais: 28 Tage
Weinreben (Kelter- und Tafeltrauben): 14 Tage
Kernobst: 14 Tage
Rosskastanien-Arten: Die Festsetzung einer Wartezeit ist ohne Bedeutung.

Hinweis
Für das genehmigte Anwendungsgebiet gilt folgender Hinweis: In Abhängigkeit von Kultur, Sorte, Anbauverfahren und spezifischen Umweltbedingungen können Schäden an der zu behandelnden Kultur nicht ausgeschlossen werden. Die Pflanzenverträglichkeit sollte daher unter den betriebsspezifischen Bedingungen geprüft werden.

Anwendungstechnik
Beim Ausbringen von Gladiator ist auf eine gute, gleichmäßige Benetzung zu achten. Die Wassermenge richtet sich nach eigenen Erfahrungen und ist der jeweiligen Pflanzdichte sowie der Entwicklung des Laubes anzupassen. Überdosierungen und Abdrift sind zu vermeiden.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik
Gladiator vor Gebrauch gut schütteln. Spritztank mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Rührwerk einschalten. Gladiator zugeben und unter Umrühren fehlende Wassermenge auffüllen. Spritzbrühereste vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen, als unbedingt gebraucht wird.

Hinweise zur Spritzenreinigung
Nach der Anwendung von Gladiator alle Teile der Spritzgeräte gut mit Wasser durchspülen. Anfallende Spülflüssigkeit nach der Gerätereinigung auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen. Nur mit ausgeliterten Spritzgeräten arbeiten. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Pflanzenverträglichkeit
Für alle zugelassenen Anwendungsgebiete gilt: Die Kulturverträglichkeit von Gladiator ist sehr gut.

Mischbarkeit
Gladiator ist mit gängigen Fungiziden und Insektiziden sehr gut mischbar und zeigt nach den bisherigen Prüfungen und Praxiserfahrungen in Zweiermischungen keine spezifischen Unverträglichkeiten.

Hinweis
Bei der Anwendung von Wirkstoffen aus der chemischen Gruppe der Diacylhydrazine, zu denen auch Methoxyfenozid gehört, ist das Auftreten resistenter Schädlinge nicht auszuschließen. Wird ein Wirkungsabfall festgestellt, sollten keine weiteren Behandlungen mit dem Wirkstoff Methoxyfenozid durchgeführt werden. Es ist mit einem Insektizid aus einer anderen Wirkstoffgruppe weiter zu behandeln.

Nützlingsschonung – Integrierter Pflanzenschutz
Gladiator wirkt sehr selektiv. Es erfasst ganz speziell die verschiedensten Raupenarten und schont dabei Nützline, wie z.B. Raubmilben, Wolfsspinnen, Hummeln und Bienen. Aufgrund der Bienenungefährlichkeit (B4) kann Gladiator auch während der Blüte eingesetzt werden. Darüber hinaus schont Gladiator auf einzigartige Weise alle wichtigen Blattlausgegenspieler (Marienkäfer, Schwebfliege, Schlupfwespe, Erzwespe und Florfliege). Dadurch wird von Beginn an der Aufbau schädlicher Blattlauspopulationen gehemmt. Diese Eigenschaft macht Gladiator zu einem wertvollen Instrument im Integrierten Pflanzenschutz.

Resistenzmanagement
IRAC-Klassifizierung des Wirkstoffs Methoxyfenozid: Gruppe 18
Um die Wirkung von Gladiator langfristig zu sichern, werden folgende Empfehlungen für ein aktives Resistenzmanagement gegeben:
- Gladiator sollte nicht in zwei direkt aufeinander folgenden Generationen des Schaderregers eingesetzt werden.
- Zur Bekämpfung der gleichen Generation des Schaderregers werden nicht mehr als zwei aufeinander folgende Anwendungen von Gladiator empfohlen.
- Gladiator sollte immer im Wechsel mit Produkten anderer Wirkstoffklassen eingesetzt werden.
- Keine Unterdosierungen vornehmen.
- Die Warndienstaufrufe des amtlichen Dienstes sind zu beachten. Hinweis: In jedem Fall sind die Angaben in der Gebrauchsanleitung und die Festsetzungen der Zulassung des Produktes zu beachten!

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Äpfel0.2 l014
Weinreben0.16 - 0.64 l61 - 7514
Mais0.6 l028