Granupom

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Insektizid
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GRANUPOM ist ein hochselektives Insektizid auf der Basis eines spezifischen Insektenvirus, d.h. ohne Wirtswechsel zu Säugetieren, Vögeln, Fischen und Pflanzen. Es tritt nur bei Insekten der Ordnung der Schmetterlinge und hier wiederum nur bei wenigen Wicklerarten auf. Somit werden Nützlinge geschont. GRANUPOM wirkt im Obstbau nur gegen Larven des Apfelwicklers (Obstmade), die innerhalb einer Woche abgetötet werden.

Wirkungweise:
GRANUPOM besitzt keine Kontaktwirkung, sondern muß von den Obstmaden gefressen werden, um seine Wirkung entfalten zu können. Zur Erzielung eines guten Erfolges müssen deshalb Blätter und Früchte gleichmäßig und lückenlos benetzt werden. Der optimale Spritztermin ist der Zeitpunkt zu Beginn des Larvenschlupfes. Bei hohem Befall muß mit einem stärkeren Restbefall als bei nichtselektiven Insektiziden gerechnet werden! Wirkungsminderungen wurden regional nachgewiesen. Weitere Einzelheiten siehe Flaschenaufkleber.

Anwendung:
GRANUPOM ist hervorragend geeignet für den biologischen und integrierten Pflanzenschutz im Obstbau. Durch die nützlingsschonenden Eigenschaften werden Spinnmilben und Blutlausprobleme vermindert. Andere Schaderreger, welche die wirtschaftliche Schadensschwelle überschreiten, sind nach den Regeln des biologischen bzw. integrierten Pflanzenschutzes zu bekämpfe (Maximal 6 Applikationen).

1. Generation (Juni/Juli):
Aufwandmenge: 150 ml/ha und m Kronenhöhe
Spritzabstand: 8-10 Tage
(empfohlen bei hohem Befallsdruck)
oder alternativ z.B. als Zusatz zu den Fungizidspritzungen (nach Empfehlung der BBA Dossenheim):
Aufwandmenge: 15 ml/ha und m Kronenhöhe
Spritzabstand: 6-8 Tage ca. 4-6 Anwendungen in Abhängigkeit vom Flugverlauf.
( Flugverlauf ermittelt mit BIOTRAP -Fallen)
2. Generation (Ende Juli/September):
Aufwandmenge: 150 ml/ha und m Kronenhöhe
Spritzabstand: 8-10 Tage ca. 2-3 Anwendungen in Abhängigkeit vom Flugverlauf (1/1 Aufwand) (Flugverlauf ermittelt mit BIOTRAP -Fallen)

Nachflug:
Aufwandmenge: siehe 1. Generation
Alternativ bei exakter Kenntnis des Larvenschlupftermins: gezielte Bekämpfung mit 1/1-Aufwand
Bei nur einer AW -Generation z.B. am Bodensee, Vorderpfalz):
Vorflug: 1-2 x 1/10 Aufwandmenge 15 ml/ha und Kronenhöhe
Hauptflug: 2 x 1/1 Aufwandmenge 150 ml/ha und m Kronenhöhe
Nachflug: 1-2 x 1/10 Aufwandmenge 15 ml/ha und m Kronenhöhe
Für die Kombination mit der Verwirrungstechnik bei hohem Befallsdruck wird empfohlen mit GRANUPOM frühzeitig die erste Generation zu bekämpfen (1/10 Konzentration).
Bei schwachem Befallsdruck kann in der zweiten Generation dann ebenfalls die 1/10 Konzentration genügen. Bei hohem Befallsdruck sollte jedoch 1-2 x mit 1/1 Konzentration behandelt werden um einen optimalen Behandlungserfolg zu gewährleisten.

Aufwandmenge:
150 ml/ha und m Kronenhöhe 1. und 2. Generation (=hoher Befallsdruck) oder
15 ml/ha und m Kronenhöhe (zur Bekämpfung der ersten Generation und des Nachfluges) (nach Erfahrungen der BBA Dossenheim).


Wassermenge:
1500 l/ha (500 l/ha und m Kronenhöhe) maximal 3-fach konzentrieren (Große Wassermenge ist von Vorteil für eine nachhaltige Wirkung). Es wird empfohlen zumindest die erste Behandlung, die mit voller Aufwandmenge durchgeführt wird, auch mit hohem Wasservolumen durchzuführen. Eine Zugabe von 0,5 % Zucker zur Spritzbrühe kann die Wirkung um ca. 10 – 20 % verbessern (vor allem bei warmer und trockener Witterung).

Herstellung der Spritzbrühe:
GRANUPOM in das zur Hälfte mit Wasser gefüllte Spritzfass geben. Präparat vor Gebrauch gut aufschütteln!! Flasche gut ausspülen! Dann Rührwerk einschalten und fehlende Wassermenge auffüllen. GRANUPOM kann im Spritz- und Sprühverfahren ausgebracht werden. Vorsicht bei stark gechlortem Wasser! Dadurch könnte das Virus inaktiviert werden.

Mischbarkeit:
GRANUPOM ist bis zur 5-fachen Konzentration mit den in der Praxis üblichen Fungiziden, Insektiziden, Akariziden und Blattdüngern mischbar. Tankmischungen sollten grundsätzlich sofort nach dem Ansetzen mit laufendem Rührwerk ausgebracht werden.
Vorsicht: Nicht mischen mit stark alkalisch wirkenden Produkten, z.B. Gesteinsmehl.

Zur Beachtung:
Einmal angetrocknet, wird der Spritzbelag durch Niederschlag nur wenig beeinträchtigt. Das Präparat wird durch intensive Sonneneinstrahlung (UV) leicht inaktiviert. Es wird daher empfohlen, nach Tagen mit starker UV-Strahlung die Abstände zwischen den Wiederholungspritzungen etwas zu verkürzen. Die Applikation sollte (besonders in Zeiten intensiver Sonneneinstrahlung) vorzugsweise gegen Abend erfolgen.

Lagerung:
Die Lagerung ist bei 0 - 8°C ohne Wirkungsverlust für 1 Jahr möglich. Bei einer Lagerung um 20 - 25 °C (mehrere Tage/Wochen) sollte das Produkt unbedingt während einer Saison verbraucht werden.

Hinweis für den sicheren Umgang:
Anwendungsvorschriften für Pflanzenschutzmittel beachten (Einzelheiten siehe Packungsbeilage)

Entsorgung:
Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Leeren Packungen über den Hausmüll entsorgen