Herold SC

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-10-31
Registrierungsnummer
005878-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 400 g/l Flufenacet (32,50 Gew.-%) + 200 g/l Diflufenican (16,50 Gew.-%)
Formulierung: Suspensionskonzentrat

Wirkungsweise
Herold SC bekämpft Ungräser (Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Einjährige Rispe) und Unkräuter (inkl. Kletten-Labkraut) in Wintergetreide. Die Wirkung erfolgt hauptsächlich über den Boden. Der Wirkstoff Flufenacet wird zum größten Teil über die Wurzeln und das Hypokotyl (Keimspross), bei Einsatz im Nachauflauf in geringerem Umfang auch über das Blatt, aufgenommen. Der Wirkstoff Diflufenican wird vom keimenden Spross und von den Wurzeln, beim Einsatz im Nachauflauf auch über die Blätter, aufgenommen. Sowohl Flufenacet als auch Diflufenican bleiben über mehrere Wochen wirksam, so dass auch später keimende Ungräser und Unkräuter gut erfasst werden.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Flufenacet: K3
Diflufenican: F1

Wirkungsspektrum
Herold SC bekämpft sowohl keimende als auch bereits aufgelaufene Ungräser und Unkräuter in Wintergetreide. Der beste Bekämpfungserfolg im Nachauflauf wird erzielt, wenn sich die Leitungräser und -unkräuter zum Zeitpunkt der Behandlung im Keimblattstadium befinden (bis max. 2 Laubblätter). Wenn Ackerfuchsschwanz das vordringlich zu bekämpfende Problem ist, sollte möglichst in den Auflauf des Ackerfuchsschwanzes gespritzt werden (unabhängig vom Getreidestadium). Unter ungünstigen Bedingungen kann besonders Ackerfuchsschwanz nach einer frühen Nachauflaufbehandlung klein und grün auf dem Acker überwintern. Im Frühjahr stirbt dieser nach Ansteigen der Temperaturen zügig ab.
Kletten-Labkraut wird vor allem bei der Behandlung im Keimblattstadium (bis Stadium des ersten Quirls) gut erfasst.

sehr gut bis gut bekämpfbar:
Ungräser:
Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe, Windhalm
Unkräuter: Ackerhellerkraut, Ackerhohlzahn, Ackersenf, Ackerspörgel, Acker-Stiefmütterchen, Ackervergissmeinnicht, Ausfallraps (bis Keimblatt), Ehrenpreis-Arten, Frauenmantel, Gemeiner Erdrauch, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten (bis Keimblatt), Klatschmohn, Kletten-Labkraut, Knöterich-Arten, Kreuzkraut, Melde-Arten, Rainkohl, Saatwucherblume, Storchschnabel-Arten, Taubnessel-Arten, Vogelmiere
nicht ausreichend bekämpfbar: Distel-Arten, Flughafer, Kornblume, Quecke
Die Wirkung von Herold SC kann auf Böden mit hohem Humusgehalt und auf schwer sorptionsstarken Böden sowie grobscholligen Flächen herabgesetzt sein.

Anwendung

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von trockener Samen bis Auflaufen: Keimscheide durchbricht die Bodenoberfläche; Blatt an der Spitze der Koleptile gerade sichtbar (BBCH-Code: 00 - 09)
Stadium Schadorganismus: Von trockener Samen; Überdauerungs- bzw. Vehrmehrungsorgan im Ruhestadium; Winter- bzw. Vegetationsruhe bis Auflaufen: Keimscheide/Keimblätter durchbricht/brechen Bodenoberfläche (ausg. hypogäische Keimung); Spross bzw. Blatt durchbricht die Bodenoberfläche; Knospen zeigen grüne Spitzen (BBCH-Code: 00 - 09)
Anwendungszeitpunkt: Vor dem Auflaufen; vor dem Auflaufen der Unkräuter, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: Auf mittleren oder schweren Böden 0,6 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung
: Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 1. Laubblatt aus der Koleoptile ausgetreten bis 3-Blatt-Stadium: 3. Laubblattentfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Stadium Schadorganismus: Von 1. Laubblatt aus der Koleptile ausgetreten; Keimblätter voll entfaltet; erste Blätter spreizen sich ab bis 3. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: Auf mittleren oder schweren Böden 0,6 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

WINTERGERSTE, WINTERROGGEN, WINTERWEICHWEIZEN
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von erstes Laubblatt aus der Koleoptile ausgetreten bis 3-Blatt-Stadium: 3. Laubblattentfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Stadium Schadorganismus: Von erstes Laubblatt aus der Koleptile ausgetreten; Keimblätter voll entfaltet; erste Blätter spreizen sich ab bis 3. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: Auf leichten oder mittleren Böden 0,5 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

DINKEL
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Einjähriges Rispengras, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 1. Laubblatt aus der Koleoptile ausgetreten bis 3-Blatt-Stadium: 3. Laubblatt entfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Stadium Schadorganismus: Von 1. Laubblatt aus der Koleoptile ausgetreten, Keimblätter voll entfaltet; erste Blätter spreizen sich ab bis 3. Laubblatt bzw. Blattpaar oder Blattquirl entfaltet (BBCH-Code: 10 - 13)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Herbst
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge:
Auf mittleren oder schweren Böden 0,6 l/ha
Auf leichten oder mittleren Böden 0,5 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Mischbarkeit
Herold SC ist mit Getreideherbiziden wie z. B. Protugan, Lexus, Pointer SX, Trimmer SX, Axial 50, Traxos und Boxer mischbar. Weiterhin ist Herold SC mischbar mit AHL (Markenware) bis 30 kg Rein-Stickstoff.

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisheriger Erfahrung besitzt Herold SC eine gute Kulturverträglichkeit in Wintergetreide. Schäden an der Kulturpflanze sind möglich, sofern die vorgegebenen und hier aufgeführten Bedingungen nicht eingehalten werden. Der Einsatz in Wintergerste, Winterroggen, Winterweizen und Triticale ist ohne Sorteneinschränkung möglich. Herold SC ist nicht zur Anwendung in Winterhafer zugelassen. Den Einsatz in Winterhafer empfehlen wir daher nicht. Unverträglichkeiten bei der Hybrid-Saatgut-Produktion, insbesondere von Roggen, können nicht ausgeschlossen werden, da die einzelnen Mutter- und Vaterlinien erhöhte Sensitivität, aufweisen können. Den Einsatz von Herold SC in der Hybrid-Saatgut-Produktion empfehlen wir daher nicht. Spätanwendungen kurz vor oder nach Vegetationsende sollten vermieden werden.
Auch in Hybridroggen, der nicht zur Saatgut-Produktion dient, kann es unter ungünstigen Witterungsbedingungen oder ungünstigen ackerbaulichen Bedingungen zu Schäden kommen.
Voraussetzung für eine gute Kulturverträglichkeit ist ein abgesetztes Saatbett, eine gleichmäßige Saattiefe von 2-3 cm und eine ausreichende Erdbedeckung des Saatgutes.
Beim Einsatz von Herold SC können unter ungünstigen Witterungsbedingungen anwendungsbedingt Kulturreaktionen auftreten. Ursache hierfür ist eine Wirkstoffaufnahme durch die Getreidepflanzen bei verzögertem Auflauf der Kultur oder nach heftigen Niederschlägen kurz nach der Herbizidbehandlung. Diese können eine Ausbleichung der ersten beiden Blätter bewirken, die jedoch nicht ertragsrelevant ist.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Herold SC vor Gebrauch gut schütteln. Spritzbehälter zu 2/3 bis 3/4 mit Wasser füllen und das Produkt bei eingeschaltetem Rührwerk zugeben und restliche Wassermenge auffüllen.
Die Spritzbrühe sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

AUSBRINGUNGSTECHNIK
Herold SC nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden.

REINIGUNG
Spritzgerät und -leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser reinigen. Dazu ca. 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl abspritzen. Rührwerk für ca. 2 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der zuvor behandelten Fläche verspritzen. Die regelmäßige Reinigung der Pflanzenschutzspritze von außen, insbesondere des Brühebehälters, Pumpenaggregates und Gestänges, sollte Bestandteil des normalen betrieblichen Ablaufes sein und möglichst direkt am Einsatzort erfolgen. Hierzu werden von den Geräteherstellern entsprechende Nachrüstsätze mit Wasservorratsbehältern und Reinigungsbürsten angeboten.

Nachbau
Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich (VA, NA). Vor dem Anbau von Winterraps raten wir zu einer wendenden Bodenbearbeitung. Bei Ausfall der Kultur im Herbst können Herold SC behandelte Flächen mit Winterweizen direkt neu bestellt werden.
Bei vorzeitigem Umbruch des Getreides im Frühjahr sollte zwischen der Behandlung mit Herold SC und der Neuansaat von Sommerkulturen ein Zeitraum von 12 Wochen liegen.
Nach üblicher Bodenbearbeitung können dann folgende Kulturen angebaut werden: Sommerweizen, Sommergerste, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen. Nach Pflugfurche sind außerdem noch folgende Ersatzkulturen möglich: Mais, Hafer, Rüben, Sommerraps, Sonnenblumen und Öl-/Faserlein.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Wintergerste0.5 - 0.6 l0 - 13
Winterroggen0.5 - 0.6 l0 - 13
Winterweizen0.5 - 0.6 l0 - 13
Dinkel0.5 - 0.6 l10 - 13