Hoestar

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-12-31
Registrierungsnummer
024128-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 50 g/kg Amidosulfuron
Formulierung: WG (Wasserdispergierbares Granulat)

Herbizid zur Bekämpfung von Kletten-Labkraut in Sommer- und Wintergetreide (außer Sommerroggen und Hartweizen) sowie gegen Adlerfarn auf Wiesen und Weiden und Ampfer-Arten in Rotklee.

Wirkungsweise und -spektrum
Hoestar ist ein Herbizid aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe. Der Wirkstoff Amidosulfuron (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) wird hauptsächlich über die Blätter, aber auch über die Wurzeln aufgenommen und in der Pflanze verlagert. Schon kurze Zeit nach der Wirkstoffaufnahme stellen die Pflanzen das Wachstum ein. Je nach Wachstumsbedingungen werden nach ca. 1 - 2 Wochen typische rötlich-blau-violette Blattverfärbungen sichtbar. Nach ca. 3 - 6 Wochen ist der Absterbeprozess abgeschlossen. Die Wirkungsgeschwindigkeit wird durch günstige Wachstumsbedingungen beschleunigt.

- Sehr gut bis gut bekämpfbar: Kletten-Labkraut, Acker-Hellerkraut, Acker-Winde, Ausfall-Raps*, Ausfall-Sonnenblumen, Gemeine Besenrauke, Geruchlose Kamille, Hederich, Hirtentäschelkraut, Kleine Brennnessel.
- Weniger gut bekämpfbar: Acker-Hohlzahn, Acker-Senf, andere Kamille-Arten, Rainkohl, Weißer Gänsefuß, Winden-Knöterich.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Distel, Floh-Knöterich, Kreuzkraut, Vergissmeinnicht, Vogel-Knöterich, Vogel-Sternmiere, Vogel-Wicke, Acker-Stiefmütterchen, Ehrenpreis-Arten, Taubnessel-Arten, Ungräser.

* Keine ausreichende Wirkung auf Clearfield -Sorten.

Anwendung

WINTERWEICHWEIZEN, -GERSTEM -RROGGEN, -TRITICALE, SOMMERWEICHWEIZEN, -GERTSE, -TRITICALE UND -HAFER
Gegen einjährige zweikeimblättrige Unkräuter in Winterweichweizen, Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale sowie gegen Kletten-Labkraut in Sommerweichweizen, Sommergerste, Sommertriticale und Sommerhafer im Freiland nach dem Auflaufen der Unkräuter im Frühjahr zum BBCH-Stadium 13 - 37 spritzen.
Aufwandmenge: 40 g/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Besondere Hinweise
Breitblättrige Kulturpflanzen (z. B. Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen oder Gemüse) sind sehr empfindlich gegenüber Hoestar. Abdrift oder Verwehungen von Spritzbrühe auf diese Kulturen oder auf Flächen, die für den Anbau dieser Kulturen vorgesehen sind, unbedingt vermeiden. Getreidebestände mit Untersaaten dürfen nicht mit Hoestar behandelt werden. Eine Gefährdung von empfindlichen Kulturpflanzen auf benachbarten Flächen über eine Dampfphase ist ausgeschlossen. Bei nachfolgendem Einsatz der Spritzgeräte in empfindlichen Kulturen sind die Hinweise zur Gerätereinigung zu beachten.
Im Falle der Ausbildung von schwerbekämpfbaren Biotypen kann es bei Unkräutern in Einzelfällen zu einer verminderten Wirksamkeit von Hoestar kommen.
Die Anwendung von Hoestar sollte im Rahmen eines Anti-Resistenz-Managementes erfolgen, um der Entwicklung von resistenten Unkräutern vorzubeugen. Vermeidung von Getreide-Monokultur und ein regelmäßiger Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen ist zu empfehlen.

WIESEN, WEIDEN
Gegen Adlerfarn auf Wiesen und Weiden nach Abschluss des Hauptwachstums des Farns von Sommer bis Herbst in Horst- oder Einzelpflanzenbehandlung spritzen.
Aufwandmenge: 40 g/ha in maximal 400 l/ha Wasser
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Wiesen, Weiden (Gras und Heu): 21 Tage
(NW642-1) Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig. Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht verbindlich vorgegebene Mindestabstand z

ROTKLEE
Gegen Ampfer-Arten (ausg. Alpen-Ampfer) im Rosettenstadium in Rotklee in Beständen zur Saatguterzeugung nach dem Auflaufen im Herbst in Horst- oder Einzelpflanzenbehandlung spritzen.
Aufwandmenge: 40 g/ha in maximal 400 l/ha Wasser.
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit Rotklee: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).
(NW642-1) Die Anwendung des Mittels in oder unmittelbar an oberirdischen Gewässern oder Küstengewässern ist nicht zulässig. Unabhängig davon ist der gemäß Länderrecht verbindlich vorgegebene Mindestabstand zu Oberflächengewässern einzuhalten. Zuwiderhandlungen können mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 Euro geahndet werden.

Pflanzenverträglichkeit
Auflage bei der Anwendung gegen Kletten-Labkraut in Sommergetreide-Arten: (WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich. Hoestar besitzt eine sehr gute Kulturverträglichkeit. Nach bisherigen Erfahrungen ist Hoestar in allen zugelassenen Getreidearten mit der zugelassenen Aufwandmenge ohne Sorteneinschränkung sehr gut verträglich.

Anwendungstechnik
Auf eine ausreichende Benetzung der Pflanzen ist zu achten.

Herstellung der Spritzbrühe
Hoestar löst sich innerhalb weniger Minuten in Wasser auf. Die benötigte Menge Hoestar bei laufendem Rührwerk in den bis zur Hälfte mit Wasser gefüllten Spritzentank geben und anschließend restliche Wassermenge hinzufügen.
Während des Spritzens Rührwerk laufen lassen.
Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Reinigung
Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Pflanzenschutzmittel sein. Es wird empfohlen, die Spritze entsprechend der Gebrauchsanleitungen vorher verwendeter Präparate zu reinigen.
Vorgehensweise nach der Anwendung von Hoestar:
1. Spritze vollständig auf dem Feld leerspritzen.
2. Sorgfältiges Reinigen des Tanks mit Wasser (Wassermenge = 1/10 des Tankvolumens) über Innenreinigungsdüse und anschließend Reinigungsflüssigkeit bei eingeschaltetem Rührwerk gut umrühren.
3. Entleeren des Tanks und des Spritzgestänges durch vollständiges Leerspritzen auf dem vorher behandelten Feld.
4. Spritztank nochmals mit Wasser (Wassermenge = 1/10 des Tankvolumens) über Innenreinigungsdüse reinigen.
5. Spülflüssigkeit auf dem vorher behandelten Feld ausbringen. Spritzentank, Spritzgestänge und Leitungen vollständig entleeren.
6. Separate Reinigung von Düsenfiltern sowie Druck- und Saugfilter (Ausbau) mit Wasser.

Wichtiger Hinweis
Grundsätzlich ist die Spritze sofort nach dem Abschluss der Spritzarbeiten zu reinigen, damit eventuelle Beläge nicht erst antrocknen. Bei der Innenreinigung mit anschließendem Umpumpen ist darauf zu achten, dass alle Schläuche und die Armaturen der Spritze mitgespült werden. Beim anschließenden Leerspritzen ist auch das Gestänge zu entleeren. Besondere Reinigungsmittel sind bei Anwendung von Hoestar allein nicht notwendig.
Bei Tankmischungen mit Produkten, die ein weiterführendes Reinigungsverfahren erfordern, ist dieses unbedingt zu beachten. Bevor empfindliche Kulturen behandelt werden, empfiehlt sich neben den oben beschriebenen Reinigungsschritten, grundsätzlich als erster Arbeitsgang eine Reinigung aller Filter (Saug-, Druck- und Düsenfilter).
Sind Ausflockungen oder schlierenbildende Beläge an Filtern oder Innenwänden erkennbar, empfehlen wir den Zusatz von Salmiakgeist (0,2 l/100 l Spülflüssigkeit) zu den Spülgängen. Zusätzlich sind Düsen und Filter zu reinigen.

Mischbarkeit
Hoestar kann mit den meisten Herbiziden, Fungiziden, Insektiziden und Wachstumsreglern gemischt werden, soweit eine gleichzeitige Behandlung sinnvoll ist. Zum Beispiel:
Herbizide: Accord Super Pack, Atlantis komplett, Atlantis OD, Atlantis WG, Attribut, Azur, Hoestar Super, Hoestar Pointer SX-Pack, Husar OD, Husar OD Power Set, Husar Plus, Pointer SX, IPU z. B. Arelon Top.
Insektizide: Biscaya, Decis flüssig, Decis forte.
Wachstumsregler: CCC 720.
Fungizide: Aviator Xpro, Aviator Xpro Duo, Input Xpro, Input Classic.
Flüssigdünger: AHL (nur Markenware!); bei Ausbringung in reiner AHL ist Hoestar vor dem Einfüllen ins Spritzfass in Wasser aufzulösen und dann der AHL beizugeben. Mischungen unverzüglich ausbringen. Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
(WP710) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Hoestar wird im Boden gut abgebaut. Nach eigenen Erfahrungen können im Rahmen einer normalen Fruchtfolge folgende Kulturen nachgebaut werden:
Wintergetreide, Sommergetreide, Mais, Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln, Sonnenblumen, Sojabohnen, Grünland oder Gräser als Grünbrache.
Bei extremer Trockenheit nach der Anwendung von Hoestar wird empfohlen, vor der Aussaat kruziferer Zwischenfrüchte oder Winterraps eine wendende Bodenbearbeitung in einer Tiefe von 15-20 cm durchzuführen.
Bei vorzeitigem Umbruch des mit Hoestar behandelten Getreides können nachgebaut werden:
- 15 Tage nach Hoestar-Anwendung ohne Bodenbearbeitung: Sommergetreide
- 15 Tage nach Anwendung von 20 g Hoestar/ha nach flacher oder wendendender Bodenbearbeitung: Mais, Weidelgräser
- 30 Tage nach Anwendung von 40 g Hoestar/ha nach flacher oder wendender Bodenbearbeitung: Mais, Weidelgräser
- 30 Tage nach Anwendung von 40 g Hoestar/ha nach wendender Bodenbearbeitung: Kartoffeln
Bei Tankmischungen von Hoestar mit anderen Sulfonylharnstoffen sind die Hinweise zum Nachbau in der Gebrauchsanleitung des jeweiligen Mischpartners zu beachten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Weide40 g021
Winterweizen40 g13 - 37
Wintergerste40 g13 - 37
Winterroggen40 g13 - 37
Wintertriticale40 g13 - 37
Sommerweizen40 g13 - 37
Sommergerste40 g13 - 37
Sommertriticale40 g13 - 37
Sommerhafer40 g13 - 37
Kleearten40 g0