Husar Plus

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
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Registrierungsnummer
007603-00
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Herbizid zur Bekämpfung von Gemeinem Windhalm, Weidelgras-Arten, Rispen-Arten und einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Wintergetreide (außer Wintergerste und Winterhafer) und Sommergetreide (außer Hafer).

Wirkungsweise und -spektrum
Die Wirkstoffe Iodosulfuron-methyl-natrium (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) und Mesosulfuron-methyl (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) werden hauptsächlich über die Blätter, aber auch über die Wurzeln aufgenommen und in der Pflanze verlagert. Schon kurze Zeit nach der Wirkstoffaufnahme stellen die Schadpflanzen das Wachstum ein und es beginnt ein Absterbeprozess, der sich über einige Wochen erstrecken kann.
Aufgrund der Aufnahme über die Blätter oder die Wurzeln ist die Wirkung von Husar Plus weitgehend unabhängig von der Witterung. Bei früher Anwendung können auch nachträglich keimende Unkräuter erfasst werden.
Auch bei kühleren Temperaturen ist eine Anwendung möglich, da Wirkung und Verträglichkeit durch nachfolgenden Frost oder Niederschläge nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Bei kühler Witterung in Verbindung mit sehr niedriger relativer Luftfeuchte und Bodentrockenheit (Wachstumsstopp) sollte die Behandlung um einige Tage verschoben werden.
Bei ungünstigen Wachstumsbedingungen kann sich der Absterbeprozess der Unkräuter über einen längeren Zeitraum erstrecken.
Husar Plus sollte nicht angewendet werden in durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Schäden am Getreide auftreten.

Wirkungsspektrum von Husar Plus in Tankmischung mit Mero

Wintergetreide:
- Sehr gut bis gut bekämpfbar:
Gemeiner Windhalm, Flughafer*, Weidelgras-Arten, Rispengras-Arten; Acker-Gauchheil, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Spörgel, Acker-Winde, Ampfer, Ampferblättriger Knöterich, Ausfall-Raps*1, Besenrauke, Kleine Brennnessel, Ehrenpreis-Arten, Franzosenkraut, Gemeiner Rainkohl, Hederich, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Hundspetersilie, Hungerblümchen, Kamille-Arten, Klatschmohn, Klee-Arten, Kletten-Labkraut, Mohn-Arten, Phacelia, Rauke-Arten, Stiefmütterchen-Arten, Taubnessel-Arten, Vergissmeinnicht, Vogel-Sternmiere, Wicken-Arten, Winden-Knöterich.
- Weniger gut bekämpfbar: Gänsedistel, Kornblume, Vogel-Knöterich.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Gemeine Quecke, Trespen-Arten; Acker-Frauenmantel.

Sommergetreide:
- Sehr gut bis gut bekämpfbar sind zusätzlich zu den im Wintergetreide genannten Arten folgende Ungräser und Unkräuter:
Flughafer*; Gänsefuß- und Melde-Arten, Saatwucherblume

* Sollte bei Anwendung aufgelaufen sein
*1 kein ausreichender Erfolg bei Clearfield -Sorten.

Anwendung
Anwendungszeitpunkt

In WINTERWEICHWEIZEN, WINTERROGGEN, WINTERTRITICALE UND DINKEL zur Nachauflaufanwendung im Frühjahr von Vegetationsbeginn (Wiederergrünen bzw. BBCH 13) bis zum 2-Knoten-Stadium (BBCH 32) des Getreides.
In SOMMERGERSTE, SOMMERWEICHWEIZEN UND SOMMERHARTWEIZEN ab 3-Blattstadium (BBCH 13) bis zum Beginn des Schossens (BBCH 30) des Getreides.
Frühe Anwendungen auf kleine Unkräuter sind zu bevorzugen. Die Behandlungen sollten bis BBCH 29 abgeschlossen sein, um Unkrautkonkurrenz und damit Ertragsminderungen zu vermeiden.

Aufwandmengen
- Winterweichweizen, Winterroggen, Wintertriticale, Dinkel: 0,2 l/ha
- Sommergerste, Sommerweichweizen, Sommerhartweizen: 0,15 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 – 400 l/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Besondere Hinweise
Im Falle der Ausbildung von schwer bekämpfbaren Biotypen kann es bei Ungräsern oder Unkräutern in Einzelfällen zu einer verminderten Wirksamkeit des eingesetzten Herbizids kommen.
Um der Entwicklung von resistenten Ungräsern oder Unkräutern vorzubeugen, sollte die Anwendung Husar Plus im Rahmen eines Anti-Resistenz-Managementes erfolgen. Vermeidung von Getreide-Monokultur und ein regelmäßiger Wechsel von Herbiziden mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen ist zu empfehlen.
Breitblättrige Kulturpflanzen (z.B. Zuckerrüben, Raps, Sonnenblumen oder Gemüse) reagieren sehr empfindlich auf Husar Plus. Abdrift von Spritzbrühe auf diese Kulturen ist unbedingt zu vermeiden.
Eine Gefährdung von empfindlichen Kulturpflanzen auf benachbarten Flächen über die Dampfphase ist ausgeschlossen.
Getreide mit Untersaaten (Gräser oder Leguminosen) darf nicht mit Husar Plus behandelt werden.
Bei nachfolgendem Einsatz der Spritzgeräte in empfindlichen Kulturen sind die Hinweise zur Gerätereinigung zu beachten.

Pflanzenverträglichkeit
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Nach bisherigen Erfahrungen ist Husar Plus in allen Winterweichweizen-, Winterroggen-, Wintertriticale-, Sommergersten- und Sommerweichweizen- sowie Sommerhartweizensorten mit den oben angegebenen Aufwandmengen anwendbar.
Die Wirkung und die Verträglichkeit des Produktes kann durch kritische Anwendungsbedingungen, wie zum Beispiel ungünstige Witterungs- und Bodenverhältnisse, späte Behandlungstermine, reduzierte Aufwandmengen, kritische Tankmischungen, falsche Spritztechnik etc. negativ beeinflusst werden. Da solche Faktoren nicht im Einflussbereich des Herstellers liegen, kann dieser für deren Auswirkungen auf die Produktleistung keine Haftung übernehmen.
Ursache von möglichen anwendungsbedingten Kulturreaktionen ist eine verstärkte Wirkstoffaufnahme der Getreidepflanzen bei verzögertem Wirkstoffabbau, zum Beispiel bei Anwendungen auf vernässten Boden oder bei Frösten kurz nach der Herbizidbehandlung. Dieses kann eine Aufhellung des behandelten Getreides und eine kurzzeitige Wuchsverzögerung bewirken. Diese Anwendungssymptome haben keinen negativen Einfluss auf den Ertrag.

Anwendungstechnik

Vor Gebrauch gut schütteln!

Eine eventuell auftretende Phasenseparierung hat keinen Einfluss auf die Produktqualität und kann durch Schütteln rückgängig gemacht werden.

Herstellung der Spritzbrühe

Die benötigte Produktmenge bei laufendem Rührwerk in den ¼ bis ½ mit Wasser gefüllten Spritzentank geben und anschließend restliche Wassermenge hinzufügen.

Während des Spritzens Rührwerk laufen lassen.

Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Reinigung

Aufgrund der hohen biologischen Aktivität von Husar Plus ist besonderer Wert auf eine sorgfältige Spritzenreinigung zu legen.

Vorgehensweise nach der Anwendung (Reinigung auf dem Feld durchführen!):

- Spritze vollständig auf dem Feld leer spritzen.

- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche verspritzen.

- Ca. 20 % des Tankinhalts mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl bzw. Reinigungsdüsen abspritzen.

- Eines der nachfolgend aufgeführten Reinigungsmittel zugeben.

- Rührwerk für 2 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche oder Alternativfläche verspritzen.

- Düsen und Filter sollten ausgebaut und nochmals unter Verwendung eines Reinigungsmittels durchgespült werden.

- Beim anschließenden Leerspritzen ist auch das Gestänge zu entleeren.

- Gerät zusammenbauen und mit klarem Wasser nachspülen.

Reinigungsmittel: Salmiakgeist 25 %
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 0,2 l

Handelsprodukte: P3-asepto flüssig
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Handelsprodukte: P3-trital
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Handelsprodukte: Calgonit DA
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Handelsprodukte: AGRO-QUICK
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 2,0 l

Handelsprodukte: ALL CLEAR EXTRA
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 0,5 l

Handelsprodukte: AGROCLEAN*
benötigte Menge pro 100 l Spülflüssigkeit: 100 ml

* Bei Verwendung von Reinigungsgranulaten diese mit warmem Wasser vorher auflösen. Aktivkohle ist für die Spritzenreinigung nach Einsatz von Husar Plus nicht geeignet.

Wichtiger Hinweis
Grundsätzlich ist die Spritze unmittelbar nach dem Abschluss der Spritzarbeiten zu reinigen, um ein Antrocknen der Spritzbeläge zu vermeiden.
Bei der Innenreinigung ist darauf zu achten, dass alle Schläuche und die Armaturen der Spritze ebenfalls gespült werden. Bei Tankmischungen mit Produkten, die eine weiterführende Reinigung erforderlich machen, ist dies unbedingt zu beachten.
Bevor empfindliche Kulturen behandelt werden, empfiehlt sich neben den oben beschriebenen Reinigungsschritten grundsätzlich als erster Arbeitsgang eine Reinigung aller Filter.

Mischbarkeit
Husar Plus ist mit den meisten handelsüblichen Pflanzenschutzmitteln mischbar, wie zum Beispiel:
Herbizide: Hoestar Super, Attribut, Atlantis WG, Atlantis OD, IPU, z. B. Arelon Top.
Netzmittel: Mero.
Insektizide: Pyrethroide wie z. B. Decis forte; Biscaya.
Wachstumsregler: CCC 720, Moddus.
Flüssigdünger: Blattdünger, AHL (nur Markenware!)
Tankmischungen mit AHL pur (Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung) sind möglich. Husar Plus muss vor dem Einfüllen in das Spritzfass zuerst in etwas Wasser (1 Teil Husar Plus in mindestens 5 Teile Wasser geben) angerührt und dann bei laufendem Rührwerk der AHL zugegeben werden.
Die Spritzbrühe ist bei laufendem Rührwerk umgehend auszubringen.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
(WP710) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.
Nach der Ernte des behandelten Getreides können nach bisherigen Erfahrungen im gleichen Jahr Getreide, Raps und Zwischenfrüchte und im folgenden Frühjahr Rüben, Kartoffeln, Mais, Ackerbohnen, Erbsen und Sonnenblumen nachgebaut werden.
Folgt nach Anwendung von Husar Plus im Getreide eine extreme Trockenheit bis zur Aussaat der Folgekulturen, sind Schäden an nachgebauten kruziferen Zwischenfrüchten und an Winterraps möglich. Diese können in Form von Auflaufverzögerungen bzw. Wuchshemmungen in Erscheinung treten und sind nach bisherigen Erfahrungen nur vorübergehender Natur.
Bei extremer Trockenheit nach Husar Plus-Anwendungen wird empfohlen, vor der Aussaat kruziferer Zwischenfrüchte oder Winterraps eine wendende oder mischende Bodenbearbeitung in einer Tiefe von 15 - 20 cm durchzuführen.

Vorzeitiger Umbruch
Erfolgt nach der Anwendung im Frühjahr ein vorzeitiger Umbruch, können nach Pflugfurche oder tiefer mischender Bodenbearbeitung Sommergerste, Sommerweizen und Sommerroggen nachgebaut werden. 60 Tage nach der Husar Plus-Anwendung kann zusätzlich nach Pflugfurche oder tiefer mischender Bodenbearbeitung Mais angebaut werden.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterweizen0.2 l13 - 32
Winterroggen0.2 l13 - 32
Wintertriticale0.2 l13 - 32
Sommergerste0.15 l13 - 30
Sommerweizen0.15 l13 - 30
Dinkel0.2 l13 - 32