Laudis

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
026255-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 44 g/l Tembotrione + 22 g/l Isoxadifen-ethyl (Safener)
Formulierung: OD (Ölige Dispersion)

Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern in Mais im Nachauflaufverfahren.

Wirkungsweise und -spektrum
Der in Laudis enthaltene Wirkstoff Tembotrione (Wirkungsmechanismus [HRAC Gruppe]: F2) gehört zur chemischen Gruppe der Triketone und wird vorwiegend über die Blätter aber zum geringen Teil auch über die Wurzel aufgenommen. Der Wirkstoff hemmt direkt die Carotinoid-Biosynthese der getroffenen Unkräuter. Infolgedessen tritt eine photooxidative Chlorophyllzerstörung auf, die zu Blattaufhellungen empfindlicher Unkräuter führt. Die ersten Symptome treten nach 3 - 5 Tagen als Blattverfärbungen (Bleaching) und zuletzt als Blattnekrosen auf. Während eines Zeitraums von bis zu 14 Tagen nach der Anwendung sterben die behandelten Unkräuter ab. Im Gegensatz zu ausschließlich blattaktiven Herbizidwirkstoffen werden mit Tembotrione auch einige später auflaufende Unkräuter bekämpft.
Der Safener Isoxadifen-ethyl bewirkt, dass der Wirkstoff in der Kulturpflanze schnell abgebaut wird, so dass die Kulturverträglichkeit gewährleistet ist. Der Abbau in den Unkräutern und empfindlichen Gräsern erfolgt wesentlich langsamer.
Laudis wird im Nachauflauf vom 2-Blatt- bis zum 8-Blatt-Stadium der Kulturpflanze eingesetzt. Aufgrund der überwiegenden Blattwirkung des Produkts sollten die Unkräuter bei der Behandlung weitestgehend aufgelaufen sein.

- Sehr gut bis gut bekämpfbar: Hühnerhirse, Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Vergissmeinnicht, Amarant-Arten, Ambrosie, Ampferblättriger Knöterich, Ausfallraps, Bastard-Gänsefuß, Bingelkraut, Duftlose Kamille, Echte Melde, Feigenblättriger Gänsefuß, Floh-Knöterich, Franzosenkraut-Arten, Gänsedistel-Arten, Gemeiner Stechapfel, Hohlzahn-Arten, Hirtentäschelkraut, Kletten-Labkraut, Lindenblättrige Schönmalve, Schwarzer Nachtschatten, Taubnessel-Arten, Vielsamiger Gänsefuß, Vogel-Knöterich, Vogel-Sternmiere, Weißer Gänsefuß.
- Ausreichend bekämpfbar: Fingerhirse-Arten, Borstenhirse-Arten, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Kratzdistel, Echte Kamille.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Gemeine Quecke, Rispengras-Arten, Ehrenpreis-Arten, Gemeiner Erdrauch, Schlitzblättriger Storchschnabel, Winden-Arten, Winden-Knöterich.

Anwendung

MAIS (ausg. Zuckermais)
Stadien der Kulturpflanze und der Unkräuter:

Laudis wird im Nachauflauf vom 2-Blatt- bis zum 8-Blatt-Stadium des Maises (BBCH 12 - 18) zur Bekämpfung einjähriger einkeimblättriger und zweikeimblättriger Unkräuter eingesetzt. Zum Zeitpunkt der Applikation sollten die Unkräuter bereits aufgelaufen sein.
Produktaufwandmenge: 2,25 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Zahl der Behandlungen: Max. 1
Beschränkungen:
Laudis wird nicht in Zuchtgärten, zur Saatguterzeugung und in Zuckermais angewandt.
Zum Einsatz von Laudis bei Mais mit Untersaaten, kontaktieren Sie bitte Ihren regionalen Berater oder das Agrar Telefon.
Wartezeit Freiland Mais: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Bedingungen bei der Behandlung
Nach den bisherigen Erfahrungen wirkt Laudis unabhängig von Witterungsbedingungen. Lediglich auf regen- oder taunassen Kulturpflanzen sollte eine Behandlung unterbleiben.
In durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen sollte Laudis nicht angewendet werden.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Schäden an der Kultur auftreten.

Besondere Hinweise
Breitblättrige Kulturen (Raps, Rüben, Leguminosen, Kartoffeln, Gemüse) sowie Getreide und Futtergras sind sehr empfindlich gegenüber Laudis.
Abdrift oder Verwehungen von Spritzbrühe auf diese Kulturen oder auf Flächen, die für den Anbau dieser Kulturen vorgesehen sind, sind unbedingt zu vermeiden.
Vor dem nachfolgenden Einsatz des Spritzgerätes in anderen Kulturen als Mais muss das Gerät sehr sorgfältig gereinigt werden (siehe auch Hinweise zur Gerätereinigung).
Insgesamt wird das Resistenzrisiko für den Wirkstoff Tembotrione und das Herbizid Laudis als gering eingeschätzt. Wenn aber Triketone (HRAC Gruppe F2), deren Wirkung auf einer Hemmung der Carotinoid-Biosynthese beruht, über mehrere Jahre auf den gleichen Feldern eingesetzt werden, kann es zur Selektion von resistenten Biotypen kommen. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder zumindest verlangsamt werden. Dementsprechend sollte nicht in jedem Glied der Fruchtfolge ein Wirkstoff aus der Gruppe der Triketone eingesetzt werden.

Pflanzenverträglichkeit
Nach unserer bisherigen Erfahrung zeichnet sich Laudis durch eine sehr gute Verträglichkeit für alle Körner- und Silomaissorten aus.

Anwendungstechnik

Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und das Spülwasser zur Spritzbrühe geben. Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Spritzmittel sein und entsprechend der Gebrauchsanleitung des vorher verwendeten Präparates gereinigt sein.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzfass ca. zur Hälfte mit Wasser füllen, dann die benötigte Menge Laudis zugeben und das Spritzfass mit der restlichen Menge Wasser auffüllen. Dabei das Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzflüssigkeit gleichmäßig zu verteilen.

Spritztechnik
Laudis nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand testen. Ständig Spritzflüssigkeitsverbrauch während der Arbeit in Bezug zur behandelten Fläche kontrollieren. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Abdrift auf Nachbarkulturen und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Gerätereinigung
Das Spritzgerät vollständig entleeren, Düsen und Filter ausbauen und mit Wasser reinigen. Das Spritzfass mit Wasser auf 10 % des Volumens auffüllen und Rührwerk laufen lassen. Die Reinigungsflüssigkeit auf der behandelten Fläche ausbringen. Danach nochmals das Spritzfass auf 10% des Volumens auffüllen, gründlich spülen und ebenfalls auf der behandelten Fläche ausbringen. Düsen und Filter nochmals auf Ablagerungen überprüfen und wenn nötig reinigen.

Mischbarkeit
Eigene positive Erfahrungen liegen zur Zeit mit Aspect, Buctril, Successor T, Gardo Gold, Mais-Banvel WG und Gardobuc vor.
In Tankmischungen sind die von den Zulassungsbehörden festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge können alle ackerbaulichen Hauptkulturen nachgebaut werden. Zum Anbau von Wintergetreide oder Gräsern im Herbst ist keine wendende Bodenbearbeitung erforderlich. Entsprechend der landwirtschaftlichen Praxis können im Frühjahr alle Sommergetreide-Arten und die breitblättrigen Kulturen Futtererbsen, Kartoffeln, Rüben, Luzerne, Lein und Sommerraps angebaut werden.
Falls ein vorzeitiger Umbruch erforderlich wird, kann erneut Mais angebaut werden; auch der Nachbau von Weidelgräsern ist möglich.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais2.25 l12 - 18