MaisTer Flüssig

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
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Registrierungsnummer
006169-00
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Wirkstoff: 30,0 g/l Foramsulfuron + 1,0 g/l Iodosulfuron-methyl-natrium + 30,0 g/l Isoxadifen-ethyl (Safener)
Formulierung: OD (Ölige Dispersion)

Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern in Mais im Nachauflaufverfahren sowie in Ziergehölzen.

Wirkungsweise und -spektrum
MaisTer flüssig enthält zwei hoch aktive Wirkstoffe aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe (Wirkungsmechanismus HRAC-Gruppe B) und einen Safener. Die Wirkstoffe werden hauptsächlich über die Blätter aufgenommen und sehr schnell in der Pflanze verteilt. Sie hemmen in empfindlichen Pflanzen ein für die Bildung wichtiger Aminosäuren nötiges Enzym. Nach der Applikation wird das Pflanzenwachstum sehr schnell gestoppt und die Pflanze beginnt abzusterben. Der Absterbeprozess kann sich je nach Witterung über einige Wochen erstrecken. Die Nährstoffkonkurrenz der empfindlichen Unkräuter zur Kulturpflanze endet jedoch kurz nach der Behandlung. Die Unkräuter bilden während des Absterbens eine Neuauflauf hemmende Mulchschicht.
Der Safener Isoxadifen-ethyl bewirkt, dass die Wirkstoffe in der Kulturpflanze schnell abgebaut werden, so dass die Kulturverträglichkeit gewährleistet ist. Der Abbau in den Unkräutern und empfindlichen Gräsern erfolgt wesentlich langsamer.
MaisTer flüssig wird im Nachauflauf vom 2-Blatt- bis zum 6-Blatt Stadium der Kulturpflanze eingesetzt. Aufgrund der nahezu ausschließlichen Blattwirkung des Produkts sollten die Unkräuter bei der Behandlung weitestgehend aufgelaufen sein.

- Sehr gut bis gut bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Borstenhirse-Arten, Gemeine Quecke, Hühnerhirse, Rispengras-Arten, Acker-Hellerkraut, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Amarant-Arten, Ampferblättriger Knöterich, Ausfallraps, Bingelkraut, Feigenblättriger Gänsefuß, Feldbeifuß, Floh-Knöterich, Franzosenkraut-Arten, Gänsedistel-Arten, Hirtentäschelkraut, Hohlzahn-Arten, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Pfefferknöterich, Saatwucherblume, Stumpfblättriger Ampfer, Schwarzer Nachtschatten, Spreizende Melde, Taubnessel-Arten, Vielsamiger Gänsefuß, Vogelknöterich, Vogelmiere, Wegrauke, Weißer Gänsefuß.
- Ausreichend bekämpfbar: Acker-Kratzdistel, Acker-Schachtelhalm, Breitwegerich, Ehrenpreis-Arten, Erdrauch, Storchschnabel-Arten, Sumpfruhrkraut.
- Nicht ausreichend bekämpfbar: Fingerhirsearten, Acker-Winde, Winden-Knöterich.

Anwendung
MaisTer flüssig wird im Nachauflauf vom 2-Blatt- bis zum 6-Blatt-Stadium des Maises (BBCH 12 - 16) eingesetzt. Zum Zeitpunkt der Applikation sollten die Unkräuter bereits aufgelaufen sein und das 2-4-Blatt-Stadium erreicht haben. Die meisten Ungrasarten werden nach dem Auflaufen bis zur Bestockung erfasst. Die Gemeine Quecke sollte ausgetrieben und 4 - 6 Blätter gebildet haben.
Aufwandmenge: 1,5 l/ha in 200 - 400 l Wasser/ha
Maximal 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.

Beschränkungen
MaisTer flüssig wird nicht in Zuchtgärten, zur Saatguterzeugung und in Zuckermais angewandt. Zum Einsatz von MaisTer bei Mais mit Untersaaten kontaktieren Sie bitte Ihren regionalen Berater oder das Agrar-Telefon.
Wartezeit Mais: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Bedingungen bei Behandlung
MaisTer flüssig sollte bei Temperaturen bis 25 °C eingesetzt werden. Nach einer Kälteperiode (< 10 °C), besonders in Verbindung mit Niederschlägen, mit der Anwendung warten, bis sich der Kulturbestand wieder erholt hat und eine ausreichende Wachsschicht auf den Blättern vorhanden ist. An Tagen mit Temperaturen über 25 °C und hoher Sonneneinstrahlung sowie in Zeiten mit sehr starken Temperaturschwankungen zwischen Tag (> 25 °C) und Nacht, sollte MaisTer flüssig nicht angewendet werden.
In durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen sollte MaisTer flüssig nicht angewendet werden. Der Einsatz auf extrem leichten Sandböden erhöht das Risiko der genannten Stressfaktoren. Bei Nichtbeachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Schäden an der Kultur auftreten.

Besondere Hinweise
Wenn Sulfonylharnstoffe über mehrere Jahre auf den gleichen Feldern eingesetzt werden, kann es zu einer Selektion von resistenten Biotypen kommen. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder verlangsamt werden. Demzufolge muss es vermieden werden, in jedem Glied der Fruchtfolge einen Sulfonylharnstoff einzusetzen.
Breitblättrige Kulturen (Raps, Rüben, Leguminosen, Kartoffeln, Gemüse) sowie Getreide und Futtergras sind sehr empfindlich gegenüber MaisTer flüssig. Abdrift oder Verwehungen von Spritzbrühe auf diese Kulturen oder auf Flächen, die für den Anbau dieser Kulturen vorgesehen sind, sind unbedingt zu vermeiden.
Vor dem nachfolgenden Einsatz des Spritzgerätes in anderen Kulturen als Mais muss das Gerät sehr sorgfältig gereinigt werden (siehe auch Hinweise zur Gerätereinigung).

Pflanzenverträglichkeit
(WP704) Sortenempfindlichkeit bei Mais beachten.
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Nach bisherigen Erfahrungen wird MaisTer flüssig von den meisten, in Deutschland geprüften, Silo- und Körnermaissorten gut vertragen, wenn keine ungünstigen Bedingungen vor, während und nach der Anwendung herrschen.
Die Anwendung von MaisTer flüssig wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen
- bei kühler, feuchter Witterung,
- bei Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen,
- bei langanhaltender Trockenheit,
- bei Staunässe,
- unmittelbar nach einer Regenperiode, durch die die Wachsschicht geschwächt ist,
- solange sich Wasser auf Blättern oder in der Blatttüte befindet,
- bei Temperaturschwankungen Tag/Nacht von über 20 °C,
- bei Temperaturen >25 °C und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung,
- bei sich langsam erwärmenden Böden,
- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden,
- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais.
Maisbestände, die mit MaisTer flüssig behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um Mais-Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von MaisTer flüssig.
Die Anwendung von MaisTer flüssig auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden, ist problemlos möglich.
Als unverträglich für MaisTer flüssig haben sich nach bisherigen Erfahrungen folgende Sorten erwiesen:
Aabsolut, Bielik, Cladio, EE3315, Fjord, Golduval, GZ Aldera, Kluni cs, Nathan, Nescio, Prinz, Rival, SM51.135, Tango.
Diese Sorten können auch unter günstigen Anwendungsbedingungen durch MaisTer flüssig geschädigt werden.
Für nicht in Deutschland geprüfte Maissorten oder für neu zugelassene Maissorten informieren Sie sich bzgl. der Herbizidverträglichkeit bitte auch bei den Züchtern bzw. deren Vertriebspartnern
Kein Einsatz in Zuchtgärten, Saat- und Zuckermaisbeständen.
Unverträglichkeit mit Phosphorsäure-Estern: MaisTer darf nicht auf Flächen angewendet werden, auf denen ein Bodeninsektizid auf Basis organischer Phosphorsäure-Ester eingesetzt wurde. Hier kann sich der Abbau des Wirkstoffes in der Maispflanze verzögern. Mit MaisTer behandelte Bestände dürfen aus den gleichen Gründen auch nicht mit Insektiziden auf Basis organischer Phosphorsäure-Ester behandelt werden. Andere Insektizide können jedoch problemlos angewandt werden.

Anwendungstechnik

Vor Gebrauch gut schütteln!
Eine eventuell auftretende Phasenseparierung hat keinen Einfluss auf die Produktqualität und kann durch Schütteln rückgängig gemacht werden.

Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und das Spülwasser zur Spritzbrühe geben. Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Spritzmittel sein und entsprechend der Gebrauchsanleitung des vorher verwendeten Präparates gereinigt sein.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzfass ca. zur Hälfte mit Wasser füllen, dann die benötigte Menge MaisTer flüssig zugeben und das Spritzfass mit der restlichen Menge Wasser auffüllen. Dabei das Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzflüssigkeit gleichmäßig zu verteilen.

Spritztechnik
MaisTer flüssig nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand testen. Während der Arbeit ständig Spritzflüssigkeitsverbrauch in Bezug zur behandelten Fläche kontrollieren. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Abdrift auf Nachbarkulturen und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Gerätereinigung
Das Spritzgerät vollständig entleeren, Düsen und Filter ausbauen und mit Wasser reinigen. Das Spritzfass mit Wasser auf 10 % des Volumens auffüllen und Rührwerk laufen lassen. Die Reinigungsflüssigkeit auf der behandelten Fläche ausbringen. Danach nochmals das Spritzfass auf 10% des Volumens auffüllen, gründlich spülen und ebenfalls auf der behandelten Fläche ausbringen. Düsen und Filter nochmals auf Ablagerungen überprüfen und wenn nötig reinigen.

Mischbarkeit
MaisTer flüssig ist mit den Maisherbiziden Buctril und Gardobuc mischbar.
In Tankmischungen sind die von den Zulassungsbehörden festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Nach der Ernte des behandelten Maises können nach bisherigen Erfahrungen Getreide und im Frühjahr im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge alle ackerbaulichen Hauptkulturen nachgebaut werden. Sollte ein vorzeitiger Umbruch vorgenommen werden müssen, kann Mais nach vorherigem Pflügen nachgebaut werden.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1.5 l12 - 16