MaisTer power

Hersteller
BAYER
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2025-12-31
Registrierungsnummer
007424-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 0,85 g/l Iodosulfuron (1 g/l Methylester-Na) + 30 g/l Foramsulfuron (31,5 g/l Natrium-Salz) + 9,77 g/l Thiencarbazone (10 g/l Methylester)
Formulierung: OD (Ölige Dispersion)

Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern in Mais im Nachauflaufverfahren.

Wirkungsweise und -spektrum
MaisTer power enthält drei hoch aktive Wirkstoffe aus der Gruppe der ALS-Hemmer und einen Safener. Die Wirkstoffe Foramsulfuron (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) und Iodosulfuron (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) werden hauptsächlich über die Blätter aufgenommen und sehr schnell in der Pflanze verteilt. Der Wirkstoff Thiencarbazone-methyl (Wirkungsmechanismus [HRAC-Gruppe]: B) verfügt auch über Bodenwirkung.
Die Wirkstoffe hemmen in empfindlichen Pflanzen ein Enzym, das für die Bildung wichtiger Aminosäuren verantwortlich ist. Nach der Applikation wird das Pflanzenwachstum sehr schnell gestoppt und die Pflanze beginnt abzusterben. Der Absterbeprozess kann sich je nach Witterung über einige Wochen erstrecken. Die Nährstoffkonkurrenz der empfindlichen Unkräuter zur Kulturpflanze endet jedoch kurz nach der Behandlung.
Der Safener Cyprosulfamide bewirkt, dass die Wirkstoffe in der Kulturpflanze schnell abgebaut werden, so dass die Kulturverträglichkeit gewährleistet ist. Der Abbau in den Unkräutern und empfindlichen Gräsern erfolgt wesentlich langsamer.

Wirkungsspektrum 1,5 l/ha:
- Sehr gut bis gut bekämpfbar Gemeine Quecke, Weißer Gänsefuß und Winden-Knöterich

Wirkungsspektrum 1,0 l/ha:
- Sehr gut bis gut bekämpfbar
Einjähriges Rispengras, Gemeine Hühnerhirse, Grüne Borstenhirse; Acker-Hellerkraut, Acker-Stiefmütterchen, Ausfall-Raps, Franzosenkraut-Arten, Hirtentäschelkraut, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Knöterich-Arten (Ampferblättriger-, Floh-, Vogel-Knöterich), Kornblume, Krauser Ampfer, Purpurrote Taubnessel, Sonnenblume, Vogel-Sternmiere, Weicher Storchschnabel, Zurückgebogener Amarant.
- Nicht ausreichend bekämpfbar Fadenfingerhirse; Ehrenpreisarten, Acker-Kratzdistel, Storchschnabel-Arten (Kleiner-, Wiesen-Storchschnabel) und Winden-Arten.

Anwendung

MAIS
MaisTer power wird im Nachauflauf vom 2-Blatt- bis zum 6-Blatt-Stadium des Maises (BBCH 12 - 16) eingesetzt. Die meisten Ungrasarten werden nach dem Auflaufen bis zur Bestockung erfasst. Die Gemeine Quecke sollte ausgetrieben sein und 4 - 6 Blätter gebildet haben.
Gegen Gemeine Quecke, Weißer Gänsefuß oder Windenknöterich
Aufwandmenge: 1,5 l/ha Gegen einjährige ein- und zweikeimblättrige Unkräuter
Aufwandmenge: 1,0 l/ha Wasseraufwandmenge: 200 - 400 l/ha
Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. je Jahr.
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Beschränkungen
MaisTer power wird nicht in Zuchtgärten, zur Saatguterzeugung und in Zuckermais angewandt. Mais mit einer bestehenden Untersaat - gleich welcher Art - darf nicht mit MaisTer power behandelt werden.

Hinweis zur Resistenzvermeidung
Wenn Sulfonylharnstoffe über mehrere Jahre auf den gleichen Feldern eingesetzt werden, kann es zu einer Selektion von resistenten Biotypen kommen. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder verlangsamt werden. Demzufolge muss es vermieden werden, in jedem Glied der Fruchtfolge einen Sulfonylharnstoff einzusetzen.

Bedingungen bei Behandlung
MaisTer power sollte bei Temperaturen bis 25° C eingesetzt werden. Nach einer Kälteperiode (unter 10° C) besonders in Verbindung mit Niederschlägen mit der Anwendung warten, bis sich der Kulturbestand wieder erholt hat und eine ausreichende Wachsschicht auf den Blättern vorhanden ist. An Tagen mit Temperaturen über 25° C und hoher Sonneneinstrahlung sowie in Zeiten mit sehr starken Temperaturschwankungen zwischen Tag (> 25° C) und Nacht (< 8° C) sollte MaisTer power nicht angewendet werden. MaisTer power nicht auf regen- oder taunasse Kulturpflanzen spritzen. Zur Ausnutzung der vollen Blattaktivität reicht es aus, wenn 4 Stunden nach Anwendung kein Niederschlag fällt.
In durch Frost, Staunässe oder Trockenheit geschädigten, mangelhaft ernährten oder aufgrund anderer Ursachen geschwächten Beständen sollte MaisTer power nicht angewendet werden. Der Einsatz auf extrem leichten Sandböden erhöht das Risiko der genannten Stressfaktoren.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen können Schäden an der Kultur auftreten.

Pflanzenverträglichkeit
(WP704) Sortenempfindlichkeit bei Mais beachten.
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Nach bisherigen Erfahrungen wird MaisTer power von den meisten, in Deutschland geprüften, Silo- und Körnermaissorten gut vertragen, wenn keine ungünstigen Bedingungen vor, während und nach der Anwendung herrschen.
Die Anwendung von MaisTer power wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen;
- bei kühler, feuchter Witterung
- bei Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen,
- bei lang anhaltender Trockenheit,
- bei Staunässe,
- unmittelbar nach einer Regenperiode, durch die die Wachsschicht geschwächt ist,
- solange sich Wasser auf Blättern oder in der Blatttüte befindet,
- in Zeiten mit sehr starken Temperaturschwankungen zwischen Tag (>25 °C) und Nacht (<8 °C),
- bei Temperaturen >25 °C und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung,
- bei sich langsam erwärmenden Böden
- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden,
- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais.
Als unverträglich für Maister power haben sich nach bisherigen Erfahrungen folgende Sorten erwiesen:
Aabsolut, Bielik, Cladio, EE3315, Fjord, Golduval, GZ Aldera, Kluni cs, Nathan, Nescio, Prinz, Rival, SM51.135, Tango.
Diese Sorten können auch unter günstigen Anwendungsbedingungen durch Maister Power geschädigt werden.
Die Sortenliste wird laufend aktualisiert. Die jeweils aktuelle Liste finden Sie in der Produktinformation im Internet unter www.agrar.bayer.de.
Für nicht in Deutschland geprüfte Maissorten oder für neu zugelassene Maissorten informieren Sie sich bzgl. der Herbizidverträglichkeit bitte auch bei den Züchtern bzw. deren Vertriebspartnern.

Unverträglichkeit mit Phosphorsäure-Estern
MaisTer power darf nicht auf Flächen angewendet werden, auf denen ein Bodeninsektizid auf Basis organischer Phosphorsäure-Ester eingesetzt wurde. Hier kann sich der Abbau des Wirkstoffes in der Maispflanze verzögern.
Mit MaisTer power behandelte Bestände dürfen aus den gleichen Gründen auch nicht mit Insektiziden auf Basis organischer Phosphorsäure- Ester behandelt werden. Andere Insektizide können jedoch problemlos angewandt werden.

Anwendungstechnik

Vor Gebrauch gut schütteln!
Eine eventuell auftretende Phasenseparierung hat keinen Einfluss auf die Produktqualität und kann durch Schütteln rückgängig gemacht werden.
Die Farbe kann von weiß bis beige variieren.

Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und das Spülwasser zur Spritzbrühe geben. Die verwendeten Spritzgeräte müssen frei von Resten anderer Spritzmittel sein und entsprechend der Gebrauchsanleitung des vorher verwendeten Präparates gereinigt sein.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzfass ca. zur Hälfte mit Wasser füllen dann die benötigte Menge MaisTer power zugeben und das Spritzfass mit der restlichen Menge Wasser auffüllen. Dabei das Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzflüssigkeit gleichmäßig zu verteilen.

Spritztechnik
MaisTer power nur mit exakt arbeitenden Spritzgeräten ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand testen. Während der Arbeit ständig Spritzflüssigkeitsverbrauch in Bezug zur behandelten Fläche kontrollieren. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Abdrift auf Nachbarkulturen und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Gerätereinigung
Das Spritzgerät vollständig entleeren, Düsen und Filter ausbauen und mit Wasser reinigen. Das Spritzfass mit Wasser auf 10 % des Volumens auffüllen und Rührwerk laufen lassen. Die Reinigungsflüssigkeit auf der behandelten Fläche ausbringen. Danach nochmals das Spritzfass auf 10% des Volumens auffüllen, gründlich spülen und ebenfalls auf der behandelten Fläche ausbringen. Düsen und Filter nochmals auf Ablagerungen überprüfen und wenn nötig reinigen.

Mischbarkeit
MaisTer power ist mit den Maisherbiziden Aspect und Buctril mischbar.
In Tankmischungen sind die von den Zulassungsbehörden festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.
Für eventuelle negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.

Nachbau
Nach der Ernte des behandelten Maises können, nach bisherigen Erfahrungen, im gleichen Jahr Wintergerste und Winterweizen nachgebaut werden, wenn vorher gepflügt wurde.
Im Rahmen der normalen Fruchtfolge können im darauf folgenden Jahr Erbsen, Feldbohnen, Sommerweizen, Sommergerste, Sommerraps, Sojabohnen, Sonnenblumen, Weidelgras, Winterraps und Zuckerrüben nachgebaut werden. Kartoffeln können 11 Monate nach der Applikation gepflanzt werden. Vor dem Nachbau der genannten Kulturen muss eine wendende Bodenbearbeitung durchgeführt werden.
Sollte ein vorzeitiger Umbruch vorgenommen werden müssen, kann frühestens 3 Wochen nach der Applikation nur Mais nachgebaut werden.
Vorher sollte eine gründliche Bodenbearbeitung erfolgen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1 - 1.5 l12 - 16