Malibu

Hersteller
BASF
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-10-31
Registrierungsnummer
024834-00
Wirkstoffe
Links

Wirkstoffe: 300 g/l Pendimethalin (Gew.-%: 28,2) 60 g/l Flufenacet (Gew.-%: 5,6)
Wirkmechansimus (HRAC-Gruppe): Pendimethalin: K1; Flufenacet: K3
Formulierung: Emulsionskonzentrat (EC)

Herbizid zur Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkräutern, Gemeinem Windhalm, Einjähriger Rispe und Acker-Fuchsschwanz im Vor- und Nachauflauf im Herbst in Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale.

ANWENDUNG
Wirkungsweise
Die Kombination der Wirkstoffe Pendimethalin und Flufenacet ergibt ein sehr breites Wirkungsspektrum zur Bekämpfung zweikeimblättriger Samen-Unkräuter und Samen-Ungräser im Wintergetreide im Herbst.
Der Wirkstoff Pendimethalin verhindert eine geregelte Zellteilung der Unkräuter und Ungräser. Er wirkt über den Boden und wird von Wurzeln und Keimling der Unkräuter und Ungräser aufgenommen. Im Nachauflaufverfahren steht die Wirkung über das Blatt im Vordergrund. Pendimethalin bleibt über mehrere Wochen wirksam, so dass auch später keimende Unkräuter und Ungräser noch erfasst werden.
Der Wirkstoff Flufenacet wirkt besonders auf junges, teilungsfähiges Gewebe und hemmt damit das Wachstum junger, wachsender Unkräuter. Flufenacet wird zum größten Teil über die Wurzeln und das Hypokotyl (Keimspross), bei Einsatz im Nachauflauf in geringerem Umfang auch über das Blatt aufgenommen. 

Witterung
Der Wirkungseintritt erfolgt auch bei niedrigen Temperaturen. Feuchte Bodenverhältnisse fördern die Wirkung von Malibu.

Wirkungsspektrum
Wintergetreide: Malibu zeichnet sich durch ein breites Wirkungsspektrum aus. Mit 4,0 l/ha Malibu sind in Getreide
sehr gut bis gut bekämpfbar: Acker-Frauenmantel, Acker-Fuchsschwanz, Acker-Hellerkraut, Acker-Stiefmütterchen, Acker-Vergissmeinnicht, Ausfallraps, Ehrenpreis-Arten, Einjährige Rispe, Weißer Gänsefuß, Gemeiner Erdrauch, Gemeiner Windhalm, Gemeines Hirtentäschel, Kamille-Arten (nur bis 1-Blatt-Stadium) ,Kletten-Labkraut, Mohn-Arten, Rainkohl, Taubnessel-Arten, Vogel-Sternmiere
nicht ausreichend bekämpfbar: Flug-Hafer, Kornblume, Trespe-Arten, Wurzelunkräuter (wie Acker-Kratzdistel und Gemeine Quecke)

Eigene Erfahrungen
Die beste Wirkung gegen Unkräuter und Ungräser wird bei Applikation in den Auflauf der Unkräuter und Ungräser erzielt. Insbesondere gegen Acker-Fuchsschwanz liefern sehr frühe Spritzungen die besten Ergebnisse, da über die Bodenwirkung auch später auflaufende Ungräser noch sicher erfasst werden.

Anwendungsempfehlungen und Indikationen

WINTERGERSTE, WINTERWEIZEN, WINTERROGGEN, TRITICALE
Vorauflaufanwendung, Herbst
(Kultur-Stadium 00–09) 4,0 l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Max. 1 Anwendung in der Indikation, max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr
Nachauflaufanwendung, Herbst
(Kultur-Stadium 10–29) 4 l/ha in 200–400 l Wasser/ha
Max. 1 Anwendung in der Indikation, max. 1 Anwendung in der Kultur bzw. je Jahr

Allgemeine Hinweise
Voraussetzung für eine gute Wirkung und Verträglichkeit ist ein möglichst feinkrümeliges, gleichmäßig vorbereitetes, abgesetztes Saatbett mit einem gutem Bodenschluss und einer Mindest-Saattiefe von 2-3 cm. Das Saatgut muss mit mindestens 2 cm feinkrümeligen Bodenmaterial abgedeckt sein.
Im Vorauflauf wird die Wirkung von Malibu durch die Bodenart beeinflusst und kann auf Böden mit hohem Humusgehalt und auf schweren Tonböden herabgesetzt sein. Humusarme Sandböden, durchlässige und sehr flachgründige Böden sind von der Behandlung auszuschließen.
Wenn in den ersten Tagen nach der Behandlung überdurchschnittlich hohe Niederschläge fallen, kann es zu Wuchshemmungen bzw. Ausdünnungen kommen. Keine Anwendung in durch Frost, Krankheiten oder sonstige Umstände geschwächten Beständen. Nicht eggen, striegeln oder walzen eine Woche vor oder nach der Anwendung von Malibu im Nachauflauf.
Keine Anwendung bei Untersaaten.

Nachbau
Nach Anwendung von Malibu kann im Rahmen der üblichen Fruchtfolge jede Kultur nachgebaut werden.
Sollte durch Auswinterung oder andere Umstände ein vorzeitiger Umbruch des Getreides erforderlich sein, so können nach intensiver Bodendurchmischung von mindestens 15 cm Tiefe nach unseren bisherigen Erfahrungen im Frühjahr Sommerweizen (auch Durum), Sommergerste, Mais, Kartoffeln, Ackerbohnen, Erbsen nachgebaut werden. Nach Pflugfurche sind außerdem noch folgende Ersatzkulturen möglich: Sonnenblumen. Sollte ein Umbruch innerhalb einer Frist von 2 Monaten nach der Anwendung erforderlich sein, muss gepflügt werden.
In direkter Nachbarschaft von Gemüse und Sonderkulturen, deren Beerntung in den nächsten Tagen oder Wochen vorgesehen ist, sind die Grundsätze der guten landwirtschaftlichen Praxis hinsichtlich der möglichen Beeinträchtigung benachbarter Kulturen besonders sorgfältig zu beachten. Abdrift von Spritzflüssigkeit ist unbedingt zu vermeiden. Außerdem wird empfohlen, Malibu nicht bei Wetterlagen, die die Thermik begünstigen, wie starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht und, starker Sonneneinstrahlung auszubringen. Absprachen zwischen Anbauern von Gemüse und Sonderkulturen und Anwendern tragen dazu bei, Auswirkungen auf benachbarte Kulturen zu vermeiden.

Wartezeit
Freiland: Wintergerste, Winterroggen, Winterweizen, Triticale (F)
(F) = Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als not wendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben! Unvermeidlich an fallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Entnahme aus dem Ecomatic-Gebinde
Bei der Entnahme von Malibu aus dem Ecomatic Gebinde gilt der Kalibrierwert 10.
III. Ansetzen der Spritzbrühe
1. Tank zu ¾ mit Wasser füllen.
2. Rührwerk einschalten.
3. Malibu in das Spritzfass geben.
4. Weitere Mischpartner zugeben.
5. Restliche Wassermenge auffüllen.
IV. Spritzarbeit
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen!
Nur gründlich gereinigte Geräte verwenden, die keine Reste von Pflanzenschutzmitteln enthalten.
Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren.
Wassermenge: 200-400 l/ha
V. Reinigung der Spritze
Nach Gebrauch muss die Spritze gründlich mit geeigneten Reinigungsmitteln gereinigt werden. Spritzflüssigkeit vollständig und tropfenfrei auf der behandelten Fläche ausbringen. Den Tank mit Wasser füllen. Reinigungsmittel hinzugeben.
Flüssigkeit etwa 10 Minuten lang umrühren. Gestänge, Schläuche und Düsen spülen. Spritze entleeren und anschließend mit klarem Wasser nachspülen.

Mischbarkeit
Malibu ist mischbar mit Falkon, Absolute M, Axial 50, Brazzos, Ciral, Lentipur 700, Lexus, Pointer SX, Primus, Sumicidin Alpha EC, Traxos, Ralon Super, IPU und Nutrimix fluid.
Bei gemeinsamer Ausbringung mit anderen Fungiziden, Insektiziden, Herbiziden und Blattdüngern können Blattverätzungen auftreten, insbesondere wenn zur Zeit der Behandlung keine ausreichende Wachsschicht vorhanden ist.
Keine Tankmischungen mit Kontaktherbiziden.
Bei Mischungen mit Mangansulfat (max. 5 kg/ha) nur Markenware verwenden.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Wintergerste4 l0 - 29
Wintertriticale4 l0 - 29
Winterweizen4 l0 - 29
Winterroggen4 l0 - 29