Maran

Hersteller
BASF
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
024660-62
Wirkstoffe
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Wirkstoff: 100 g/l Mesotrione (Gew.-%: 9,1)
Formulierung: Suspensionskonzentrat (SC)

Nachauflauf-Herbizid zur Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkräutern, Hühnerhirsen und Fingerhirsen in Mais

ANWENDUNG

Wirkungsweise
Der in Maran enthaltene Wirkstoff Mesotrione gehört zur chemischen Gruppe der Triketone. Maran ist ein überwiegend blattaktives Nachauflauf-Herbizid mit einer zusätzlichen Wirkungskomponente durch Aufnahme über die Wurzel. Dadurch werden, im Gegensatz zu ausschließlich blattaktiven Herbiziden, insbesondere Unkrautarten, die über eine längere Zeitspanne verteilt auflaufen, bekämpft. Spät nach der Anwendung auflaufende Hirsen (zweite und dritte Welle) werden von Maran allein unzureichend erfasst. Der Wirkstoff hemmt indirekt die CarotinoidBiosynthese empfindlicher Pflanzen. In der Folge tritt eine photo-oxidative Zerstörung der grünen Blattpigmente ein, die zu Ausbleichungen grüner Pflanzenteile führt. Die ersten Wirkungssymptome treten 5 bis 7 Tage nach der Behandlung mit Maran auf. Während eines Zeitraums von bis zu 14 Tagen nach Anwendung sterben empfindliche Unkräuter ab.

Wirkungsspektrum
mit Maran gut bekämpfbar (einschließlich triazinresistenter Biotypen): Ungräser: Hühnerhirse*, Fingerhirse-Arten*, Gabelblütige Hirse*, Haarstielhirse*, Echte Rispenhirse*, Sudangras*
Unkräuter: Amarant-Arten**, Einjähriges Bingelkraut**, Ehrenpreis-Arten, Franzosenkraut-Arten, Gänsefuß-Arten, Acker-Hellerkraut, Hirtentäschelkraut, Acker-Hohlzahn, Acker-Hundskamille, Gemeine Hundspetersilie, Kamille-Arten**, Kartoffel-Durchwuchs (10-15 cm hoch), Kletten-Labkraut (bis 1. Quirl), AmpferKnöterich, Floh-Knöterich, Vogel-Knöterich, Winden-Knöterich**, AckerKratzdistel (Sämlinge), Gemeine Melde**, Samtpappel, Schwarzer Nachtschatten, Acker-Senf, Acker-Spörgel, Gemeiner Stechapfel, Vogel-Sternmiere, AckerStiefmütterchen**, Purpurrote Taubnessel, Großer Wegerich, Weißklee * bis zum 3-Blatt-Stadium ** bis zum 2-4-Blatt-Stadium
weniger gut bekämpfbar: Gänsedistel-Arten, Landwasser-Knöterich, Acker-Kratzdistel (ausdauernde Pflanzen), Acker-Schachtelhalm, Acker-Winde, Zaun-Winde
nicht ausreichend bekämpfbar: Acker-Fuchsschwanz, Flughafer, Borstenhirse-Arten, Reiherschnabel-Arten, Einjähriges Rispengras, Storchschnabel-Arten, Trespe-Arten, Weidelgras-Arten, Gemeiner Windhalm, Sumpf-Ziest

Kulturverträglichkeit
Maran zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit auf allen Körner- und Silomaissorten über einen umfassenden Entwicklungszeitraum des Maises aus. Der Einsatz in Inzuchtlinien, der Saatmaisvermehrung sowie im Zuchtgarten darf wegen der gegebenen Sortenvielfalt nur nach Vorprüfung auf Verträglichkeit erfolgen.
Unter Stressbedingungen wie schwach ausgebildeter Wachsschicht zum Behandlungszeitpunkt, schlechter Bodenstruktur (z. B. Verdichtungen, Staunässe) sowie ungünstigen Witterungsverläufen nach der Anwendung (z. B. kühle und feuchte Witterung, extreme Trockenheit, starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, niedrige Nachttemperaturen) können Blattaufhellungen auftreten, die sich jedoch normalerweise rasch auswachsen und den Ertrag nicht nachteilig beeinflussen. Die Anwendung in Tankmischungen mit blattaktiven Wirkstoffen sollte nicht unter ungünstigen Witterungsbedingungen durchgeführt werden. In solchen Tankmischungen sollte eine Aufwandmenge von 1,0 l/ha Maran nicht überschritten werden, um MaisUnverträglichkeiten zu vermeiden.
Maisbestände, die mit Maran behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester und Thiocarbamate behandelt werden, um Mais-Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von Maran.
Maran kann auch in Mais mit Untersaaten von Weidelgräsern, Knaulgras oder Rotschwingel eingesetzt werden. Für die Graseinsaat ist ein zeitlicher Abstand von mindestens 10-14 Tagen vor und nach der Anwendung von Maran einzuhalten.

Nachbau
Falls ein vorzeitiger Umbruch mit Maran behandelter Bestände erforderlich wird, kann auf diesen Flächen erneut Mais oder nach vorherigem Pflügen Sorghum-Hirse angebaut werden. Auch der Anbau von Weidelgräsern ist möglich. Im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge können nach der bestimmungsgemäßen und sachgerechten Anwendung von Maran (Einsatz vor dem 1. Juli) alle ackerbaulichen Hauptkulturen nachgebaut werden. Vor dem Nachbau zweikeimblättriger Zwischenfrüchte und empfindlicher zweikeimblättriger Hauptkulturen (z.B. Beta-Rüben, Erbsen, Ackerbohnen, Raps, Sonnenblumen, Gemüse) muss der Boden gepflügt werden. Der Nachbau von Getreide oder Gräsern ist auch nach flacher Bodenbearbeitung möglich.
(WP713) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Kulturen möglich. Unter ungünstigen Bedingungen (sandige, zur Austrocknung neigende Böden, Bö- den mit niedrigem pH-Wert [< 6,0], Böden mit geringer biologischer Aktivität oder hohem Gehalt an organischer Substanz [> 4 %], schlechte Bodenstruktur, Kälte, außerordentliche Sommer- oder Wintertrockenheit, Überlappung, Stressbedingungen für das Pflanzenwachstum) können vorübergehende Blattaufhellungen, Wuchshemmungen oder Ausdünnungen an empfindlichen nachgebauten zweikeimblättrigen Kulturen (z.B. Beta-Rüben, Erbsen, Ackerbohnen, Raps, Sonnenblumen und Gemü- se) auftreten. Eine tief wendende Bodenbearbeitung nach der Maisernte sowie Boden-pH-Werte über 6,0 mindern das Risiko von Nachbauschäden an Folgekulturen deutlich. Daher wird auf Flächen mit einem pH-Wert deutlich unter 6,0 oder nach außerordentlicher Sommertrockenheit der Nachbau empfindlicher zweikeimblättriger Kulturen nicht empfohlen, wenn Maran in der Vorkultur eingesetzt wurde.

Anwendungsempfehlung und Indikation

MAIS – Nachauflaufanwendung (BBCH 12 – 18)
Die Anwendung erfolgt im Nachauflauf während des 2- bis 8-Blattstadium des Maises.
Der optimale Anwendungszeitpunkt gegen Hirsen ist das 2- bis 4- Blattstadium der Hirsen und gegen Unkräuter das 2- bis 6-Blattstadium der Unkräuter.
Die Anwendung sollte erfolgen, ehe Unkräuter gegenseitig oder durch die Kultur abgeschirmt werden; sie muss bis zum 8-Blattstadium des Maises abgeschlossen sein. 1,5 l/ha in 200 – 400 l Wasser/ha
Max. Zahl der Behandlungen:
- in dieser Anwendung: 1
- in der Kultur bzw. je Jahr: 1

Wartezeit
Mais: (F)
(F) = Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Anwendungstechnik
I. Vermeidung von Restmengen
Nie mehr Spritzflüssigkeit ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben! Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.
II. Spritzarbeit
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen! Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzflüssigkeit durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzflüssigkeit erneut aufrühren. Überdosierungen sind zu vermeiden. Wassermenge: 200 - 300 l/ha
III. Ansetzen der Spritzflüssigkeit
1. Tank zu 1/2 mit Wasser füllen und Rührwerk einschalten.
2. Maran gut schütteln und mit reichlich Wasser langsam über die Einspülschleuse einspülen oder direkt in den Tank geben.
3. Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.
4. Tank mit Wasser auffüllen.
5. Spritzbrühe unmittelbar bei laufendem Rührwerk ausbringen.
IV. Reinigung der Feldspritze
Die Feldspritze einschließlich Leitungen, Düsen und Filter ist unmittelbar nach der Applikation gründlich mit Wasser und anschließend mit einem entsprechenden Reinigungsmittel zu reinigen. Anfallendes Spülwasser auf vorher behandelter Fläche ausspritzen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

Mischbarkeit
Maran ist mischbar mit Arrat, Dash E.C., Artett, Spectrum, Spectrum Gold, Artett+ Kelvin-Pack, Spectrum Aqua-Pack, Stomp Aqua, Arrat, Focus Ultra, Bo 235 und andere flüssig formulierte Bromoxynil-Herbizide, Sulfonylharnstoffe mischbar.
Maran ist nicht mischbar mit Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL). Die Maisverträglichkeit von Tankmischungen ist stark witterungsabhängig. Siehe auch Hinweise unter „Kulturverträglichkeit“!
In Kombination mit Sulfonylharnstoff-haltigen Herbiziden sind deren Anwendungsbedingungen zu beachten um Pflanzenschäden zu vermeiden.
In Tankmischungen sind die von der Zulassungsbehörde festgesetzten und genehmigten Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für den Mischpartner einzuhalten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1.5 l12 - 18