Milagro Forte

Hersteller
SYNGENTA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-12-31
Registrierungsnummer
005945-61
Wirkstoffe
Links

Formulierungsbeschreibung:
Öldispersion mit 60 g/l (6,2 % Gew.) Nicosulfuron

Einsatzgebiet:
Nachauflauf-Herbizid zur Bekämpfung von breitblättrigen Unkräutern und Ungräsern einschließlich Hirse-Arten und Quecke in Mais

Wirkungsweise:
Der in MILAGRO FORTE enthaltene maisselektive Wirkstoff Nicosulfuron
gehört zur chemischen Gruppe der Sulfonylharnstoffe.
Nicosulfuron wird rasch von den Blättern und zu einem geringen Teil von den Wurzeln der Ungräser und Unkräuter aufgenommen und im Saftstrom der Pflanzen verteilt, worauf diese ihr Wachstum sofort einstellen. Nach der Behandlung auflaufende Ungräser und Unkräuter werden vom Produkt allein unzureichend erfasst. Die besten Bekämpfungsresultate werden bei wachstumsfördernden Witterungsbedingungen erzielt.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): B

Wirkungsspektrum:
Gut bekämpfbar:
Ungräser:
Ackerfuchsschwanz
Ausfallgetreide
Borste
nhirse
Flughafer
Gabelblütige Hirse
Haarstiel-Hirse
Hühnerhirse
Einjähriges Rispengras
Quecke*
Trespe-Arten
Weidelgras
Unkräuter:
Ackerhohlzahn
Ackersenf
Kamille-Arten
Amarant (bis 4-Blatt-Stadium)
Einjähriges Bingelkraut
Hederich
Acker-Hellerkraut
Hirtentäschelkraut
Floh-Knöterich
Gemeines Kreuzkraut
Kletten-Labkraut
Ausfall-Raps
Vogel-Sternmiere
Acker-Stiefmütterchen
Taubnessel-Arten
Weniger gut bekämpfbar:
Fingerhirse-Arten
Franzosenkraut-Arten
Gänsefuß-Arten
Winden-Knöterich
Acker-Kratzdistel
Melde-Arten
Acker-Minze
Schwarzer Nachtschatten
Winde-Arten

Acker-Ziest
Nicht ausreichend bekämpfbar:
Vogel-Knöterich
Schachtelhalm
* Bei älteren, stark verwurzelten Quecke-Pflanzen ist ggf. ein Wiederaustrieb möglich.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass auf Flächen mit mehrjährigem Einsatz ausschließlich sulfonylharnstoffhaltiger Präparate, zu denen auch Nicosulfuron gehört, der Bekämpfungserfolg gegen einige Unkrautarten
nachlassen kann (Resistenzbildung). Werden solche unerwarteten Minderwirkungen in der Praxis auf Einzelflächen beobachtet, empfiehlt es sich, die Unkrautbekämpfung mit Präparaten anderer Wirkungsmechanismen fortzusetzen. Im Falle eines Wirkungsrückganges, der im Einzelfall nicht vorhersehbar ist, kann keine Haftung übernommen werden.

Kulturverträglichkeit:
Unter den im Maisanbau üblichen Witterungsbedingungen, d.h. wenn keine ungünstigen Witterungsverläufe vor, während und nach der Anwendung (wiez. B. kühle und feuchte Witterung, lang anhaltende Trockenheit, Staunässe, starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, niedrige Nachttemperaturen, sich langsam erwärmende Böden) herrschen, wird MILAGRO FORTE nach bisherigen Erfahrungen von den meisten, in Deutschland geprüften, Silomais-und Körnermaissorten gut vertragen.

Die Anwendung von MILAGRO FORTE wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen:

- bei kühler, feuchter Witterung,

- bei Frost, Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen,

- bei lange anhaltender Trockenheit,

- bei Staunässe,

- unmittelbar nach einer Regenperiode, durch die die Wachsschicht geschwächt ist,

- solange sich Wasser auf Blättern oder in der Blatttüte befindet,

- bei Temperaturschwankungen Tag/Nacht von über 20 °C,

- bei Temperaturen über 25 °C und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung,

- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden,

- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais.

Maisbestände, die mit MILAGRO FORTE behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um MaisUnverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von MILAGRO FORTE.

Die Anwendung von MILAGRO FORTE auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden, ist problemlos möglich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflächen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Spritzbrühe nicht auf Brachflächen oder Wegrändern ausbringen.
Mittel und dessen Reste sowie entleerte Behälter und Packun gen nicht in Gewässer gelangen lassen.
Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung
MILAGRO FORTE wird im Nachauflaufverfahren im Mais eingesetzt. Frühest möglicher Einsatztermin ist das 2-Blatt-Stadium des Maises. Die Anwendung sollte spätestens bis zum 8-Blatt-Stadium des Maises abgeschlossen sein.
Ungräser und Unkräuter sollten zum Behandlungszeitpunkt bereits aufgelaufen sein. Die besten Behandlungserfolge werden auf Unkräuter im 2-4 Blatt-Stadium und Ungräser vom 2-Blatt-Stadium bis zum Bestockungsbeginn erzielt.
Quecken sollten ausgetrieben und 4-6 Blätter gebildet haben.

Anwendungszeitpunkt:
Nach dem Auflaufen
Stadium der Kultur BBCH 12 bis 18

Aufwandmenge:
0,75 l/ha

Anzahl Anwendungen:
Maximal 1

Wartezeiten:
Freiland, Mais: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

Nachbau:

Falls ein vorzeitiger Umbruch mit MILAGRO FORTE behandelter Maisbestände erforderlich wird, kann auf diesen Flächen nach vorherigem Pflügen erneut Mais nachgebaut werden.

Im Rahmen der üblichen ackerbaulichen Fruchtfolge erlaubt der unter üblichen Bodentemperatur- und -feuchtigkeitsverhältnissen weitgehende Abbau von Nicosulfuron im Boden nach bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung von MILAGRO FORTE (Einsatz vor dem 1. Juli) den Nachbau aller ackerbaulichen Hauptkulturen.

Unter ungünstigen Bedingungen (z. B. sandige, zur Austrocknung neigende Böden, Böden mit geringer biologischer Aktivität, schlechte Bodenstruktur, außerordentliche Sommer- oder Wintertrockenheit, Überlappung) sind Schäden an Folgekulturen, insbesondere Wintergetreide, möglich.

Anwendungstechnik

Ausbringgerät:
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubringen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Mischbarkeit:
MILAGRO FORTE ist mischbar mit vielen im Maisanbau gebräuchlichen Herbiziden (z. B. CALARIS, CALLISTO, GARDO GOLD, DUAL GOLD, PEAK, MAIS-BANVEL WG).

Eine Mischung mit Ammoniumnitrat-Harnstoff-Lösung (AHL) wird nicht empfohlen, da es witterungsabhängig zu Kulturschäden kommen kann.

Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen. Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind zu beachten.

Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmischungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können.

Spritztechnik:
Beim Ausbringen von MILAGRO FORTE ist auf eine gleichmäßige Benetzung der Unkräuter zu achten.
Bewährte Wasseraufwandmenge: 200-400 l/ha

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais0.75 l12 - 18