Milestone

Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-01-01
Registrierungsnummer
007726-00
Wirkstoffe
Links

Milestone ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Ungräsern, Ausfallgetreide und Unkräutern wie Kamille-Arten, Kornblume und Klatschmohn in Winterraps im Nachauflauf im Spätherbst und Winter (bis Februar). Milestone ist ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Resistenzmanagement, nicht nur im Raps, sondern im Rahmen der gesamten Fruchtfolge.

Vorteile im Überblick
Top gegen Ackerfuchsschwanz und Trespe
Top gegen Unkräuter:
– Kamille
– Kornblume
– Klatschmohn
– Vogelmiere
Top gegen resistente Ungräser und resistente Kamille
Top verträglich im Raps

Wirkungsweise
Milestone ist ein Herbizid zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Winterraps. Der Wirkstoff Aminopyralid wird sowohl über das Blatt als auch den Boden aufgenommen. Die Wirkstoffaufnahme von Propyzamid erfolgt überwiegend über die Wurzel. Beide Wirkstoffe greifen in den Eiweißstoffwechsel ein. Die Wirkung, vor allem gegen Gräser, wird erst mit Beginn der Vegetation im Frühjahr sichtbar wenn die Vegetationskegel absterben und die Pflanzen nicht mehr weiterwachsen. Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): O (Aminopyralid) und K 1 (Propyzamid)

Aufwandmenge
Im Winterraps gegen einjährige einkeimblättrige/zweikeimblättrige Unkräuter: Im Spätherbst/Winter von November bis Februar (ab BBCH 14), nach dem Auflaufen der Unkräuter: 1,5 l/ha Milestone in 200 – 300 l Wasser spritzen. Max. 1 Anwendung für die Kultur bzw. jährlich.

Anwendung, Anwendungshinweise
Zum Zeitpunkt der Anwendung von Milestone sollte der Winterraps das 4-Blattstadium (BBCH 14) erreicht haben. Die Spritzungen können im Spätherbst und Winter bis Februar erfolgen. Der optimale Anwendungstermin ist ab November, wenn die Bodentemperatur unter 10°C liegt, bis Mitte Dezember. Kühles Wetter, feuchter Boden bzw. Niederschläge nach der Anwendung sichern die Wirkung. Wird Milestone bei anhaltender Trockenheit gespritzt, ist die Wirkung nicht gesichert da das Mittel in die Wurzelzone gelangen muss. Die Spritzung in den Monaten November bis Dezember schaltet dieses Risiko nach unseren Erfahrungen aus. Die volle Wirkung von Milestone tritt im folgenden Frühjahr ab Februar ein. Milestone kann auf gefrorenen, aber schneefreien Boden gespritzt werden. Ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett ist wichtig, um eine sichere Wirkung zu erzielen. Ist der Boden, z. B. nach pflugloser Bodenbearbeitung, nicht ausreichend rückverdichtet und grobklutig oder mit Strohresten bedeckt, sind Minderwirkungen möglich. Zu Minderwirkungen kann es auch kommen, falls unmittelbar nach der Anwendung eine längere Trockenperiode folgt und/oder die Ungräser bzw. das Ausfallgetreide das Bestockungsstadium sowie die Unkräuter einen Durchmesser von ca. 10 cm überschritten haben.

Wirkungsspektrum
Gut bekämpfbar:
Ackerfuchsschwanz, Ausfallgetreide (alle aufgelaufenen und keimenden Getreidearten), Windhalm, Einjährige Rispe, Grassamen-Ausfall, Trespen, Ehrenpreis-Arten, Kamille-Arten, Klatschmohn, Kornblume, Ackerstiefmütterchen und Vogelmiere. Resistente Biotypen von Ackerfuchsschwanz, Trespen, Windhalm und Kamille.
Nicht nicht ausreichend bekämpfbar: Gemeine Quecke, Hederich, Ackerhellerkraut, Hirtentäschelkraut, Klettenlabkraut, Windenknöterich, Ackervergissmeinnicht und Taubnessel-Arten.

Ansetzen der Spritzbrühe, Spritztechnik und Spritzenreinigung
Vor dem Einsatz Kanister schütteln. Milestone bei eingeschaltetem Rührwerk direkt in den 2/3 mit Wasser gefüllten Spritzflüssigkeitsbehälter geben. Behälter anschliesend mit Wasser auffüllen. Nur Geräte verwenden, die eine genaue und gleichmäßige Dosierung ermöglichen. Spritzbrühereste vermeiden. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen, als unbedingt gebraucht wird. Spritzgeräte und Spritzbrühebehälter sofort nach Gebrauch (mit einem Reinigungsmittel) gründlich reinigen. Anfallendes Spülwasser nach der Gerätereinigung auf der vorher behandelten Fläche ausbringen. Spritzgeräte regelmäßig auf dem Prüfstand kontrollieren und einstellen lassen.

Mischbarkeit
Milestone ist mischbar mit Graminiziden (z.B. Gallant Super). Eine Mischung mit Select wird nicht empfohlen.
Aktuelle Informationen zur Mischbarkeit mit Flüssigdüngern oder Pflanzenschutzmitteln können über die Beratung eingeholt werden.

Hinweise zur Schadensverhütung
Behandelten Grünraps nicht verfüttern. Schäden an der Kulturpflanze möglich. Schä- den an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich. Vorsicht bei benachbart wachsenden Kulturpflanzen, da Schäden möglich. Einstreu, das von mit dem Mittel behandelten Flächen stammt, sowie Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Einstreu von behandelten Flächen stammt, darf nur im eigenen Betrieb verwendet werden. Gülle, Jauche, Mist oder Kompost von Tieren, deren Einstreu von mit dem Mittel behandelten Flächen stammt, darf nur auf Grünland, zu Getreide oder Mais ausgebracht werden. Bei allen anderen Kulturen sind Schädigungen nicht auszuschließen. Bei vorzeitigem Umbruch sind Schäden an nachgebauten Kulturen möglich. Es können nur Mais, Sommerraps und Kohlarten nachgebaut werden.

Verträglichkeit
Milestone ist nach bisherigen Erfahrungen in allen Konsumraps-Sorten gut verträglich. Unverträgliche Winterrapssorten sind bisher nicht bekannt. Aufgrund der bestehenden Sortenvielfalt wird der Einsatz von Milestone in Inzuchtlinien, Saatgutvermehrungsbeständen und Zuchtgärten nicht empfohlen. Bei Anwendung ab dem 4-Blattstadium von Raps in gesunden Beständen, auf einem feinkrümeligen und gut abgesetzten Saatbett ist Milestone gut verträglich. Wuchshemmungen bzw. Ausfall von einzelnen Pflanzen sind möglich unter ungünstigen Bedingungen nach Anwendung von Milestone auf gestressten Winterraps-Beständen. Zu solch ungünstigen Bedingungen zählen unter anderem ein grobklutiges Saatbett, durch Pilze bzw. Insekten, Staunässe, Trockenheit oder Nährstoffmangel geschwächte Bestände und Flächen mit unzureichender Vorwinterentwicklung, insbesondere bei Spätsaaten.

Nachbau
Im Rahmen einer normalen Fruchtfolge können nach gründlicher Durchmischung des Bodens im Herbst oder im folgenden Frühjahr alle Kulturen nachgebaut werden. Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten möglich. Als Zwischenfrüchte können Phacelia, Senf und Grasmischungen, nicht jedoch Leguminosen (z. B. Klee, Bohnen, Wicken), angebaut werden. Schäden an der Kulturpflanze möglich. Bei vorzeitigem Umbruch sind Schäden an nachgebauten Kulturen möglich. Es können nur Mais, Sommerraps und Kohlarten nachgebaut werden. Kein Nachbau im Frühjahr möglich von Sommergetreide, Gräsern, Rüben, Kartoffeln, Leguminosen (z.B. Erbsen, Bohnen, Lupinen, Klee, Luzerne, Wicken), Sonnenblumen, Umbelliferen (z. B. Möhren) oder Salat.

Wartezeit
Winterraps: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Winterraps1.5 l14