Mission 200 SL

Hersteller
UPL
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
Anmeldung abgelaufen
Registrierungsnummer
050287-65
Wirkstoffe
Links

Wirkstoff: 200 g/l Deiquat (17,1 Gew.-%), entsprechend 374 g/l Deiquat-Dibromid (32,2 Gew.-%)
Formulierung: Wasserlösliches Konzentrat (SL)

MISSION 200 SL ist ein rasch wirkendes Kontaktherbizid, das zur Abreifebeschleunigung in Winter- und Sommerraps, Ackerbohnen, Futtererbsen, Futterlegu-minosen (Wicken, Lupine-, Klee- und Luzerne-Arten), Lein, Phacelia und Ölrettich, zur Krautabtötung in Kar-toffeln und zum Hopfenputzen eingesetzt werden kann. (Die Aufnahme des Wirkstoffes erfolgt direkt nach der Anwendung über das grünes Pflanzengewebe. Die Sym-ptome an der Pflanze (Welkeerscheinungen, Nekrosen) treten bereits innerhalb weniger Stunden auf.

Gebrauchsanleitung
Bitte vor Anwendung Behälter kräftig schütteln!
Wasseraufwandmenge: 400-800 l/ha (Hopfen: 1200 -1800 l/ha)
Anzahl Anwendungen: Maximal 1 Anwendung je Vegetation (Ausnahme: Splitting in Pflanzkartoffeln)
Wichtige Hinweise
MISSION® 200 SL enthält Deiquat, aufgeführt in Anlage 2 der deutschen Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung.
In Naturschutzgebieten, Nationalparks, Naturdenkmalen und auf den nach § 20 c Bundesnaturschutzgesetz geschützten Flächen darf das Mittel nicht angewandt werden. Die Anwendung in anderen als in dieser Gebrauchsanleitung genannten Anwendungsgebieten sowie bei den genannten Anwendungsgebieten unter anderen als den genannten Anwendungsbedingungen ist verboten. Nur im Originalbehälter aufbewahren. Nicht in Trinkgefäße oder Flaschen umfüllen.

KARTOFFEL (ausgenommen Pflanzgut)
Krautabtötung
2,5 l/ha
Spritzen vor der Ernte
Jede mechanische oder chemische Krautbeseitigung stellt einen Eingriff in die Physiologie des Wachstums der Kartoffel dar und wird um so eher zu Störungen führen, je früher sie vorgenommen wird, d. h. je unreifer die Kartoffel ist. Deshalb nicht spritzen, ehe die physiologische Reife der Knollen erreicht ist, sonst sind Stoffwechselstörungen möglich. Verfärbungen des Gefäßbündelringes können auftreten, wenn bei starkem Feuchtigkeitsdefizit die Blät-ter welk herunterhängen. Deshalb nicht bei Trockenheit auf wel-kes Laub spritzen. Auch bei hoher Luftfeuchtigkeit und sehr tro-ckenen Böden sollte bis zur Beseitigung des Bodenwasserdefizits durch Regen oder Beregnung mit der Krautbeseitigung gewartet werden. Während die besten Ergebnisse bei der Mission® 200 SLAnwendung zur Krautbeseitigung der Kartoffel normalerweise bei Spritzungen spät nachmittags oder abends erzielt werden, kann es ratsam sein, die Spritzung bei großer Trockenheit in die frühen Morgenstunden zu legen, um den Pflanzen die Möglich-keit zu geben, das Wasserdefizit über Nacht zu verkleinern oder abzubauen. Keine Anwendung auf taunasse Bestände, um ein Ablaufen der Spritzbrühe von den Blättern zu vermeiden! Bei völlig abgestorbenem Kraut kann etwa 10-20 Tage nach der
Spritzung oder auch später gerodet werden. Vor der Ernte sollte auf jeden Fall die Schalenfestigkeit überprüft werden. Je nach Witterung, Sorte usw. kann es auch 5 Wochen dauern, bis die Knollen eine ausreichende Schalenfestigkeit erreicht haben. Gelegentliche Schäden an Knollen nach Frührodung sind physio-logisch bedingt und nicht auf Mission® 200 SL zurückzuführen.

KARTOFFEL (Pflanzgut)
Krautabtötung
5 l/ha oder Splitting in 2 x 2,5 l/ha
Spritzen vor der Ernte
Pflanzkartoffeln werden, sobald die physiologische Reife (Farbumschlag blaugrün auf gelbgrün) erreicht ist, mit 5 l/ha Mission®200 SL behandelt. Amtliche Termine und Zulassungsbestimmun-gen sind zu beachten. Bei sehr dichten Beständen Aufwandmen-ge von 5 l/ha splitten und statt dessen im Abstand von 3 Tagen zweimal 2,5 l/ha spritzen.
(Siehe weitere Hinweise unter „Kartoffeln, ausgenommen Pflanz-gut“)

HOPFEN
Hopfenputzen einschließlich Unkrautbekämpfung
5 l/ha
Spritzen als Reihenbehandlung ab Erreichen der Gerüsthöhe.
Auf den Bifängen (ca. 1/3 der Fläche) liegt die Aufwandmenge bei 5 l/ha.
Berechnungsbeispiel:
In einem Hopfengarten (1 ha) soll 1/3 der Fläche behandelt werden. Es werden 1,67 l Mission® 200 SL in 500 l Wasser angesetzt.
Auf den Bifängen beträgt die Aufwandmenge dann 5 l Mission® 200 SL in 1500 l Wasser.
Das Mittel besitzt keine nachhaltige Wirkung.
Anwendung nur in der Zeit vom 01. Juli bis 31. August. (WA 854)

SOMMERRAPS, WINTERRAPS
Sikkation
Sommerraps 3 l/ha, Winterraps 2 l/ha
zur Spätanwendung vor der Ernte (ab BBCH 89) Raps spritzen, wenn die Schoten gelblich und die Körner dunkel, aber noch plastisch sind.
Vor der Behandlung von Beständen zur Saatguterzeugung muss die Embryonalentwicklung bis zur Keimfähigkeit abgeschlossen sein (Vollreife), da keine Nachreife stattfindet. Die Ernte ist etwa 5- 10 Tage nach der Behandlung möglich. Keimproben nur in Erde oder nach Waschung in Ton- oder Kohleaufschwemmung durchführen, da sonst Verfälschungen der Ergebnisse durch anhaften-de Rückstände möglich sind.

ACKERBOHNE, FUTTERERBSE
Sikkation in Beständen zur Futter- und Saatguterzeugung
3 l/ha
zur Spätanwendung vor der Ernte (ab BBCH 89) Ackerbohnen behandeln, wenn die Hülsen schwarz, die Samen hart, die Stängel aber noch grün sind. Futtererbsen behandeln, wenn die Hülsen gelblich, Samen dun-kel, aber noch plastisch sind.
Vor der Behandlung von Beständen zur Saatguterzeugung muss die Embryonalentwicklung bis zur Keimfähigkeit abgeschlossen sein (Vollreife), da keine Nachreife stattfindet. Die Ernte ist etwa 5- 10 Tage nach der Behandlung möglich. Keimproben nur in Erde oder nach Waschung in Ton- oder Kohleaufschwemmung durchführen, da sonst Verfälschungen der Ergebnisse durch anhaften-de Rückstände möglich sind.

LEIN, PHACELIA, ÖLRETTICH, FUTTERlLEGUMINOSEN (Wicken, Lupine- , Klee- und Luzerne-Arten)
Sikkation in Beständen zur Saatguterzeugung
3 l/ha
zur Spätanwendung vor der Ernte (ab BBCH 89) Anwendung nur in Beständen, die der Saatguterzeugung dienen.
Klee und Luzerne behandeln, wenn die Hülsen bräunlich und die Körner gefärbt sind.
Vor der Behandlung muss die Embryonalentwicklung bis zur Keimfähigkeit abgeschlossen sein (Vollreife), da keine Nachreife stattfindet. Die Ernte ist etwa 5-10 Tage, bei Klee und Luzerne 7- 10 Tage nach der Behandlung möglich. Keimproben nur in Erde oder nach Waschung in Ton- oder Kohleaufschwemmung durchführen, da sonst Verfälschungen der Ergebnisse durch anhaftende  Rückstände möglich sind.
Im Behandlungsjahr anfallendes Erntegut/Mähgut nicht verfüttern. (VV 207)
Wirkungsmechanismus
(HRAC-Gruppe): O

Anwendungstechnik
Bitte vor Anwendung Behälter kräftig schütteln

Ausbringgerät
Spritzgerät regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen. Gerät auslitern und den gewünschten Düsenausstoß kontrollieren. Es ist sinnvoll, eine genaue Behälterskala am Spritztank anzubrin-gen (beim Gerätehersteller erhältlich).

Ansetzvorgang
Spritzflüssigkeitsreste sind zu vermeiden. Es ist nur so viel Spritzflüssigkeit anzusetzen, wie tatsächlich benötigt wird. Es ist daher sinnvoll, die erforderliche Spritzflüssigkeitsmenge genau zu berechnen. Insbesondere bei größeren Spritzbehältern bietet sich die Verwendung eines Durchflussmengenmessgerätes bei der Tankbefüllung an. Beim Ansetzvorgang wird die Verwendung von üblicher Schutzausrüstung empfohlen.
1.Tank mit der Hälfte der benötigten Wassermenge füllen.
2.Rührwerk einschalten (Nenndrehzahl).
3.Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
4.Produkt über die Einspülvorrichtung oder direkt in den Tank geben.
5.Entleerte Präparatbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwas-ser der Spritzbrühe beigeben.
6.Tank mit Wasser auffüllen.
7.Spritzflüssigkeit sofort nach dem Ansetzen bei laufendem Rührwerk ausbringen.

Mischbarkeit:
Ernteerleichterung von Kartoffeln: MISSION® 200 SL ist mischbar mit Fungiziden. Mischungen mit Ölen oder Netzmitteln sind in Kartoffeln nicht möglich. Abreifebeschleunigung von Raps und Leguminosen: MISSION® 200 SL ist mischbar mit Ölen oder Netzmitteln. Mischungen umgehend ausbringen. Standzeiten vermeiden. Während der Arbeitspausen Rührwerk laufen lassen. Die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sind unbedingt zu beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen, insbesondere Mehrfachmi-schungen, haften wir nicht, da nicht alle in Betracht kommenden Mischungen geprüft werden können. Bei weiteren Fragen zur Mischbarkeit rufen Sie bitte UPL Deutschland GmbH unter der Tel.-Nr. +49 (0) 2232 569341-0, an.

Spritztechnik
Beim Ausbringen von MISSION® 200 SL ist auf eine gute, gleich-mäßige Benetzung der Pflanzen zu achten. Bewährte Wasserauf-wandmenge: in Ackerbau-Kulturen 400-800 l/ha, zum Hopfen-putzen 1200-1800 l je ha tatsächlich behandelter Fläche [Bifang] (entspricht ca. 400-600 l je ha Hopfen einschl. unbehandelter Flächen zwischen den Bifängen). Abdrift und Überdosierungen sind zu vermeiden.

Ausbringung der Spritzflüssigkeit
Bei der Anwendung sind die Grundsätze der Guten Fachlichen Praxis zu beachten! Abdrift oder sonstiger Eintrag in Gewässer und auf benachbarte Nichtzielpflanzen sind durch geeignete Maßnahmen zu vermeiden. Angesetzte Spritzbrühe nicht für längere Zeit im Spritzfass stehen lassen. Ständige Kontrolle des Spritzflüssigkeitsverbrauches während der Arbeit in Bezug zur
behandelten Fläche. Ein Durchfluss- und Dosiermessgerät bietet sich als technisches Hilfsmittel an.
Während der Fahrt und während der Ausbringung Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen muß die Spritzbrühe erneut sorgfältig aufgerührt werden.

Spritzenreinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig ge-reinigt werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von min-destens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.
- Ca. 10 bis 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei die Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am bes-ten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend die Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf die behandelte Fläche verspritzen.
Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Nachbau:
Nach der bestimmungsgemäßen und sachgerechten Anwendung von MISSION® 200 SL können alle Kulturen (auch nach vorzeiti-gem Umbruch) nachgebaut werden.

Wartezeiten
Sommerraps, Winterraps, Ackerbohne, Futtererbse: 5 Tage Kartoffel: 10 Tage
Hopfen: 14 Tage
Saatguterzeugung bei Futterleguminosen, Lein, Phacelia, Ölret-tich: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/ oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z. B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Hinweise zum Wasserschutz
Zur Verhinderung des Eintrags von Präparatresten in Oberflä-chen-/Grundwasser müssen folgende Hinweise streng beachtet werden:
Die grobe Reinigung der Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen.
Die festgesetzten Anwendungsbestimmungen sind unbedingt einzuhalten. In einzelnen Bundesländern können generell stren-gere Abstandsauflagen (als in den Anwendungsbestimmungen festgesetzt) gelten. Diese sind in jedem Falle zu beachten.

Registriert für KulturenAnsatzBBCHVor-Ernte-Intervall
Kartoffeln2.5 - 5 l010
Hopfen5 l014
Winterraps2 l895
Sommerraps3 l895
Bohnen3 l895
Erbsen3 l895
Lupinen3 l89
Kleearten3 l89
Wicken3 l89