Nicogan

Hersteller
ADAMA
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2023-12-31
Registrierungsnummer
006946-00
Wirkstoffe

Wirkstoff: 40 g/l Nicosulfuron (4,2 Gew.-%) Enthält ca. 750 g/l Rapsöl
Formulierung: Dispersion in Öl

Wirkungsweise
Nicogan ist ein selektives Maisherbizid aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe. Der Wirkstoff Nicosulfuron wird rasch von den Blättern und zu einem geringen Teil von den Wurzeln der Ungräser und Unkräuter aufgenommen und im Saftstrom verteilt, worauf diese ihr Wachstum sofort einstelllen. Die besten Resultate werden bei wüchsigen Bedingungen erzielt.
Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe)
Nicosulfuron: B

Wirkungsspektrum
gut bekämpfbar:
Ungräser:
Ackerfuchsschwanz, Einjährige Rispe, Gemeine Hühnerhirse, Gemeine Quecke
Unkräuter: Acker-Hellerkraut, Acker-Senf, Acker-Vergissmeinnicht, Amarant-Arten, Ausfallraps, Einjähriges Bingelkraut, Gemeiner Erdrauch, Gemeiner Rainkohl, Gemeines Hirtentäschel, Hederich, Kamille-Arten, Kletten-Labkraut, Stiefmütterchen-Arten, Storchschnabel, Taubnessel-Arten, Vogelsternmiere
gut bis ausreichend bekämpfbar: Gänsefuß-Arten, Flohknöterich, Kleinblütiges Franzosenkraut, Melde-Arten
nicht ausreichend bekämpfbar: Ackerschachtelhalm, Behaartes Franzosenkraut, Distel-Arten, Ehrenpreis-Arten, Minze-Arten, Schachtelhalm-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Windenknöterich, Vogelknöterich

Anwendung

MAIS
Schadorganismus/Zweckbestimmung:
Hühnerhirse, Einjährige zweikeimblättrige Unkräuter
Anwendungsbereich: Freiland
Stadium der Kultur: Von 2. Laubblatt entfaltet bis 8. Laubblatt entfaltet (BBCH-Code: 12 - 18)
Anwendungszeitpunkt: Nach dem Auflaufen, Frühjahr
Max. Zahl der Behandlungen: In der Anwendung: 1; In der Kultur bzw. je Jahr: 1
Anwendungstechnik: Spritzen
Aufwandmenge: 1,0 l/ha
Wasseraufwandmenge: 200 bis 400 l/ha
Wartezeit: Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und/oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich (F).

SPRITZZEITPUNKT UND SONSTIGE HINWEISE ZUM EINSATZ
Nicogan wird im Nachauflaufverfahren im Mais eingesetzt. Frühestmöglicher Einsatztermin ist im 2-Blattstadium des Maises. Die Anwendung sollte spätestens bis zum 8-Blattstadium des Maises erfolgt sein.
Die Unkräuter sollten zur Zeit der Spritzung bereits aufgelaufen sein und sich im 2- bis 4-Blattstadium befinden. Die Ungräser werden im Allgemeinen vom 2-Blattstadium bis zur Bestockung erfasst.
Das lange Anwendungsfenster erlaubt es, günstige Anwendungszeitpunkte zu finden. Nach Regenperioden einen Tag warten, bis sich eine Wachsschicht gebildet hat. Nicogan nicht anwenden, solange die Tag-/ Nachttemperaturen um mehr als 20 °C schwanken. Bei Temperaturen über 25 °C und intensiver Sonneneinstrahlung sollte die Anwendung verschoben werden. Nach der Anwendung von Nicogan sollte für 2-3 Stunden kein Niederschlag fallen, damit genügend Wirkstoff von den Unkräutern und Ungräsern aufgenommen werden kann.
Die Anwendung von Nicogan wird nicht empfohlen bei Frost bzw. frostgeschädigten Beständen, bei extremer Trockenheit, bei Staunässe bzw. in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten sowie Schädlingsbefall leiden.
Bei vielen Herbiziden besteht ein generelles Risiko des Auftretens von wirkstoffresistenten Unkräutern und Ungräsern. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass es unter besonders ungünstigen Bedingungen zu einer verminderten Wirksamkeit des Mittels kommen kann. Eine Resistenzbildung kann durch Wechsel zu Herbiziden mit einer anderen Wirkungsweise oder Tankmischungen mit Produkten, die eine unterschiedliche Wirkungsweise haben, vermieden oder verlangsamt werden. Es werden daher folgende Maßnahmen empfohlen:
- Die empfohlene Aufwandmenge unbedingt einhalten.
- Maximal 1 Anwendung von Nicogan in der Kultur.
- Nicogan in Tankmischungen oder in Spritzfolgen mit anderen Herbiziden ausbringen, die keinen der Resistenzgruppe 'B' angehörenden Wirkstoff enthalten.
- Herbizide mit Wirkstoffen der Resistenzgruppe 'B' sollten weder in der Vorfrucht noch in der Nachbaukultur eingesetzt werden.
- Durch zusätzliche ackerbauliche Maßnahmen den Unkrautdruck gering halten.

Mischbarkeit
Nicogan ist mischbar mit Bromotril 225 EC, Bromoterb, Escep, Activus SC, Sulcogan und vielen anderen Maisherbiziden.
Vor Anwendung bitte die Gebrauchsanleitung des Mischpartners beachten. Für eventuelle negative Auswirkungen durch von uns nicht empfohlene Tankmischungen haften wir nicht, da wir nicht sämtliche in Betracht kommende Mischungen prüfen können.

Pflanzenverträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen wird Nicogan von den meisten in Deutschland geprüften Silo- und Körnermaissorten gut vertragen, wenn keine ungünstigen Bedingungen vor, während und nach der Anwendung herrschen.
Die Anwendung von Nicogan wird aus Verträglichkeitsgründen nicht empfohlen:
- bei kühler, feuchter Witterung
- bei Frost, Frostgefahr und in bereits frostgeschädigten Maisbeständen
- bei anhaltender Trockenheit
- bei Staunässe
- unmittelbar nach einer Regenperiode, durch die die Wachsschicht geschwächt ist
- solange sich Wasser auf Blättern oder in der Blatttüte befindet
- bei Temperaturschwankungen Tag/Nacht von über 20 °C
- bei Temperaturen > 25 °C und gleichzeitig intensiver Sonneneinstrahlung
- bei sich langsam erwärmenden Böden
- in Beständen, die unter Nährstoffmangel, Krankheiten oder Schädlingsbefall leiden
- im Zuchtgarten, in Inzuchtlinien, in der Saatmaisvermehrung sowie in Zuckermais
Maisbestände, die mit Nicogan behandelt wurden oder werden sollen, dürfen nicht zusätzlich mit einem Insektizid auf der Basis organischer Phosphorsäure-Ester oder Thiocarbamate behandelt werden, um Mais-Unverträglichkeiten zu vermeiden. Dies gilt für Tankmischungen und Behandlungsfolgen während vier Wochen vor und nach der Anwendung von Nicogan. Die Anwendung von Nicogan ist möglich auf Flächen, die vor, während oder nach der Saat mit Insektiziden auf Pyrethroid-, Neonicotinoid- oder Carbamat-Wirkstoffbasis behandelt wurden.
Als unverträglich für Nicogan haben sich nach bisherigen Erfahrungen folgende Sorten erwiesen:
Aabsolut, Bielik, Cladio, EE 3315, Fjord, Golduval, GZ Aldera, Kluni cs, Nathan, Nescio, Prinz, Rival, SM 51.135, Tango.
Die genannten Sorten können auch unter günstigen Anwendungsbedingungen durch Nicogan geschädigt werden.
Eine Sortenliste kann im Internet unter www.adama.com eingesehen werden.
Für nicht in Deutschland geprüfte Maissorten oder für neu zugelassene Maissorten informieren Sie sich bzgl. der Herbizidverträglichkeit bitte auch bei den Züchtern bzw. deren Vertriebspartnern.

Anwendungstechnik

ANSETZEN DER SPRITZBRÜHE
Tank zu ½ bis ¾ mit Wasser füllen, Nicogan gut schütteln und in den Tank geben. Tank mit Wasser auffüllen und Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzbrühe gleichmäßig zu verteilen.
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen. Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren. Überdosierungen sind zu vermeiden. Abdrift auf Nachbarkulturen vermeiden.
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Unvermeidlich anfallende Spritzflüssigkeitsreste im Verhältnis 1:10 verdünnen und auf der behandelten Fläche ausbringen.

REINIGUNG
Nicogan gehört zu der Gruppe der Sulfonylharnstoffe, daher ist die Feldspritze einschließlich Düsen und Filter unmittelbar nach der Applikation mit einem entsprechenden Reinigungsmittel (z. B. Agro-Quick) zu reinigen.

Nachbau
Sollte durch irgendwelche Umstände bereits behandelter Mais vorzeitig umgebrochen werden müssen, so können Mais und Erbsen nach vorherigem Pflügen nachgebaut werden. Der Anbau von Winterraps und Zwischenfrüchten im Anwendungsjahr wird nicht empfohlen.

Registriert für KulturenAnsatzBBCH
Mais1 l12 - 18