Picona

Hersteller
BASF
Kategorie
Herbizide
Registriert bis
2024-06-30
Registrierungsnummer
005017-00
Wirkstoffe
Links

Herbizid zur Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkräutern und Windhalm in Wintergetreide im Nachauflauf Herbst.

Anwendung
Wirkungsweise
Der Wirkstoff Picolinafen hemmt die Carotinoidbiosynthese einer Vielzahl von Samenunkräutern. Die typische Symptomausprägung zeigt sich im Ausbleichen der Unkrautpflanzen.
Picolinafen wird über die Blätter und Wurzeln aufgenommen. Es bekämpft keimende und bereits aufgelaufene Unkräuter bis zum 4.-6.-Blattstadium. Picolinafen wird im Boden rasch abgebaut und verursacht keine Nachbauprobleme.
Pendimethalin wird von den Unkräutern und Ungräsern über den Boden durch die Wurzeln und den Keimling sowie über die Blätter aufgenommen. Der Wirkstoff verhindert eine geregelte Zellteilung der Unkräuter und Ungräser.
Pendimethalin wird während der Vegetationsperiode im Boden abgebaut und verursacht keine Nachbauprobleme.
Picona ist über mehrere Wochen wirksam und bekämpft auch später keimende Unkräuter und Windhalm.

Witterung
Der Wirkungseintritt erfolgt auch bei niedrigen Temperaturen. Feuchte Bodenverhältnisse fördern die Wirkung von Picona.

Einsatzgebiete und Anwendungsempfehlung
Picona wird mit 3,0 l/ha im Nachauflaufverfahren im Herbst ab dem 1-Blattstadium des Getreides eingesetzt. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Masse der Unkräuter im 1 - 4-Blattstadium (Windhalm bis 1-Blattstadium) behandelt wird.
Anzahl Anwendungen: max. 1 Anwendung je Kultur und Jahr

Wirkungsspektrum mit 3,0 l/ha
Sehr gut–gut bekämpfbar sind: Windhalm, Klettenlabkraut, Kamille-Arten, Ackerstiefmütterchen, Taubnessel-Arten, Vogelmiere, Ehrenpreis-Arten, Ausfallraps, Hirtentäschelkraut, Vergissmeinnicht, Ackerfrauenmantel, Mohnarten und Ackerhellerkraut
Nicht ausreichend bekämpfbar sind: Ackerfuchsschwanz, Kornblume, Wurzelunkräuter wie Quecke und Ackerkratzdistel.

Allgemeine Hinweise
Keine Behandlung bei Frost oder Frostgefahr, insbesondere bei Spätfrösten nach Wachstumsbeginn. Keine Anwendung in durch Frost, Krankheiten oder durch sonstige Umstände geschwächte Bestände. Nicht eggen, striegeln oder walzen eine Woche vor oder nach der Anwendung von Picona.
In direkter Nachbarschaft von Gemüse und Sonderkulturen, deren Beerntung in den nächsten Tagen oder Wochen vorgesehen ist, sind die Grundsätze der guten landwirtschaftlichen Praxis hinsichtlich der möglichen Beeinträchtigung benachbarter Kulturen besonders sorgfältig zu beachten. Abdrift von Spritzflüssigkeit ist unbedingt zu vermeiden. Außerdem wird empfohlen, Picona nicht bei Wetterlagen, die die Thermik begünstigen, wie starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht und, starker Sonneneinstrahlung auszubringen. Absprachen zwischen Anbauern von Gemüse und Sonderkulturen und Anwendern tragen dazu bei, Auswirkungen auf benachbarte Kulturen zu vermeiden.

Kulturverträglichkeit
Bei sehr schwach ausgebildeter Wachsschicht können vorübergehend Blattaufhellungen auftreten, die jedoch keinen Einfluss auf die weitere Entwicklung und den Ertrag haben.
(WP734) Schäden an der Kulturpflanze möglich.

Nachbau
Nach Anwendung von Picona kann im Rahmen der üblichen Fruchtfolge jede Kultur nachgebaut werden. Sollte ein vorzeitiger Umbruch innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach der Anwendung erforderlich sein, muss gepflügt werden.
(WP710) Schäden an nachgebauten zweikeimblättrigen Zwischenfrüchten und Winterraps möglich.

Wartezeit
Winterweizen, Wintergerste, Winterroggen, Triticale: (F)
(F) = Die Wartezeit ist durch die Anwendungsbedingungen und /oder die Vegetationszeit abgedeckt, die zwischen Anwendung und Nutzung, (z.B. Ernte) verbleibt bzw. die Festsetzung einer Wartezeit in Tagen ist nicht erforderlich.

Anwendungstechnik
Gebräuchliche Wassermenge: 200 – 400 l/ha. Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen. Vor Einsatz Gerät und Düsenausstoß überprüfen. Nur soviel Spritzbrühe ansetzen, wie gebraucht wird.

Herstellung und Ausbringung der Spritzbrühe
Spritztank mit der Hälfte der erforderlichen Wassermenge füllen, Produkt bei eingeschaltetem Rührwerk zugeben und restliche Wassermenge auffüllen. Entleerten Produktbehälter gründlich (3-fach) mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben, Behälter ca. 10 sec. austropfen lassen. Spritzbrühe umgehend ausbringen. Überdosierung und Abtrift vermeiden. Spritzbrühereste im Verhältnis 1: 10 mit Wasser verdünnen und auf der behandelten Fläche ausspritzen.

Entnahme aus dem Ecomatic-Gebinde
Bei der Entnahme von Picona aus dem Ecomatic-Gebinde gilt der Kalbrierwert 11.

Gerätereinigung
Spritzgerät und –leitungen nach Gebrauch gründlich mit Wasser spülen. Anfallendes Spülwasser auf vorher behandelter Fläche ausspritzen. Waschwasser aus der Gerätereinigung nicht in Kanalisation oder Gewässer gelangen lassen.

Mischbarkeit
Picona kann mit nahezu allen im Herbst gebräuchlichen Herbiziden und Insektiziden gemischt werden, z.B. IPU-oder CTU-haltigen Produkten, Falkon, Lexus, Axial 50 und Sumicidin Alpha EC sowie Fastac SC Super Contact.
Eine gemeinsame Ausbringung mit Boxer ist nicht möglich. Bei Mischpartnern, die zusammen mit Additiven ausgebracht werden, Additive in der Formulierung enthalten oder als EC formuliert sind, ist auf eine gute Ausbildung der Wachsschicht des Getreides zu achten.

Registriert für KulturenAnsatz
Winterroggen3 l
Wintertriticale3 l
Wintergerste3 l
Winterweizen3 l